Absturz zweier B-17 in Sankt Jakob im Walde am 26. Juli 1944: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:301bg-b-17flyingfortress-2.jpg|mini|Ein B-17-Bomber der 301. Bomber-Gruppe]]
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[[File:B-17Gs-352d BS - July 1944.jpg|mini|B-17-Bomber der 352. Squadron der 301. Bomber-Gruppe am 24. Juli 1944, also zwei Tage vor dem Großangriff auf Österreich, nach einem Angriff auf [[w:Turin|Turin]].]]
[[File:B-17Gs-352d BS - July 1944.jpg|mini|B-17-Bomber der 352. Squadron der 301. Bomber-Gruppe am 24. Juli 1944, also zwei Tage vor dem Großangriff auf Österreich, nach einem Angriff auf [[w:Turin|Turin]].]]
Am 26. Juli 1944 stürzten im Gemeindegebiet von [[Sankt Jakob im Walde]] binnen Minuten zwei amerikanische Bomber vom Typ [[w:Boeing B-17|Boeing B-17 ''Fortress'']] der 301. Bomber-Gruppe (32. und 419. Staffel) nach Luftkämpfen ab. Die Flugzeuge hatten im Verband der 15. US-Luftflotte am [[Großangriff der 15. US-Luftflotte auf Ostösterreich am 26. Juli 1944|Großangriff auf Ostösterreich]] teilgenommen und war dabei von deutschen [[w:Me 109|Jagdflugzeugen]] abgeschossen worden. Einem Heimatforscher ist es zu verdanken, dass 65 Jahre nach dem Abschuss für die beiden Besatzungen ein Gedenkstein unter reger Anteilnahme der Dorfbevölkerung errichtet wurde. Bei dieser Gedenkfeier waren auch ein überlebendes Besatzungsmitglied (William W. Brainard) sowie die Angehörigen anderer Crew-Mitglieder anwesen.
Am [[26. Juli]] [[1944]] stürzten im Gemeindegebiet von [[Sankt Jakob im Walde]] binnen Minuten zwei amerikanische Bomber vom Typ [[w:Boeing B-17|Boeing B-17 ''Fortress'']] der 301. Bomber-Gruppe (32. und 419. Staffel) nach Luftkämpfen ab. Die Flugzeuge hatten im Verband der 15. US-Luftflotte am [[Großangriff der 15. US-Luftflotte auf Ostösterreich am 26. Juli 1944|Großangriff auf Ostösterreich]] teilgenommen und war dabei von deutschen [[w:Me 109|Jagdflugzeugen]] abgeschossen worden.
 
Von den insgesamt 20 Besatzungsmitgliedern beider Flugzeuge konnten sich 12 mit dem Fallschirm retten, während die anderen entweder durch Beschuss während des Jägerangriffes oder beim Absprung ums Leben kamen. Einem Heimatforscher ist es zu verdanken, dass 65 Jahre nach dem Abschuss für die beiden Besatzungen ein Gedenkstein unter reger Anteilnahme der Dorfbevölkerung errichtet wurde. Bei dieser Gedenkfeier waren auch ein überlebendes Besatzungsmitglied (William W. Brainard) sowie die Angehörigen anderer Crew-Mitglieder anwesen.


== Schicksal der Besatzungen ==
== Schicksal der Besatzungen ==
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=== Berichte von amerikanischen Augenzeugen nach dem Krieg ===
=== Berichte von amerikanischen Augenzeugen nach dem Krieg ===
'''William W. Brainard''', der Funker des zweiten an diesem Tag bei St. Jakob abgestürzten Flugzeuges, schrieb in seinem Bericht über die Einweihung des Gedenksteines Folgendes über seine Beobachtungen bezüglich seiner Kameraden von Maschine 42-32107:<ref name="Brainard">[http://32ndbombsquadron.com/32ndacts.html#XIII. Bill Brainard: ''Going back sixty-five years later with Saint Jakob im Walde, Austria''], Webseite 32ndbombsquadron.com, abgerufen am 9. Dezember 2014</ref>
'''William W. Brainard''', der Funker des zweiten an diesem Tag bei St. Jakob abgestürzten Flugzeuges, schrieb in seinem Bericht über die Einweihung des Gedenksteines Folgendes über seine Beobachtungen bezüglich seiner Kameraden von Maschine 42-32107:<ref name="Brainard">[http://32ndbombsquadron.com/32ndacts.html#XIII. Bill Brainard: ''Going back sixty-five years later with Saint Jakob im Walde, Austria''], Webseite 32ndbombsquadron.com, abgerufen am 9. Dezember 2014</ref>
{{Zitat|Die Bruchlandung der McManaman-Crew war zuerst und die Aufschlagstelle lag innerhalb zweier Häuserblocks zu jener der McDonald-Crew, aber Bäume versperren die Sicht zueinander. Nur Momente bevor unser Flugzeug hoch und aus der Formation zog, kam uns Leutnant McManaman's Flugzeug gefährlich nahe als ich auf die Me 109s an unserem Heck feuerte. Ich wunderte mich, was machen die zum Teufel? Ihr Flugzeug, eine B17-G mit Bug-Gefechtsstand, schien unter Kontrolle zu sein, aber wahrscheinlich war es das nicht. Nun auf sich allein gestellt, gab es keinen Zweifel, dass sie nun von den deutschen Jägern angegriffen werden würden. Aufgrund meines verspäteten Absprungs landete ich bald auf dem Boden und sah keine Flugzeuge, weder Freund noch Feind, noch sah ich andere Fallschirme als ich herunter kam. Ich sah einige Aufschlagfeuer unserer und ihrer Flugzeuge entlang des Horizontes aber einmal auf dem Boden hatte ich kein Gefühl wo die anderen waren.}}
{{Zitat|Die Bruchlandung der McManaman-Crew war zuerst und die Aufschlagstelle lag innerhalb zweier Häuserblocks zu jener der McDonald-Crew, aber Bäume versperren die Sicht zueinander. Nur Momente bevor unser Flugzeug hoch und aus der Formation zog, kam uns Leutnant McManaman's Flugzeug gefährlich nahe als ich auf die Me 109s an unserem Heck feuerte. Ich wunderte mich, was machen die zum Teufel? Ihr Flugzeug, eine B17-G mit Bug-Gefechtsstand, schien unter Kontrolle zu sein, aber wahrscheinlich war sie das nicht. Nun auf sich allein gestellt, gab es keinen Zweifel, dass sie nun von den deutschen Jägern angegriffen werden würden. Aufgrund meines verspäteten Absprungs landete ich bald auf dem Boden und sah keine Flugzeuge, weder Freund noch Feind, noch sah ich andere Fallschirme als ich herunter kam. Ich sah einige Aufschlagfeuer unserer und ihrer Flugzeuge entlang des Horizontes aber einmal auf dem Boden hatte ich kein Gefühl wo die anderen waren.}}


