Heiligenkreuz Nr. 3: Unterschied zwischen den Versionen

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Anno 1902 verkaufte Brenner seinen Besitz an den Stiftsgasthauspächter [[Franz Gratzer]] jun., der das ebenerdige Gebäude schleifen und '''1903''' durch einen großen überdimensionierten einstöckigen Neubau vom Stiftsbaumeister Alexander Santulik jun. ersetzen ließ. Der damalige Wiener Bürgermeister [[w:Karl_Lueger|Karl Lueger]], der sich oft in Heiligenkreuz aufhielt, erklärte ob diesen überdimensionalen Bau (der das Stift verdeckte) nicht mehr kommen zu wollen. Das neue Gebäude wurde, wie schon der Vorgängerbau im Nordtrakt als Gasthof und Pension sowie im Südtrakt als Gemischtwarenhandlung genutzt. In dem damals modernen Haus waren ein Lastenaufzug der ''Firma Füglister''<ref>Die 1888 gegründete Aufzugsfirma Füglister existiert heute noch im Wien, Margarethen</ref>, der über vier Etagen reichte und von Hand betrieben wurde, sowie eine [[w:Ethin|Acetylen]]-Anlage eingebaut. Acetylen reagiert auf Wasser und es entsteht dadurch Gas, das in Rohre geleitet, zur Beleuchtung der Räume diente. Am Dachboden befand sich ein 2.000 Liter-Wassertank, der die einzelnen Fremdenzimmer mit fließendem Wasser versorgte.   
Anno 1902 verkaufte Brenner seinen Besitz an den Stiftsgasthauspächter [[Franz Gratzer]] jun., der das ebenerdige Gebäude schleifen und '''1903''' durch einen großen überdimensionierten einstöckigen Neubau vom Stiftsbaumeister Alexander Santulik jun. ersetzen ließ. Der damalige Wiener Bürgermeister [[w:Karl_Lueger|Karl Lueger]], der sich oft in Heiligenkreuz aufhielt, erklärte ob diesen überdimensionalen Bau (der das Stift verdeckte) nicht mehr kommen zu wollen. Das neue Gebäude wurde, wie schon der Vorgängerbau im Nordtrakt als Gasthof und Pension sowie im Südtrakt als Gemischtwarenhandlung genutzt. In dem damals modernen Haus waren ein Lastenaufzug der ''Firma Füglister''<ref>Die 1888 gegründete Aufzugsfirma Füglister existiert heute noch im Wien, Margarethen</ref>, der über vier Etagen reichte und von Hand betrieben wurde, sowie eine [[w:Ethin|Acetylen]]-Anlage eingebaut. Acetylen reagiert auf Wasser und es entsteht dadurch Gas, das in Rohre geleitet, zur Beleuchtung der Räume diente. Am Dachboden befand sich ein 2.000 Liter-Wassertank, der die einzelnen Fremdenzimmer mit fließendem Wasser versorgte.   


