Siegmund (Österreich-Tirol): Unterschied zwischen den Versionen

 
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[[File:Erzherzog Siegmund von Österreich (Siegmund der Münzreiche), Wandbild im Spanischen Saal auf Schloss Ambras.jpg|thumb|Erzherzog Siegmund von Österreich (Siegmund der Münzreiche), Wandbild im Spanischen Saal auf Schloss Ambras (16. Jahrhundert)]]
[[File:Erzherzog Siegmund von Österreich (Siegmund der Münzreiche), Wandbild im Spanischen Saal auf Schloss Ambras.jpg|thumb|20x20pixel|Erzherzog Siegmund von Österreich (Siegmund der Münzreiche), Wandbild im Spanischen Saal auf Schloss Ambras (16. Jahrhundert)]]
'''(Erz-)Herzog Siegmund von Österreich, Graf von Tirol''', auch '''Sigismund''', '''Sigmund''' oder '''Siegmund''' "'''der Münzreiche'''" (* [[1427]], vermutlich in [[Innsbruck]]<ref>Das genaue Geburtsdatum und der genaue Geburtsort sind nicht gesichert. In der Literatur finden sich gewöhnlich als Geburtsdaten: 25. Juli oder 26. Oktober mit Geburtsort Innsbruck beziehungsweise der 28. Juni mit Geburtsort Graz, vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 301</ref>; † [[4. März]] [[1496]], in Innsbruck<ref name ="bruckner301">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 301</ref>) herrschte im 15. Jahrhundert als "Tiroler Landesfürst" über Teile des heutigen Landes Österreich. In Tirol hat er sich als Bauherr zahlreiche Denkmäler gesetzt.
'''(Erz-)Herzog Siegmund von Österreich, Graf von Tirol''', auch '''Sigismund''', '''Sigmund''' oder '''Siegmund''' "'''der Münzreiche'''" (* [[1427]], vermutlich in [[Innsbruck]]<ref>Das genaue Geburtsdatum und der genaue Geburtsort sind nicht gesichert. In der Literatur finden sich gewöhnlich als Geburtsdaten: 25. Juli oder 26. Oktober mit Geburtsort Innsbruck beziehungsweise der 28. Juni mit Geburtsort Graz, vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 301</ref>; † [[4. März]] [[1496]], in Innsbruck<ref name ="bruckner301">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 301</ref>) herrschte im 15. Jahrhundert als "Tiroler Landesfürst" über Teile des heutigen Landes Österreich. In Tirol hat er sich als Bauherr zahlreiche Denkmäler gesetzt.


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Siegmund war 1430-1445 mit Prinzessin Radegunde († 1445), einer der beiden älteren Töchter des französischen Königs [[w:Karl VII. (Frankreich)|Charles VII.]] verlobt<ref group="A">Obwohl die Ehe wegen dem Tod von Radegunde nicht geschlossen wurde, findet sich Radegunde später in vielen historiographischen "Habsburger-Stammbäumen" als eine weitere Ehefrau von Siegmund.</ref> und zweimal verheiratet,
Siegmund war 1430-1445 mit Prinzessin Radegunde († 1445), einer der beiden älteren Töchter des französischen Königs [[w:Karl VII. (Frankreich)|Charles VII.]] verlobt<ref group="A">Obwohl die Ehe wegen dem Tod von Radegunde nicht geschlossen wurde, findet sich Radegunde später in vielen historiographischen "Habsburger-Stammbäumen" als eine weitere Ehefrau von Siegmund.</ref> und zweimal verheiratet,
<br />in erster Ehe seit 1449 mit [[Eleanor Stewart|Eleonore von Schottland)]] († 1480), einer Tochter von [[w:Jakob I. (Schottland)|König Jakob I. von Schottland]]<ref name ="bruckner301"/>,
<br />in erster Ehe seit 1449 mit [[Eleanor Stewart|Eleonore von Schottland]] († 1480), einer Tochter von [[w:Jakob I. (Schottland)|König Jakob I. von Schottland]]<ref name ="bruckner301"/>,
