Johann Ribi: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Ribi (von Lenzheim)'''<ref group="A">Weitere Namensbezeichnungen sind: '''Johann Ribi von Platzheim''', '''Johann von Gurk''' und '''Johann von Brixen'''</ref> (* im 14. Jahrhundert, zwischen 1310 und 1320, in [[w:Seengen|Seengen am Hallwilersee]]; † [[6. August]] [[1374]], in [[w:Brixen|Brixen]]) war einer der bekanntesten und wichtigsten Kanzleibeamter der [[Habsburger]] im 15. Jahrhundert. Er war der Kanzler mehrere Herzöge von [[Herzogtum Österreich|Österreich]], [[Herzogtum Steier|Steier]] und [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und zeitweise Landeshauptmann von Kärnten.
'''Johann Ribi (von Lenzheim)'''<ref group="A">Weitere Namensbezeichnungen sind: '''Johann Ribi von Platzheim''', '''Johann von Gurk''' und '''Johann von Brixen'''</ref> (* im 14. Jahrhundert, zwischen 1310 und 1320, in [[w:Seengen|Seengen am Hallwilersee]]; † [[6. August]] [[1374]], in [[w:Brixen|Brixen]]) war im 15. Jahrhundert einer der bekanntesten und wichtigsten Kanzleibeamten der [[Habsburger]]. Er war der Kanzler mehrere Herzöge von [[Herzogtum Österreich|Österreich]], [[Herzogtum Steier|Steier]] und [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und einige Jahre Landeshauptmann von Kärnten.


== Herkunft und Familie ==
==Herkunft und Familie==
Johann Ribi entstammte einer bürgerlichen Familie. Er war einer der Söhne von Meister Konrad Ribi († vor 8. März 1379) aus Seengen, seit 1350 Schultheiß der Stadt [[w:Lenzburg|Lenzburg]], aus dessen Ehe mit Anna, einer Verwandten des Meiers von [[w:Hägglingen|Hägglingen]].<ref name ="ndb">vgl. [[Alfred A. Strnad|Alfred Strnad]]: ''Johann Ribi, von Lenzburg'', 1974, Bd. 10, S. 483</ref>.
Johann Ribi entstammte einer bürgerlichen Familie. Er war einer der Söhne von Meister Konrad Ribi († vor 8. März 1379) aus Seengen, seit 1350 Schultheiß der Stadt [[w:Lenzburg|Lenzburg]], aus dessen Ehe mit Anna, einer Verwandten des Meiers von [[w:Hägglingen|Hägglingen]].<ref name="ndb">vgl. [[Alfred A. Strnad|Alfred Strnad]]: ''Johann Ribi, von Lenzburg'', 1974, Bd. 10, S. 483</ref>.


== Leben - Überblick ==
==Leben - Überblick==
Johann Ribi schlug eine Karriere als Kleriker ein und gelangte in den Besitz mehrere Kirchenlehen. Nach einem von diesem, dem im [[w:Elsass|Elsass]] gelegenem [[w:Blatzheim|Blatzheim]], benannte er sich später. Um 1352 trat er in die Kanzlei des Herzogs [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") ein. Unter dessen Sohn und Nachfolger, [[Rudolf IV. (Österreich)|Erzherzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''"]], übernahm er ihre Leitung, nachdem er diesen bereits 1357/58 in der vorländischen Verwaltung unterstützt hatte. Als Kanzler erstmals am 18. Juni 1359 genannt, konnte er sich in dieser Position auch unter Rudolfs Nachfolgern, den Herzögen [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''"]] und [[Leopold III. (Österreich)|Leopold (III.) "''dem Gerechten''"]] halten. Seit 7. Februar 1362 bis Ende September 1363 war er außerdem Statthalter der "''[[w:Vorderösterreich|Oberen Lande]]''" und dann 1363-1365 Hauptmann im Herzogum Kärnten. Von den Habsburger wurde er mehrmals bei Verhandlungen mit [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]], den Patriarchen von Aquileia und den ungarischen Königen eingesetzt, wobei er sich als erfolgreicher Vermittler bewährte.<ref name ="ndb"/>  
Johann Ribi schlug eine Karriere als Kleriker ein und gelangte in den Besitz mehrere Kirchenlehen. Nach einem von diesem, dem im [[w:Elsass|Elsass]] gelegenem [[w:Blatzheim|Blatzheim]], benannte er sich später. Um 1352 trat er in die Kanzlei des Herzogs [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") ein. Unter dessen Sohn und Nachfolger, [[Rudolf IV. (Österreich)|Erzherzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''"]], übernahm er ihre Leitung, nachdem er diesen bereits 1357/58 in der vorländischen Verwaltung unterstützt hatte. Als Kanzler erstmals am 18. Juni 1359 genannt, konnte er sich in dieser Position auch unter Rudolfs Nachfolgern, den Herzögen [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''"]] und [[Leopold III. (Österreich)|Leopold (III.) "''dem Gerechten''"]] halten. Seit 7. Februar 1362 bis Ende September 1363 war er außerdem Statthalter der "''[[w:Vorderösterreich|Oberen Lande]]''" und dann 1363-1365 Hauptmann im Herzogtum Kärnten<ref group="A">Diese Funktion wgilt als das Vorläuferamt des heutigen Landeshauptmanns des Bundeslandes Kärntens</ref>. Von den Habsburger wurde er mehrmals bei Verhandlungen mit [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]], den Patriarchen von Aquileia und den ungarischen Königen eingesetzt, wobei er sich als erfolgreicher Vermittler bewährte.<ref name="ndb" />  