Durch den Neubau hatte sich Franz Gratzer hoch verschuldet und schon '''1907''' verpachtete er die Gemischtwarenhandlung an Ferdinand Paur jun.<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/alland/01-10/?pg=42 Pfarre Alland - Taufbuch 1879-1893 (fol.33)]  Ferdinand Paur jun. (*14. Juni 1882 in Alland;  † Juli 1916 vermisst in Galizien an der russischen Front) Kaufmann</ref>. Im Jahre '''1910''' ersteigerte dessen Vater [[Ferdinand Heinrich Paur]], Bäcker- und Bürgermeister der Gemeinde, die gesamte Liegenschaft. Die Gemischtwarenhandlung wurde weiter durch den Sohn betrieben und das Gasthaus von Franziska Wouduschek in Pacht geführt. Ende des [[w:Erster_Weltkrieg|I. Weltkrieges]] verpachtete Ferdinand Heinrich Paur das Gasthaus seinen zweiten Sohn Wilhelm<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/grosshaselbach/01-12/?pg=195 Pfarre Großhaselbach - Taufbuch 1868-1892 (fol193)]  Wilhelm Paur (*26. Mai 1885 in Großhaselbach (Waldviertel);  † 2. März 1945 im KZ Dachau in Bayern) Bäcker, Gastwirt und Schreibwarenhändler</ref>, der diesem den Namen ''Gasthof Wienerheim'' gab. Die Gemischtwarenhandlung führte seine Schwiegertochter und Kriegswitwe Josefine Paur<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/alland/02-03/?pg=46 Pfarre Alland - Trauungsbuch 1905-1922 (fol.32)]  Josefine Paur geb. Ladein (*7. März 1891 in Groisbach (Gemeinde Alland); † 30. März 1973 in Mödling) Kaufmann</ref> weiter. Als Ferdinand Heinrich Paur im September '''1933''' verstarb, wurde das Haus geteilt. Die nördliche Hälfte mit Gasthaus erhielt der jüngere Sohn Wilhelm mit seiner Gattin Irene<ref>[http://actapublica.eu/matriky/brno/prohlizec/1542/?strana=205 Pfarre Joslowitz, Mähren - Taufbuch 1873-1891 (fol.323)]  Irene Paur geb. Köhler (*20. April 1886 zu Joslowitz in Mähren;  † 25. Jänner 1965 in Heiligenkreuz) Gastwirtin</ref> und deren Tochter Maria Völker<ref name=":0">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-08/?pg=156 Pfarre St. Helena, Baden - Trauungsbuch 1922-1936 (fol.143)]  Maria Völker geb. Paur (*27. Mai 1912 in [[w:Volosko|Volosca]] bei Abbazia im [[w:Österreichisches_Küstenland|Österreichischen Küstenland]]; †  10. Oktober 2004 in Baden) Gastwirtin</ref>, den südlichen Teil seine Schwiegertochter Josefine Paur mit ihren zwei Kindern Ferdinand Wilhelm und Gabriela<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-mariahilf/02-24/?pg=83 Pfarre Mariahilf, Wien - Trauungsbuch 1931-1938 (fol.59)]  Gabriela Hohlweg geb. Paur (*27. Juni 1911 in Heiligenkreuz Nr. 3; † 1. Mai 2001 in Traiskirchen) Kaufmannsgattin in Traiskirchen</ref>.  
Durch den Neubau hatte sich Franz Gratzer jun. finanziell übernommen und schon '''1907''' verpachtete er die Gemischtwarenhandlung an Ferdinand Paur jun.<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/alland/01-10/?pg=42 Pfarre Alland - Taufbuch 1879-1893 (fol.33)]  Ferdinand Paur jun. (*14. Juni 1882 in Alland;  † Juli 1916 vermisst in Galizien an der russischen Front) Kaufmann</ref>. Im Jahre '''1910''' ersteigerte dessen Vater [[Ferdinand Heinrich Paur]], Bäcker- und Bürgermeister der Gemeinde, die gesamte Liegenschaft. Die Gemischtwarenhandlung wurde weiter durch den Sohn betrieben und das Gasthaus von Franziska Wouduschek in Pacht geführt. Ende des [[w:Erster_Weltkrieg|I. Weltkrieges]] verpachtete Ferdinand Heinrich Paur das Gasthaus seinen zweiten Sohn Wilhelm<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/grosshaselbach/01-12/?pg=195 Pfarre Großhaselbach - Taufbuch 1868-1892 (fol193)]  Wilhelm Paur (*26. Mai 1885 in Großhaselbach (Waldviertel);  † 2. März 1945 im KZ Dachau in Bayern) Bäcker, Gastwirt und Schreibwarenhändler</ref>, der diesem den Namen ''Gasthof Wienerheim'' gab. Die Gemischtwarenhandlung führte seine Schwiegertochter und Kriegswitwe Josefine Paur<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/alland/02-03/?pg=46 Pfarre Alland - Trauungsbuch 1905-1922 (fol.32)]  Josefine Paur geb. Ladein (*7. März 1891 in Groisbach (Gemeinde Alland); † 30. März 1973 in Mödling) Kaufmann</ref> weiter. Als Ferdinand Heinrich Paur im September '''1933''' verstarb, wurde das Haus geteilt. Die nördliche Hälfte mit Gasthaus erhielt der jüngere Sohn Wilhelm mit seiner Gattin Irene<ref>[http://actapublica.eu/matriky/brno/prohlizec/1542/?strana=205 Pfarre Joslowitz, Mähren - Taufbuch 1873-1891 (fol.323)]  Irene Paur geb. Köhler (*20. April 1886 zu Joslowitz in Mähren;  † 25. Jänner 1965 in Heiligenkreuz) Gastwirtin</ref> und deren Tochter Maria Völker<ref name=":0">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-08/?pg=156 Pfarre St. Helena, Baden - Trauungsbuch 1922-1936 (fol.143)]  Maria Völker geb. Paur (*27. Mai 1912 in [[w:Volosko|Volosca]] bei Abbazia im [[w:Österreichisches_Küstenland|Österreichischen Küstenland]]; †  10. Oktober 2004 in Baden) Gastwirtin</ref>, den südlichen Teil seine Schwiegertochter Josefine Paur mit ihren zwei Kindern Ferdinand Wilhelm und Gabriela<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-mariahilf/02-24/?pg=83 Pfarre Mariahilf, Wien - Trauungsbuch 1931-1938 (fol.59)]  Gabriela Hohlweg geb. Paur (*27. Juni 1911 in Heiligenkreuz Nr. 3; † 1. Mai 2001 in Traiskirchen) Kaufmannsgattin in Traiskirchen</ref>.  


