Evi Fersterer: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kindheit und Ausbildung ==
== Kindheit und Ausbildung ==
Evi Fersterer wurde 1948 als Tochter von Georg und Franziska Stöckl, geb. Gassner geboren und wuchs bis zu ihrem 5. Lebensjahr bei ihren Großeltern in [[Gries im Pinzgau]] auf. Nach der Heirat der Eltern zog die Familie 1954 nach Leogang. Sie besuchte bis 1959 die ortsansässige Volksschule und wechselte danach in die Hauptschule Saalfelden. Hier wurde ihr künstlerisches Talent durch einen Lehrer gefördert. Von 1963 bis 1966 besuchte sie die Gastgewerbefachschule in [[Salzburg]] und absolvierte anschließend ein Arbeitspraktikum in England. 1968 heiratete sie den Hotelier und Erfinder Sepp Fersterer und zog nach [[Saalbach-Hinterglemm|Saalbach]]. Aus der Ehe stammen zwei Töchter und ein Sohn.
Evi Fersterer wurde 1948 als Tochter von Georg und Franziska Stöckl, geb. Gassner geboren. Sie besuchte die Volksschule in Leogang  die Hauptschule Saalfelden. Hier wurde ihr künstlerisches Talent durch einen Lehrer gefördert. Von 1963 bis 1966 besuchte sie die Gastgewerbefachschule in [[Salzburg]] und absolvierte anschließend ein Praktikum in England. 1968 heiratete sie den Hotelier und Erfinder Sepp Fersterer und zog nach [[Saalbach-Hinterglemm|Saalbach]]. Aus der Ehe stammen zwei Töchter und ein Sohn.


Ab 1979 nahm sie an der [[Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg|Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg]] sowie an der Ferienakademie in [[Bruneck]] bei [[Claus Pack]] (1921–1997) teil. Ihre erste Ausstellung fand in der Galerie im Arzthaus in [[Maishofen]] statt.
Ab 1979 nahm sie an der [[Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg|Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg]] sowie an der Ferienakademie in [[Bruneck]] bei [[Claus Pack]] (1921–1997) teil.  


1984 wurde sie von Peter Greenham in die [[Meisterklasse]] der [[Royal Academy of Arts]] in [[London]] aufgenommen. Sir [[Anthony Eyton]] wurde ihr Freund und [[Mentor]]. Im selben Jahr erschien ihr erster Kunstkalender. Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes“ am Rathausplatz in [[Wien]]. Im gleichen Jahr erwarb sie in [[Panzano in Chianti|Panzano]] das 1000 Jahre alte Castello di Panzano als zweites Atelier. 1991 übersiedelte die ganze Familie nach Panzano.
1984 wurde sie von [[Peter Greenham (Maler)|Peter Greenham]] in die [[Meisterklasse]] der [[Royal Academy of Arts]] in [[London]] aufgenommen. Sir [[Anthony Eyton]] wurde ihr Freund und [[Mentor]]. Sie eröffnete ein Atelier in Saalbach. 1991 übersiedelte die Familie nach [[Panzano in Chianti|Panzano]].


== Werke und Ausstellungen ==
== Werke ==
Im Jahr 1988 wurden Festerers Werke in der Galerie „ART 54“ <!-- nicht identifiziert --> in [[New York City|New York]] im Rahmen einer Einzelausstellung gezeigt. Der [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] widmete ihr zu diesem Anlass ein Porträt, welches von [[Emmy]]-Preisträger Günther Degn produziert wurde. 1990 folgte eine Einzelausstellung in der Galerie Würthle in Wien. Zudem erschien ihr zweiter Kunstkatalog mit ihren „Klotzbildern“. 1991 realisierte Fersterer zusammen mit [[Arik Brauer]] und Anthony Eyton eine Gemeinschaftsausstellung in der Galerie Saalbach. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. Im selben Jahr gab sie mit einer Ausstellung auf der „ART HAMBURG“ ihr Deutschland-Debüt. Außerdem stelle sie in der Galerie Saalbach unter anderem gemeinsam mit [[Manfred Bockelmann]] aus.
Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes“ am Rathausplatz in [[Wien]]. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und [[Ludolf Müller (Literaturwissenschaftler)|Ludolf Müller]] wurde 1993 ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von [[Wladimir Sergejewitsch Solowjow]] veröffentlicht.  


