Flüchtlingskrise im Burgenland 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Chronologischer Ablauf des Assistenzeinsatzes ===
=== Chronologischer Ablauf des Assistenzeinsatzes ===
In der Nacht von 17. auf 18. September verlegte das Kärntner [[w:Jägerbataillon 25 (Bundesheer)|Jägerbataillon 25]] mit drei seiner vier [[w:Kompanie (Militär)|Kompanien]] ins Burgenland. Als Verstärkung wurde ihm eine KPE-Kompanie (Kaderpräsenzeinheit)<ref>[http://berufssoldat.bundesheer.at/Kaderpraesenzeinheiten-101 Kräfte für internationale Operationen – Kaderpräsenzeinheiten (KIOP-KPE)], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 24. September 2015</ref> des Panzergrenadierbataillons 35<ref>[http://www.bundesheer.at/sk/lask/brigaden/pzgrenbrig3/baon/pzgb35.shtml Panzergrenadierbataillon 35], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 24. September 2015</ref> aus [[Großmittel]] unterstellt.<ref>[http://www.bundesheer.at/archiv/a2015/fluechtlingshilfe/artikel.php?id=4496 Nickelsdorf: Jägerbataillon 25 im Einsatz], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 24. September 2015</ref> Am Tag der Ankunft erfolgte im Polizeilandeskommando Eisenstadt eine Einschulung der Soldaten über ihre Befugnisse.<ref>[http://burgenland.orf.at/news/stories/2731913/ Bundesheer ist im Assistenzeinsatz], Webseite burgenland.orf.at, abgerufen am 24. September 2015</ref>
In der Nacht vom 17. auf den 18. September verlegte das Kärntner [[w:Jägerbataillon 25 (Bundesheer)|Jägerbataillon 25]] mit drei seiner vier [[w:Kompanie (Militär)|Kompanien]] ins Burgenland. Als Verstärkung wurde ihm eine KPE-Kompanie (Kaderpräsenzeinheit)<ref>[http://berufssoldat.bundesheer.at/Kaderpraesenzeinheiten-101 Kräfte für internationale Operationen – Kaderpräsenzeinheiten (KIOP-KPE)], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 24. September 2015</ref> des Panzergrenadierbataillons 35<ref>[http://www.bundesheer.at/sk/lask/brigaden/pzgrenbrig3/baon/pzgb35.shtml Panzergrenadierbataillon 35], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 24. September 2015</ref> aus [[Großmittel]] unterstellt.<ref>[http://www.bundesheer.at/archiv/a2015/fluechtlingshilfe/artikel.php?id=4496 Nickelsdorf: Jägerbataillon 25 im Einsatz], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 24. September 2015</ref> Am Tag der Ankunft erfolgte im Polizeilandeskommando Eisenstadt eine Einschulung der Soldaten über ihre Befugnisse.<ref>[http://burgenland.orf.at/news/stories/2731913/ Bundesheer ist im Assistenzeinsatz], Webseite burgenland.orf.at, abgerufen am 24. September 2015</ref>


Am 19. September wurden die Kräfte im Burgenland durch eine Kompanie des [[w:Jägerbataillon 17 (Bundesheer)|Jägerbataillons 17]] aus [[w:Straß in Steiermark|Straß]] verstärkt, die zuvor schon in Oberösterreich im Assistenzeinsatz war. Die Unterbringung der 90 Männer erfolgte in der [[Montecuccoli-Kaserne]] in [[Güssing]].<ref>[http://www.bundesheer.at/archiv/a2015/fluechtlingshilfe/artikel.php?id=4505 Assistenzeinsatz: Verstärkung im Burgenland und der Steiermark], Webseite burgenland.orf.at, abgerufen am 24. September 2015</ref>