'''1935''' verkaufte Wilhelm Paur seinen Hausanteil im nördlichen Teil des Hauses an seine Tochter Maria, verehelichte Völker und ging nach Graz. Der ''Gasthof Wienerheim'' wurde durch die  Ex-Ehefrau Irene weitergeführt, die den Betrieb 1950 an ihre Tochter Maria, die als Kriegswitwe des II. Weltkrieges im selben Jahr Franz Haihsig ehelichte, übergab. Die Gemischtwarenhandlung im südlichen Hausteil übernahm '''1953''' [[Ferdinand Wilhelm Paur]] und baute diese in den Folgejahren zum ''Kaufhaus Ferd. Paur'', mit damals großen modernen Auslagen, um. '''1983''' übergab Ferdinand Wilhelm Paur das Kaufhaus seinem Sohn Ferdinand Gabriel Josef Paur, der den Betrieb 1986 auflöste. Im selben Jahr schloss auch der ''Gasthof Wienerheim'' für immer seine Pforten. In den Jahren 1994 gelangte der südliche und 2004 der nördliche Gebäudeteil an das Stift Heiligenkreuz, das '''2005''' den gesamten Bau abreißen ließ.  
'''1935''' verkaufte Wilhelm Paur seinen Hausanteil im nördlichen Teil des Hauses an seine Tochter Maria, verehelichte Völker und ging nach Graz. Der ''Gasthof Wienerheim'' wurde durch die  Ex-Ehefrau Irene weitergeführt, die den Betrieb 1950 an ihre Tochter Maria, die als Kriegswitwe des II. Weltkrieges im selben Jahr Franz Haihsig ehelichte, übergab. Die Gemischtwarenhandlung im südlichen Hausteil übernahm '''1953''' [[Ferdinand Wilhelm Paur]] und baute diese in den Folgejahren zum ''Kaufhaus Ferd. Paur'', mit damals großen modernen Auslagen, um. '''1983''' übergab Ferdinand Wilhelm Paur das Kaufhaus seinem Sohn Ferdinand Gabriel Josef Paur, der den Betrieb 1986 auflöste. Im selben Jahr schloss auch der ''Gasthof Wienerheim'' für immer seine Pforten. In den Jahren 1994 gelangte der südliche und 2004 der nördliche Gebäudeteil an das Stift Heiligenkreuz, das '''2005''' den gesamten Bau abreißen ließ.  

