Adelheid von Tirol-Görz: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem Tod ihres Vaters, der in der Exkommunikation verstarb, erbten sie und ihr Ehemann nach dem Teilungsvertrag vom 10. November 1254 den südlichen Teil dessen Tiroler Besitzungen mit dem [[w:Inntal|Inntal]] bis [[Landeck (Tirol)|Landeck]] und die "Tiroler" Besitzungen im heutigen Bundesland Kärnten und [[w:Friaul|Friaul]], einschließlich der [[w:Grafschaft|Grafschaft]] im [[w:Pusteral|Pustertal]] und der [[w:Vogtei|Vogtei]] über das Gebiet des [[w:Hochstift Freising|Hochstiftes Freising]] zu [[w:Innichen|Innichen]], und einen Teil der Vogtei über das [[w:Diözese Bozen-Brixen|Hochstift Brixen]]. Ihr Ehemann erlangte in den Folgejahren durch das [[w:Erzbistum Trient|Hochstift Trient]] die Belehnung mit dem Trienter Lehen der Grafen von [[w:Eppan (Adelsgeschlecht)|Ulten]] (1254) und den Trienter Kirchenlehen (1256), die bereits ihr Vater zu [[w:Lehen|Lehen]] gehabt hatte.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 50</ref>  
Nachdem Tod ihres Vaters, der in der Exkommunikation verstarb, erbten sie und ihr Ehemann nach dem Teilungsvertrag vom 10. November 1254 den südlichen Teil dessen Tiroler Besitzungen mit dem [[w:Inntal|Inntal]] bis [[Landeck (Tirol)|Landeck]] und die "Tiroler" Besitzungen im heutigen Bundesland Kärnten und [[w:Friaul|Friaul]], einschließlich der [[w:Grafschaft|Grafschaft]] im [[w:Pusteral|Pustertal]] und der [[w:Vogtei|Vogtei]] über das Gebiet des [[w:Hochstift Freising|Hochstiftes Freising]] zu [[w:Innichen|Innichen]], und einen Teil der Vogtei über das [[w:Diözese Bozen-Brixen|Hochstift Brixen]]. Ihr Ehemann erlangte in den Folgejahren durch das [[w:Erzbistum Trient|Hochstift Trient]] die Belehnung mit dem Trienter Lehen der Grafen von [[w:Eppan (Adelsgeschlecht)|Ulten]] (1254) und den Trienter Kirchenlehen (1256), die bereits ihr Vater zu [[w:Lehen|Lehen]] gehabt hatte.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 50</ref>  


Im März 1254 verlangte Papst Innozenz IV. die Ausgrabung des gebannten Grafen Albert III. aus der geweihten Erde. Weiter sollten seine Erbinnen (Adelheid und Elisabeth) unter Androhung des Kirchenbanns der Freisinger Kirche Genugtuung für deren Schädigung durch ihren Vater leisten.<ref>Joseph Zahn, Codex Diplomaticus Austriaco-Frisingensis, in: Fontes rerum Austriacarum, 2. Abt. Bd. 31, Wien 1870, Nr. 170, S. 168, Lateran, 1254 März 15.</ref>  Nach der Urkunde einer Schenkung für das Kloster Maria Steinach vom 17. März 1257 war Adelheid im  [[w:Anathema|Kirchenbann]].<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 381</ref> Nach dem Tod ihres Ehemannes (Anfang des Jahres 1258) führte Adelheid vorübergehend in Tirol die Regentschaft für ihren Sohn Meinhard bis zu dessen Entlassung aus seiner Haft auf [[w:Festung Hohenwerfen|Hohenwerfen]] (um die Jahreswende 1258/1259), eine Folge des [[w:Frieden zu Lieserhofen|Friedens zu Lieserhofen]] (1252). Während dieser Regentschaft verwendete Adelheid ein eigenes Siegel mit einem Adler und der Umschrift "''+S.A(delheidis) Comi(t)iss(a) de Tirol et Goriz(ie)''". Im September 1258 wurde sie auf der Zenoburg bei [[w:Merano|Meran]] gemeinsam mit ihren Söhnen Meinhard und Albert mit den Churer Lehen belehnt, wobei ausdrücklich festgelegt war, dass sie bis zu deren Freilassung die Geschäftsführung handhaben würde.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 53.</ref> Am 23. Oktober 1258 widerrief Bischof Egno von Trient die oben angeführte Vergabe der Lehen der Trienter Kirche an die Görzer Grafen und Adelheid, wegen Vergabe unter Zwang. Adelheids Sohn Meinhard II. von Tirol (Görz IV.) forderte die Lehen sofort nach seiner Entlassung aus der Geiselhaft auf Hohenwerfen von Bischof Egno wieder heraus.<ref>Hermann Wiesflecker, Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol, Pfalzgrafen in Kärnten, Bd. 1, Innsbruck 1949, Nr. 622, S. 174, Trient, 1258 Oktober 23 und Nr. 663, S.175, Trient, 1259 Februar 19</ref> Den mit engsten Bezug zu einer geistigen Einrichtung pflegte Gräfin Adelheid mit dem Benediktinerinnenkloster Müstair (Münstertal, Bistum Chur). Ab Juni 1255 erhält das Kloster  mehrere Schenkungen. Müstair  ist die einzige kirchliche Einrichtung im damaligen Tiroler Bereich, in deren Nekrolog Graf Albert III. und seiner wohl ebenfalls gebannten Tochter Adelheid gedacht wird.<ref>Philipp Jedelhauser, Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth von Graf Albert III. ...., S. 289f., S. 294f. (Literatur).