<br />in zweiter Ehe seit 1484 mit [[w:Katharina von Sachsen (1468–1524)|Katharina von Sachsen]] (* 1468; † 1524), einer Tochter des Herzogs [[w:Albrecht der Beherzte|Albrecht von Sachsen ("''Albrecht des Beherzten''")]] und Enkelin des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königs]] [[Georg Podiebrad|Georgs]]<ref name ="bruckner301"/>. Nach Siegmunds Tod heiratete sie wohl am 15. Juli 1496 in einem Ort des Tiroler Oberlandes (vielleicht in [[Nauders]]) [[w:Erich I. (Braunschweig-Calenberg-Göttingen)|Herzog Erich (I.) von Braunschweig(-Calenberg-Göttingen) (''den Älteren'')]]<ref>vgl. [[w:Alfred A. Strnad|Alfred A. Strnad]]: ''Die zweite Hochzeit der Tiroler Landesfürstin Katharina von Sachsen, Witwe nach Erzherzog Sigmund von Österreich. In: [[w:Eugen Thurnher|Eugen Thurnher]] (Hrsg.): ''Tirol zwischen Zeiten und Völkern''. Festschrift für Helmut Gritsch zum 60. Geburtstag am 20. Juni 2002 (= Schlern-Schriften. Bd. 318). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3.7030-0363-4. S. 104 und S. 102</ref>. Dieser war ein Verwandter von Siegmunds Mutter und Patensohn von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]]<ref name ="strnad105">vgl. [[w:Alfred A. Strnad|Alfred A. Strnad]]: ''Die zweite Hochzeit der Tiroler Landesfürstin Katharina von Sachsen, Witwe nach Erzherzog Sigmund von Österreich. In: [[w:Eugen Thurnher|Eugen Thurnher]] (Hrsg.): ''Tirol zwischen Zeiten und Völkern''. Festschrift für Helmut Gritsch zum 60. Geburtstag am 20. Juni 2002 (= Schlern-Schriften. Bd. 318). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3.7030-0363-4. S. 105</ref>
<br />in zweiter Ehe seit 1484 mit [[w:Katharina von Sachsen (1468–1524)|Katharina von Sachsen]] (* 1468; † 1524), einer Tochter des Herzogs [[w:Albrecht der Beherzte|Albrecht von Sachsen ("''Albrecht des Beherzten''")]] und Enkelin des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königs]] [[Georg Podiebrad|Georgs]]<ref name ="bruckner301"/>. Nach Siegmunds Tod heiratete sie wohl am 15. Juli 1496 in einem Ort des Tiroler Oberlandes (vielleicht in [[Nauders]]) [[w:Erich I. (Braunschweig-Calenberg-Göttingen)|Herzog Erich (I.) von Braunschweig(-Calenberg-Göttingen) (''den Älteren'')]]<ref>vgl. [[w:Alfred A. Strnad|Alfred A. Strnad]]: ''Die zweite Hochzeit der Tiroler Landesfürstin Katharina von Sachsen, Witwe nach Erzherzog Sigmund von Österreich. In: [[w:Eugen Thurnher|Eugen Thurnher]] (Hrsg.): ''Tirol zwischen Zeiten und Völkern''. Festschrift für Helmut Gritsch zum 60. Geburtstag am 20. Juni 2002 (= Schlern-Schriften. Bd. 318). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3.7030-0363-4. S. 104 und S. 102</ref>. Dieser war ein Verwandter von Siegmunds Mutter und Patensohn von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]]<ref name ="strnad105">vgl. [[w:Alfred A. Strnad|Alfred A. Strnad]]: ''Die zweite Hochzeit der Tiroler Landesfürstin Katharina von Sachsen, Witwe nach Erzherzog Sigmund von Österreich. In: [[w:Eugen Thurnher|Eugen Thurnher]] (Hrsg.): ''Tirol zwischen Zeiten und Völkern''. Festschrift für Helmut Gritsch zum 60. Geburtstag am 20. Juni 2002 (= Schlern-Schriften. Bd. 318). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2002. ISBN 3.7030-0363-4. S. 105</ref>


(Erz-)Herzog Siegmund hatte aus keiner seiner beiden Ehen Kinder<ref group="A">Dass es einen - verschiedentlich in der Literatur erwähnten - Sohn mit Namen Wolfgang (*/† 20. November 1480) gegeben hat, gilt inzwischen als widerlegt. Hier dürfte eine Verwechslung mit dem bereits als Kind verstorbenen gleichnamigen älteren Bruder des Herzogs vorliegen, vgl. Klaus Brandstätter: ''Die Tiroler Landesfürstinnen im 15. Jahrhundert''. In: Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Margarete Maultasch''. Zur Lebenswelt einer Landesfürstin und anderer Tiroler Frauen des Mittelalters. (= Schlern-Schriften 339). 2007, S. 180, Fußnote 30</ref>.<ref name ="bruckner301"/> Von seinen unehelichen Kindern soll er ca. 40 anerkannt haben.