Der MACR 7129<ref name="macr7129"></ref> enthält noch Aussagen überlebender Besatzungsmitglieder, welche über das Schicksal ihrer drei toten Kameraden befragt wurden. Pilot Robert McManaman dürfte es gelungen sein aus der Maschine auszusteigen, allerdings dürfte sich der Fallschirm nicht geöffnet haben. Die beiden anderen (Graham Vernon und Arza Webb) stürzten vermutlich zusammen mit der Maschine ab.
Der MACR 7129<ref name="macr7129"></ref> enthält noch Aussagen überlebender Besatzungsmitglieder, welche über das Schicksal ihrer drei toten Kameraden befragt wurden. Pilot Robert McManaman dürfte es gelungen sein aus der Maschine auszusteigen, allerdings dürfte sich der Fallschirm nicht geöffnet haben. Die beiden anderen (Graham Vernon und Arza Webb) stürzten vermutlich zusammen mit der Maschine ab.
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=== Berichte von amerikanischen Augenzeugen nach dem Krieg ===
=== Berichte von amerikanischen Augenzeugen nach dem Krieg ===
'''William W. Brainard''', der Funker des zweiten an diesem Tag bei St. Jakob abgestürzten Flugzeuges, schrieb nach dem Krieg über diesen Tag:<ref name="Brainard2">[http://32ndbombsquadron.com/32ndacts.html#XII. Bill Brainard: ''Survivor Tells Harrowing Tale of B-17 “Laura” Crash''], Webseite 32ndbombsquadron.com, abgerufen am 9. Dezember 2014</ref>  
'''William W. Brainard''', der Funker des zweiten an diesem Tag bei St. Jakob abgestürzten Flugzeuges, schrieb nach dem Krieg über diesen Tag:<ref name="Brainard2">[http://32ndbombsquadron.com/32ndacts.html#XII. Bill Brainard: ''Survivor Tells Harrowing Tale of B-17 “Laura” Crash''], Webseite 32ndbombsquadron.com, abgerufen am 9. Dezember 2014</ref>  
{{Zitat|Als Angehöriger der 15. US-Luftflotte, der 301. Bomber-Gruppe, der 32. Staffel wurde ich als Funker zu einer zusammengestellten Flugzeugbesatzung abkommandiert, um an einem Angriff auf eine Flugzeugmotorenfabrik in Wiener Neudorf, Österreich, teilzunehmen. Wir würden in einer B-17F, Seriennummer 42-3157, mit dem Namen ''Laura'' fliegen. Sie wurde dann in vielen Akten der Einfachheit halber ganz einfach Nummer 157 genannt, von ihrer Crew und auch von den Männern der Bodenkontrolle. Unser Flugfeld und Operationsbasis war in der italienischen Stadt [[w:Lucera|Lucera]], einer Nachbarstadt von [[w:Foggia|Foggia]]. Bei der Befehlsausgabe, nach dem Frühstück um 4.30 Uhr, hörten wir, welche Maschine wir fliegen würden und auch, dass Oberleutnant Leo J. McDonald unser Pilot sein würde. Unser Co-Pilot würde Leutnant Kenneth B. Kai-Kee sein. Auch an Bord waren Leutnant Thomas J. Steed als Navigator und Leutnant Richard C.Winsor als Bordschütze. Bordingenieur und Bordschütze würde Technical Sergeant Johnny E. Allen sein. Diese fünf Crew-Mitglieder waren alle hinter dem Bombenschacht positioniert. Der Funker würde Technical Sergeant William W. Brainard sein, der Bordschütze im Bodengefechtsstand Staff Sergeant Edward W. Forys, der Bordschütze auf der linken Seite Staff Sergeant Edward M. Shallcross und auf der rechten Seite Staff Sergeant Wallace A. Tate. Und nicht zu vergessen, der Bordschütze im Heckgefechtsstand würde Staff Sergeant William H. Jameson sein. Diese fünf Crew-Mitglieder hatten ihre Gefechtsstände hinter dem Bombenschacht. Auch andere für die Mission notwendige Informationen wurden uns vermittelt. Nach der Befehlsausgabe transportierten Militärlaster die Besatzungen und ihre Ausrüstungen zu den jeweiligen Flugzeugen. Im Allgemeinen wurden die Maschinen als flugbereit angesehen, aber die Mannschaften mussten ihre Gefechtsstände inspizieren und von ihnen eventuell gefundene Probleme den bei jeder Maschine stehenden Mechaniker melden. Vor dem Einstieg gab es normalerweise für die Besatzung Zeit für einen kleinen Plausch unterhalb eines der Flügel, um sich in zehn Minuten ein bisschen kennenzulernen. Leutnant McDonald stellte sich vor und erzählte uns ein bisschen etwas über seine Flugerfahrungen mit ähnlichen Bombertypen bei den [[w:Aleuten|Aleuten]] bei der Bekämpfung der Japaner. Ich glaube nicht, dass jemals wer von uns gehört hatte, dass wir gerade auf diesem Kriegsschauplatz kämpfen. Wir waren sehr interessiert von seiner Flugerfahrung zu lernen, die er sich bei der Absolvierung von 50 oder mehr Missionen erworben hatte. Es gab uns mehr Zuversicht in sein fliegerisches Können. Dann begann uns Bill Jameson zu erzählen, dass diese vor uns liegende Mission seine 51. war und er hatte sich dafür freiwillig gemeldet hatte, denn danach konnte er nach Hause gehen. Für Ed Forys war es übrigends die erste Mission. Es sagte, wie glücklich er war. Ich erinnere mich, dass Leutnant McDonald lauter sprach um schnell ihm scherzhaft zu sagen, dass er es nicht gern höre, wenn er darüber sprach wie glücklich ist. Er erzählte weiter, dass einer seiner Kameraden auf den Aleuten auch gemeint hatte, wie glücklich er gewesen ist auf diese Mission gehen zu können und er ist dann nicht mehr zurückgekommen. Es stellte sich heraus, dass dies eine ziemlich prophetische Aussage war.}}
{{Zitat|Als Angehöriger der 15. US-Luftflotte, der 301. Bomber-Gruppe, der 32. Staffel wurde ich als Funker zu einer neu zusammengestellten Flugzeugbesatzung abkommandiert, um an einem Angriff auf eine Flugzeugmotorenfabrik in Wiener Neudorf, Österreich, teilzunehmen. Wir erfuhren, dass wir in einer B-17F, Seriennummer 42-3157, mit dem Namen ''Laura'' fliegen würden. Sie wurde dann in vielen Akten der Einfachheit halber Nummer 157 genannt, sowohl von ihrer Crew als auch von den Männern der Bodenkontrolle. Unser Flugfeld und unsere Operationsbasis war in der italienischen Stadt [[w:Lucera|Lucera]], einer Nachbarstadt von [[w:Foggia|Foggia]]. Bei der Befehlsausgabe, nach dem Frühstück um 4.30 Uhr, hörten wir, welche Maschine wir fliegen würden und auch, dass Oberleutnant Leo J. McDonald unser Pilot sein würde. Unser Co-Pilot würde Leutnant Kenneth B. Kai-Kee sein. Ebenfalls an Bord waren Leutnant Thomas J. Steed als Navigator und Leutnant Richard C.Winsor als Bordschütze. Bordingenieur und Bordschütze würde Technical Sergeant Johnny E. Allen sein. Diese fünf Crew-Mitglieder waren alle hinter der Bombenbucht positioniert. Der Funker würde Technical Sergeant William W. Brainard sein, der Bordschütze im Bodengefechtsstand Staff Sergeant Edward W. Forys, der Bordschütze auf der linken Seite Staff Sergeant Edward M. Shallcross und auf der rechten Seite Staff Sergeant Wallace A. Tate. Und nicht zu vergessen, der Bordschütze im Heckgefechtsstand würde Staff Sergeant William H. Jameson sein. Diese fünf Crew-Mitglieder hatten ihre Gefechtsstände hinter dem Bombenschacht. Auch andere für die Mission notwendige Informationen wurden uns vermittelt. Nach der Befehlsausgabe transportierten Militärlaster die Besatzungen und ihre Ausrüstungen zu den jeweiligen Flugzeugen. Im Allgemeinen wurden die Maschinen als flugbereit angesehen, aber die Mannschaften mussten ihre Gefechtsstände inspizieren und von ihnen eventuell gefundene Probleme dem bei jeder Maschine stehenden Mechaniker melden. Vor dem Einstieg gab es normalerweise für die Besatzung Zeit für einen kleinen Plausch unterhalb eines der Flügel, um sich in zehn Minuten ein bisschen kennenzulernen. Leutnant McDonald stellte sich vor und erzählte uns ein bisschen etwas über seine Flugerfahrungen mit ähnlichen Bombertypen über den [[w:Aleuten|Aleuten]] bei der Bekämpfung der Japaner. Ich glaube nicht, dass jemals von uns wer gehört hatte, dass wir gerade auf diesem Kriegsschauplatz kämpfen. Wir waren sehr interessiert von seiner Flugerfahrung zu lernen, die er sich bei der Absolvierung von 50 oder mehr Missionen erworben hatte. Es gab uns mehr Zuversicht in sein fliegerisches Können. Dann begann uns Bill Jameson zu erzählen, dass diese vor uns liegende Mission seine 51. war und er hatte sich dafür freiwillig gemeldet hatte, denn danach konnte er nach Hause gehen. Für Ed Forys war es übrigends die erste Mission. Es sagte, wie glücklich er sei. Ich erinnere mich, dass Leutnant McDonald auf einmal lauter sprach um ihm schnell scherzhaft zu sagen, dass er es nicht gern höre, wenn jemand über die Teilnahme an einer Mission glücklich ist. Er erzählte weiter, dass einer seiner Kameraden auf den Aleuten auch gemeint hatte, wie glücklich er gewesen ist auf diese Mission gehen zu können und er ist dann nicht mehr zurückgekommen. Es stellte sich heraus, dass dies eine ziemlich prophetische Aussage war.}}


