Rudolf I. (HRR): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 7: Zeile 7:


Rudolf I. war zweimal verheiratet:
Rudolf I. war zweimal verheiratet:
<br /> ∞ in 1. Ehe mit Gräfin Gertrud <ref group="A">Seit 1273 auch Anna von Hohenberg.</ref> von Hohenberg<ref group="A">In der Sekundärliteratur findet sich auch die Bezeichnung Gertrud von Zollern-Hohenberg-Haigerloch.</ref><ref name ="czeike3"/>);
<br /> ∞ in 1. Ehe mit [[w:Gertrud von Hohenberg|Gräfin Gertrud von Hohenberg]]<ref group="A">In der Sekundärliteratur findet sich auch die Bezeichnung Gertrud von Zollern-Hohenberg-Haigerloch. Sie wird seit ca. 1273 auch als Anna von Hohenberg genannt.</ref><ref name ="czeike3"/>);
<br /> ∞ in 2. Ehe mit Elisabeth von Burgund<ref group="A">In der Sekundärliteratur auch Agnes von Burgund.</ref>; keine Nachkommen.
<br /> ∞ in 2. Ehe mit Elisabeth von Burgund<ref group="A">In der Sekundärliteratur auch Agnes von Burgund.</ref>; keine Nachkommen.


Kinder aus der ersten Ehe<ref>vgl. Walter Kleindel: ''Österreich Chronik''. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978, Stammtafel der Habsburg im Anhang (S. 472/473)</ref>:
Kinder aus der ersten Ehe<ref>vgl. Walter Kleindel: ''Österreich Chronik''. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978, Stammtafel der Habsburg im Anhang (S. 472/473)</ref>:
* Mechthild (1254-1304) ∞ Herzog Ludwig II. von Oberbaiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref>  
* Mechthild (Mathilde) (1254-1304) ∞ [[w:Ludwig der Strenge|Herzog Ludwig II. von Baiern ("''Ludwig dem Strengen''")]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref>, [[w:Herzogtum Oberbayern|Herzog von Oberbaiern]] und [[w:Liste der Herrscher der Kurpfalz|Pfalzgraf bei Rhein]];
* [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht I. von Österreich bzw. Graf Albrecht V. von Habsburg]], Herzog von Österreich und Steiermark, römisch-deutscher König
* [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht I. von Österreich bzw. Graf Albrecht V. von Habsburg]], Herzog von Österreich und Steiermark, römisch-deutscher König;
* Hedwig (1258-1303) ∞ Otto IV. von Brandenburg
* [[w:Katharina von Habsburg|Katharina]] (ca. 1256-1282) ∞ [[w:Otto III. (Bayern)|Herzog Otto (III.) von Baiern]], Herzog von [[w:Herzogtum Niederbayern|Niederbaiern]], später [[w:Königreich Ungarn|König von Ungarn]];
* Agnes (1260-1322) ∞ Herzog Albert II. von Sachsen
* Hedwig (1258-1303) ∞ [[w:Otto IV. (Brandenburg)|Markgraf Otto IV. von Brandenburg ("''Otto mit dem Pfeil''")]]<ref group="A">Diese Ehe ist in der neueren Forschung umstritten.</ref>;
* Hartmann (1263-1281)
* Agnes (1260-1322) ∞ [[w:Albrecht II. (Sachsen-Wittenberg)|Herzog Albert II. von Sachsen]], Gründer des [[w:Sachsen-Wittenberg|Herzogtums Sachsen-Wittenberg]];
* Guta (1271-1297) ∞ König Wenzel II. von Böhmen
* [[w:Hartmann von Habsburg|Hartmann]] (1263-1281);
* Rudolf (II.) (1271-1290) ∞ Prinzessin Agnes von Böhmen
* [[w:Guta von Habsburg|Guta (Jutta, Juditha)]] (1271-1297) ∞ [[w:Wenzel II. (Böhmen)|König Wenzel II. von Böhmen]];
* Klementine (1274-1295) ∞ Karl Martel von Neapel (Haus Anjou)
* [[w:Rudolf II. (Habsburg)|Rudolf (II.)]] (1271-1290) ∞ Prinzessin Agnes von Böhmen;
* Klementine (Clementia) (1274-1295) ∞ [[w:Karl Martell (Ungarn)|Karl von Anjou (Karl Martell)]], Titularkönig von Ungarn, Enkel von [[w:Karl I. (Neapel)|König Karl I. von Neapel bzw. Sizilien]];
* zwei weitere Söhne bereits als Kinder verstorben.
* zwei weitere Söhne bereits als Kinder verstorben.