(Erz-)Herzog Siegmund hatte aus keiner seiner beiden Ehen Kinder<ref group="A">Dass es einen - verschiedentlich in der Literatur erwähnten - Sohn mit Namen Wolfgang (*/† 20. November 1480) gegeben hat, gilt inzwischen als widerlegt. Hier dürfte eine Verwechslung mit dem bereits als Kind verstorbenen gleichnamigen älteren Bruder des Herzogs vorliegen, vgl. Klaus Brandstätter: ''Die Tiroler Landesfürstinnen im 15. Jahrhundert''. In: [[Julia Hörmann-Thurn und Taxis]] (Hrsg.): ''Margarete Maultasch''. Zur Lebenswelt einer Landesfürstin und anderer Tiroler Frauen des Mittelalters. (= Schlern-Schriften 339). 2007, S. 180, Fußnote 30</ref>.<ref name ="bruckner301"/> Von seinen unehelichen Kindern soll er ca. 40 anerkannt haben.


== Herrschaften - Überblick  ==
== Herrschaften - Überblick  ==
Siegmund der Münzreiche herrschte seit 1439 ("de jure") beziehungsweise seit 1446 ("de facto") bis zu seiner Abdankung im Jahr 1490 über die [Grafschaft Tirol]]<ref group="A">Das Gebiet der Grafschaft Tirol umfasste damals neben dem heutigen Bundesland Tirol (ausgenommen den Städten [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]], [[Kitzbühel]] und [[Kufstein]] sowie Osttirol), auch Südtirol</ref> und über Teile der [[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]] ("[[w:Oberösterreich (Habsburg)|Oberösterreich]]"). 1458-1461 und seit 1463 herrschte er über das gesamte Gebiet, das als die "Vorderen Lande" bezeichnet wurde<ref group="A">Ausnahmen bilden die Grafschaften Hohenberg und [[w:Herrschaft Haigerloch|Haigerloch]], die erst nach dem Tod von [[w:Mechthild von der Pfalz|Mechthild von der Pfalz]] († 1480), der Witwe von Erzherzog Albrecht VI., unter seine Herrschaft kamen sowie Herrschaften wie die [[w:Landgrafschaft Nellenburg|Landgrafschaft Nellenburg]], die erst nach 1470 von Siegmund erworben wurden.</ref>.<ref name ="hamann418">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 418</ref>
Siegmund der Münzreiche herrschte seit 1439 ("de jure") beziehungsweise seit 1446 ("de facto") bis zu seiner Abdankung im Jahr 1490 über die [[Grafschaft Tirol]]<ref group="A">Das Gebiet der Grafschaft Tirol umfasste damals neben dem heutigen Bundesland Tirol (ausgenommen den Städten [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]], [[Kitzbühel]] und [[Kufstein]] sowie Osttirol), auch Südtirol</ref> und über Teile der [[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]] ("[[w:Oberösterreich (Habsburg)|Oberösterreich]]"). 1458-1461 und seit 1463 herrschte er über das gesamte Gebiet, das als die "Vorderen Lande" bezeichnet wurde<ref group="A">Ausnahmen bilden die Grafschaften Hohenberg und [[w:Herrschaft Haigerloch|Haigerloch]], die erst nach dem Tod von [[w:Mechthild von der Pfalz|Mechthild von der Pfalz]] († 1480), der Witwe von Erzherzog Albrecht VI., unter seine Herrschaft kamen sowie Herrschaften wie die [[w:Landgrafschaft Nellenburg|Landgrafschaft Nellenburg]], die erst nach 1470 von Siegmund erworben wurden.</ref>.<ref name ="hamann418">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 418</ref>