{{Zitat|Bald darauf waren wir in der Luft auf unserem Weg zum Ziel. Kurz nachdem wir die österreichische Grenze überquerten um ca. fünf Minuten vor 11 Uhr, suchte ich den Himmel über unserem linken Flügel ab. Geradeaus auf 9 Uhr Position sah ich in einer Entfernung von ca. 10 Meilen Kondensstreifen aus den Wolken herauskommen. Ich informierte den Piloten sofort über das Bordfunksystem, sodass es auch jeder hören konnte. Er antwortete mir gelassen:"Ich sehe sie nun. Ich hoffe, sie sind unsere Eskorte!" Und das waren die letzten Worte, die unsere zusammengestellte Crew von Leo hörte. Ich wechselte zurück auf die Funkfrequenz unserer Heimatbasis um ein 11 Uhrsignal für mein Logbuch aufzufangen, aber da ich etwas besorgt über das Wort ''hoffe'' von Leutnant McDonald war, wechselte ich wieder zurück zur Bordkommunikation genau in diesem Augenblick als der Heckbordschütze schrie:"Sie sehen aus wie Me 109. Gott (Fluchwort) es sind Me 109!" Und die Maschinengewehre begannen mit ihrer Raserei - beide unsere und die des Feindes. Ich schnappte mit das Gewehr des Funkers und begann auf eine Formation von sechs bis acht deutschen Jägern zu feuern, die hinter unserem Heck hingen, vielleicht 50 oder 60 Yards hinter und über unserer Turbulenz. Wir konnten die 109 Maschinengewehre sehen, sechs bis acht in den Flügeln Feuerstöße speihend und die Flugbahn der Geschosse. Mein Gewehr hatte ungefähr 75 bis 100 Rundmagazine und sie wurden immer weniger. Es war an der Zeit sich den Fallschirm anzuziehen.   }}
{{Zitat|Bald darauf waren wir in der Luft auf unserem Weg zum Ziel. Kurz nachdem wir um ca. fünf Minuten vor 11 Uhr die österreichische Grenze überquerten, suchte ich den Himmel über unserem linken Flügel ab. Geradeaus auf 9 Uhr-Position sah ich in einer Entfernung von ca. 10 Meilen Kondensstreifen aus den Wolken herauskommen. Ich informierte den Piloten sofort über das Bordfunksystem, sodass es auch alle anderen hören konnten. Er antwortete mir gelassen: "Ich sehe sie nun. Ich hoffe, sie sind unsere Eskorte!" Und das waren die letzten Worte, die unsere zusammengestellte Crew von Leo hörte. Ich wechselte zurück auf die Funkfrequenz unserer Heimatbasis um ein 11 Uhrsignal für mein Logbuch aufzufangen, aber da ich etwas besorgt über das Wort ''hoffe'' von Leutnant McDonald war, wechselte ich wieder zurück zur Bordkommunikation und zwar genau in dem Augenblick als der Heckbordschütze schrie: "Sie sehen aus wie Me 109. Gott (Fluchwort) es sind Me 109!" Und die Maschinengewehre begannen mit ihrer Raserei - beide unsere und die des Feindes. Ich schnappte mir das Gewehr des Funkers und begann auf eine Formation von sechs bis acht deutschen Jägern zu feuern, die hinter unserem Heck hingen, vielleicht 50 oder 60 Yards hinter und über unserer Turbulenz. Wir konnten die 109er Maschinengewehre sehen, sechs bis acht in den gepanzerten Flügeln, Feuerstöße speiend, und die Flugbahn der Geschosse. Mein Gewehr hatte ungefähr 75 bis 100 Rundmagazine und sie wurden immer weniger. Es war an der Zeit sich den Fallschirm anzuziehen. Während ich nach meinem Fallschirm auf dem Boden griff, machte das Flugzeug plötzlich einen Sprung nach vorne und ich schlug mit dem Gesicht auf den Boden. Ich war für einige Sekunden dort wie angenagelt und als ich mich wieder bewegen und aufblicken konnte, sah ich durch die Tür zur Bombenbucht, dass die Bombenbucht nicht mehr da war. Ich konnte das vordere Ende von Laura in einem steilen Winkel Richtung Erde hängend sehen, die Motoren liefen anscheinend noch. Ich blickte zurück zum Heck und dieses fehlte. Ich konnte niemand von der Crew sehen und so kauerte ich mich an den Türrand und zog meine Knie an und ließ mich hinausfallen. Ich versäumte am Auslöser zu ziehen bis ich schon ziemlich tief gefallen war, vielleicht bis auf eine Höhe von 1000 Fuß (Anmerkung: ca. 300 Meter). Mein Fallschirm öffnete sich dann sanft und ich trieb in die Richtung in die ich blickte. Ich landete zufällig auf einem frisch gemähten Feld, wobei ich viel Glück hatte, den rundherum gab es viele Bäume. Es war eine perfekte Landung. Für Lt. McDonald, Lt. Kai-Kee, Lt. Winsor, T. Sgt. Allen, und die S. Sgt. Forys und Richard Winsor war es eine grauenvolle Landung. Sie alle wurden dabei getötet und wir, die überlebten, fragten uns: "Warum sie und nicht wir?"}}


My gun only held about 75 to 100 rounds and they were getting low. It was also getting time to get the chute on. While reaching for my chute on the floor, the plane gave a quick lunge upward and the floor came up to meet my face. I was pinned to it for several seconds and when I could move again I glanced upward and noticed through the bomb bay door that the bomb bay was no longer there. Looking down I could see the front end of "Laura" headed earthward at a steep angle, engines still running it seemed. I looked to the rear and the tail too was missing and I could see none of the crew so I squatted on the door threshold, grabbed my knees and rolled out.
William W. Brainard gab 2010 in seinem Bericht über die Einweihung des Gedenksteines noch folgende weitere Details über die Umstände des Absturzes und die Zeit danach bekannt:<ref name="Brainard"></ref>
{{Zitat|Ich versteckte mich an diesem Tag bis die Dämmerung kam, dann entschied ich weiterzugehen aber ich wusste nicht wohin. Herr Jakob Lang, ein Bauer und Schuster, nahm mich am folgenden Morgen um ungefähr 6 Uhr gefangen, als ich aus dem Wald kam, um meinen ersten Schluck Wasser seit 26 Stunden aus einem kleinen Bächlein zu nehmen. Es sagte "Hallo" und ich sagte "Hello". Er kam näher auf mich zu als ich zu ihm "Nix Pistole" sagte. Tatsächlich hatten wir nur einige Schritte zu gehen, um am Eingang seines Bauernhofes zu stehen. Dort bot er mir kaltes Wasser und eine Schüssel mit Brot in Ziegenmilch an, für mich eine neue Form des Frühstückes. Soviel ich weiß, wollte er nicht, dass ich das verschmutzte Wasser des Bächleins trank. Er behandelte mich streng und ruhig aber nicht feindlich. Nachdem ich gegessen hatte, versuchten wir uns zu unterhalten. Und dann gingen wir zur Haupteinschlagstelle unseres Flugzeuges, die weniger als 100 Yards (Anmerkung: ca. 90 Meter) vom Bauernhaus entfernt war. Die Maschine war ein älteres B-17F-Modell mit dem Namen ''Laura'', von der Kontrollturm-Crew als Nummer 157 bezeichnet. Ich bin mit ihr einmal auf einem früheren Flug geflogen, auch im "Sargwinkel", an der Außenseite der Formation und im hinteren Bereich, weil sie etwas in der Formation zurückfiel, wenn die Tore des Bombenschachtes offen waren. Bei meiner ersten Mission mit ''Laura'' hatten wir mehr Glück und sind zu unserer Heimatbasis zurückgekehrt. Als ich das letzte Mal die Absturzstelle gesehen habe, war ein großes Loch im Boden, 8 Fuß (2,5 Meter) tief und 25 Fuß (8 Meter) lang mit Flugzeugteilen hier und da rund um den Krater. Herr Lang hatte die Stelle schon am Vortag gesehen und fragte mich, ob die sichtbaren grünlichen Sauerstoffflaschen Bomben sind. Ich sagte "Nein". Da zeigte er auf etwas, was das Ende von einer von sechs 1000-Pfund-Bomben (500kg) war. Weil es noch immer einige glimmende Reste gab, sagte ich "Ya, Ya, boom-boom", dann gingen wir weiter. Ich hatte die Erschütterung der Explosionswelle einer dieser 1000-Pfund Bomben am vergangenen Morgen gespürt, welche durch die Hitze des Feuers zur Explosion gebracht wurde. Zur selben Zeit als ich mir den Hitzeschutzanzug ausgezogen hatte. Es wurde so schnell heiß und das im Schatten. In weniger als drei Minuten änderte sich die Temperatur von 10 Grad unter 0 auf 95 im Schatten bei einer Höhe von 2700 Fuß (900 Meter). Ich bin schief gestanden. Die Jacke und die Hose unseres Fliegeranzuges waren mit einem entfernbarem Wärmeinnenfutter ausgestattet. Ohne diesem Innenfutter war der Anzug als Alltagskleidung konzipiert. Meiner hielt mich die ganzen neun Monate aus. Er wurde schließlich verbrannt wegen dem Befall von Läusen und deren Nissen. Oh Mann, war ich froh dieses Bündel loszuwerden. Dann gingen wir zur Rumpfsektion weiter, die innerhalb unseres Blickfeldes gelandet war. Es war von der Wucht des Aufpralles platt gedrückt wie ein Pfannkuchen und zwar so flach, dass ich nicht sehen konnte, ob irgendein Mensch drinnen war. Ich konnte dann den Kopf eines Crewmitgliedes sehen, zerdrückt im Rahmen des linken Seitengefechtsstand, aber er war nicht zu identifizieren. Nachher wurde mir klar, dass es sich um Ed Forys, unseren Bordschützen im Bodengefechtsstand, gehandelt haben muss. Später im Kriegsgefangenenlager erfuhr ich, dass die drei anderen Bordschützen aus dem Heckbereich auch im Stalag Luft IV waren. Sie erzählten mir, dass nur der Navigator Leutnant Thomas Steed aus dem vorderen Bereich des Flugzeuges aussteigen konnte. Die Crew-Mitglieder, die gefallen sind, waren Leutnant Leo McDonald, Pilot, Leutnant Kenneth B. Kai-Kee, Co-Pilot, Leutnant Richard Winsor, Bombenschütze und Technical Sergeant Johnny Allen, Bordingenieuer und Bordschütze. Eine Zeitlang glaubte ich, dass ich der Einzige der Crew war, der lebend aus dem Flugzeug aussteigen konnte.  Ed Forys kam zwar aus seinem Boden-Gefechtstand heraus, aber zu spät um sich den Fallschirm anzuziehen und aus der Maschine zu springen. Es ist kein Platz um im Boden-Gefechtsstand einen Fallschirm zu tragen. Es war seine erste Mission und er hat auch verwundet sein können so wie es Bill Jameson im Heckbereich passiert ist. Unser Bombenschütze wurde aus der Flugzeugnase geschleudert als die Plastiknase wegen der Explosion weggebrochen ist. Er hat keinen Fallschirm getragen. Leutnant Steed wurde nach seiner Gefangennahme zu dem Platz geführt, wo Winsors Körper zu liegen kam, um ihn zu identifizieren. Leutnant Steed kämpfte selbst gegen den Winddruck, der ihn selbst durch die gleiche Öffnung in der Flugzeugnase gezogen hatte. Sein Fallschirm ging erst wenige Momente vorher auf bevor er in einigen hohen Baumspitzen zu hängen kam, was ihm wahrscheinlich das Leben gerettet hatte. Er konnte auf den Boden klettern. An die Heimatbasis wurde vom Boden-Bordschützen Albert Bernard, der in einem Flugzeug flog, das sich an unserem rechten Flügel befand und von Pilot John Kelly geflogen wurde, dass unsere Maschine um 50 Fuß (15 Meter) nach oben gezogen wurde und nach links abwärts driftete und dann plötzlich auf eine Höhe von ungefähr 1000 Yards (900 Meter) unterhalb der Formation stürzte und dort explodierte. Er sah, dass sich nur ein Fallschirm öffnete und das war vermutlich der unseres Heck-Bordschützen Bill Jameson, der aus der Hecksektion hinausgeschleudert wurde als diese wegbrach. Er hat keine Erinnerung daran wie sich sein Fallschirm öffnen konnte. Bill ist immer noch unter den Lebenden mit einem Splitter in seinem Nacken. Drei oder viermal im Jahr plaudern wir ein bisschen über das Telefon. Bill meldete sich freiwillig um an diesem Tag zu fliegen, weil er seine 50 Mission erreichen wollte, um mit insgesamt 51 Missionen nach Hause in die Staaten zurückkehren zu können. Es war eine Doppelmission und bedeutete, dass er um eine Mission mehr haben würde als benötigt, würdet ihr wahrscheinlich sagen. Aber denkt daran, er war für die nächsten neun Monate ein Kriegsgefangener. Weil die Plastiknase und der Heckteil und auch der Rahmen weggeschleudert wurden, scheint es, dass die Explosion in der Bombenbucht stattgefunden hat. Vielleicht hat sich Gas entzündet, weil genau außerhalb der Bombenbucht-Wand brannte der rechte Innenmotor wie Sergeant Bernard an unsere Basis berichtete. Sergeant Es Shellcross, dem linken Bordschütze wurde die Sauerstoffmaske weggeschossen und Sergeant Wally Tate, der rechte Bordschütze, stieg verwundet zwei Minuten vor der Explosion aus. Wallys Fallschirm verfing sich an der hinteren Ausstiegsluke und baumelte halb außerhalb und halb innerhalb des Flugzeuges. Ed, der nächste der mit dem Springen an der Reihe war, sah das Problem und riss am Notabwurfkabel der Tür und alle beiden fielen dann zusammen mit der Tür hinaus. Ich bin mir sicher, dass Wally später "Danke Ed" gesagt hat. Auch die Hecksektion unseres Flugzeuges konnte in einiger Entfernung bei der Absturzstelle gesehen werden, vielleicht 100 Yards (90 Meter) weg, aber wir gingen nicht hin. Nachdem wir die Absturzstelle verlassen hatten, gingen wir durch den Wald zur der nicht weit davon gelegenen Stelle, wo ich aufgekommen bin. Herr Lang wollte meinen Fallschirm. Ich hatte ihn hinter einem Felsen versteckt. Er nahm ihn einer jungen Frau weg, die ihn gerade gefunden hatte. Unglücklich darüber, dass ihr Plan, ein neues Kleid aus Seide zu schneidern, zerstört war, erzählte er ihr, dass der Fallschirm an die Behören zu übergeben sein. }}


