Bianca Maria Sforza: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:BiancaSforza.jpg|thumb||Bianca Sforza, Porträt des flämischen Malers Antoni Boys (um 1530/1550 – nach 1593)]]
[[File:BiancaSforza.jpg|thumb|Bianca Sforza, Porträt des flämischen Malers Antoni Boys (um 1530/1550 – nach 1593)]]
'''Bianca Maria Sforza''' (* [[5. April]] [[1472]], in [[w:Mailand|Mailand]]; † [[31. Dezember]] [[1510]], in [[Innsbruck]]), auch '''Bianca von Mailand''', '''Maria Blanca Sforza''' oder '''Blanca Maria Sforza''', war durch ihre Ehe eine [[Habsburger|Erzherzogin von Österreich]].
'''Bianca Maria Sforza''' (* [[5. April]] [[1472]], in [[w:Mailand|Mailand]]; † [[31. Dezember]] [[1510]], in [[Innsbruck]]), auch '''Bianca von Mailand''', '''Maria Blanca Sforza''' oder '''Blanca Maria Sforza''', war durch ihre Ehe eine [[Habsburger|Erzherzogin von Österreich]].
 
== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Bianca Maria Sforza stammte aus einer in Italien ansässigen Familie, die es nach dem Tod von [[w:Filippo Maria Visconti|Filippo Maria Visconti]] geschafft hatte, die Herrschaft über das Herzogtum Mailand zu übernehmen und zu behaupten, ohne dass diese Herrschaftsübernahme von den rechtlichen offiziellen Instanzen anerkannt worden war.<ref group="A">Das Herzogtum Mailand galt als [[w:Lehen|Lehen]] des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]], weswegen die Herrschaft der Sforzas, zumindest "de jure", der offiziellen Anerkennung und Belehnung durch den römischen König beziehungsweise Kaiser bedurft hätte, die [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] jedoch Francesco Sforza und seinem Sohn Galeazzo Maria verwehrt hatte. Die tatsächliche Ursache ist bisher ungeklärt.</ref> Erst Bianca Marias Urgroßvater [[w:Muzio Attendolo Sforza|Muzio Attendolo Sforza]], der noch aus einfachen Verhältnissen stammte, war als erfolgreicher [[w:Condottiere|Condottiere]] der Aufstieg in den Adel gelungen.  
Bianca Maria Sforza stammte aus einer in Italien ansässigen Familie, die es nach dem Tod von [[w:Filippo Maria Visconti|Filippo Maria Visconti]] geschafft hatte, die Herrschaft über das Herzogtum Mailand zu übernehmen und zu behaupten, ohne dass diese Herrschaftsübernahme von den rechtlichen offiziellen Instanzen anerkannt worden war.<ref group="A">Das Herzogtum Mailand galt als [[w:Lehen|Lehen]] des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]], weswegen die Herrschaft der Sforzas, zumindest "de jure", der offiziellen Anerkennung und Belehnung durch den römischen König beziehungsweise Kaiser bedurft hätte, die [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] jedoch Francesco Sforza und seinem Sohn Galeazzo Maria verwehrt hatte. Die tatsächliche Ursache ist bisher ungeklärt.</ref> Erst Bianca Marias Urgroßvater [[w:Muzio Attendolo Sforza|Muzio Attendolo Sforza]], der noch aus einfachen Verhältnissen stammte, war als erfolgreicher [[w:Condottiere|Condottiere]] der Aufstieg in den Adel gelungen.  