Am 19. September wurden die Kräfte im Burgenland durch eine Kompanie des [[w:Jägerbataillon 17 (Bundesheer)|Jägerbataillons 17]] aus [[w:Straß in Steiermark|Straß]] verstärkt, die zuvor schon in Oberösterreich im Assistenzeinsatz war. Die Unterbringung der 90 Männer erfolgte in der [[Montecuccoli-Kaserne]] in [[Güssing]].<ref>[http://www.bundesheer.at/archiv/a2015/fluechtlingshilfe/artikel.php?id=4505 Assistenzeinsatz: Verstärkung im Burgenland und der Steiermark], Webseite burgenland.orf.at, abgerufen am 24. September 2015</ref>
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Am 25. September besuchte Verteidigungsminister [[w:Gerald Klug|Gerald Klug]] den Grenzübergang Nickelsdorf. Zu diesem Anlass gab das Bundesheer bekannt, dass sich an diesem Tag 1458 Soldatinnen und Soldaten der Kaderpräsenzeinheiten im Einsatz befanden, die sich in 10 KPE-Kompanien gliederten. Die meisten dieser Einheiten waren im Burgenland im Einsatz, weitere in der Steiermark und in Kärnten. Die Aufgabe der Soldaten war die Kontrolle von Personen und Fahrzeugen an Grenze sowie Sicherung von Verkehrwegen, Bahnhöfen und Notunterkünften in Zusammenarbeit mit der Polizei. Zur Unterstützung dieser Einheiten standen drei Hubschrauber (eine [[w:Aérospatiale SA-319|Alouette III]], ein [[w:Bell OH-58|Bell OH-58]] und eine [[w:Bell 212|AB 212]]) für Transport- und Aufklärungsaufgaben in der Steiermark und im Burgenland zur Verfügung.<ref name="bundesheer4517">[http://www.bundesheer.at/archiv/a2015/fluechtlingshilfe/artikel.php?id=4517 Bundesheer 10 Tage im Assistenzeinsatz], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 28. September 2015</ref>
Am 25. September besuchte Verteidigungsminister [[w:Gerald Klug|Gerald Klug]] den Grenzübergang Nickelsdorf. Zu diesem Anlass gab das Bundesheer bekannt, dass sich an diesem Tag 1458 Soldatinnen und Soldaten der Kaderpräsenzeinheiten im Einsatz befanden, die sich in 10 KPE-Kompanien gliederten. Die meisten dieser Einheiten waren im Burgenland im Einsatz, weitere in der Steiermark und in Kärnten. Die Aufgabe der Soldaten war die Kontrolle von Personen und Fahrzeugen an Grenze sowie Sicherung von Verkehrwegen, Bahnhöfen und Notunterkünften in Zusammenarbeit mit der Polizei. Zur Unterstützung dieser Einheiten standen drei Hubschrauber (eine [[w:Aérospatiale SA-319|Alouette III]], ein [[w:Bell OH-58|Bell OH-58]] und eine [[w:Bell 212|AB 212]]) für Transport- und Aufklärungsaufgaben in der Steiermark und im Burgenland zur Verfügung.<ref name="bundesheer4517">[http://www.bundesheer.at/archiv/a2015/fluechtlingshilfe/artikel.php?id=4517 Bundesheer 10 Tage im Assistenzeinsatz], Webseite www.bundesheer.at, abgerufen am 28. September 2015</ref>


Neben den KPE-Einheiten waren seit 9. August, also schon einen Monat vor Beginn des Assistenzeinsatzes, mehr als 4000 Soldaten immer wieder im Einsatz gestanden. Sie hatten bis zu diesem Tag mehr als 250 Zelte aufgebaut, Unterkünfte eingerichtet und Flüchtlinge verpflegt. Insgesamt hatte das Heer bis 25. September mehr als 55.400 Tagesportionen ausgegeben, mit 25 Großraumbussen und 25 Lkws Flüchtlinge, Gerät, Material und Personal transportiert. Auf seinen Liegenschaften ([[Wals-Siezenheim]] (270 Personen), [[Klosterneuburg]] (250 Personen), [[Freistadt]] (65 Personen), [[Vomp]] (100 Personen) und [[Fehring]] (220 Personen) sowie in einem Containerdorf in [[Hörsching]] (95 Personen)betreute das Bundesheeres rund 1000 Flüchtlinge.<ref name="bundesheer4517"></ref>