I delayed pulling the rip cord until I had gone way down stairs, perhaps to 1,000 feet. My chute opened gently and I was drifting in the direction I was facing. I happened to land on a farm's newly mowed field which was lucky for me because there were
Für William W. Brainard begann nun der lange Weg in die Kriegsgefangenschaft. Die erste Station war eine Gefängniszelle in [[Ratten]], in welcher er die nächste Nacht verbrachte. Dann ging es weiter nach Graz und von dort nach [[w:Budapest|Budapest]], wo er das letzte Mal für die nächsten Monate duschen sollte. Das Kriegsgefangenenlager Stalag Luft IV in Nordpolen war im nächsten halben Jahr sein neues Zuhause. Am 9. Februar räumte die Wehrmacht das Lager, weil die [[w:Rote Armee|Rote Armee]] aus ihren Brückenköpfen ausbrach und Polen überschwemmte. Es folgten wochenlange Märsche nach Westen bis man endlich auf alliierte Truppen traf.
many trees nearby. It was a perfect landing.
 
However for Lt. McDonald, Lt. Kai-Kee, Lt. Winsor, T. Sgt. Allen, and S. Sgt. Forys, Richard Winsor it was a horrible landing. They were all killed in action and we that lived often have to wonder, "Why them and not us?"


=== Informationen aus deutschen Quellen ===
=== Informationen aus deutschen Quellen ===
Im MACR 7138<ref name="macr7138"></ref> sind auch Informationen enthalten, die aus deutschen Quellen stammen. Daraus geht hervor, dass einige Besatzungsmitglieder wie William Jameson ins Dulag Luft eingeliefert. Interessant ist dabei, dass Vornamen und Familiennamen einiger Soldaten durcheinander gebracht wurden. William Brainard wurde in das [[w:Stalag Luft III|Stalag Luft III]] überstellt.   
Im MACR 7138<ref name="macr7138"></ref> sind auch Informationen enthalten, die aus deutschen Quellen stammen. Daraus geht hervor, dass einige Besatzungsmitglieder wie William Jameson ins Dulag Luft eingeliefert wurden. Interessant ist dabei, dass Vornamen und Familiennamen einiger Soldaten durcheinander gebracht wurden. William Brainard wurde in das [[w:Stalag Luft III|Stalag Luft III]] überstellt.   


Dieser MACR enthält auch Angaben wo und wann einzelne Überlebende beider Besatzungen gefasst wurden:  
Dieser MACR enthält auch Angaben wo und wann einzelne Überlebende beider Besatzungen gefasst wurden:  
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* Milton Shallcross um 12.50 Uhr in Waldbach
* Milton Shallcross um 12.50 Uhr in Waldbach


== Die Absturzstelle heute ==
== Einweihung des Gedenksteins in St. Jakob ==
[[File:St. Jakob im Walde 3090.JPG|mini|Gedenkstein ]]
[[File:St. Jakob im Walde 3090.JPG|mini|Gedenkstein ]]
An der ehemaligen Absturzstelle erinnert heute nichts mehr an die Tragödie vor 70 Jahren. Das Wrack wurde längst entfernt, eventuell würde man noch kleinere Metallteile bei einer genaueren Untersuchung im Boden finden.
Der Initiative des Lokalshistorikers Christian Arzberger ist es zu verdanken, dass die Geschichte der beiden abgeschossenen Bomber, aber auch aller anderen an diesem Tag in der Oststeiermark abgestürzten amerikanischen Maschinen, nicht in Vergessenheit geriet. Unermüdlich sammelte er Informationen, suchte die Absturzstellen auf und nahm Kontakt mit überlebenden Besatzungsmitgliedern sowie den österreichischen Behörden auf. In einigen Gemeinden wurden auf seine Initiative Gedenktafeln zur Erinnerung an diese tragischen Ereignisse enthüllt. In St. Jakob war es im Mai 2009 soweit. Als Ehrengäste zu diesem Festakt waren William W. Brainard und seine Frau aus [[w:Florida|Florida]] sowie Gail und Tom Spencer aus [[w:Kalifornien|Kalifornien]] angereist. Die Spencers waren entfernte Verwandte des Co-Piloten Kenneth B. Kai-Kee. Mit von der Partie war auch Lynn Keener aus [[w:Texas|Texas]], dessen Vater als ehemaliger Angehöriger der 301. Bomber-Gruppe sich Verdienste um die Aufarbeitung der Geschichte dieser Einheit gemacht hatte. Sie wurden von Christian Arzberger und einem österreichischen Kamerateam zu den Schauplätzen dieser Tragödie gebracht. In Ratten fanden sie die Gefängsniszelle in der William Brainard 1944 eine Nacht verbrachte und die heute als Lagerraum für Brennholz dient.<ref name="Brainard"></ref>