Im Oktober 1993 kehrte sie zu ihren Wurzeln zurück. Durch Initiative des [[Rotary Club|Rotary Clubs]] Saalfelden und der Gemeinde Leogang wurde eine Werkschau mit über 150 Bildern in ihrem Elternhaus „Kirchenwirt/Samerstall“ in Leogang gezeigt. Zudem folgten ihr vierter Kunstkatalog und eine Einzelausstellung in der Galerie Schillerplatz in Wien. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und [[Ludolf Müller (Literaturwissenschaftler)|Ludolf Müller]] wurde im selben Jahr ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von [[Wladimir Sergejewitsch Solowjow]] veröffentlicht.
Von 1994 bis 1996 malte sie mit den Schülern der Volksschule Saalbach die Ölbilder „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“.


Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Fersterers Werke gezeigt. Von 1994 bis 1996 malte sie mit den Schülern der Volksschule Saalbach die Ölbilder „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“. Im Rahmen der Oktobervernissage 1995 stellte sie im [[Schloss Mittersill]] aus und veröffentlichte im „ART PRINT VERLAG“ ihren fünften Kunstkatalog. Zur Erstellung ihrer Winterbilder realisierte sie ihr Freiluftatelier „Koffer am Berg“ 2 x 2 m. Ebenfalls 1995 gestaltete sie zusammen mit den Schülern der Volksschule Saalbach das Plakat für den „Weltcup-Corner“ der Pinzgauer Post.
1995 realisierte sie zur Erstellung ihrer Winterbilder ihr Freiluftatelier „Koffer am Berg“ 2 x 2 m. Ebenfalls 1995 gestaltete sie zusammen mit den Schülern der Volksschule Saalbach das Plakat für den „Weltcup-Corner“ der Pinzgauer Post.


===Kunstaktion „Nerzmantel“===
1996 begann Fersterer mit der [[Bildhauer|Bildhauerei]] und schlug einen Kopf in Marmor: „Seppi“. Als zweites bildhauerisches Werk entstand eine Steinmadonna.


Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken“ für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt. Die Kompromisslosigkeit ihres künstlerischen und sozialen Engagements trugen Fersterer fortan die Bezeichnung „Saalbachs geliebt-gehasste Tochter“ ein.
Zwischen 1996 und 1997 gestaltete sie mit den Kindern der Volksschule Saalbach Bilder zum Buch „Die gelbe Lokomotive“ des russischen Schriftstellers Dimitrij de Spiller.


===Bildhauerei und Kinderbuchprojekt===
Im Jahr 2000 stelle Galeristin Christine Rettingererstmals die von Fersterer begründete Kunstrichtung „Mystischer Realismus“ vor. Der Autor Stefan Loos beschrieb Festerers Kunstrichtung: „''Mystisch in der Quelle, realistisch im Ziel – mit dem behutsamen Aufspüren tiefer innerer Regungen und deren ungestümer Verkörperung begründet Evi Fersterer die Kunstrichtung des Mystischen Realismus''“. Im Jahr 2006 stellte der Schriftsteller Werner Müller sie erstmals als Autorin vor.