== Relevante Geschehnisse für die österreichischen Bundesländer ==
== Relevante Geschehnisse für die österreichischen Bundesländer ==
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* 1474: Kauf der [[w:Grafschaft Sonnenberg|Grafschaft Sonnenberg]] von Graf Eberhard I. von [[w:Haus Waldburg|Waldburg-Sonnenberg]].
* 1474: Kauf der [[w:Grafschaft Sonnenberg|Grafschaft Sonnenberg]] von Graf Eberhard I. von [[w:Haus Waldburg|Waldburg-Sonnenberg]].
* 1477: Offizielle Erhebung zum [[w:Erzherzog|Erzherzog von Österreich]] durch Kaiser Friedrich III.<ref name ="bruckner311">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 311</ref>. Im selben Jahr Verlegung der landesfürstlichen Münzprägestätte Tirols von [[w:Meran|Meran]] nach [[Hall in Tirol|Hall]], damals Zentrum des Tiroler Salzhandels und westliche Kopfstation der Inn-Schiff-Fahrt.<ref>vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 314</ref> In der Folge führte Antonio de Cavallis in seinem Auftrag die Prägung der ersten Talermünze ("Guldiner", eine Großsilbermünze im Wert eines Goldguldens ) durch, der Beginn seiner bekannten Münzreform.<ref name ="hamann419">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 419</ref>   
* 1477: Offizielle Erhebung zum [[w:Erzherzog|Erzherzog von Österreich]] durch Kaiser Friedrich III.<ref name ="bruckner311">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 311</ref>. Im selben Jahr Verlegung der landesfürstlichen Münzprägestätte Tirols von [[w:Meran|Meran]] nach [[Hall in Tirol|Hall]], damals Zentrum des Tiroler Salzhandels und westliche Kopfstation der Inn-Schiff-Fahrt.<ref>vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 314</ref> In der Folge führte Antonio de Cavallis in seinem Auftrag die Prägung der ersten Talermünze ("Guldiner", eine Großsilbermünze im Wert eines Goldguldens ) durch, der Beginn seiner bekannten Münzreform.<ref name ="hamann419">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 419</ref>   
* 1485: der [[Innsbrucker Hexenprozess (1485)|"Innsbrucker Hexenprozess"]] von [[w: Heinrich Kramer|Heinrich Institoris]], eine frühe Hexenverfolgung auf dem Territorium der Grafschaft Tirol, dessen Ausgang als ungewöhnlich gilt. Während in der älteren Forschungsliteratur davon ausgegangen wurde, dass sich Erzherzog Siegmund den Umtrieben des Hexenwahns und der Hexenverfolgung durchaus zugänglich erwies, aber der "Innsbrucker Hexenprozess" letztlich dank des Bischofs von Brixen, [[w:Georg Golser|Georg Golser]], unterbunden werden konnte<ref name ="hamann419"/>, ergab eine Auswertung der erhaltenen Quellen inzwischen, dass es Erzherzog Siegmund war, der die entscheidenden Schritte zu Einleitung diees "Prozesses", aber auch zu dessen Beendigung setzte<ref name ="Tschaikner">vgl. Manfred Tschaikner: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, 2018, S. 219</ref>.
