Christoph von Spaur: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. August 2020, 21:04 Uhr

Christoph (I.) von Spaur (* im 15. Jahrhundert; † 1484) war im Herzogtum Österreich[A 1] ansässig und machte Karriere im Dienst von Kaiser Friedrich III.

Herkunft und Familie

Christoph (I.) von Spaur entstammte einer in der Grafschaft Tirol[A 2] ansässigen Ritterfamilie, deren Ursprung auf Volkmar von Burgstall († 1343) zurückgeführt wird. Er war ein Cousin von Johann (I.) von Spaur, der nach dem Tod seines Verwandten Sigmund (I.) von Spaur († um 1444) für ihn und seine drei Brüder Siegmund (II.), Matthäus (III.) und Jakob die Vormundschaft übernommen hatte.[1]

Christoph heiratete 1467 Katharina von Wehing, eine Kammerfrau von Kaiserin Eleonore. Sie stammte aus einer Familie, die einst das Erbtürhüter-Amt des Herzogtums Österreich bekleidet hatte, aber im 14. Jahrhundert an politischer Bedeutung verlor.[2]

Leben

Wie sein Bruder Matthäus (III.) stand auch Christoph (I.) zunächst im Dienst von König Ladislaus und Erzherzog Albrecht VI. von Österreich.[3] Später wirkte er als Kämmerer am Hof des Kaisers, wobei er bei der Belagerung der Wiener Hofburg im Herbst 1462 Gegner seines früheren Dienstherren Albrecht war. 1471 war er Hauptmann der Burg von Wiener Neustadt. Christoph war ein enger Mitarbeiter seines Verwandten, des Hofmarschalls Georg Fuchs von Fuchsberg.[4] Über seine Ehe dürfte er außerdem nütztliche Kontakte zu den Brüdern von Prüschenk aufgebaut haben, die seit den 1470er-Jahren immer einflussreicher wurden.[5]

Christoph hielt sich ständig am Hof auf. Die ihm durch eine faktische Teilung des im Herzogtum Österreich gelegenen Familienbesitzes zugefallene Herrschaft Enzesfeld ließ er durch eigene Pfleger verwalten.[4]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 277
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 278f.
  3. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 277f.
  4. 4,0 4,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 278
  5. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 279

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).
  2. Im 15. Jahrhundert umfasste die Grafschaft Tirol im Wesentlichen das heutige Nordtirol (heute Teil des österreichischen Bundeslandes Tirol) und Südtirol (heute Teil von Italien). Osttirol, heute ebenfalls Teil des österreichischen Bundeslandes Tirol, befand sich zu dieser Zeit noch unter der Herrschaft der Grafen von Görz und kam erst um 1500 unter die Herrschaft der Habsburger, wo es Teil der Grafschaft Tirol wurde. Das Erzstift Salzburg besaß im 15. Jahrhundert noch mehrere in der Grafschaft Tirol gelegene Burgen und Herrschaften, die erst im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts Teil der Grafschaft beziehungsweise des Kronlandes Tirol wurden. Die in der Grafschaft Tirol gelegenen landesfürstlichen Gerichte Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein kamen erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Folge des Landhuter Erbefolgekrieges unter die Herrschaft der Habsburger.