1996 begann Fersterer mit der [[Bildhauer|Bildhauerei]] und schlug einen Kopf in Marmor: „Seppi“. Als zweites bildhauerisches Werk entstand eine Steinmadonna. Ihre Werke wurden im Universitäts-Kulturzentrum Klagenfurt im Rahmen der „Aktion Nerzmantel“ ausgestellt. Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Wien, [[Hamburg]] und [[Zürich]].
===Kunstaktion „Nerzmantel“===


Zwischen 1996 und 1997 malte sie mit den Kindern der Volksschule Saalbach Bilder zum Buch „Die gelbe Lokomotive“ des russischen Schriftstellers Dimitrij de Spiller. Es folgte eine gemeinsame Ausstellung mit Anthony Eyton in der Galerie Saalbach sowie eine Einzelausstellung in der Galerie Augustin in [[Innsbruck]].
Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken“ für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt. Die Kompromisslosigkeit ihres künstlerischen und sozialen Engagements trugen Fersterer fortan die Bezeichnung „Saalbachs geliebt-gehasste Tochter“ ein.
== Ausstellungen ==
Fersterers erste Ausstellung fand im Arzthaus [[Maishofen]] statt. Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Fersterers Werke gezeigt (hier stellte sie u. a. gemeinsam mit [[Manfred Bockelmann]] aus.)Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Wien, [[Hamburg]] und [[Zürich]]. Im Sommer 2018 eröffnete Fersterer zusammen mit ihrem Enkel ihr eigenes Atelier in Salzburg. 


===Einzelausstellung in St. Petersburg und internationaler Durchbruch===
* 1988 Galerie „ART 54“ in [[New York City|New York]], Einzelausstellung  
* 1990 Gälerie Würthle, Wien
* 1991 Galerie Saalbach, Gemeinschaftsausstellung mit Arik Brauer und Anthony Eyton
* 1992 „ART HAMBURG“
* 1993 Werkschau mit 150 Bildern in Leogang in ihrem Elternhaus „Kirchenwirt/Samerstall“
* 1993 Galerie Schillerplatz Wien
* 1995 Vernissage in [[Schloss Mittersill]]
* 1996 Universitäts-Kulturzentrum Klagenfurt
* 1997 Galerie Augustin in [[Innsbruck]]
* 1997 3. Internationalen [[Biennale]] „DIALOGUES 97 in der Ausstellungshalle „MANEGE“
* 1998 Russisches [[Michaelsburg|Museum Schloss Mikhailovsky]] in [[Sankt Petersburg]], Einzelausstellung
* 1998 Galerie Saalbach gemeinsam mit Anatoly Vasilyev
* 2000 Galerie Wimmer München, Einzelausstellung
* 2002 Galerie Augustin, Wien
* 2006 Personalretrospektive im „Samerstall/Kirchenwirt“, Ausstellungen im Bergbaumuseum, im „KubinKabinett“ in Leogang sowie im „Helga-Treichl-Hospiz“ Salzburg.
* 2010 „Von Innen Sehen“,  [[Palais Pálffy (Wallnerstraße)|Palais Palffy]]


Im Rahmen der 3. Internationalen [[Biennale]] „DIALOGUES 97“ nahm Fersterer 1997 mit großem Erfolg an einer Ausstellung in der zentralen Ausstellungshalle „MANEGE“ teil.
* 2015 Galerie Gerlich, Salzburg


Mit der darauffolgenden Einzelausstellung 1998 im Russischen [[Michaelsburg|Museum Schloss Mikhailovsky]] in [[Sankt Petersburg]] gelang Fersterer der internationale Durchbruch. 1999 wurde sie mit dem Diplom „Member of the Russian Museum“ ausgezeichnet.
== Veröffentlichungen ==
 
* ''Gemälde.'' Mit Texten von [[Loys Egg]]. Klagenfurt, Ritter 2014, ISBN 978-3-85415-511-9.
===Weitere Ausstellungen und Vorstellung „Mystischer Realismus“===


1998 folgte zusammen mit Anatoly Vasilyew eine Ausstellung in der Galerie Saalbach. Fersterer stellte für die [[Dialyse]]station im Krankenhaus [[Zell am See]] Bilder zur Verfügung und hielt am Salzburger Landesinsitut für Hörgeschädigte einen Mal-Workshop.
* Kunstkalender 1984 und 1995 ((„ART PRINT VERLAG“)
* Kunstkataloge 1990, 1993, 2000
* 2010 Lyrikband „Wenn das Herz spricht“