* 1485: der [[Innsbrucker Hexenprozess|"Innsbrucker Hexenprozess"]] von [[w: Heinrich Kramer|Heinrich Institoris]], eine frühe Hexenverfolgung auf dem Territorium der Grafschaft Tirol, dessen Ausgang als ungewöhnlich gilt. Während in der älteren Forschungsliteratur davon ausgegangen wurde, dass sich Erzherzog Siegmund den Umtrieben des Hexenwahns und der Hexenverfolgung durchaus zugänglich erwies, aber der "Innsbrucker Hexenprozess" letztlich dank des Bischofs von Brixen, [[w:Georg Golser|Georg Golser]], unterbunden werden konnte<ref name ="hamann419"/>, ergab eine Auswertung der erhaltenen Quellen inzwischen, dass es Erzherzog Siegmund war, der die entscheidenden Schritte zu Einleitung diees "Prozesses", aber auch zu dessen Beendigung setzte<ref name ="Tschaikner">vgl. Manfred Tschaikner: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, 2018, S. 219</ref>.
* 1486 Erstmalige Prägung des [[w:Guldiner|Guldiners]], dem Vorbild für den späteren [[w:Taler|Taler]].<ref name ="hamann419"/>
* 1486 Erstmalige Prägung des [[w:Guldiner|Guldiners]], dem Vorbild für den späteren [[w:Taler|Taler]].<ref name ="hamann419"/>
* 1487 wurde er durch Kaiser Friedrich III. und seine Landstände weitgehend entmachtet.<ref name ="hamann419"/>
* 1487 wurde er durch Kaiser Friedrich III. und seine Landstände weitgehend entmachtet.<ref name ="hamann419"/>
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=== Schwaz ===
=== Schwaz ===
* 1467 kaufte Siegmund der Münzreiche die [[w:Burg Freundsberg|Burg Freundsberg]] bei [[Schwaz]] und ließ sie umbauen. Sie wurde daraufhin auch "Sigmundsruh" oder "Sigmundsfried" genannt und zählt zu den sieben Jagdschlössern, die bis heute seinen Namen tragen<ref name ="bruckner306">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 306</ref>.<ref group="A">Die sechs anderen Jagdschlösser außer Sigmundsruh (Sigmundsfried) sind Sigmundsburg, Sigmundsried, Sigmundseck, Sigmundslust, Sigmundsfreud und Sigmundskron, vgl. dazu Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 306. Mit Ausnahme von [[w:Schloss Sigmundskron|Sigmundskron]] bei [[w:Bozen|Bozen]] (heute in [[w:Südtirol|Südtirol]]), finden sich die übrigen Schlösser im heutigen Bundesland Tirol (Nordtirol), zu diesen siehe unter "Weitere Orte in Tirol".</ref>
* 1467 kaufte Siegmund der Münzreiche die [[Burg Freundsberg]] bei [[Schwaz]] und ließ sie umbauen. Sie wurde daraufhin auch "Sigmundsruh" oder "Sigmundsfried" genannt und zählt zu den sieben Jagdschlössern, die bis heute seinen Namen tragen oder einmal nach ihm benannt waren<ref name ="bruckner306">vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 306</ref>.<ref group="A">Die sechs anderen Jagdschlösser außer [[Burg Freundsberg|Sigmundsruh (Sigmundsfried)]] sind [[w:Ruine Sigmundsburg|Sigmundsburg (Sigmundsberg)]] (heute Teil von [[Nassereith]]), [[w:Schloss Sigmundsried|Sigmundsried]] (heute Teil von [[Ried im Oberinntal]]), [[w:Altfinstermünz|Sigmundseck (Sigmundsegg)]] (heute Teil von [[Nauders]]), [[w:Schloss Sigmundslust|Sigmundslust]] (heute Teil von [[Vomp]]),Sigmundsfreud und [[w:Schloss Sigmundskron|Sigmundskron]] (heute Teil von [[w:Bozen|Bozen]]). Vgl. dazu Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 306. Schloss Sigmundskron in [[w:Südtirol|Südtirol]] gehört heute zu [[w:Italien|Italien]], die übrigen sechs Schlösser befinden sich im heutigen Bundesland Tirol (Nordtirol), zu diesen siehe unter "Weitere Orte in Tirol".</ref>


=== Stams ===
=== Stams ===
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* [[Ried im Oberinntal]]: 1471 kaufte Siegmund der Münzreiche den [[w:Schloss Sigmundsried|"Turm zu Ried"]] und ließ ihn zu seinem Jagdschloss Sigmundsried<ref name ="bruckner306hinweis"/> ausbauen.