Version vom 11. Juli 2023, 20:46 Uhr

Heiligenkreuz um 1794
Heiligenkreuz 1815 - Anton Köpp von Felsenthal
Heiligenkreuz - Wiener Tor 1843
Heiligenkreuz um 1920

Das Haus Heiligenkreuz Nr. 3 befand sich gleich neben dem Wiener Tor in Heiligenkreuz in Niederösterreich und hatte mit seinen Vorgängerbauten eine 250-jährige Geschichte.

Chronik

Der Abt des Stiftes Heiligenkreuz, Robert Leeb, veranlasste 1748 den Bau des neuen Wiener Tores an der nördlichen Stiftsmauer. Im selben Jahr wurde auch die Intentionskapelle zwischen dem Kreuzwegaufgang und dem Wiener Tor fertiggestellt.

Vor 1780 wurde zwischen dem Wiener Tor und der Intentionskapelle ein Häuschen erbaut. Der Bewohner war angeblich ein Hirte, der die stiftseigene Schafherde, rechts vom Kreuzweg am sogenannten Schneiderbergl und somit hinter diesem Häuschen weidete. 30 Jahre später entstand um 1812 zwischen dem Kreuzwegaufgang und der Intentionskapelle zusätzlich ein zweites kleines Haus, wie ein Stich von Anton Köpp von Felsenthal aus dem Jahr 1815 zeigt. Das Schneiderbergl war zu dieser Zeit völlig unbewaldet.

Im Februar 1788 heiratet[1], der aus Trumau stammende Ignaz Trohele, die um 29 Jahre jüngere Heiligenkreuzer Schmiedtochter Maria Anna Gill[2][3] und betrieb im Häuschen rechts neben der Intentionskapelle eine kleine Greißlerei. Nur neun Jahre später verstarb Ignaz und seine Witwe Anna heiratete[4] 1798 Johann Nepomucemus Leuthner, einem Ratsherrnsohn aus Hadersdorf, mit dem diese den Betrieb weiterführt.

Ende der 1820er Jahren wurden die zwei Häuschen abgerissen und die Intentionskapelle 1843 auf der gegenüberliegenden Straßenseite durch den Allander Baumeister Eduard Nothaft, einem Enkel des Waldamtsbaumeisters Philipp Schlucker neu aufgebaut. Auf dem freigewordenen Grundstück entstand ein neues, größeres, vom Wiener Tor bis zum Kreuzwegaufgang reichendes ebenerdiges Haus. Der aus Ronsperg in Böhmen stammende Josef Groß kam 1830 in den Besitz dieses Hauses und richtete im Nordteil ein Gasthaus für Pferdefuhrwerker und im Südteil eine Greißlerei ein. Groß heiratete im Juli 1830 seine, aus dem Großherzogtum Baden stammende, Ehegattin Maria geb. Klein in der Wiener Schottenkirche, hatte mit ihr drei Töchter und war auch später Heiligenkreuzer Bürgermeister. Als Groß 1871 verstarb, führte seine Gattin Maria mit der gemeinsamen Tochter Josefa die beiden Betriebe, bis die Tochter den Kalksburger Kaufmann Adalbert Brenner kennenlernte und ihn 1874 ehelichte. Adalbert Brenner führte das Gasthaus als „Bierschwemme“ und die Greißlerei als „Waarenhaus Adalbert Brenner“ durch 30 Jahre hindurch weiter.

Anno 1902 verkaufte Brenner seinen Besitz an den Stiftsgasthauspächter Franz Gratzer jun., der das ebenerdige Gebäude schleifen und 1903 durch einen großen überdimensionierten einstöckigen Neubau vom Stiftsbaumeister Alexander Santulik jun. ersetzen ließ. Der damalige Wiener Bürgermeister Karl Lueger, der sich oft in Heiligenkreuz aufhielt, erklärte ob diesen überdimensionalen Bau (der das Stift verdeckte) nicht mehr kommen zu wollen. Das neue Gebäude wurde, wie schon der Vorgängerbau im Nordtrakt als Gasthof und Pension sowie im Südtrakt als Gemischtwarenhandlung genutzt. In dem damals modernen Haus waren ein Lastenaufzug der Firma Füglister[5], der über vier Etagen reichte und von Hand betrieben wurde, sowie eine Acetylen-Anlage eingebaut. Acetylen reagiert auf Wasser und es entsteht dadurch Gas, das in Rohre geleitet, zur Beleuchtung der Räume diente. Am Dachboden befand sich ein 2.000 Liter-Wassertank, der die einzelnen Fremdenzimmer mit fließendem Wasser versorgte.