Johann Ribi, der die Priesterweihen besaß, wurde nach dem Scheitern seiner Kandidatur für das [[w:Bistum Freising|Bistum Freising]] am 16. Oktober 1359 von [[w:Innocenz VI.|Papst Innozenz VI.]]  mit dem Bistum Gurk providiert. Mitte Dezember 1363 wurde er zum Bischof von Brixen gewählt.<ref name ="ndb"/> Nach dem diese Wahl am 14. Februar 1364 von [[w:Urban V.|Papst Urban V.]] bestätigt worden war, verblieb er in dieser Position bis zu seinem Tod.   
Johann Ribi, der die Priesterweihen besaß, wurde nach dem Scheitern seiner Kandidatur für das [[w:Bistum Freising|Bistum Freising]] am 16. Oktober 1359 von [[w:Innocenz VI.|Papst Innozenz VI.]]  mit dem Bistum Gurk providiert. Mitte Dezember 1363 wurde er zum Bischof von Brixen gewählt.<ref name="ndb" /> Nach dem diese Wahl am 14. Februar 1364 von [[w:Urban V.|Papst Urban V.]] bestätigt worden war, verblieb er in dieser Position bis zu seinem Tod.   


In der Geschichtsforschung wird ihm gewöhnlich entscheidender Einfluss auf die Gründung der [[Universität Wien|Wiener Universität]] und die Finanzpolitik von Erzherzog Rudolf (IV.) zugestanden, außerdem gilt er oft auch als der eigentliche Urheber des [[w:Privilegium maius|Privilegium maius]] beziehungsweise wird gemutmaßt, dass er für dessen Herstellung zuständig war.<ref name ="ndb"/> Dafür gibt es aber bisher keine wirklichen Belege.
In der Geschichtsforschung wird ihm gewöhnlich entscheidender Einfluss auf die Gründung der [[Universität Wien|Wiener Universität]] und die Finanzpolitik von Erzherzog Rudolf (IV.) zugestanden, außerdem gilt er oft auch als der eigentliche Urheber des [[w:Privilegium maius|Privilegium maius]] beziehungsweise wird gemutmaßt, dass er für dessen Herstellung zuständig war.<ref name="ndb" /> Dafür gibt es aber bisher keine wirklichen Belege.


== Johann Ribi als Kanzler ==
==Johann Ribi als Kanzler==
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== Einzelnachweise ==
==Einzelnachweise==
<references />
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== Anmerkungen ==
==Anmerkungen==
<references group="A" />
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== Literatur ==
==Literatur==
* [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. 2 Bde.
 
* [[Alfred A. Strnad|Alfred Strnad]]: ''Johann Ribi, von Lenzburg''. In: ''[[w:Neue Deutsche Biographie|Neue Deutsche Biographie (NDB)]]''. Duncker & Humblot, Berlin, 1974. ISBN 3-428-00191-5. Bd. 10, S. 483 [[https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016327/images/index.html?seite=497 digital]
*[[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. 2 Bde.
*[[Alfred A. Strnad|Alfred Strnad]]: ''Johann Ribi, von Lenzburg''. In: ''[[w:Neue Deutsche Biographie|Neue Deutsche Biographie (NDB)]]''. Duncker & Humblot, Berlin, 1974. ISBN 3-428-00191-5. Bd. 10, S. 483 [[https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016327/images/index.html?seite=497 digital]


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