== Weitere Verluste der 301. Bomber-Gruppe an diesem Tag ==
Höhepunkt des Besuches war die Einweihung des Gedenksteines für die Besatzungen der beiden abgestürzten Bomber. An dieser nahmen mehrere Hunderte Menschen teil. Es waren dies Vertreter des [[w:Kameradschaftsbund|Kameradschaftsbundes]], Angehörige von Trachtenkapellen sowie die Ortsbevölkerung. Auch der amerikanische [[w:Militärattaché|Militärattaché]] war aus Wien zu dieser Feier angereist. Am Abend gab es dann noch ein großes Festessen, bei dem noch viele Kontakte geknüpft wurden. So fanden diese dramatischen Ereignisse 65 Jahre später ein versöhnliches Ende.
An diesem Tag wurden insgesamt elf B-17-Bomber der 301. Bomber-Gruppe abgeschossen. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Daten zu diesen abgestürzten Maschinen und enthält Links zu den einzelnen Detailseiten:
 
== Übersicht über die Verluste der 301. Bomber-Gruppe ==
An diesem Tag wurden insgesamt elf B-17-Bomber der 301. Bomber-Gruppe abgeschossen. 66 Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod, 43 weitere gerieten in Gefangenschaft. Zu diesen Opfern könnten eventuell noch Tote und Verwundeten in den 15 verbleibenden Flugzeugen kommen, die den Angriff fortsetzten und zur Heimatbasis zurückkehrten.
 
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Daten zu diesen abgestürzten Maschinen und enthält Links zu den einzelnen Detailseiten:


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Aktuelle Version vom 4. Februar 2022, 17:35 Uhr

Abzeichen der 301. Bomber-Gruppe
Ein B-17-Bomber der 301. Bomber-Gruppe
B-17-Bomber der 352. Squadron der 301. Bomber-Gruppe am 24. Juli 1944, also zwei Tage vor dem Großangriff auf Österreich, nach einem Angriff auf Turin.

Am 26. Juli 1944 stürzten im Gemeindegebiet von Sankt Jakob im Walde binnen Minuten zwei amerikanische Bomber vom Typ Boeing B-17 Fortress der 301. Bomber-Gruppe (32. und 419. Staffel) nach Luftkämpfen ab. Die Flugzeuge hatten im Verband der 15. US-Luftflotte am Großangriff auf Ostösterreich teilgenommen und war dabei von deutschen Jagdflugzeugen abgeschossen worden.

Von den insgesamt 20 Besatzungsmitgliedern beider Flugzeuge konnten sich 12 mit dem Fallschirm retten, während die anderen entweder durch Beschuss während des Jägerangriffes oder beim Absprung ums Leben kamen. Einem Heimatforscher ist es zu verdanken, dass 65 Jahre nach dem Abschuss für die beiden Besatzungen ein Gedenkstein unter reger Anteilnahme der Dorfbevölkerung errichtet wurde. Bei dieser Gedenkfeier waren auch ein überlebendes Besatzungsmitglied (William W. Brainard) sowie die Angehörigen anderer Crew-Mitglieder anwesen.

Schicksal der Besatzungen

Flugzeug 42-32107, MACR 7129

Crewmitglieder
Funktion Name Dienstgrad Verbleib
Pilot McManaman Robert J. First Lieutenant KIA (Killed in Action)
Co-Pilot Worsham Thomas A. Second Lieutenant POW (Prisoner of war)
Navigator Lowe Howard E. Second Lieutenant POW
Bombenschütze McCormack Robert Second Lieutenant POW
Bordingenieur Armond Henry P. Technical Sergeant POW
Funker Runnels Raymond M. Technical Sergeant POW
Bordschütze Kendrick James W. Staff Sergeant POW
Bordschütze Christ Michael P. Staff Sergeant POW
Bordschütze Graham Vernon E. Staff Sergeant KIA
Bordschütze Webb Arza E. jr. Staff Sergeant KIA

Flugzeug 42-3157, MACR 7138

Crewmitglieder
Funktion Name Dienstgrad Verbleib
Pilot McDonald Leo J. Second Lieutenant KIA
Co-Pilot Kai-Kee Kenneth B. Second Lieutenant KIA
Navigator Steed Thomas J. Second Lieutenant POW
Bombenschütze Windsor Richard C. First Lieutenant KIA
Bordingenieur Allen Johnny E. Staff Sergeant KIA
Funker Brainard William W. Technical Sergeant POW
Bordschütze Forys Edward W. Sergeant KIA
Bordschütze Shallcross Milton E. Staff Sergeant POW
Bordschütze Tate Wallace A. Staff Sergeant POW
Bordschütze Jameson William H. Staff Sergeant POW

Ablauf des Abschusses - Flugzeug 42-32107

Berichte von amerikanischen Augenzeugen während des Krieges

Der Missing Aircrew Report (MACR) 7129 enthält die Augenzeugenberichte zweier Besatzungsmitglieder einer anderen Maschine:[1]

  • First Lieutenant Robert E. Moore, Co-Pilot:

„Ich flog als Co-Pilot an Bord von Maschine 906 an der Spitze der Diamant-Staffel. Nachdem die Jagd-Flugzeuge einige Male die Staffel angegriffen hatten, bemerkte ich, dass bei Maschine 107 der linke Innenmotor getroffen war. Ich konnte Flammen sehen, aber generell würde ich sagen, dass ein Großteil der Flammen vor der Feuermauer war. 107 driftete dann nach rechts aus der Formation heraus, anscheinend unter Kontrolle. Als sie aus der Formation heraus war, griffen drei Fw 190 wiederholt an. Nach einigen Anflügen ging 107 auf einmal steil nach oben und stürzte dann über den linken Flügel nach unten. Das Manöver hätte auch ein heftiges Ausweichmanöver sein können. Bis die Maschine aus meinem Sichtfeld verschwand, machte das Feuer keine nennenswerte Fortschritte. Zuletzt sah die Maschine auf 47.58N und 15.67E. Ich habe keine Fallschirme gesehen, aber ich glaube, dass die Crew die Möglichkeit hatte auszusteigen, nachdem sie aus meinem Sichtfeld verschwunden war.“

  • Technical Sergeant John C. Basiletti, Bordingenieur:

„Ich flog als Ingenieur an Bord von Maschine 906 in der Diamant-Staffel in 1-1 Position. Um ungefähr 11.05 Uhr wurden wir von 30 Fw 190 angegriffen. Maschine 107 flog in 1-2-Position. Sie wurde getroffen und ... Sie driftete nach rechts und wurde von drei Fw 190 angegriffen. Einer der drei angreifenden Jäger wurde abgeschossen, dann schien es als ob Maschine 107 abriss und ich sah drei Fallschirme herauskommen. Ich glaube, das Flugzeug brannte und stürzte steil nach unten, bevor ich mich wegdrehte um auf die angreifenden Jäger zu schießen. Ich weiß nicht, wem die drei Fallschirme gehörten und es kann sein, dass später mehr Männer aussteigen konnten.“

Berichte von amerikanischen Augenzeugen nach dem Krieg

William W. Brainard, der Funker des zweiten an diesem Tag bei St. Jakob abgestürzten Flugzeuges, schrieb in seinem Bericht über die Einweihung des Gedenksteines Folgendes über seine Beobachtungen bezüglich seiner Kameraden von Maschine 42-32107:[2]

„Die Bruchlandung der McManaman-Crew war zuerst und die Aufschlagstelle lag innerhalb zweier Häuserblocks zu jener der McDonald-Crew, aber Bäume versperren die Sicht zueinander. Nur Momente bevor unser Flugzeug hoch und aus der Formation zog, kam uns Leutnant McManaman's Flugzeug gefährlich nahe als ich auf die Me 109s an unserem Heck feuerte. Ich wunderte mich, was machen die zum Teufel? Ihr Flugzeug, eine B17-G mit Bug-Gefechtsstand, schien unter Kontrolle zu sein, aber wahrscheinlich war sie das nicht. Nun auf sich allein gestellt, gab es keinen Zweifel, dass sie nun von den deutschen Jägern angegriffen werden würden. Aufgrund meines verspäteten Absprungs landete ich bald auf dem Boden und sah keine Flugzeuge, weder Freund noch Feind, noch sah ich andere Fallschirme als ich herunter kam. Ich sah einige Aufschlagfeuer unserer und ihrer Flugzeuge entlang des Horizontes aber einmal auf dem Boden hatte ich kein Gefühl wo die anderen waren.“

Der MACR 7129[1] enthält noch Aussagen überlebender Besatzungsmitglieder, welche über das Schicksal ihrer drei toten Kameraden befragt wurden. Pilot Robert McManaman dürfte es gelungen sein aus der Maschine auszusteigen, allerdings dürfte sich der Fallschirm nicht geöffnet haben. Die beiden anderen (Graham Vernon und Arza Webb) stürzten vermutlich zusammen mit der Maschine ab.

