Gustav Schudel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft ==
== Herkunft ==
Gustav Schudel war ein Sohn des Chemikers und Unternehmers Berthold Schudel (1859–1934) und der aus [[Wien]] stammenden Bertha Auguste, geborene Fuchs (* 1867). Sein Grossvater, der Mediziner und Unternehmer Michael Sigmund Schudel (1832–1892), war mit Seraphina Catharina, geborene Fischer (* 1836) verheiratet. Sie war die Tochter des Unternehmers [[Georg Fischer (Unternehmer, 1804)|Georg Fischer]]. Dieser verkaufte die 1825 gegründete Spindelfabrik in Traisen seinem Bruder [[Berthold Fischer]]. 1871 übernahm Sigmund Schudel die ''Fischer’sche Weicheisen- und Stahlgiesserei,'' die später sein Sohn Berthold Schudel bis 1894 weiterführte.
Gustav Schudel war ein Sohn des Chemikers und Unternehmers Berthold Schudel (1859–1934) und der aus [[Wien]] stammenden Bertha Auguste, geborene Fuchs (* 1867). Sein Grossvater, der Mediziner und Unternehmer Michael Sigmund Schudel (1832–1892), war mit Seraphina Catharina, geborene Fischer (* 1836) verheiratet. Sie war die Tochter des Unternehmers [[w:Georg Fischer (Unternehmer, 1804)|Georg Fischer]]. Dieser verkaufte die 1825 gegründete Spindelfabrik in Traisen seinem Bruder [[w:Berthold Fischer|Berthold Fischer]]. 1871 übernahm Sigmund Schudel die ''Fischer’sche Weicheisen- und Stahlgiesserei,'' die später sein Sohn Berthold Schudel bis 1894 weiterführte.


== Werdegang und früher Tod ==
== Werdegang und früher Tod ==
Gustav Schudel wuchs bis 1907 in Wien auf und lebte ab 1908 mit seinen Eltern und seinen zwei Geschwistern in [[Schaffhausen]], wo er die dortige [[Kantonsschule Schaffhausen|Kantonsschule]] besuchte. Diese schloss er 1911 mit der humanistischen [[Matura]] ab. Als [[Abstinenz|Abstinenzler]] war er Mitbegründer und erster Präsident der Schaffhauser Kantonsschulverbindung [[Munot]]. In seiner Jugend lernte er den Naturschützer [[Carl Stemmler (Naturschützer)|Carl Stemmer]] kennen und malte einheimische Vögel. Zudem baute er als technisch geschickter Mensch u. a. eine 9 X 12 [[Spiegelreflexkamera]].<ref>''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=nsh-002%3A1988%3A40%3A%3A18&referrer=search#18 Carl Stemmler und Gustav Schudel.]'' In: ''[[Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen]]'' (archiviert in [[E-Periodica]] der [[ETH Zürich]]), abgerufen am 27. März 2022.</ref>
Gustav Schudel wuchs bis 1907 in Wien auf und lebte ab 1908 mit seinen Eltern und seinen zwei Geschwistern in [[w:Schaffhausen|Schaffhausen]] in der Schweiz, wo er die dortige [[w:Kantonsschule Schaffhausen|Kantonsschule]] besuchte. Diese schloss er 1911 mit der humanistischen [[w:Matura|Matura]] ab. Als [[w:Abstinenz|Abstinenzler]] war er Mitbegründer und erster Präsident der Schaffhauser Kantonsschulverbindung [[w:Munot|Munot]]. In seiner Jugend lernte er den Naturschützer [[w:Carl Stemmler (Naturschützer)|Carl Stemmer]] kennen und malte einheimische Vögel. Zudem baute er als technisch geschickter Mensch u. a. eine 9 X 12 [[w:Spiegelreflexkamera|Spiegelreflexkamera]].<ref>''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=nsh-002%3A1988%3A40%3A%3A18&referrer=search#18 Carl Stemmler und Gustav Schudel.]'' In: ''[[w:Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen|Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen]]'' (archiviert in [[w:E-Periodica|E-Periodica]] der [[w:ETH Zürich|ETH Zürich]]), abgerufen am 27. März 2022.</ref>