Version vom 24. Dezember 2017, 15:15 Uhr

Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.
Wikipedia logo v3.svg
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Rudolf I. (HRR) behandelt.
Hier auf RegiowikiAT befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).

König Rudolf I. (* 1. Mai 1218, auf Schloss Limburg im Breisgau; † 15. Juli 1291, in Speyer)[1] begründete die Herrschaft des Hauses Habsburg in Teilen der späteren Republik Österreich. Seine Herrschaft über die damaligen Herzogtümer Österreich[A 1] (damals Teile von und und Steiermark [A 2], obgleich rechtlich keineswegs unumstritten, konnte von seinen Nachkommen mehr als 600 Jahre behauptet werden.

Herkunft und Familie

Graf Rudolf IV. von Habsburg stammte aus einer Adelsfamilie, die seit dem 10. Jahrhundert historische Spuren hinterlassen hat und seit dem frühen 12. Jahrhundert auch urkundlich belegt ist. Zu Rudolfs Zeit war sie in der Reichslandschaft Schwaben (besonders im Aargau und im [w:Elsass|Elsass]]) begütert. Rudolfs Eltern waren Graf Albrecht IV. von Habsburg († 1239) und Gräfin Heilwig von Kiburg (Kyburg).[1]

Rudolf I. war zweimal verheiratet:
∞ in 1. Ehe mit Gräfin Gertrud von Hohenberg[A 3][1]);
∞ in 2. Ehe mit Elisabeth von Burgund[A 4]; keine Nachkommen.

Kinder aus der ersten Ehe[2]:

Herrschaften - Überblick

Rudolf herrschte während seines Lebens über folgende Territorien:

Wichtigste Daten (Schwerpunkt: Geschichte der späteren Republik Österreich)

Nach der Unterwerfung des böhmischen Königs Ottokar II. (Přemysl Otakar II.)[A 7], die am 25. November 1296 erfolgte, belehnte Rudolf ihn mit dem Königreich Böhmen und der Markgrafschaft Mähren, zog jedoch die Herzogtümer Österreich und Steiermark für das Reich ein, wobei er dort als römisch-deutscher König zunächst selbst die Herrschaft übernahm. Nachdem es zur Weiterführung des Krieges mit Ottokar kam, konnte Rudolf diesen Konflikt 1278 mit der "Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen"[A 8] für sich entscheiden.[1] Am 27. Dezember 1282 belehnte Rudolf mit Zustimmung der Reichsfürsten seine Söhne Albrecht (I.) und Rudolf (II.) gemeinsam mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark. Auf Wunsch der Landstände wurde Albrecht jedoch am 1. Juni 1283 mit beiden Herzogtümer alleine belehnt. Die Herzogtümer Österreich und Steiermark blieben bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reichs (1806) unter der Herrschaft von Rudolfs Familie, waren als Kronländer Teil des späteren Kaiserreiches Österreich und wurden dann Bundesländer der 1918 gegründeten Republik Österreich.

Orte mit Bezug zu Rudolf I. im heutigen Österreich

Niederösterreich

  • Auf dem Marchfeld zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen fand am 26. August 1278 die entscheidende Schlacht gegen König Ottokar statt, mit der Rudolf letztlich den Beginn der Herrschaft seiner Familie auf Gebieten der heutigen Republik Österreich durchsetzen konnte.[3]
  • Am 31. August 1280 stiftete Rudolf das Dominikanerinnenkloster in Tulln.[1]