Im März 1254 verlangte Papst Innozenz IV. die Ausgrabung des gebannten Grafen Albert III. aus der geweihten Erde. Weiter sollten seine Erbinnen (Adelheid und Elisabeth) unter Androhung des Kirchenbanns der Freisinger Kirche Genugtuung für deren Schädigung durch ihren Vater leisten.<ref>Joseph Zahn, Codex Diplomaticus Austriaco-Frisingensis, in: Fontes rerum Austriacarum, 2. Abt. Bd. 31, Wien 1870, Nr. 170, S. 168, Lateran, 1254 März 15.</ref>  Nach der Urkunde einer Schenkung für das Kloster Maria Steinach vom 17. März 1257 war Adelheid im  [[w:Anathema|Kirchenbann]].<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 381</ref> Nach dem Tod ihres Ehemannes (Anfang des Jahres 1258) führte Adelheid vorübergehend in Tirol die Regentschaft für ihren Sohn Meinhard bis zu dessen Entlassung aus seiner Haft auf [[w:Festung Hohenwerfen|Hohenwerfen]] (um die Jahreswende 1258/1259), eine Folge des [[w:Frieden zu Lieserhofen|Friedens zu Lieserhofen]] (1252). Während dieser Regentschaft verwendete Adelheid ein eigenes Siegel mit einem Adler und der Umschrift "''+S.A(delheidis) Comi(t)iss(a) de Tirol et Goriz(ie)''". Im September 1258 wurde sie auf der Zenoburg bei [[w:Merano|Meran]] gemeinsam mit ihren Söhnen Meinhard und Albert mit den Churer Lehen belehnt, wobei ausdrücklich festgelegt war, dass sie bis zu deren Freilassung die Geschäftsführung handhaben würde.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 53.</ref> Am 23. Oktober 1258 widerrief Bischof Egno von Trient die oben angeführte Vergabe der Lehen der Trienter Kirche an die Görzer Grafen und Adelheid, wegen Vergabe unter Zwang. Adelheids Sohn Meinhard II. von Tirol (Görz IV.) forderte die Lehen sofort nach seiner Entlassung aus der Geiselhaft auf Hohenwerfen von Bischof Egno wieder heraus.<ref>Hermann Wiesflecker, Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol, Pfalzgrafen in Kärnten, Bd. 1, Innsbruck 1949, Nr. 662, S. 174, Trient, 1258 Oktober 23 und Nr. 663, S.175, Trient, 1259 Februar 19</ref> Den mit engsten Bezug zu einer geistigen Einrichtung pflegte Gräfin Adelheid mit dem Benediktinerinnenkloster Müstair (Münstertal, Bistum Chur). Ab Juni 1255 erhält das Kloster  mehrere Schenkungen. Müstair  ist die einzige kirchliche Einrichtung im damaligen Tiroler Bereich, in deren Nekrolog Graf Albert III. und seiner wohl ebenfalls gebannten Tochter Adelheid gedacht wird.<ref>Philipp Jedelhauser, Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth von Graf Albert III. ...., S. 289f., S. 294f. (Literatur).


MGH Necr. Germ. 1, Diocesis Churiense, Necr. Monasteriense, S. 649; Klosterarchiv Mustair Sign. 1/77 </ref> Die Jahresdatierungen der Einträge für die beiden Exkommunizierten sind lange vor den Kirchenbann gelegt, bei Adelheid mit 1212 gar vor ihre Geburt. Das Kloster wollte vermutlich Probleme mit dem Papst vermeiden.
MGH Necr. Germ. 1, Diocesis Churiense, Necr. Monasteriense, S. 649; Klosterarchiv Mustair Sign. 1/77 </ref> Die Jahresdatierungen der Einträge für die beiden Exkommunizierten sind lange vor den Kirchenbann gelegt, bei Adelheid mit 1212 gar vor ihre Geburt. Das Kloster wollte vermutlich Probleme mit dem Papst vermeiden.
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