Neben den KPE-Einheiten waren seit 9. August, also schon einen Monat vor Beginn des Assistenzeinsatzes, mehr als 4000 Soldaten immer wieder im Einsatz gestanden. Sie hatten bis zu diesem Tag mehr als 250 Zelte aufgebaut, Unterkünfte eingerichtet und Flüchtlinge verpflegt. Insgesamt hatte das Heer bis 25. September mehr als 55.400 Tagesportionen ausgegeben, mit 25 Großraumbussen und 25 Lkws Flüchtlinge, Gerät, Material und Personal transportiert. Auf seinen Liegenschaften ([[Wals-Siezenheim]] (270 Personen), [[Klosterneuburg]] (250 Personen), [[Freistadt]] (65 Personen), [[Vomp]] (100 Personen) und [[Fehring]] (220 Personen) sowie in einem Containerdorf in [[Hörsching]] (95 Personen) betreute das Bundesheer rund 1000 Flüchtlinge.<ref name="bundesheer4517"></ref>


Nachdem Ungarn in der Nacht von 16. auf 17. Oktober den Grenzzaun zu Kroatien geschlossen hatte, rechnete man mit einer Umlenkung der Flüchtlingsströme von Ungarn auf Slowenien. Der Brennpunkt des Geschehens sollte dann nicht mehr das burgenländische Nickelsdorf sondern die Grenzübergänge der Steiermark und Kärntens sein. Vorsorglich verlegte das Bundesheer KPE-Personal aus den Standorten [[Amstetten]], [[Bludesch]] und [[Landeck (Tirol)|Landeck]] in die Steiermark. 40 Mann wurden dem Jägerbataillon 17 in Straß zugeteilt, die restlichen 120 brachte man in der Grazer Kirchnerkaserne unter. An diesem Tag standen somit 460 Soldaten in der Steiermark im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz, österreichweit waren es 1450. Zusätzlich unterstützten zahlreiche weitere Soldaten Hilfsorganisationen und halfen bei der Versorgung und dem Transport von Flüchtlingen.<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4845876/Neue-Fluchtlingsroute_160-Soldaten-fur-die-Steiermark-?_vl_backlink=/home/index.do Neue Flüchtlingsroute: 160 Soldaten für die Steiermark], Webseite diepresse.com, abgerufen am 17. Oktober 2015</ref>
Nachdem Ungarn in der Nacht von 16. auf 17. Oktober den Grenzzaun zu Kroatien geschlossen hatte, rechnete man mit einer Umlenkung der Flüchtlingsströme von Ungarn auf Slowenien. Der Brennpunkt des Geschehens sollte dann nicht mehr das burgenländische Nickelsdorf sondern die Grenzübergänge der Steiermark und Kärntens sein. Vorsorglich verlegte das Bundesheer KPE-Personal aus den Standorten [[Amstetten]], [[Bludesch]] und [[Landeck (Tirol)|Landeck]] in die Steiermark. 40 Mann wurden dem Jägerbataillon 17 in Straß zugeteilt, die restlichen 120 brachte man in der Grazer Kirchnerkaserne unter. An diesem Tag standen somit 460 Soldaten in der Steiermark im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz, österreichweit waren es 1450. Zusätzlich unterstützten zahlreiche weitere Soldaten Hilfsorganisationen und halfen bei der Versorgung und dem Transport von Flüchtlingen.<ref>[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4845876/Neue-Fluchtlingsroute_160-Soldaten-fur-die-Steiermark-?_vl_backlink=/home/index.do Neue Flüchtlingsroute: 160 Soldaten für die Steiermark], Webseite diepresse.com, abgerufen am 17. Oktober 2015</ref>
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