Wien

  • In der Auseinandersetzung mit König Ottokar ließ Rudolf die Stadt Wien seit dem 19. Oktober 1276 belagern. Nach der Unterwerfung von seines Gegners am 25. November 1276 erfolgte am 30. November 1276 sein feierlicher Einzug in Wien.[1]
  • Am 24. Juni 1278 erneuerte und erweiterte Rudolf für die Stadt Wien das Stadtrecht ("Rudolfinum").[1]
  • Nach der "Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen" im Jahr 1278 ließ Rudolf im Wiener Stephansdom einen Dankgottesdienst abhalten.[1]
  • Am 14. Februar 1279 urkundete er in der späteren Hofburg. Es scheint, dass er sich bis 1281 in Wien aufgehalten hat. Dort versuchte er noch am 24. Mai und 12. Juni 1281 seine Stellung in der Stadt Wien zusätzlich abzusichern, indem er von führenden Wiener Bürgern Treuegelöbnisse für sich und seinen Sohn Albrecht entgegennahm, den er zu seinem Statthalter für die Herzogtümer Österreich und Steiermark ernannt hatte.[1]

Erinnerungsstätten in Österreich

Niederösterreich

  • Jedenspeigen: im Schloss findet sich eine Gedenkausstellung zur "Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen".
  • Laxenburg, Franzensburg: Glasfenster von Peter Strudel.[4]
  • Stillfried (heute Teil der Gemeinde Angern an der March): Obelisk (1908).[4]

Wien

  • Wien 1, Rathaus: Hochrelief mit der Reiterfigur Rudolfs I. von Carl Kundmann über dem rechten Zugang zum großen Turm.[4]
  • Wien 3, Arsenal (Heeresgeschichtliches Museum): Statue von Carl Kundmann in der Ruhmeshalle.[4]
  • Im Wien Museum, Wien 1 finden sich mittelalterliche Glasfenster mit einer Darstellung von Rudolf I., die von der Herzogskapelle im Wiener Stephansdom stammen und um 1390 entstanden sind.[4]
  • Im Wien Museum, Wien 1, befindet sich außerdem das Modell eines Reiterdenkmals von Wilhelm Seib (1899), das auf ein 1871 geplantes Reiterdenkmal zurückgeht, das für die Kuppel des Michaelertors der Hofburg bestimmt gewesen wäre, aber nicht ausgeführt wurde.[4]
  • Im Bundesmobiliendepot in Wien wird eine Bronze-Marmor-Replik aufbewahrt, die 1907 Kaiser Franz Josef überreicht wurde.[4]
  • 1907 plante Ludwig Baumann ein Reiterdenkmal von Rudolfs I. für den Heldenplatz, das nicht realisiert wurde.[4]
  • 1908 schuf Franz Barwig der Ältere eine Reiterskulptur aus Holz.[4]
  • 1914 wurde im Künstlerhaus eine Terrakottastatue von Artur Strasser gezeigt.[4]

Literatur

  • Günther Hödl: Habsburg und Österreich 1273-1493. Gestalten und Gestalt des österreichischen Spätmittelalters. Verlag Böhlau, Wien / Köln / Graz, 1988, ISBN 3-205-05056-8
  • Karl-Friedrich Krieger: Die Habsburger im Mittelalter. Von Rudolf I. bis Friedrich III. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2., aktualisierte Auflage 1994, ISBN3-17-018228-5
  • Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, S. 67-96

Biographien

Lexika-Artikel

Weblinks

  • Rudolf I., WienWiki.AT
  • Rudolf I. (HRR) in der Datenbank „Gedächtnis des Landes“ zur Geschichte des Landes Niederösterreich

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Rudolf I.). In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 3.
  2. vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978, Stammtafel der Habsburg im Anhang (S. 472/473)
  3. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Rudolf I.). In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 3–4.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 4,9 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Rudolf I.). In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 4.

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Wien.
  2. Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer Steiermark und Oberösterreich.
  3. In der Sekundärliteratur findet sich auch die Bezeichnung Gertrud von Zollern-Hohenberg-Haigerloch. Sie wird seit ca. 1273 auch als Anna von Hohenberg genannt.
  4. In der Sekundärliteratur auch Agnes von Burgund.
  5. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
  6. Diese Ehe ist in der neueren Forschung umstritten.
  7. Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichung Ottokar verwendet.
  8. Diese Schlacht wird auch als die "Schlacht auf dem Marchfeld bezeichnet".