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=== Wien ===
=== Wien ===
* In den Beständen der [[Österreichische Nationalbibliothek|Österreichischen Nationalbibliothek]] befinden sich einige sehr qualitätsvolle Werke der oberitalienischen Buchkunst, die einmal im Besitz von Bianca Maria Sforza waren.<ref>vgl. Maria Theisen: ''Geschenke und Widmungen an Bianca Maria Sforza und Maximilian''. In: Andreas Fingernagel (Hrsg.): ''Goldene Zeiten''. Meisterwerke der Buchkunst von der Gotik bis zur Renaissance. Katalogband zur Ausstellung in der Österreichischen Nationalbibliothek vom 20. November 2015 bis 21. Februar 2016. Quaternio Verlag, Luzern, 2015. ISBN 978-3-905924-32-9 / ISBN 978-3-905924-46-6, S. 87-91</ref><ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Influencer oder Mitspielerinnen?'', 2019, S. 173</ref> Ihr Buchbesitz und ihre Korrespondenzen belegen, dass Bianca Maria Sforza weder ungebildet noch geistig beschränkt war<ref name ="Antenhofer"/>, wenn gleich sie wohl nicht zu den hochgebildeten Fürstinnen ihrer Zeit gehörte.<ref>vgl. Daniela Unterholzner: ''Bianca Maria Sforza'', 2015, S. 198</ref>
* In den Beständen der [[Österreichische Nationalbibliothek|Österreichischen Nationalbibliothek]] befinden sich einige sehr qualitätsvolle Werke der oberitalienischen Buchkunst, die einmal im Besitz von Bianca Maria Sforza waren.<ref>vgl. Maria Theisen: ''Geschenke und Widmungen an Bianca Maria Sforza und Maximilian''. In: Andreas Fingernagel (Hrsg.): ''Goldene Zeiten''. Meisterwerke der Buchkunst von der Gotik bis zur Renaissance. Katalogband zur Ausstellung in der Österreichischen Nationalbibliothek vom 20. November 2015 bis 21. Februar 2016. Quaternio Verlag, Luzern, 2015. ISBN 978-3-905924-32-9 / ISBN 978-3-905924-46-6, S. 87-91</ref><ref>vgl. [[Julia Hörmann-Thurn und Taxis]]: ''Influencer oder Mitspielerinnen?'', 2019, S. 173</ref> Ihr Buchbesitz und ihre Korrespondenzen belegen, dass Bianca Maria Sforza weder ungebildet noch geistig beschränkt war<ref name ="Antenhofer"/>, wenn gleich sie wohl nicht zu den hochgebildeten Fürstinnen ihrer Zeit gehörte.<ref>vgl. Daniela Unterholzner: ''Bianca Maria Sforza'', 2015, S. 198</ref>


=== Wien / Tirol ===
=== Wien / Tirol ===
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=== Wissenschaftliche Arbeiten zu Teilaspekten ===
=== Wissenschaftliche Arbeiten zu Teilaspekten ===
* Christina Antenhofer: ''Emotions in the Correspondence of Bianca Maria Sforza'' In: Heinz Noflatscher - Michael A. Chisholm - Bertrand Schnerb (Hrsg.): ''Maximilian I. 1459-1519''. Wahrnehmung – Übersetzungen – Gender'' (= Innsbrucker Historische Studien 27). Innsbruck, 2011. ISBN 978-3-7065-4951-6, S. 267–286
* Christina Antenhofer: ''Emotions in the Correspondence of Bianca Maria Sforza'' In: Heinz Noflatscher - Michael A. Chisholm - Bertrand Schnerb (Hrsg.): ''Maximilian I. 1459-1519''. Wahrnehmung – Übersetzungen – Gender'' (= Innsbrucker Historische Studien 27). Innsbruck, 2011. ISBN 978-3-7065-4951-6, S. 267–286
* Christina Antenhofer: ''Maximilian und die Frauen''. Bilder und Narrative. In: Markus Debertol et al. (Hrsg.): ''"Per tot discrimina rerum"''. Maximilian I. (1459-1519). Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2022. ISBN 978-3205-21602-5. S. 83-99
* Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Influencer oder Mitspielerinnen?'' Die Ehefrauen Maximilians und ihr Anteil an den Kulturimpulsen der Zeit - eine Annäherung. In: Katharina Kaska (Hrsg.): Kaiser Maximilian I. Ein großer Habsburger. Residenz Verlag, Salzburg / Wien, 2019. ISBN 978-3-7017-3471-9, S. 106-177
* Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Influencer oder Mitspielerinnen?'' Die Ehefrauen Maximilians und ihr Anteil an den Kulturimpulsen der Zeit - eine Annäherung. In: Katharina Kaska (Hrsg.): Kaiser Maximilian I. Ein großer Habsburger. Residenz Verlag, Salzburg / Wien, 2019. ISBN 978-3-7017-3471-9, S. 106-177
* Christina Lutter: ''Geschlecht, Beziehung, Politik''. Welche Möglichkeiten und Grenzen "erfolgreichen" Handelns hatte Bianca Maria Sforza?. In: Heinz Noflatscher - Michael A. Chisholm - Bertrand Schnerb (Hrsg.): ''Maximilian I. 1459-1519''. Wahrnehmung – Übersetzungen – Gender'' (= Innsbrucker Historische Studien 27). Innsbruck, 2011. ISBN 978-3-7065-4951-6, S. 251–266
* Christina Lutter: ''Geschlecht, Beziehung, Politik''. Welche Möglichkeiten und Grenzen "erfolgreichen" Handelns hatte Bianca Maria Sforza?. In: Heinz Noflatscher - Michael A. Chisholm - Bertrand Schnerb (Hrsg.): ''Maximilian I. 1459-1519''. Wahrnehmung – Übersetzungen – Gender'' (= Innsbrucker Historische Studien 27). Innsbruck, 2011. ISBN 978-3-7065-4951-6, S. 251–266