* [[Ried im Oberinntal]]: 1471 kaufte Siegmund der Münzreiche den [[w:Schloss Sigmundsried|"Turm zu Ried"]] und ließ ihn zu seinem Jagdschloss Sigmundsried<ref name ="bruckner306hinweis"/> ausbauen.
* [[Seefeld in Tirol|Seefeld]]: Siegmund der Münzreiche förderte den unter seinem Vater begonnenen Neubau der Kirche St. Oswald in Seefeld finanziell.<ref name ="bruckner309"/>
* [[Seefeld in Tirol|Seefeld]]: Siegmund der Münzreiche förderte den unter seinem Vater begonnenen Neubau der Kirche St. Oswald in Seefeld finanziell.<ref name ="bruckner309"/>
* [[Stans]]: Der Erzherzog ist auf dem Habsburgerstammbaum auf Schloss Tratzberg aus dem Jahr 1506 mit seinen beiden Ehefrauen Eleonore und Katharina sowie mit seiner Verlobten Radegunde dargestellt. Hier findet sich erstmals auch sein Beiname: "der Münzreiche".<ref name ="hamann420"/>
* [[Stans]]: Der Erzherzog ist auf dem Habsburgerstammbaum auf [[Schloss Tratzberg]] aus dem Jahr 1506 mit seinen beiden Ehefrauen Eleonore und Katharina sowie mit seiner Verlobten Radegunde dargestellt. Hier findet sich erstmals auch sein Beiname: "der Münzreiche".<ref name ="hamann420"/>
* [[Vomp]]: [[w:Schloss Sigmundslust|Schloss Sigmundslust]]<ref name ="bruckner306hinweis"/> wurde in den 1470er-Jahren für Siegmund den Münzreichen erbaut und war eines seiner sieben Jagdschlösser.
* [[Vomp]]: [[w:Schloss Sigmundslust|Schloss Sigmundslust]]<ref name ="bruckner306hinweis"/> wurde in den 1470er-Jahren für Siegmund den Münzreichen erbaut und war eines seiner sieben Jagdschlösser.


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=== Biographische Monographien ===
=== Biographische Monographien ===
* [[w:Wilhelm Baum|Wilhelm Baum]]: ''Sigmund der Münzreiche''. Zur Geschichte Tirols und der habsburgischen Länder im Spätmittelalter. Verlag Athesia, Bozen 1987. ISBN 88-7014-449-6
* [[w:Wilhelm Baum (Historiker)|Wilhelm Baum]]: ''Sigmund der Münzreiche''. Zur Geschichte Tirols und der habsburgischen Länder im Spätmittelalter. Verlag Athesia, Bozen 1987. ISBN 88-7014-449-6


=== Literatur zu Teilaspekten ===
=== Literatur zu Teilaspekten ===
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{{Personenleiste
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| AMT        = [[Grafschaft Tirol|Herrscher über die Grafschaft Tirol]]
| AMT        = [[Grafschaft Tirol|Herrscher über die Grafschaft Tirol]]<br />[[Datei:Blason Comtes de Tyrol.svg|50px]][[Datei:Coat of arms of the archduchy of Austria.svg|45px]]
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