Hans von Egelsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. April 2022, 23:51 Uhr

Hans von Egelsee, genannt Veigensteiner (* im 14. Jahrhundert; † im 14 oder 15. Jahrhundert, nach dem 20. Juli 1396)[A 1] war einige Jahre Kämmerer und Finanzgeber von Herzog Leopold (III.) von Österreich ("Leopold dem Gerechten") († 1386). In dieser Position häufte er in wenigen Jahren ein enormes Vermögen an, das er jedoch nach dem Tod des Herzogs wieder verlor.

Herkunft und Familie

Die Herkunft von Hans von Egelsee ist nicht eindeutig geklärt, seine Anfänge liegen im Dunkeln. Gesichert ist, dass er mit Margarethe, einer Tochter von Georg von Montani, verheiratet war.[1]

Leben

1379 löste Hans von Egelsee, der bis dahin urkundlich kaum belegt ist, mit Zustimmung von Herzog Leopold (III.) die in der Grafschaft Tirol gelegene Burg mit dem Gericht St. Petersberg (heute Teil der Gemeinde Silz), das an Leopolds Hofmeister Peter von Torberg verpfändet war, von diesem. Auch in den Folgejahren wurde er als kapitalkräftiger Finanzier für den Herzog unentbehrlich.[1] 1384 verschrieb ihm dieser das westlich an St. Petersberg anschließende Gericht von Imst mit der Pflegschaft[A 2] der Klause Fernstein auf Lebenszeit. 1386 erwarb Hans von Egelsee außerdem das landesfürstliche Gericht Laudeck oberhalb von Landeck als Pfandbesitz.[2]

Nicht nur der Herzog, sondern auch bedeutende Familien des Tiroler Adels, wie die Vögte von Matsch oder die Herren von Starkenberg, zählten bald zu seinen Schuldnern. 1379-1385 war Hans von Egelsee außerdem Kämmerer von Herzog Leopold (III.). Mit der Schlacht bei Sempach und den Tod des Herzogs dürfte sich die Lage für ihn jedoch sehr rasch geändert haben. Am 10. Februar 1387 entschied ein Schiedskollegium, das Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") († 1395) eingesetzt hatte, dass Hans von Egelsee die ihm verpfändeten Gerichte St. Petersberg, Imst und Stein (bei Meran binnen der Jahresfrist an Herzog Albrecht (III.) abzutreten hatte. Immerhin wurde ihm die Pfandschaft Laudeck auf Lebenszeit belassen. [2]

Es scheint, dass es Hans von Egelsee zunächst gelang, den Verlust der anderen Pfandschaften zunächst wenigstens noch zum Teil abzuwenden. Im Frühjahr 1389 ist er zumindest als Pfleger von St. Petersberg urkundlich bezeugt, 1393 vermittelte er als Pfleger von Laudeck in einem Streit zwischen den Leuten von Serfaus und Ladis. Der endgültige Sturz von Hans von Egelsee erfolgte erst nach dem Tod von Herzog Albrecht (III.). Am 20. Juli 1396 musste er alle zu dieser Zeit noch in seinem Besitz befindlichen Pfandsätze (St. Petersberg, Imst, Laudeck) bedingungslos an Herzog Leopold (IV.) von Österreich ("Leopold den Stolzen"), der zu Beginn der 1390er-Jahre, also noch zu Lebzeiten seines Onkel Albrecht (III.), die Verwaltung der Grafschaft Tirol übernommen hatte, abtreten.[2]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 111
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 112

Anmerkungen

  1. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 112
  2. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen, Gerichte etc. bedeutet die Verwaltung von diesen. Der Burgpfleger war für seine Burg, sein Gericht, die dazugehörige Herrschaft etc. zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte.