Heiligenkreuz Nr. 3: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Haus Heiligenkreuz Nr. 3''' befand sich | Das '''Haus Heiligenkreuz Nr. 3''' befand sich direkt neben dem Wiener Tor in [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]] in Niederösterreich und blickte mit seinen Vorgängerbauten auf eine 250-jährige Geschichte zurück. | ||
==Chronik== | ==Chronik== | ||
Der Abt des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]], [[w:Robert_Leeb|Robert Leeb]], veranlasste 1748 den Bau des ''"neuen Wiener Tores"'' an der nördlichen Stiftsmauer. Im selben Jahr wurde auch die [[w:Messstipendium#Intentionen|Intentionskapelle]] zwischen dem Kreuzwegaufgang und dem Wiener Tor fertiggestellt. | Der Abt des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]], [[w:Robert_Leeb|Robert Leeb]], veranlasste 1748 den Bau des ''"neuen Wiener Tores"'' an der nördlichen Stiftsmauer. Im selben Jahr wurde auch die [[w:Messstipendium#Intentionen|Intentionskapelle]] zwischen dem Kreuzwegaufgang und dem Wiener Tor fertiggestellt. | ||
Vor '''1780''' wurde zwischen dem Wiener Tor und der Intentionskapelle ein Häuschen | Vor '''1780''' wurde zwischen dem Wiener Tor und der Intentionskapelle ein Häuschen errichtet. Der Bewohner soll ein Schäfer gewesen sein, der die stiftseigene Schafherde rechts vom Kreuzweg auf dem sogenannten Schneiderbergl und damit hinter diesem Häuschen weidete. Etwa 30 Jahre später, um 1812, wurde zwischen dem Kreuzwegaufgang und der Intentionskapelle ein zweites Häuschen errichtet, wie ein Stich von [[Anton Köpp von Felsenthal]] aus dem Jahr 1815 zeigt. Das ''Schneiderbergl'' war damals völlig unbewaldet. | ||
Im Februar '''1788''' | Im Februar '''1788''' heiratete<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01%252C2%252C3-03a/?pg=40 Pfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1784-1794 (fol.3)] Ignaz Trohele (1739-1797), Kaufmann in Heiligenkreuz Nr. 1 heiratet 1788 die um 29 Jahre jüngere Heiligenkreuzer Schmidtochter Maria Anna Gill (1768-1829).</ref> der aus [[Trumau]] stammende Ignaz Trohele die um 29 Jahre jüngere Heiligenkreuzer Schmiedstochter Maria Anna Gill<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01-03/?pg=16 Pfarre Heiligenkreuz - Taufbuch 1762-1795 (fol.31)] Maria Anna Gill (1768-1829) kommt am 11. November 1768 in Heiligenkreuz auf die Welt.</ref><ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01%252C2%252C3-05/?pg=124 Pfarre Heiligenkreuz - Sterbebuch 1825-1832 (fol.33)] Maria Anna Leuthner geb. Gill (1768-1829), Witwe des verstorbenen Nepomucenus Leuthner verstirbt am 22. Februar 1829 in Heiligenkreuz Nr. 35</ref> und betrieb im Häuschen rechts neben der Intentionskapelle eine kleine Greißlerei. Nur neun Jahre später starb Ignaz und seine Witwe Anna heiratete<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01%252C2%252C3-04/?pg=146 Pfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1795-1824 (fol.3)] Nepomucenus Leuthner aus Hadersdorf heiratet am 6. Februar 1798 die Kaufmannswitwe Maria Anna Trohele geb. Gill (1768-1829)</ref> 1798 den [[w:Hadersdorf-Weidlingau|Hadersdorf]]<nowiki/>er Ratsherrensohn Johann Nepomucemus Leuthner, mit dem sie den Betrieb weiterführte. | ||
Ende der '''1820er''' Jahren wurden die | Ende der '''1820er''' Jahren wurden die beiden Häuschen abgerissen und die Intentionskapelle 1843 auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Allander Baumeister Eduard Nothaft, einem Enkel des Waldamtsbaumeisters [[Philipp Schlucker]] neu errichtet. Auf dem frei gewordenen Grundstück wurde ein neuer, größerer, ebenerdiger Bau errichtet, der sich vom Wiener Tor bis zum Kreuzwegaufgang erstreckt. Der aus dem böhmischen [[w:Poběžovice|Ronsperg]] stammende [[Josef Groß]] kam 1830 in den Besitz dieses Hauses und richtete im nördlichen Teil ein Gasthaus für [[w:Fuhrwerk|Pferdefuhrwerker]] und im südlichen Teil eine Greißlerei ein. Groß heiratete im Juli 1830 in der Wiener [[w:Schottenkirche_(Wien)|Schottenkirche]]<nowiki/>seine aus dem [[w:Großherzogtum_Baden|Großherzogtum Baden]] stammende Frau Maria geb. Klein, hatte mit ihr drei Töchter und war später auch Bürgermeister von Heiligenkreuz. Als Groß 1871 starb, führte seine Gattin Maria mit der gemeinsamen Tochter Josefa die beiden Betriebe, bis diese den [[w:Kalksburg|Kalksburger]] Kaufmann [[Adalbert Brenner]] kennenlernte und 1874 heiratete. Adalbert Brenner führte das Gasthaus als „[[w:Schwemme_(Gaststätte)|Bierschwemme]]“ und die Greißlerei als „''Waarenhaus Adalbert Brenner''“ 30 Jahre lang weiter. | ||
Anno 1902 verkaufte Brenner | Anno 1902 verkaufte Brenner sein Anwesen an den Stiftsgasthauspächter [[Franz Gratzer]] jun. der das ebenerdige Gebäude abreißen und '''1903''' durch einen großen, überdimensionierten, einstöckigen Neubau durch den Stiftsbaumeister [[Alexander Santulik jun.]] ersetzen ließ. Der damalige Wiener Bürgermeister [[w:Karl_Lueger|Karl Lueger]], der sich oft in Heiligenkreuz aufhielt, erklärte wegen dieses überdimensionalen Baues (der das Stift verdeckte) nicht mehr kommen zu wollen. Der Neubau wurde, wie schon der Vorgängerbau, im Nordtrakt als Gasthaus und Pension und im Südtrakt als Gemischtwarenhandlung genutzt. Das damals moderne Gebäude verfügte über einen vierstöckigen, handbetriebenen Lastenaufzug der ''[[Füglister Aufzüge|Firma Füglister]]''<ref>Die 1888 gegründete Aufzugsfirma Füglister existiert heute noch im Wien, Margarethen</ref> und eine [[w:Ethin|Acetylen]]-Anlage. Acetylen reagiert mit Wasser zu Gas, das durch Rohre geleitet wurde und zur Beleuchtung der Räume diente. Auf dem Dachboden befand sich ein 2.000 Liter fassender Wassertank, der die einzelnen Gästezimmer mit fließendem Wasser versorgte. | ||
Durch den Neubau hatte sich Franz Gratzer jun. finanziell übernommen und | Durch den Neubau hatte sich Franz Gratzer jun. finanziell übernommen und bereits '''1907''' verpachtete er die Gemischtwarenhandlung an Ferdinand Paur jun.<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/alland/01-10/?pg=42 Pfarre Alland - Taufbuch 1879-1893 (fol.33)] Ferdinand Paur jun. (*14. Juni 1882 in Alland; † Juli 1916 vermisst in Galizien an der russischen Front) Kaufmann</ref>. Dessen Vater [[Ferdinand Heinrich Paur]], Bäckermeister und Bürgermeister der Gemeinde, ersteigerte '''1910''' die gesamte Liegenschaft. Die Gemischtwarenhandlung wurde von seinem Sohn weitergeführt, das Gasthaus von Franziska Wouduschek gepachtet. Gegen Ende des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] verpachtete Ferdinand Heinrich Paur das Gasthaus an seinen zweiten Sohn Wilhelm<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/grosshaselbach/01-12/?pg=195 Pfarre Großhaselbach - Taufbuch 1868-1892 (fol193)] Wilhelm Paur (*26. Mai 1885 in Großhaselbach (Waldviertel); † 2. März 1945 im KZ Dachau in Bayern) Bäcker, Gastwirt und Schreibwarenhändler</ref>, der ihm den Namen ''Gasthof Wienerheim'' gab. Die Gemischtwarenhandlung wurde von seiner Schwiegertochter und Kriegswitwe Josefine Paur<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/alland/02-03/?pg=46 Pfarre Alland - Trauungsbuch 1905-1922 (fol.32)] Josefine Paur geb. Ladein (*7. März 1891 in Groisbach (Gemeinde Alland); † 30. März 1973 in Mödling) Kaufmann</ref> weitergeführt. Als Ferdinand Heinrich Paur im September '''1933''' starb, wurde das Haus geteilt. Die nördliche Hälfte mit dem Gasthaus erhielt der jüngere Sohn Wilhelm mit seiner Frau Irene<ref>[http://actapublica.eu/matriky/brno/prohlizec/1542/?strana=205 Pfarre Joslowitz, Mähren - Taufbuch 1873-1891 (fol.323)] Irene Paur geb. Köhler (*20. April 1886 zu Joslowitz in Mähren; † 25. Jänner 1965 in Heiligenkreuz) Gastwirtin</ref> und deren Tochter Maria Völker<ref name=":0">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-08/?pg=156 Pfarre St. Helena, Baden - Trauungsbuch 1922-1936 (fol.143)] Maria Völker geb. Paur (*27. Mai 1912 in [[w:Volosko|Volosca]] bei Abbazia im [[w:Österreichisches_Küstenland|Österreichischen Küstenland]]; † 10. Oktober 2004 in Baden) Gastwirtin</ref>, den südlichen Teil die Schwiegertochter Josefine Paur mit ihren beiden Kindern Ferdinand Wilhelm und Gabriela<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-mariahilf/02-24/?pg=83 Pfarre Mariahilf, Wien - Trauungsbuch 1931-1938 (fol.59)] Gabriela Hohlweg geb. Paur (*27. Juni 1911 in Heiligenkreuz Nr. 3; † 1. Mai 2001 in Traiskirchen) Kaufmannsgattin in Traiskirchen</ref>. | ||
'''1935''' verkaufte Wilhelm Paur seinen Hausanteil im nördlichen Teil des Hauses an seine Tochter Maria, | '''1935''' verkaufte Wilhelm Paur seinen Hausanteil im nördlichen Teil des Hauses an seine Tochter Maria, verheiratete Völker und ging nach Graz. Der ''Gasthof Wienerheim'' wurde von seiner Exfrau Irene weitergeführt, die den Betrieb 1950 an ihre Tochter Maria übergab, die im selben Jahr als Kriegerwitwe des II. Weltkrieges Franz Haihsig heiratete. [[Ferdinand Wilhelm Paur]] übernahm '''1953''' die Gemischtwarenhandlung im südlichen Teil des Hauses und baute sie in den folgenden Jahren zum [[Kaufhaus Ferdinand Paur]] mit damals modernen Großauslagen aus. | ||
'''1983''' übergab Ferdinand Wilhelm Paur das Kaufhaus an seinen Sohn Ferdinand Gabriel Josef Paur, der das Unternehmen 1986 auflöste. Im selben Jahr schloss auch der ''Gasthof Wienerheim'' für immer seine Pforten. | |||
1994 erwarb das Stift Heiligenkreuz den südlichen, 2004 den nördlichen Gebäudeteil und ließ '''2005''' das gesamte Gebäude abreißen. | |||
Nun steht dem herrlichen Panorama des Stiftes Heiligenkreuz kein einziges Gebäude mehr im Weg! | |||
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Aktuelle Version vom 26. Juni 2024, 20:59 Uhr
Das Haus Heiligenkreuz Nr. 3 befand sich direkt neben dem Wiener Tor in Heiligenkreuz in Niederösterreich und blickte mit seinen Vorgängerbauten auf eine 250-jährige Geschichte zurück.
Chronik
Der Abt des Stiftes Heiligenkreuz, Robert Leeb, veranlasste 1748 den Bau des "neuen Wiener Tores" an der nördlichen Stiftsmauer. Im selben Jahr wurde auch die Intentionskapelle zwischen dem Kreuzwegaufgang und dem Wiener Tor fertiggestellt.
Vor 1780 wurde zwischen dem Wiener Tor und der Intentionskapelle ein Häuschen errichtet. Der Bewohner soll ein Schäfer gewesen sein, der die stiftseigene Schafherde rechts vom Kreuzweg auf dem sogenannten Schneiderbergl und damit hinter diesem Häuschen weidete. Etwa 30 Jahre später, um 1812, wurde zwischen dem Kreuzwegaufgang und der Intentionskapelle ein zweites Häuschen errichtet, wie ein Stich von Anton Köpp von Felsenthal aus dem Jahr 1815 zeigt. Das Schneiderbergl war damals völlig unbewaldet.
Im Februar 1788 heiratete[1] der aus Trumau stammende Ignaz Trohele die um 29 Jahre jüngere Heiligenkreuzer Schmiedstochter Maria Anna Gill[2][3] und betrieb im Häuschen rechts neben der Intentionskapelle eine kleine Greißlerei. Nur neun Jahre später starb Ignaz und seine Witwe Anna heiratete[4] 1798 den Hadersdorfer Ratsherrensohn Johann Nepomucemus Leuthner, mit dem sie den Betrieb weiterführte.
Ende der 1820er Jahren wurden die beiden Häuschen abgerissen und die Intentionskapelle 1843 auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Allander Baumeister Eduard Nothaft, einem Enkel des Waldamtsbaumeisters Philipp Schlucker neu errichtet. Auf dem frei gewordenen Grundstück wurde ein neuer, größerer, ebenerdiger Bau errichtet, der sich vom Wiener Tor bis zum Kreuzwegaufgang erstreckt. Der aus dem böhmischen Ronsperg stammende Josef Groß kam 1830 in den Besitz dieses Hauses und richtete im nördlichen Teil ein Gasthaus für Pferdefuhrwerker und im südlichen Teil eine Greißlerei ein. Groß heiratete im Juli 1830 in der Wiener Schottenkircheseine aus dem Großherzogtum Baden stammende Frau Maria geb. Klein, hatte mit ihr drei Töchter und war später auch Bürgermeister von Heiligenkreuz. Als Groß 1871 starb, führte seine Gattin Maria mit der gemeinsamen Tochter Josefa die beiden Betriebe, bis diese den Kalksburger Kaufmann Adalbert Brenner kennenlernte und 1874 heiratete. Adalbert Brenner führte das Gasthaus als „Bierschwemme“ und die Greißlerei als „Waarenhaus Adalbert Brenner“ 30 Jahre lang weiter.
Anno 1902 verkaufte Brenner sein Anwesen an den Stiftsgasthauspächter Franz Gratzer jun. der das ebenerdige Gebäude abreißen und 1903 durch einen großen, überdimensionierten, einstöckigen Neubau durch den Stiftsbaumeister Alexander Santulik jun. ersetzen ließ. Der damalige Wiener Bürgermeister Karl Lueger, der sich oft in Heiligenkreuz aufhielt, erklärte wegen dieses überdimensionalen Baues (der das Stift verdeckte) nicht mehr kommen zu wollen. Der Neubau wurde, wie schon der Vorgängerbau, im Nordtrakt als Gasthaus und Pension und im Südtrakt als Gemischtwarenhandlung genutzt. Das damals moderne Gebäude verfügte über einen vierstöckigen, handbetriebenen Lastenaufzug der Firma Füglister[5] und eine Acetylen-Anlage. Acetylen reagiert mit Wasser zu Gas, das durch Rohre geleitet wurde und zur Beleuchtung der Räume diente. Auf dem Dachboden befand sich ein 2.000 Liter fassender Wassertank, der die einzelnen Gästezimmer mit fließendem Wasser versorgte.
Durch den Neubau hatte sich Franz Gratzer jun. finanziell übernommen und bereits 1907 verpachtete er die Gemischtwarenhandlung an Ferdinand Paur jun.[6]. Dessen Vater Ferdinand Heinrich Paur, Bäckermeister und Bürgermeister der Gemeinde, ersteigerte 1910 die gesamte Liegenschaft. Die Gemischtwarenhandlung wurde von seinem Sohn weitergeführt, das Gasthaus von Franziska Wouduschek gepachtet. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges verpachtete Ferdinand Heinrich Paur das Gasthaus an seinen zweiten Sohn Wilhelm[7], der ihm den Namen Gasthof Wienerheim gab. Die Gemischtwarenhandlung wurde von seiner Schwiegertochter und Kriegswitwe Josefine Paur[8] weitergeführt. Als Ferdinand Heinrich Paur im September 1933 starb, wurde das Haus geteilt. Die nördliche Hälfte mit dem Gasthaus erhielt der jüngere Sohn Wilhelm mit seiner Frau Irene[9] und deren Tochter Maria Völker[10], den südlichen Teil die Schwiegertochter Josefine Paur mit ihren beiden Kindern Ferdinand Wilhelm und Gabriela[11].
1935 verkaufte Wilhelm Paur seinen Hausanteil im nördlichen Teil des Hauses an seine Tochter Maria, verheiratete Völker und ging nach Graz. Der Gasthof Wienerheim wurde von seiner Exfrau Irene weitergeführt, die den Betrieb 1950 an ihre Tochter Maria übergab, die im selben Jahr als Kriegerwitwe des II. Weltkrieges Franz Haihsig heiratete. Ferdinand Wilhelm Paur übernahm 1953 die Gemischtwarenhandlung im südlichen Teil des Hauses und baute sie in den folgenden Jahren zum Kaufhaus Ferdinand Paur mit damals modernen Großauslagen aus.
1983 übergab Ferdinand Wilhelm Paur das Kaufhaus an seinen Sohn Ferdinand Gabriel Josef Paur, der das Unternehmen 1986 auflöste. Im selben Jahr schloss auch der Gasthof Wienerheim für immer seine Pforten.
1994 erwarb das Stift Heiligenkreuz den südlichen, 2004 den nördlichen Gebäudeteil und ließ 2005 das gesamte Gebäude abreißen.
Nun steht dem herrlichen Panorama des Stiftes Heiligenkreuz kein einziges Gebäude mehr im Weg!
Grundbücherliche Eigentümer
anno | Heiligenkreuz Nr. 3 - Gasthaus und Gemischtwarenhandlung | durch |
---|---|---|
1788 | Ignaz Trohele und Anna | Heirat |
1797 | Anna Trohele | Erbe |
1799 | Johann Leuthner und Anna[12] | Heirat |
Anna Leuthner, Witwe | Erbe | |
1830 | Josef Groß | Licitation |
1830 | Josef Groß und Maria | Heirat |
1874 | Maria Groß[13] | Erbe |
1877 | Josefa Brenner[14] | Erbe |
1887 | Adalbert Brenner | Erbe |
1902 | Franz und Maria Gratzer | Kauf |
1910 | Ferdinand Heinrich Paur | Licitation |
anno | Heiligenkreuz Nr. 3 - Gasthaus | durch |
1934 | Wilhelm Paur 1/3
Irene Paur 1/3 Maria Völker 1/3 |
Erbe |
1935 | Irene Paur 1/3
Maria Völker 2/3 |
Kauf |
1966 | Maria Haihsig[10] | Erbe |
2005 | Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz | Kauf |
anno | Heiligenkreuz Nr. 3a - Gemischtwarenhandlung | durch |
1934 | Josefine Paur 1/2
Gabriela Hohlweg 1/4 Ferdinand Wilhelm Paur 1/4 |
Erbe |
1973 | Ferdinand Wilhelm Paur 3/4
Gabriela Hohlweg 1/4 |
Erbe |
1982 | Ferdinand Wilhem Paur 1/1 | Kauf |
1987 | Ferdinand Gabriel Josef Paur 1/2
Ferdinand Kronstorfer 1/2 |
Kauf |
1994 | Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz 1/1 | Kauf |
Literatur
- Werner Richter: in Historia Sanctae Crucis (2011) Be&Be Verlag ISBN 978-3-902694-12-6; Seite 446
- Werner Richter: in Heiligenkreuz im Wienerwald mit seinen alten Gebäuden und Denkmälern, Fluren und Siedlungen (2021) Be&Be Verlag ISBN 978-3-903602-20-5; Seite 121
Einzelnachweise
- ↑ Pfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1784-1794 (fol.3) Ignaz Trohele (1739-1797), Kaufmann in Heiligenkreuz Nr. 1 heiratet 1788 die um 29 Jahre jüngere Heiligenkreuzer Schmidtochter Maria Anna Gill (1768-1829).
- ↑ Pfarre Heiligenkreuz - Taufbuch 1762-1795 (fol.31) Maria Anna Gill (1768-1829) kommt am 11. November 1768 in Heiligenkreuz auf die Welt.
- ↑ Pfarre Heiligenkreuz - Sterbebuch 1825-1832 (fol.33) Maria Anna Leuthner geb. Gill (1768-1829), Witwe des verstorbenen Nepomucenus Leuthner verstirbt am 22. Februar 1829 in Heiligenkreuz Nr. 35
- ↑ Pfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1795-1824 (fol.3) Nepomucenus Leuthner aus Hadersdorf heiratet am 6. Februar 1798 die Kaufmannswitwe Maria Anna Trohele geb. Gill (1768-1829)
- ↑ Die 1888 gegründete Aufzugsfirma Füglister existiert heute noch im Wien, Margarethen
- ↑ Pfarre Alland - Taufbuch 1879-1893 (fol.33) Ferdinand Paur jun. (*14. Juni 1882 in Alland; † Juli 1916 vermisst in Galizien an der russischen Front) Kaufmann
- ↑ Pfarre Großhaselbach - Taufbuch 1868-1892 (fol193) Wilhelm Paur (*26. Mai 1885 in Großhaselbach (Waldviertel); † 2. März 1945 im KZ Dachau in Bayern) Bäcker, Gastwirt und Schreibwarenhändler
- ↑ Pfarre Alland - Trauungsbuch 1905-1922 (fol.32) Josefine Paur geb. Ladein (*7. März 1891 in Groisbach (Gemeinde Alland); † 30. März 1973 in Mödling) Kaufmann
- ↑ Pfarre Joslowitz, Mähren - Taufbuch 1873-1891 (fol.323) Irene Paur geb. Köhler (*20. April 1886 zu Joslowitz in Mähren; † 25. Jänner 1965 in Heiligenkreuz) Gastwirtin
- ↑ 10,0 10,1 Pfarre St. Helena, Baden - Trauungsbuch 1922-1936 (fol.143) Maria Völker geb. Paur (*27. Mai 1912 in Volosca bei Abbazia im Österreichischen Küstenland; † 10. Oktober 2004 in Baden) Gastwirtin
- ↑ Pfarre Mariahilf, Wien - Trauungsbuch 1931-1938 (fol.59) Gabriela Hohlweg geb. Paur (*27. Juni 1911 in Heiligenkreuz Nr. 3; † 1. Mai 2001 in Traiskirchen) Kaufmannsgattin in Traiskirchen
- ↑ Stift Heiligenkreuz - Dienstbuch C (fol.22a) Heiligenkreuz Nr. 34
- ↑ Pfarre Unserer lieben Frau zu den Schotten, Wien I. - Trauungsbuch 1827-1836 (fol.93) Maria Groß geb. Klein (*19. Dezember 1807 in Oberbalbach im Großherzogtum Baden; † 16. Juli 1876 in Heiligenkreuz Nr. 3) Kaufmannsgattin
- ↑ Pfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1862-1897 (fol.87) Josefa Brenner geb. Groß (*11. Jänner 1836 in Heiligenkreuz; † 11. Dezember 1886 in Heiligenkreuz) Kaufmannsgattin
Weblinks
- Fotos zum Schlagwort Heiligenkreuz+Nr.+3 in der Topothek der Gemeinde/Region Heiligenkreuz (Urheberrechte beachten)
48.056516.13161Koordinaten: 48° 3′ 23″ N, 16° 7′ 54″ O