Informationen aus deutschen Quellen

Im MACR 7129[1] ist auch Dokument einer deutschen Dienststelle, der Flughafenkommandantur 1/XVII, enthalten, aus dem hervor geht, dass drei der Überlebenden (Howard Lowe, Robert McCormack und Thomas Worsham) in das Kriegsgefangenenlager Dulag Luft eingeliefert wurden.

Weiters geht aus dem Bericht hervor, dass drei Besatzungsmitglieder in St. Jakob (Arza Webb sowie Richard Windsor und Edward Forys von Maschine 42-3157) und ein Mann in Wenigzell. Diese Informationen konnten nur von einer deutschen Quelle stammen. Interessant ist, dass hier die Daten unterschiedlicher Personen in einem MACR zusammengeflossen.

Ablauf des Abschusses - Flugzeug 42-3157

Berichte von amerikanischen Augenzeugen während des Krieges

Der Missing Aircrew Report (MACR) 7138 enthält die Augenzeugenberichte zweier Besatzungsmitglieder einer anderen Maschine (44-6180):[3]

  • Second Lieutenant Robert John H. Klette, Co-Pilot:

„Ich war Co-Pilot in Maschine 44-6180. Um 11.04 Uhr am 26. Juli 1944 in der Nähe von Wien verließ Flugzeug 157 pilotiert von Leutnant McDonald seine Position am linken Flügel, um ungefähr fünfzig Fuß (Anmerkung: ca. 15 Meter) über unserem Flugzeug nach rechts zu driften. Es gab ein Feuer im Tank des rechten Flügels. Das Letzte was ich von der Maschine sah, war dass sie nach wie vor nach rechts nieder ging. Ich sah keine Fallschirme außerhalb des Flugzeuges. Es gab auch keinen Kontakt per Funk.“

  • Albert F. Bernard jr., Bordschütze:

„Ich war Bordschütze im oberen Gefechtsstand von Maschine 44-1680. Ich bemerkte 157 erst, als sie uns oberhalb überquerten. Sie brannten. Es schien als ob der Pilot die Maschine auf die Seite zog, damit die anderen Flugzeuge die Formation halten konnten. 157 befand sich in unserem Rücken auf 5 Uhr-Position, als sie abstürzte, wobei sie sich drehte. Sie wurde für einen Moment stabilisiert, bevor sie weiterstürzte. Als sie ca. 1000 Yards (Anmerkung: ca. 900 Meter) unter uns war, explodierte sie. Ein Fallschirm war zu sehen und es nicht wahrscheinlich, dass irgend ein anderes Crewmitglied entkommen konnte. Es schien, als öffnete die Explosion den Fallschirm.“

Berichte von amerikanischen Augenzeugen nach dem Krieg

William W. Brainard, der Funker des zweiten an diesem Tag bei St. Jakob abgestürzten Flugzeuges, schrieb nach dem Krieg über diesen Tag:[4]

„Als Angehöriger der 15. US-Luftflotte, der 301. Bomber-Gruppe, der 32. Staffel wurde ich als Funker zu einer neu zusammengestellten Flugzeugbesatzung abkommandiert, um an einem Angriff auf eine Flugzeugmotorenfabrik in Wiener Neudorf, Österreich, teilzunehmen. Wir erfuhren, dass wir in einer B-17F, Seriennummer 42-3157, mit dem Namen Laura fliegen würden. Sie wurde dann in vielen Akten der Einfachheit halber Nummer 157 genannt, sowohl von ihrer Crew als auch von den Männern der Bodenkontrolle. Unser Flugfeld und unsere Operationsbasis war in der italienischen Stadt Lucera, einer Nachbarstadt von Foggia. Bei der Befehlsausgabe, nach dem Frühstück um 4.30 Uhr, hörten wir, welche Maschine wir fliegen würden und auch, dass Oberleutnant Leo J. McDonald unser Pilot sein würde. Unser Co-Pilot würde Leutnant Kenneth B. Kai-Kee sein. Ebenfalls an Bord waren Leutnant Thomas J. Steed als Navigator und Leutnant Richard C.Winsor als Bordschütze. Bordingenieur und Bordschütze würde Technical Sergeant Johnny E. Allen sein. Diese fünf Crew-Mitglieder waren alle hinter der Bombenbucht positioniert. Der Funker würde Technical Sergeant William W. Brainard sein, der Bordschütze im Bodengefechtsstand Staff Sergeant Edward W. Forys, der Bordschütze auf der linken Seite Staff Sergeant Edward M. Shallcross und auf der rechten Seite Staff Sergeant Wallace A. Tate. Und nicht zu vergessen, der Bordschütze im Heckgefechtsstand würde Staff Sergeant William H. Jameson sein. Diese fünf Crew-Mitglieder hatten ihre Gefechtsstände hinter dem Bombenschacht. Auch andere für die Mission notwendige Informationen wurden uns vermittelt. Nach der Befehlsausgabe transportierten Militärlaster die Besatzungen und ihre Ausrüstungen zu den jeweiligen Flugzeugen. Im Allgemeinen wurden die Maschinen als flugbereit angesehen, aber die Mannschaften mussten ihre Gefechtsstände inspizieren und von ihnen eventuell gefundene Probleme dem bei jeder Maschine stehenden Mechaniker melden. Vor dem Einstieg gab es normalerweise für die Besatzung Zeit für einen kleinen Plausch unterhalb eines der Flügel, um sich in zehn Minuten ein bisschen kennenzulernen. Leutnant McDonald stellte sich vor und erzählte uns ein bisschen etwas über seine Flugerfahrungen mit ähnlichen Bombertypen über den Aleuten bei der Bekämpfung der Japaner. Ich glaube nicht, dass jemals von uns wer gehört hatte, dass wir gerade auf diesem Kriegsschauplatz kämpfen. Wir waren sehr interessiert von seiner Flugerfahrung zu lernen, die er sich bei der Absolvierung von 50 oder mehr Missionen erworben hatte. Es gab uns mehr Zuversicht in sein fliegerisches Können. Dann begann uns Bill Jameson zu erzählen, dass diese vor uns liegende Mission seine 51. war und er hatte sich dafür freiwillig gemeldet hatte, denn danach konnte er nach Hause gehen. Für Ed Forys war es übrigends die erste Mission. Es sagte, wie glücklich er sei. Ich erinnere mich, dass Leutnant McDonald auf einmal lauter sprach um ihm schnell scherzhaft zu sagen, dass er es nicht gern höre, wenn jemand über die Teilnahme an einer Mission glücklich ist. Er erzählte weiter, dass einer seiner Kameraden auf den Aleuten auch gemeint hatte, wie glücklich er gewesen ist auf diese Mission gehen zu können und er ist dann nicht mehr zurückgekommen. Es stellte sich heraus, dass dies eine ziemlich prophetische Aussage war.“

„Bald darauf waren wir in der Luft auf unserem Weg zum Ziel. Kurz nachdem wir um ca. fünf Minuten vor 11 Uhr die österreichische Grenze überquerten, suchte ich den Himmel über unserem linken Flügel ab. Geradeaus auf 9 Uhr-Position sah ich in einer Entfernung von ca. 10 Meilen Kondensstreifen aus den Wolken herauskommen. Ich informierte den Piloten sofort über das Bordfunksystem, sodass es auch alle anderen hören konnten. Er antwortete mir gelassen: "Ich sehe sie nun. Ich hoffe, sie sind unsere Eskorte!" Und das waren die letzten Worte, die unsere zusammengestellte Crew von Leo hörte. Ich wechselte zurück auf die Funkfrequenz unserer Heimatbasis um ein 11 Uhrsignal für mein Logbuch aufzufangen, aber da ich etwas besorgt über das Wort hoffe von Leutnant McDonald war, wechselte ich wieder zurück zur Bordkommunikation und zwar genau in dem Augenblick als der Heckbordschütze schrie: "Sie sehen aus wie Me 109. Gott (Fluchwort) es sind Me 109!" Und die Maschinengewehre begannen mit ihrer Raserei - beide unsere und die des Feindes. Ich schnappte mir das Gewehr des Funkers und begann auf eine Formation von sechs bis acht deutschen Jägern zu feuern, die hinter unserem Heck hingen, vielleicht 50 oder 60 Yards hinter und über unserer Turbulenz. Wir konnten die 109er Maschinengewehre sehen, sechs bis acht in den gepanzerten Flügeln, Feuerstöße speiend, und die Flugbahn der Geschosse. Mein Gewehr hatte ungefähr 75 bis 100 Rundmagazine und sie wurden immer weniger. Es war an der Zeit sich den Fallschirm anzuziehen. Während ich nach meinem Fallschirm auf dem Boden griff, machte das Flugzeug plötzlich einen Sprung nach vorne und ich schlug mit dem Gesicht auf den Boden. Ich war für einige Sekunden dort wie angenagelt und als ich mich wieder bewegen und aufblicken konnte, sah ich durch die Tür zur Bombenbucht, dass die Bombenbucht nicht mehr da war. Ich konnte das vordere Ende von Laura in einem steilen Winkel Richtung Erde hängend sehen, die Motoren liefen anscheinend noch. Ich blickte zurück zum Heck und dieses fehlte. Ich konnte niemand von der Crew sehen und so kauerte ich mich an den Türrand und zog meine Knie an und ließ mich hinausfallen. Ich versäumte am Auslöser zu ziehen bis ich schon ziemlich tief gefallen war, vielleicht bis auf eine Höhe von 1000 Fuß (Anmerkung: ca. 300 Meter). Mein Fallschirm öffnete sich dann sanft und ich trieb in die Richtung in die ich blickte. Ich landete zufällig auf einem frisch gemähten Feld, wobei ich viel Glück hatte, den rundherum gab es viele Bäume. Es war eine perfekte Landung. Für Lt. McDonald, Lt. Kai-Kee, Lt. Winsor, T. Sgt. Allen, und die S. Sgt. Forys und Richard Winsor war es eine grauenvolle Landung. Sie alle wurden dabei getötet und wir, die überlebten, fragten uns: "Warum sie und nicht wir?"“