Im Jahr 2000 wurden ihre Werke im Zuge des 175. Jubiläums der Galerie Wimmer in München in einer Einzelausstellung gezeigt. Galeristin Christine Rettinger stellte erstmals die von Fersterer begründete Kunstrichtung „Mystischer Realismus“ vor. Der Autor Stefan Loos beschrieb Festerers Kunstrichtung: „''Mystisch in der Quelle, realistisch im Ziel – mit dem behutsamen Aufspüren tiefer innerer Regungen und deren ungestümer Verkörperung begründet Evi Fersterer die Kunstrichtung des Mystischen Realismus''“. Dazu erschien ihr sechster Kunstkatalog. 2002 folgte eine weitere Einzelausstellung in der Galerie Augustin in Wien.
== Filmdokumentationen und Auszeichnungen ==
1988 widmete ihr der [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] widmete ihr ein Porträt, welches von [[Emmy]]-Preisträger Günther Degn produziert wurde.  


Nach dem Tod Ihres Mannes im Jahre 2003 sagte Fersterer alle Ausstellungen ab, darunter eine Personalretrospektive in [[Kyoto]] und zog sich in ihr Atelier in Saalbach zurück. 2005 ließ sie zur Erinnerung an ihren verstorbenen Mann über ihrem Bauernhaus in Saalbach eine Holzkapelle am Berg errichten.
1999 wurde sie mit dem Diplom „Member of the Russian Museum“ ausgezeichnet.  
 
2006 folgten weitere Ausstellungen – eine große Personalretrospektive im „Samerstall/Kirchenwirt“, im Bergbaumuseum, im „KubinKabinett“ in Leogang sowie im „Helga-Treichl-Hospiz“ in Salzburg. Der Schriftsteller Werner Müller stellte sie erstmals als Autorin vor.  
 
2007 wurden Bilder der Künstlerin in der Geburtenstation des Landeskrankenhauses Salzburg ausgestellt.
 
Im Jahr 2009 wurde Fersterers Leben im Film „Der Atem der Klötze“ von Mucky Degn zusammengefasst. Im selben Jahr erwarb sie einen Turm in „Klotzform“ in [[Teneriffa]] als Atelier. 2010 folgte eine erneute Zusammenarbeit mit der Galerie Augustin in Wien: Ihre Werke wurden in der Ausstellung „Von Innen Sehen“ im [[Palais Pálffy (Wallnerstraße)|Palais Palffy]] gezeigt. Kurz darauf erschien ihr zweiter Lyrikband „Wenn das Herz spricht“ zu Gunsten ihres Hilfswerks SALVE. Im Jahr 2014 wurde ihr Buch „Evi Fersterer – Gemälde“ mit Texten von Loys Egg im Ritter Verlag veröffentlicht. Im Rahmen der Festspiele 2015 wurde eine Einzelausstellung in der Galerie Gerlich in Salzburg eingerichtet.
 
Im Sommer 2018 eröffnete Fersterer zusammen mit ihrem Enkel ihr eigenes Atelier am Ursulinenplatz 6 in Salzburg.


