Rudolf Tintner: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Rudolf Tintner''' (* 7. Juni 1878 in Brünn in Tschechien; † 1944 im KZ Theresienstadt) war jüdischer Baumeister in St. Pölten. == Leben == Rudolf Tintner, im Jahr 1878 geboren, stammte aus einer großbürgerlichen mährischen Familie und studierte in Wien an der Technischen Hochschule Architektur. Im Jahr 1907 gründete er in St. Pölten ein…“)
 
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Privat konvertierte er noch vor dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (anderen Angaben 1917) zum [[w:Katholische Kirche in Österreich|Katholizismus]] und heiratete eine Nichtjüdin mit der er zwei Töchter hatte. Von ihr wurde er aber bald wieder geschieden
Privat konvertierte er noch vor dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (anderen Angaben 1917) zum [[w:Katholische Kirche in Österreich|Katholizismus]] und heiratete eine Nichtjüdin mit der er zwei Töchter hatte. Von ihr wurde er aber bald wieder geschieden


Gleich nach dem [[w:Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom]] im Jahr 1938 wurde sein Unternehmen [[w:Arisierung|arisiert]] und er musste St. Pölten verlassen. Wurde er vorerst durch seine beiden Töchter nicht deportiert, erfolgte diese aber trotzdem am 10. März 1944 vom [[w:Wien Nordbahnhof|Wiener Nordbahnhof]] nach Theresienstadt. Er überlebte den Aufenthalt im KZ nicht. Seine Urne wurde von Verwandten in Wien beerdigt.
Gleich nach dem [[w:Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom]] im Jahr 1938 wurde sein Unternehmen [[w:Arisierung|arisiert]] und er musste St. Pölten verlassen. Wurde er vorerst durch seine beiden Töchter nicht deportiert, erfolgte diese aber trotzdem am 10. März 1944 vom [[w:Wien Nordbahnhof|Wiener Nordbahnhof]] nach Theresienstadt. Im KZ wurde ihm aufgrund seiner Kenntnisse die Leitung der Bauabteilung übertragen. 
 
Aus seinen Aufzeichnungen in seinem Tagbuch, dass er gleich nach seiner Deportation zu schreiben begann, sticht ein Auftrag hervor, der zu Propagandazwecken erfolgte. Wegen eines angekündigten Besuches einer Kommission des [[w:Internationales Rotes Kreuz|Internationalen Roten Kreuzes]] gab die [[w:Schutzstaffel|SS]] den Auftrag für eine ''Verschönerungsaktion'', bei der Tintner mit enderen Lagerinsassen Fassaden gestalten, ein Café, einen Kinderpavillon und einen Sportplatz errichten, das Theater umbauen und vor allem das Elend des Lagers verstecken mussten.
 
Seine Aufzeichnungen führte er bis zu seinem Tod in seinem Büro am 9. Jänner 1945. Dort wurde er verbrannt. Seine Urne wurde nach der Befreiung des Lagers durch die Sowjets durch einen Mithäftling nach Wien gebracht und am [[w:Wiener Zentralfriedhof]] - als einzige Urne aus dem KZ in Österreich - beigesetzt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Er überlebte den Aufenthalt im KZ nicht. Seine Urne wurde von Verwandten in Wien beerdigt.


== Würdigung ==
== Würdigung ==

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