William W. Brainard gab 2010 in seinem Bericht über die Einweihung des Gedenksteines noch folgende weitere Details über die Umstände des Absturzes und die Zeit danach bekannt:[2]

„Ich versteckte mich an diesem Tag bis die Dämmerung kam, dann entschied ich weiterzugehen aber ich wusste nicht wohin. Herr Jakob Lang, ein Bauer und Schuster, nahm mich am folgenden Morgen um ungefähr 6 Uhr gefangen, als ich aus dem Wald kam, um meinen ersten Schluck Wasser seit 26 Stunden aus einem kleinen Bächlein zu nehmen. Es sagte "Hallo" und ich sagte "Hello". Er kam näher auf mich zu als ich zu ihm "Nix Pistole" sagte. Tatsächlich hatten wir nur einige Schritte zu gehen, um am Eingang seines Bauernhofes zu stehen. Dort bot er mir kaltes Wasser und eine Schüssel mit Brot in Ziegenmilch an, für mich eine neue Form des Frühstückes. Soviel ich weiß, wollte er nicht, dass ich das verschmutzte Wasser des Bächleins trank. Er behandelte mich streng und ruhig aber nicht feindlich. Nachdem ich gegessen hatte, versuchten wir uns zu unterhalten. Und dann gingen wir zur Haupteinschlagstelle unseres Flugzeuges, die weniger als 100 Yards (Anmerkung: ca. 90 Meter) vom Bauernhaus entfernt war. Die Maschine war ein älteres B-17F-Modell mit dem Namen Laura, von der Kontrollturm-Crew als Nummer 157 bezeichnet. Ich bin mit ihr einmal auf einem früheren Flug geflogen, auch im "Sargwinkel", an der Außenseite der Formation und im hinteren Bereich, weil sie etwas in der Formation zurückfiel, wenn die Tore des Bombenschachtes offen waren. Bei meiner ersten Mission mit Laura hatten wir mehr Glück und sind zu unserer Heimatbasis zurückgekehrt. Als ich das letzte Mal die Absturzstelle gesehen habe, war ein großes Loch im Boden, 8 Fuß (2,5 Meter) tief und 25 Fuß (8 Meter) lang mit Flugzeugteilen hier und da rund um den Krater. Herr Lang hatte die Stelle schon am Vortag gesehen und fragte mich, ob die sichtbaren grünlichen Sauerstoffflaschen Bomben sind. Ich sagte "Nein". Da zeigte er auf etwas, was das Ende von einer von sechs 1000-Pfund-Bomben (500kg) war. Weil es noch immer einige glimmende Reste gab, sagte ich "Ya, Ya, boom-boom", dann gingen wir weiter. Ich hatte die Erschütterung der Explosionswelle einer dieser 1000-Pfund Bomben am vergangenen Morgen gespürt, welche durch die Hitze des Feuers zur Explosion gebracht wurde. Zur selben Zeit als ich mir den Hitzeschutzanzug ausgezogen hatte. Es wurde so schnell heiß und das im Schatten. In weniger als drei Minuten änderte sich die Temperatur von 10 Grad unter 0 auf 95 im Schatten bei einer Höhe von 2700 Fuß (900 Meter). Ich bin schief gestanden. Die Jacke und die Hose unseres Fliegeranzuges waren mit einem entfernbarem Wärmeinnenfutter ausgestattet. Ohne diesem Innenfutter war der Anzug als Alltagskleidung konzipiert. Meiner hielt mich die ganzen neun Monate aus. Er wurde schließlich verbrannt wegen dem Befall von Läusen und deren Nissen. Oh Mann, war ich froh dieses Bündel loszuwerden. Dann gingen wir zur Rumpfsektion weiter, die innerhalb unseres Blickfeldes gelandet war. Es war von der Wucht des Aufpralles platt gedrückt wie ein Pfannkuchen und zwar so flach, dass ich nicht sehen konnte, ob irgendein Mensch drinnen war. Ich konnte dann den Kopf eines Crewmitgliedes sehen, zerdrückt im Rahmen des linken Seitengefechtsstand, aber er war nicht zu identifizieren. Nachher wurde mir klar, dass es sich um Ed Forys, unseren Bordschützen im Bodengefechtsstand, gehandelt haben muss. Später im Kriegsgefangenenlager erfuhr ich, dass die drei anderen Bordschützen aus dem Heckbereich auch im Stalag Luft IV waren. Sie erzählten mir, dass nur der Navigator Leutnant Thomas Steed aus dem vorderen Bereich des Flugzeuges aussteigen konnte. Die Crew-Mitglieder, die gefallen sind, waren Leutnant Leo McDonald, Pilot, Leutnant Kenneth B. Kai-Kee, Co-Pilot, Leutnant Richard Winsor, Bombenschütze und Technical Sergeant Johnny Allen, Bordingenieuer und Bordschütze. Eine Zeitlang glaubte ich, dass ich der Einzige der Crew war, der lebend aus dem Flugzeug aussteigen konnte. Ed Forys kam zwar aus seinem Boden-Gefechtstand heraus, aber zu spät um sich den Fallschirm anzuziehen und aus der Maschine zu springen. Es ist kein Platz um im Boden-Gefechtsstand einen Fallschirm zu tragen. Es war seine erste Mission und er hat auch verwundet sein können so wie es Bill Jameson im Heckbereich passiert ist. Unser Bombenschütze wurde aus der Flugzeugnase geschleudert als die Plastiknase wegen der Explosion weggebrochen ist. Er hat keinen Fallschirm getragen. Leutnant Steed wurde nach seiner Gefangennahme zu dem Platz geführt, wo Winsors Körper zu liegen kam, um ihn zu identifizieren. Leutnant Steed kämpfte selbst gegen den Winddruck, der ihn selbst durch die gleiche Öffnung in der Flugzeugnase gezogen hatte. Sein Fallschirm ging erst wenige Momente vorher auf bevor er in einigen hohen Baumspitzen zu hängen kam, was ihm wahrscheinlich das Leben gerettet hatte. Er konnte auf den Boden klettern. An die Heimatbasis wurde vom Boden-Bordschützen Albert Bernard, der in einem Flugzeug flog, das sich an unserem rechten Flügel befand und von Pilot John Kelly geflogen wurde, dass unsere Maschine um 50 Fuß (15 Meter) nach oben gezogen wurde und nach links abwärts driftete und dann plötzlich auf eine Höhe von ungefähr 1000 Yards (900 Meter) unterhalb der Formation stürzte und dort explodierte. Er sah, dass sich nur ein Fallschirm öffnete und das war vermutlich der unseres Heck-Bordschützen Bill Jameson, der aus der Hecksektion hinausgeschleudert wurde als diese wegbrach. Er hat keine Erinnerung daran wie sich sein Fallschirm öffnen konnte. Bill ist immer noch unter den Lebenden mit einem Splitter in seinem Nacken. Drei oder viermal im Jahr plaudern wir ein bisschen über das Telefon. Bill meldete sich freiwillig um an diesem Tag zu fliegen, weil er seine 50 Mission erreichen wollte, um mit insgesamt 51 Missionen nach Hause in die Staaten zurückkehren zu können. Es war eine Doppelmission und bedeutete, dass er um eine Mission mehr haben würde als benötigt, würdet ihr wahrscheinlich sagen. Aber denkt daran, er war für die nächsten neun Monate ein Kriegsgefangener. Weil die Plastiknase und der Heckteil und auch der Rahmen weggeschleudert wurden, scheint es, dass die Explosion in der Bombenbucht stattgefunden hat. Vielleicht hat sich Gas entzündet, weil genau außerhalb der Bombenbucht-Wand brannte der rechte Innenmotor wie Sergeant Bernard an unsere Basis berichtete. Sergeant Es Shellcross, dem linken Bordschütze wurde die Sauerstoffmaske weggeschossen und Sergeant Wally Tate, der rechte Bordschütze, stieg verwundet zwei Minuten vor der Explosion aus. Wallys Fallschirm verfing sich an der hinteren Ausstiegsluke und baumelte halb außerhalb und halb innerhalb des Flugzeuges. Ed, der nächste der mit dem Springen an der Reihe war, sah das Problem und riss am Notabwurfkabel der Tür und alle beiden fielen dann zusammen mit der Tür hinaus. Ich bin mir sicher, dass Wally später "Danke Ed" gesagt hat. Auch die Hecksektion unseres Flugzeuges konnte in einiger Entfernung bei der Absturzstelle gesehen werden, vielleicht 100 Yards (90 Meter) weg, aber wir gingen nicht hin. Nachdem wir die Absturzstelle verlassen hatten, gingen wir durch den Wald zur der nicht weit davon gelegenen Stelle, wo ich aufgekommen bin. Herr Lang wollte meinen Fallschirm. Ich hatte ihn hinter einem Felsen versteckt. Er nahm ihn einer jungen Frau weg, die ihn gerade gefunden hatte. Unglücklich darüber, dass ihr Plan, ein neues Kleid aus Seide zu schneidern, zerstört war, erzählte er ihr, dass der Fallschirm an die Behören zu übergeben sein.“