Schudel studierte auf Wunsch seines Vaters vier Jahre am [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|Eidgenössische Polytechnikum]] in [[Zürich]] und schloss 1915 in seinem Fachgebiet Ingenieur der Chemie erfolgreich ab. In der Folge arbeitete er wie sein späterer enger Freund [[Arthur Stoll]] als Assistent im Chemischen Institut der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität]] in [[Berlin]] unter [[Richard Willstätter]]. Als Willstätter 1916 Ordinarius an der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] wurde, zogen Stoll und Schudel mit ihm nach [[München]].
Schudel studierte auf Wunsch seines Vaters vier Jahre am [[w:Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|Eidgenössische Polytechnikum]] in [[w:Zürich|Zürich]] und schloss 1915 in seinem Fachgebiet Ingenieur der Chemie erfolgreich ab. In der Folge arbeitete er wie sein späterer enger Freund [[w:Arthur Stoll|Arthur Stoll]] als Assistent im Chemischen Institut der [[w:Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität]] in [[w:Berlin|Berlin]] unter [[w:Richard Willstätter|Richard Willstätter]]. Als Willstätter 1916 Ordinarius an der [[w:Ludwig-Maximilians-Universität|Ludwig-Maximilians-Universität]] wurde, zogen Stoll und Schudel mit ihm nach [[w:München|München]].


Neben dem Studium, das er 1918 mit der Promotion an der [[ETH Zürich]] abschloss,<ref>[https://www.research-collection.ethz.ch/bitstream/handle/20.500.11850/133608/eth-20753-01.pdf Ueber die Anthocyane von Beta vulgaris L. (var. rapacea Koch forma rubra L.) und Raphanus sativus L. (var. radicula Pers.)], Promotionsarbeit, Zürich 1918</ref> widmete sich Schudel ganz seiner künstlerischen Neigung. Seine Arbeiten zeigen oft religiöse Motive, die eher in der Tradition des ausgehenden 19. Jahrhunderts gehalten sind. Zudem waren die Werke von [[Hans von Marées]] und [[Giovanni Giacometti]] für ihn eine Orientierungshilfe in seiner noch jungen Suche nach einem eigenen künstlerischen Ausdruck. Wieder in der Schweiz liess sich Schudel auf dem [[Zollikerberg]] nieder und verstarb einige Monate später während des Grenzbesetzungsdienstes in Basel als Sanitätskorporal an der [[Spanische Grippe|Spanischen Grippe]].<ref>''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=brg-002%3A1972%3A82%3A%3A150&referrer=search#150 Gustav Schudel.]'' In: ''Brugger Neujahrsblätter'' (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich), abgerufen am 27. März 2022.</ref>
Neben dem Studium, das er 1918 mit der Promotion an der ETH Zürich abschloss,<ref>[https://www.research-collection.ethz.ch/bitstream/handle/20.500.11850/133608/eth-20753-01.pdf Ueber die Anthocyane von Beta vulgaris L. (var. rapacea Koch forma rubra L.) und Raphanus sativus L. (var. radicula Pers.)], Promotionsarbeit, Zürich 1918</ref> widmete sich Schudel ganz seiner künstlerischen Neigung. Seine Arbeiten zeigen oft religiöse Motive, die eher in der Tradition des ausgehenden 19. Jahrhunderts gehalten sind. Zudem waren die Werke von [[w:Hans von Marées|Hans von Marées]] und [[w:Giovanni Giacometti|Giovanni Giacometti]] für ihn eine Orientierungshilfe in seiner noch jungen Suche nach einem eigenen künstlerischen Ausdruck. Wieder in der Schweiz liess sich Schudel auf dem [[Zollikerberg]] nieder und verstarb einige Monate später während des Grenzbesetzungsdienstes in Basel als Sanitätskorporal an der [[w:Spanische Grippe|Spanischen Grippe]].<ref>''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=brg-002%3A1972%3A82%3A%3A150&referrer=search#150 Gustav Schudel.]'' In: ''Brugger Neujahrsblätter'' (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich), abgerufen am 27. März 2022.</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=12700609 Schudel, Gustav] in [[w:Sikart|Sikart]]
* [https://www.museum-schleitheim.ch/gustav_schudel.htm Gustav Schudel] in museum-schleitheim.ch
* [https://www.museum-schleitheim.ch/gustav_schudel.htm Gustav Schudel] in museum-schleitheim.ch
* [https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/260576 Gustav Schudel] im portraitarchiv.ch
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Aktuelle Version vom 8. April 2022, 09:50 Uhr