Durch den Neubau hatte sich Franz Gratzer jun. finanziell übernommen und schon 1907 verpachtete er die Gemischtwarenhandlung an Ferdinand Paur jun.[6]. Im Jahre 1910 ersteigerte dessen Vater Ferdinand Heinrich Paur, Bäcker- und Bürgermeister der Gemeinde, die gesamte Liegenschaft. Die Gemischtwarenhandlung wurde weiter durch den Sohn betrieben und das Gasthaus von Franziska Wouduschek in Pacht geführt. Ende des I. Weltkrieges verpachtete Ferdinand Heinrich Paur das Gasthaus seinen zweiten Sohn Wilhelm[7], der diesem den Namen Gasthof Wienerheim gab. Die Gemischtwarenhandlung führte seine Schwiegertochter und Kriegswitwe Josefine Paur[8] weiter. Als Ferdinand Heinrich Paur im September 1933 verstarb, wurde das Haus geteilt. Die nördliche Hälfte mit Gasthaus erhielt der jüngere Sohn Wilhelm mit seiner Gattin Irene[9] und deren Tochter Maria Völker[10], den südlichen Teil seine Schwiegertochter Josefine Paur mit ihren zwei Kindern Ferdinand Wilhelm und Gabriela[11].

1935 verkaufte Wilhelm Paur seinen Hausanteil im nördlichen Teil des Hauses an seine Tochter Maria, verehelichte Völker und ging nach Graz. Der Gasthof Wienerheim wurde durch die Ex-Ehefrau Irene weitergeführt, die den Betrieb 1950 an ihre Tochter Maria, die als Kriegswitwe des II. Weltkrieges im selben Jahr Franz Haihsig ehelichte, übergab. Die Gemischtwarenhandlung im südlichen Hausteil übernahm 1953 Ferdinand Wilhelm Paur und baute diese in den Folgejahren zum Kaufhaus Ferd. Paur, mit damals großen modernen Auslagen, um. 1983 übergab Ferdinand Wilhelm Paur das Kaufhaus seinem Sohn Ferdinand Gabriel Josef Paur, der den Betrieb 1986 auflöste. Im selben Jahr schloss auch der Gasthof Wienerheim für immer seine Pforten. In den Jahren 1994 gelangte der südliche und 2004 der nördliche Gebäudeteil an das Stift Heiligenkreuz, das 2005 den gesamten Bau abreißen ließ.

Jetzt verstellt kein Gebäude mehr das wunderschöne Panorama des Stiftes Heiligenkreuz.

Grundbücherliche Eigentümer

anno Heiligenkreuz Nr. 3 - Gasthaus und Gemischtwarenhandlung durch
1788 Ignaz Trohele und Anna Heirat
1797 Anna Trohele Erbe
1799 Johann Leuthner und Anna[12] Heirat
Anna Leuthner, Witwe Erbe
1830 Josef Groß Licitation
1830 Josef Groß und Maria Heirat
1874 Maria Groß[13] Erbe
1877 Josefa Brenner[14] Erbe
1887 Adalbert Brenner Erbe
1902 Franz und Maria Gratzer Kauf
1910 Ferdinand Heinrich Paur Licitation
anno Heiligenkreuz Nr. 3 - Gasthaus durch
1934 Wilhelm Paur 1/3

Irene Paur 1/3

Maria Völker 1/3

Erbe
1935 Irene Paur 1/3

Maria Völker 2/3

Kauf
1966 Maria Haihsig[10] Erbe
2005 Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz Kauf
anno Heiligenkreuz Nr. 3a - Gemischtwarenhandlung durch
1934 Josefine Paur 1/2