Im Jahr 2009 wurde ihr Leben im Film „Der Atem der Klötze“ von Mucky Degn dokumentiert.
== Gründung des Hilfswerks „SALVE“ ==
== Gründung des Hilfswerks „SALVE“ ==
1998 gründete Fersterer das Hilfswerk „SALVE“, eine Aktion, welche durch persönliche Briefe Fersterers und Pressemeldungen dazu aufrief, Pakete mit Sachspenden für russische Familien zu sammeln. Es wurden bereits tausende von Paketen nach [[Russland]] gebracht, gesammelt wurden österreichweit auch [[Hörgerät|Hörgeräte]] für taubstumme Kinder.
1998 gründete Fersterer das Hilfswerk „SALVE“, eine Aktion, welche durch persönliche Briefe Fersterers und Pressemeldungen dazu aufrief, Pakete mit Sachspenden für russische Familien zu sammeln. Es wurden bereits tausende von Paketen nach [[Russland]] gebracht, gesammelt wurden österreichweit auch [[Hörgerät|Hörgeräte]] für taubstumme Kinder.
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== Veröffentlichungen ==
* ''Gemälde.'' Mit Texten von [[Loys Egg]]. Klagenfurt, Ritter 2014, ISBN 978-3-85415-511-9.
== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Evi Fersterer - Malerin (*1948): Die malende Wirtin von der Hinterhagalm.'' In: [[Walter Thaler]]: ''Kunst und Literatur im Pinzgau. Die Kraft der Provinz – 43 Portraits.'' New Academic Press, Wien 2015, ISBN 978-3-99036-008-8, S. 207–211.
* ''Evi Fersterer - Malerin (*1948): Die malende Wirtin von der Hinterhagalm.'' In: [[Walter Thaler]]: ''Kunst und Literatur im Pinzgau. Die Kraft der Provinz – 43 Portraits.'' New Academic Press, Wien 2015, ISBN 978-3-99036-008-8, S. 207–211.

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Evi Fersterer (* 31. Dezember 1948 in Leogang als Eva Gassner) ist eine österreichische Malerin, Dichterin und Hotelierin. Sie gilt als Begründerin der Kunstrichtung „Mystischer Realismus“[1] und wurde durch ihre „Klotzbilder“ international bekannt.

Kindheit und Ausbildung

Evi Fersterer wurde 1948 als Tochter von Georg und Franziska Stöckl, geb. Gassner geboren. Sie besuchte die Volksschule in Leogang die Hauptschule Saalfelden. Hier wurde ihr künstlerisches Talent durch einen Lehrer gefördert. Von 1963 bis 1966 besuchte sie die Gastgewerbefachschule in Salzburg und absolvierte anschließend ein Praktikum in England. 1968 heiratete sie den Hotelier und Erfinder Sepp Fersterer und zog nach Saalbach. Aus der Ehe stammen zwei Töchter und ein Sohn.

Ab 1979 nahm sie an der Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg sowie an der Ferienakademie in Bruneck bei Claus Pack (1921–1997) teil.

1984 wurde sie von Peter Greenham in die Meisterklasse der Royal Academy of Arts in London aufgenommen. Sir Anthony Eyton wurde ihr Freund und Mentor. Sie eröffnete ein Atelier in Saalbach. 1991 übersiedelte die Familie nach Panzano.

Werke

Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes“ am Rathausplatz in Wien. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und Ludolf Müller wurde 1993 ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von Wladimir Sergejewitsch Solowjow veröffentlicht.

Von 1994 bis 1996 malte sie mit den Schülern der Volksschule Saalbach die Ölbilder „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“.

1995 realisierte sie zur Erstellung ihrer Winterbilder ihr Freiluftatelier „Koffer am Berg“ 2 x 2 m. Ebenfalls 1995 gestaltete sie zusammen mit den Schülern der Volksschule Saalbach das Plakat für den „Weltcup-Corner“ der Pinzgauer Post.

1996 begann Fersterer mit der Bildhauerei und schlug einen Kopf in Marmor: „Seppi“. Als zweites bildhauerisches Werk entstand eine Steinmadonna.

Zwischen 1996 und 1997 gestaltete sie mit den Kindern der Volksschule Saalbach Bilder zum Buch „Die gelbe Lokomotive“ des russischen Schriftstellers Dimitrij de Spiller.

Im Jahr 2000 stelle Galeristin Christine Rettingererstmals die von Fersterer begründete Kunstrichtung „Mystischer Realismus“ vor. Der Autor Stefan Loos beschrieb Festerers Kunstrichtung: „Mystisch in der Quelle, realistisch im Ziel – mit dem behutsamen Aufspüren tiefer innerer Regungen und deren ungestümer Verkörperung begründet Evi Fersterer die Kunstrichtung des Mystischen Realismus“. Im Jahr 2006 stellte der Schriftsteller Werner Müller sie erstmals als Autorin vor.