Für William W. Brainard begann nun der lange Weg in die Kriegsgefangenschaft. Die erste Station war eine Gefängniszelle in Ratten, in welcher er die nächste Nacht verbrachte. Dann ging es weiter nach Graz und von dort nach Budapest, wo er das letzte Mal für die nächsten Monate duschen sollte. Das Kriegsgefangenenlager Stalag Luft IV in Nordpolen war im nächsten halben Jahr sein neues Zuhause. Am 9. Februar räumte die Wehrmacht das Lager, weil die Rote Armee aus ihren Brückenköpfen ausbrach und Polen überschwemmte. Es folgten wochenlange Märsche nach Westen bis man endlich auf alliierte Truppen traf.

Informationen aus deutschen Quellen

Im MACR 7138[3] sind auch Informationen enthalten, die aus deutschen Quellen stammen. Daraus geht hervor, dass einige Besatzungsmitglieder wie William Jameson ins Dulag Luft eingeliefert wurden. Interessant ist dabei, dass Vornamen und Familiennamen einiger Soldaten durcheinander gebracht wurden. William Brainard wurde in das Stalag Luft III überstellt.

Dieser MACR enthält auch Angaben wo und wann einzelne Überlebende beider Besatzungen gefasst wurden:

  • James Kendrick um 13.25 Uhr in Wenigzell
  • Raymond Runnels um 12.50 Uhr in Waldbach
  • Howard Loew um 13.15 Uhr in Wenigzell
  • Thomas Warsham um 13.15 Uhr in Wenigzell
  • Wallace Tate um 12.50 Uhr in Waldbach
  • Thomas Steed um 12.50 Uhr in Waldbach
  • Milton Shallcross um 12.50 Uhr in Waldbach

Einweihung des Gedenksteins in St. Jakob

Gedenkstein

Der Initiative des Lokalshistorikers Christian Arzberger ist es zu verdanken, dass die Geschichte der beiden abgeschossenen Bomber, aber auch aller anderen an diesem Tag in der Oststeiermark abgestürzten amerikanischen Maschinen, nicht in Vergessenheit geriet. Unermüdlich sammelte er Informationen, suchte die Absturzstellen auf und nahm Kontakt mit überlebenden Besatzungsmitgliedern sowie den österreichischen Behörden auf. In einigen Gemeinden wurden auf seine Initiative Gedenktafeln zur Erinnerung an diese tragischen Ereignisse enthüllt. In St. Jakob war es im Mai 2009 soweit. Als Ehrengäste zu diesem Festakt waren William W. Brainard und seine Frau aus Florida sowie Gail und Tom Spencer aus Kalifornien angereist. Die Spencers waren entfernte Verwandte des Co-Piloten Kenneth B. Kai-Kee. Mit von der Partie war auch Lynn Keener aus Texas, dessen Vater als ehemaliger Angehöriger der 301. Bomber-Gruppe sich Verdienste um die Aufarbeitung der Geschichte dieser Einheit gemacht hatte. Sie wurden von Christian Arzberger und einem österreichischen Kamerateam zu den Schauplätzen dieser Tragödie gebracht. In Ratten fanden sie die Gefängsniszelle in der William Brainard 1944 eine Nacht verbrachte und die heute als Lagerraum für Brennholz dient.[2]

Höhepunkt des Besuches war die Einweihung des Gedenksteines für die Besatzungen der beiden abgestürzten Bomber. An dieser nahmen mehrere Hunderte Menschen teil. Es waren dies Vertreter des Kameradschaftsbundes, Angehörige von Trachtenkapellen sowie die Ortsbevölkerung. Auch der amerikanische Militärattaché war aus Wien zu dieser Feier angereist. Am Abend gab es dann noch ein großes Festessen, bei dem noch viele Kontakte geknüpft wurden. So fanden diese dramatischen Ereignisse 65 Jahre später ein versöhnliches Ende.

Übersicht über die Verluste der 301. Bomber-Gruppe

An diesem Tag wurden insgesamt elf B-17-Bomber der 301. Bomber-Gruppe abgeschossen. 66 Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod, 43 weitere gerieten in Gefangenschaft. Zu diesen Opfern könnten eventuell noch Tote und Verwundeten in den 15 verbleibenden Flugzeugen kommen, die den Angriff fortsetzten und zur Heimatbasis zurückkehrten.

Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Daten zu diesen abgestürzten Maschinen und enthält Links zu den einzelnen Detailseiten:

Ereignis MACR - Uhrzeit Absturzstelle Typ/Seriennummer MACR Einheit KIA POW
19440726/B-17/42-31652 11.05 Uhr Stinatz B-17/42-31652
7136
[5]
301. Bomber-Gruppe/353. Squadron
3
6
19440726/B-17/Alland 11.18 Uhr Alland B-17/42-30385
7000
[6]
301. Bomber-Gruppe/353. Squadron
9
1
19440726/B-17/Alland 11.18 Uhr Alland B-17/42-102929
7143
[7]
301. Bomber-Gruppe/352. Squadron
8
2
19440726/B-17/42-102915 11.05 Uhr Langenwang B-17/42-102915
7123
[8]
301. Bomber-Gruppe/419. Squadron
6
4
19440726/B-17/44-6189 11.10 Uhr Reichenau an der Rax B-17/44-6189
7141
[9]
301. Bomber-Gruppe/32. Squadron
3
6
19440726/B-17/42-31625 11.05 Uhr Ratten B-17/42-31625
7135
[10]
301. Bomber-Gruppe/419. Squadron
6
4
19440726/B-17/St.Jakob 11.10 Uhr Sankt Jakob im Walde B-17/42-32107
7129
[1]
301. Bomber-Gruppe/419. Squadron
3
7
19440726/B-17/St.Jakob 11.10 Uhr Sankt Jakob im Walde B-17/42-3157
7138
[3]
301. Bomber-Gruppe/32. Squadron
5
5
19440726/B-17/42-31523 11.05 Uhr St. Kathrein am Hauenstein B-17/42-31523
7127
[11]
301. Bomber-Gruppe/419. Squadron
8
2
19440726/B-17/Strallegg 11.10 Uhr Strallegg B-17/42-102913
7124
[12]
301. Bomber-Gruppe/32. Squadron
7
3
19440726/B-17/Strallegg 11.05 Uhr Strallegg B-17/44-6168
7142
[13]
301. Bomber-Gruppe/352. Squadron
8
2
Summe:
66
43

Weblinks

siehe auch: Liste der abgeschossenen alliierten Flugzeuge im 2. Weltkrieg

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Scan von MACR 7129, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014
  2. 2,0 2,1 2,2 Bill Brainard: Going back sixty-five years later with Saint Jakob im Walde, Austria, Webseite 32ndbombsquadron.com, abgerufen am 9. Dezember 2014
  3. 3,0 3,1 3,2 Scan von MACR 7138, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 9. Dezember 2014
  4. Bill Brainard: Survivor Tells Harrowing Tale of B-17 “Laura” Crash, Webseite 32ndbombsquadron.com, abgerufen am 9. Dezember 2014
  5. Scan von MACR 7136, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014
  6. Scan von MACR 7000, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014
  7. Scan von MACR 7143, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014
  8. Scan von MACR 7123, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014
  9. Scan von MACR 7141, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014
  10. Scan von MACR 7135, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014
  11. Scan von MACR 7127, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014
  12. Scan von MACR 7124, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014
  13. Scan von MACR 7142, Webseite http://www.fold3.com/, abgerufen am 14. November 2014