Hexenprozesse in Pinkafeld in den Jahren 1688 und 1699: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Verhör der Rosina Hörbmanin am 9. Juli 1699 ===
=== Verhör der Rosina Hörbmanin am 9. Juli 1699 ===
Wie den Unterlagen zu entnehmen ist, wurde Rosina Hörbmanin einer ''mittleren Tortur''<ref>[https://de.wikisource.org/wiki/Die_Anwendung_der_gebr%C3%A4uchlichsten_Folter-_und_Strafwerkzeuge Die Anwendung der gebräuchlichsten Folter- und Strafwerkzeuge], Webseite de.wikisource.org, abgerufen am 31. August 2016</ref> ausgesetzt. Sie gestand unter der Folter folgende Vergehen:<ref name="homma4546">Josef Karl Homma, Harald Prickler, Johann Seedoch: ''Geschichte der Stadt Pinkafeld'', Stadtgemeinde Pinkafeld, 1987, S.45 und 46</ref>
Wie den Unterlagen zu entnehmen ist, wurde Rosina Hörbmanin einer ''mittleren Tortur''<ref>[https://de.wikisource.org/wiki/Die_Anwendung_der_gebr%C3%A4uchlichsten_Folter-_und_Strafwerkzeuge Die Anwendung der gebräuchlichsten Folter- und Strafwerkzeuge], Webseite de.wikisource.org, abgerufen am 31. August 2016</ref> ausgesetzt. Sie gestand unter der Folter folgende Vergehen:<ref name="homma4546">Josef Karl Homma, Harald Prickler, Johann Seedoch: ''Geschichte der Stadt Pinkafeld'', Stadtgemeinde Pinkafeld, 1987, S.45 und 46</ref>
* Nachdem sie ein Jahr zuvor von [[Markt Allhau|Schachen]] gekommen war, hätten die "Höchsten", die Rimerin und ihr Mann sowie die Nererin, auf dem Sand getanzt.   
* Nachdem sie ein Jahr zuvor von [[Markt Allhau|Schachen]] gekommen war, hätten die "Höchsten", die Rimerin und ihr Mann (Maria Schreckin und Hans Schreck) sowie die Nererin, auf dem Sand getanzt.   
* Sie selbst sei unter ihnen (also den Hexen und Zauberern) eine Köchin gewesen.
* Sie selbst sei unter ihnen (also den Hexen und Zauberern) eine Köchin gewesen.
* Sie gab ferner an, dass sie die Teufel, den ''Hansl Teufel'' und den ''Jackl Teufel'', in einem blauen Bauerngewand gesehen hätte.
* Sie gab ferner an, dass sie die Teufel, den ''Hansl Teufel'' und den ''Jackl Teufel'', in einem blauen Bauerngewand gesehen hätte.
* Beide Teufel hätten mit ihnen getanzt.
* Beide Teufel hätten mit ihnen getanzt.
* Am letzten [[w:Georgstag|Georgitag]] hätte sie zusammen mit der Nererin, der Samerin und der Rimerin auf dem Hochstraßweg ein Kraut gesammelt, damit ''die Kühe nicht verderben''.<ref>[http://pasakas.lfk.lv/wiki/150405001/de Die Hexen verderben das Vieh], Webseite pasakas.lfk.lv, abgerufen am 31. August 2016</ref>
* Am letzten [[w:Georgstag|Georgitag]] hätte sie zusammen mit der Nererin, der Samerin (Veronica Samerin) und der Riemerin auf dem Hochstraßweg ein Kraut gesammelt, damit ''die Kühe nicht verderben''.<ref>[http://pasakas.lfk.lv/wiki/150405001/de Die Hexen verderben das Vieh], Webseite pasakas.lfk.lv, abgerufen am 31. August 2016</ref>
* Sie gestand, dass sie den Sohn des Michael Reck verderbt hätte. Wenn sie ihn rief, hätte er gleich kommen müssen.  
* Sie gestand, dass sie den Sohn des Michael Reck (Johannes Reck) verderbt hätte. Wenn sie ihn rief, hätte er gleich kommen müssen.  
* Rosina Hörbmanin und die anderen wären meist in der Nacht zwischen 11 und 12 Uhr zusammengekommen. Sie hätte sich unter dem Arm mit einer weißen Salbe, die sie vom blauberockten Teufel in einem Glas bekommen hätte, eingeschmiert, worauf sie immer gleich bei den anderen war.  
* Rosina Hörbmanin und die anderen wären meist in der Nacht zwischen 11 und 12 Uhr zusammengekommen. Sie hätte sich unter dem Arm mit einer weißen Salbe, die sie vom blauberockten Teufel in einem Glas bekommen hätte, eingeschmiert, worauf sie immer gleich bei den anderen gewesen wäre.  
* Sie sagte aus, dass sie die Lanzin nicht gesehen hätte.
* Sie sagte aus, dass sie die Lanzin nicht gesehen hätte.
* Der Teufel hätte ihr oberhalb des rechten Ellbogens das Zeichen aufgedrückt.
* Der Teufel hätte ihr oberhalb des rechten Ellbogens das Zeichen aufgedrückt.
* Ferner gestand die Hörbmanin, dass sie dem Jackl-Teufel versprochen hätte, ein Leben lang zu dienen, für den Fall, dass er ihr hilft.
* Ferner gestand die Hörbmanin, dass sie dem Jackl-Teufel versprochen hätte, ein Leben lang zu dienen, für den Fall, dass er ihr hilft.
Das Protokoll trug die Unterschriften von Michael Keöfein, den Ratsverwandten Andree Huetter und Andreas Pfeiffer, den Vertreter des Äußeren Rates Jakob Graff sowie des Marktschreibers Andre Hartügl.<ref name="homma4546" />


=== Verhör der Veronica Samerin am 9. Juli 1699 ===
=== Verhör der Veronica Samerin am 9. Juli 1699 ===
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