Kunstaktion „Nerzmantel“

Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken“ für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt. Die Kompromisslosigkeit ihres künstlerischen und sozialen Engagements trugen Fersterer fortan die Bezeichnung „Saalbachs geliebt-gehasste Tochter“ ein.

Ausstellungen

Fersterers erste Ausstellung fand im Arzthaus Maishofen statt. Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Fersterers Werke gezeigt (hier stellte sie u. a. gemeinsam mit Manfred Bockelmann aus.)Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Wien, Hamburg und Zürich. Im Sommer 2018 eröffnete Fersterer zusammen mit ihrem Enkel ihr eigenes Atelier in Salzburg.

  • 1988 Galerie „ART 54“ in New York, Einzelausstellung
  • 1990 Gälerie Würthle, Wien
  • 1991 Galerie Saalbach, Gemeinschaftsausstellung mit Arik Brauer und Anthony Eyton
  • 1992 „ART HAMBURG“
  • 1993 Werkschau mit 150 Bildern in Leogang in ihrem Elternhaus „Kirchenwirt/Samerstall“
  • 1993 Galerie Schillerplatz Wien
  • 1995 Vernissage in Schloss Mittersill
  • 1996 Universitäts-Kulturzentrum Klagenfurt
  • 1997 Galerie Augustin in Innsbruck
  • 1997 3. Internationalen Biennale „DIALOGUES 97 in der Ausstellungshalle „MANEGE“
  • 1998 Russisches Museum Schloss Mikhailovsky in Sankt Petersburg, Einzelausstellung
  • 1998 Galerie Saalbach gemeinsam mit Anatoly Vasilyev
  • 2000 Galerie Wimmer München, Einzelausstellung
  • 2002 Galerie Augustin, Wien
  • 2006 Personalretrospektive im „Samerstall/Kirchenwirt“, Ausstellungen im Bergbaumuseum, im „KubinKabinett“ in Leogang sowie im „Helga-Treichl-Hospiz“ Salzburg.
  • 2010 „Von Innen Sehen“,  Palais Palffy
  • 2015 Galerie Gerlich, Salzburg

Veröffentlichungen

  • Kunstkalender 1984 und 1995 ((„ART PRINT VERLAG“)
  • Kunstkataloge 1990, 1993, 2000
  • 2010 Lyrikband „Wenn das Herz spricht“

Filmdokumentationen und Auszeichnungen

1988 widmete ihr der ORF widmete ihr ein Porträt, welches von Emmy-Preisträger Günther Degn produziert wurde.

1999 wurde sie mit dem Diplom „Member of the Russian Museum“ ausgezeichnet.

Im Jahr 2009 wurde ihr Leben im Film „Der Atem der Klötze“ von Mucky Degn dokumentiert.

Gründung des Hilfswerks „SALVE“

1998 gründete Fersterer das Hilfswerk „SALVE“, eine Aktion, welche durch persönliche Briefe Fersterers und Pressemeldungen dazu aufrief, Pakete mit Sachspenden für russische Familien zu sammeln. Es wurden bereits tausende von Paketen nach Russland gebracht, gesammelt wurden österreichweit auch Hörgeräte für taubstumme Kinder.

Literatur

  • Evi Fersterer - Malerin (*1948): Die malende Wirtin von der Hinterhagalm. In: Walter Thaler: Kunst und Literatur im Pinzgau. Die Kraft der Provinz – 43 Portraits. New Academic Press, Wien 2015, ISBN 978-3-99036-008-8, S. 207–211.
  • Fersterer, Evi. In: Saur Allgemeines Künstler-Lexikon. Band 39. München, Leipzig, Saur 2003, ISBN 3-598-22779-5, S. 181 (auch AKL Online)

Weblinks

Einzelnachweise

  1.  Walter Thaler: Die Seele als Bild. Evi Fersterer – Mystischer Realismus 1979 – 2006. ART PRINT Verlag, Saalbach 2006, ISBN 3-200-00621-8, S. 5–23.