Gustav Schudel (* 26. September 1891 in Traisen, Niederösterreich; † 31. Oktober 1918 in Basel, Schweiz) war ein Österreichisch-Schweizer Chemiker und Maler.

Herkunft

Gustav Schudel war ein Sohn des Chemikers und Unternehmers Berthold Schudel (1859–1934) und der aus Wien stammenden Bertha Auguste, geborene Fuchs (* 1867). Sein Grossvater, der Mediziner und Unternehmer Michael Sigmund Schudel (1832–1892), war mit Seraphina Catharina, geborene Fischer (* 1836) verheiratet. Sie war die Tochter des Unternehmers Georg Fischer. Dieser verkaufte die 1825 gegründete Spindelfabrik in Traisen seinem Bruder Berthold Fischer. 1871 übernahm Sigmund Schudel die Fischer’sche Weicheisen- und Stahlgiesserei, die später sein Sohn Berthold Schudel bis 1894 weiterführte.

Werdegang und früher Tod

Gustav Schudel wuchs bis 1907 in Wien auf und lebte ab 1908 mit seinen Eltern und seinen zwei Geschwistern in Schaffhausen in der Schweiz, wo er die dortige Kantonsschule besuchte. Diese schloss er 1911 mit der humanistischen Matura ab. Als Abstinenzler war er Mitbegründer und erster Präsident der Schaffhauser Kantonsschulverbindung Munot. In seiner Jugend lernte er den Naturschützer Carl Stemmer kennen und malte einheimische Vögel. Zudem baute er als technisch geschickter Mensch u. a. eine 9 X 12 Spiegelreflexkamera.[1]

Schudel studierte auf Wunsch seines Vaters vier Jahre am Eidgenössische Polytechnikum in Zürich und schloss 1915 in seinem Fachgebiet Ingenieur der Chemie erfolgreich ab. In der Folge arbeitete er wie sein späterer enger Freund Arthur Stoll als Assistent im Chemischen Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin unter Richard Willstätter. Als Willstätter 1916 Ordinarius an der Ludwig-Maximilians-Universität wurde, zogen Stoll und Schudel mit ihm nach München.

Neben dem Studium, das er 1918 mit der Promotion an der ETH Zürich abschloss,[2] widmete sich Schudel ganz seiner künstlerischen Neigung. Seine Arbeiten zeigen oft religiöse Motive, die eher in der Tradition des ausgehenden 19. Jahrhunderts gehalten sind. Zudem waren die Werke von Hans von Marées und Giovanni Giacometti für ihn eine Orientierungshilfe in seiner noch jungen Suche nach einem eigenen künstlerischen Ausdruck. Wieder in der Schweiz liess sich Schudel auf dem Zollikerberg nieder und verstarb einige Monate später während des Grenzbesetzungsdienstes in Basel als Sanitätskorporal an der Spanischen Grippe.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carl Stemmler und Gustav Schudel. In: Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich), abgerufen am 27. März 2022.
  2. Ueber die Anthocyane von Beta vulgaris L. (var. rapacea Koch forma rubra L.) und Raphanus sativus L. (var. radicula Pers.), Promotionsarbeit, Zürich 1918
  3. Gustav Schudel. In: Brugger Neujahrsblätter (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich), abgerufen am 27. März 2022.