Andreas Schremser

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Andreas Schremser (auch Schrembser) (* um 1522; † vermutlich im Mai 1597, bei Waidhofen an der Thaya) gehörte zu den Anführern der Aufständischen im "Waldviertler Bauernaufstand" in den Jahren 1596 und 1597. Er war einer ihrer obersten Befehlshaber[1].

Auf Schloss Karlstein (heute im gleichnamigen Ort am Ufer der Thaya) wurde Andreas Schrembser bis zu seiner Hinrichtung angeblich gefangen gehalten.

Herkunft und Familie

Andreas Schremser war ein reicher Bauer aus Dobersberg.[1]

Der Aufstand

Andreas Schremser schloss sich relativ spät den Aufständischen des "Waldviertler Bauernaufstandes" an. Erst Mitte Februar 1597 dürften ihn Thomas Melcher und Georg Leydl zusammen mit Martin Angerer zur Teilnahme überredet haben.[1] Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Aufstand im Wesentlichen bereits aufgelöst, im "Viertel ober dem Manhartsberg" waren nur mehr Pöggstall und das Schloss in Persenbeug in der Hand der Aufständischen. Nach der Verhaftung des Bauernhauptmanns von Allentsteig, den Freiherr Georg Ehrenreich von Puchhaim in Ketten auf seine Burg in Raabs hatte bringen lassen und als sich etwa zugleich die Kunde verbreitete, dass die "gefürchteten schwarzen Reiter" des Obersten Seifried von Kollonitsch im Auftrag der kaiserlichen Regierung schon vor Krems stehen würden, übernahm Andreas Schremser die Führung und forderte alle Aufständischen auf, sich am 20. Februar 1597 in Grafenschlag zu versammeln. Dabei soll er denen, die nicht erscheinen würden, Gewalt angedroht haben. Bis 22. Februar 1597 kam es in Grafenschlag Verhandlungen zwischen den Anführern der Aufständischen und den städtischen Kommissären Es wurde beschlossen, die Aufständischen wieder nach Hause zu schicken und mit ihren Anführern, denen die Ausstellung von Geleitbriefen zugesagt wurde, weitere Verhandlungen in Zwettl zu führen, nachdem der Abzug der kaiserlichen Truppen und insbesondere der gefürchteten Reiterschar des Obersten Kollonitsch versprochen worden war. Doch nur ein Teil der Aufständischen akzeptierte diese Beschlüsse. Offensichtlich war die Angst vor den kaiserlichen Truppen, vor allem vor den "schwarzen Reitern", denen brutale Übergriffe auch auf Unbeteiligte nachgesagt wurden, größer, und man wagte es nicht wirklich, der Zusage der städtischen Kommissäre zu vertrauen. Hinzu kam, dass die Reiterschar zu dem Zeitpunkt bereits von St. Pölten aus über Krems durch das Kamptal unterwegs war.[2]

Am Morgen des 27. Februar 1597 kam es bei Straß zu einem Angriff der Aufständischen unter Andreas Schremser und Martin Angerer auf einem Teil dieser Reitertruppe, der allerdings nicht bedingt Erfolg hatte. In den ersten Märztagen 1597 gab es noch weitere Kämpfe im Raum Kirchberg (vermutlich Kirchberg an der Wild oder Kirchberg am Walde), Großriedenthal, Langenlois und Gföhl, doch die Aufständischen mussten zurückweichen und fliehen, wobei die siegreichen Soldaten grausam unter den Besiegten wüteten, aber auch unter der Einwohnerschaft der benachbarten Dörfer. Andreas Schremser wurde gefangen genommen.[2]

Die Hinrichtung

Auf Befehl von Erzherzog Matthias wurde Andreas Schremser gemeinsam mit Georg Prunner und anderen Anführern am 23. März 1597 nach Wien überstellt, wo sie von einem Sondergericht zum Tode verurteilt wurden. Andreas Schremser wurde bei lebendigem Leib gevierteilt, wobei das Urteil vermutlich erst im Mai 1597 vor den Toren der Stadt Waidhofen an der Thaya vollstreckt wurde.[2]

Literatur

Otto Kainz: Das Kriegsgerichtsprotokoll im niederösterreichischen Bauernaufstand aus dem Jahre 1597. Wien, (ungedruckte) Dissertation, 2008 online

  • Adolf Kastner (Hrsg.): Waldviertler Heimatbuch. Natur, Kunst und Kultur im Erlebnisreich der Überraschungen. Edition Nordwald, Zwettl, 1994. ISBN 3-901287-01-9

Weblinks

Einzelnachweise