Gabriela Hohlweg 1/4

Ferdinand Wilhelm Paur 1/4

Erbe
1973 Ferdinand Wilhelm Paur 3/4

Gabriela Hohlweg 1/4

Erbe
1982 Ferdinand Wilhem Paur 1/1 Kauf
1987 Ferdinand Gabriel Josef Paur 1/2

Ferdinand Kronstorfer 1/2

Kauf
1994 Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz 1/1 Kauf

Literatur

Einzelnachweise

  1. Pfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1784-1794 (fol.3) Ignaz Trohele (1739-1797), Kaufmann in Heiligenkreuz Nr. 1 heiratet 1788 die um 29 Jahre jüngere Heiligenkreuzer Schmidtochter Maria Anna Gill (1768-1829).
  2. Pfarre Heiligenkreuz - Taufbuch 1762-1795 (fol.31) Maria Anna Gill (1768-1829) kommt am 11. November 1768 in Heiligenkreuz auf die Welt.
  3. Pfarre Heiligenkreuz - Sterbebuch 1825-1832 (fol.33) Maria Anna Leuthner geb. Gill (1768-1829), Witwe des verstorbenen Nepomucenus Leuthner verstirbt am 22. Februar 1829 in Heiligenkreuz Nr. 35
  4. Pfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1795-1824 (fol.3) Nepomucenus Leuthner aus Hadersdorf heiratet am 6. Februar 1798 die Kaufmannswitwe Maria Anna Trohele geb. Gill (1768-1829)
  5. Die 1888 gegründete Aufzugsfirma Füglister existiert heute noch im Wien, Margarethen
  6. Pfarre Alland - Taufbuch 1879-1893 (fol.33) Ferdinand Paur jun. (*14. Juni 1882 in Alland; † Juli 1916 vermisst in Galizien an der russischen Front) Kaufmann
  7. Pfarre Großhaselbach - Taufbuch 1868-1892 (fol193) Wilhelm Paur (*26. Mai 1885 in Großhaselbach (Waldviertel); † 2. März 1945 im KZ Dachau in Bayern) Bäcker, Gastwirt und Schreibwarenhändler
  8. Pfarre Alland - Trauungsbuch 1905-1922 (fol.32) Josefine Paur geb. Ladein (*7. März 1891 in Groisbach (Gemeinde Alland); † 30. März 1973 in Mödling) Kaufmann
  9. Pfarre Joslowitz, Mähren - Taufbuch 1873-1891 (fol.323) Irene Paur geb. Köhler (*20. April 1886 zu Joslowitz in Mähren; † 25. Jänner 1965 in Heiligenkreuz) Gastwirtin
  10. 10,0 10,1 Pfarre St. Helena, Baden - Trauungsbuch 1922-1936 (fol.143) Maria Völker geb. Paur (*27. Mai 1912 in Volosca bei Abbazia im Österreichischen Küstenland; † 10. Oktober 2004 in Baden) Gastwirtin
  11. Pfarre Mariahilf, Wien - Trauungsbuch 1931-1938 (fol.59) Gabriela Hohlweg geb. Paur (*27. Juni 1911 in Heiligenkreuz Nr. 3; † 1. Mai 2001 in Traiskirchen) Kaufmannsgattin in Traiskirchen
  12. Stift Heiligenkreuz - Dienstbuch C (fol.22a) Heiligenkreuz Nr. 34
  13. Pfarre Unserer lieben Frau zu den Schotten, Wien I. - Trauungsbuch 1827-1836 (fol.93) Maria Groß geb. Klein (*19. Dezember 1807 in Oberbalbach im Großherzogtum Baden; † 16. Juli 1876 in Heiligenkreuz Nr. 3) Kaufmannsgattin
  14. Pfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1862-1897 (fol.87) Josefa Brenner geb. Groß (*11. Jänner 1836 in Heiligenkreuz; † 11. Dezember 1886 in Heiligenkreuz) Kaufmannsgattin

Weblinks

48.056516.13161Koordinaten: 48° 3′ 23″ N, 16° 7′ 54″ O