Benutzer:Langer/Wien: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Kopie aus WP)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 32: Zeile 32:
|-
|-
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel#Österreich|Gemeindekennzahl]]:
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel#Österreich|Gemeindekennzahl]]:
| 90001<ref name="GMZ-Erkl">Anm.: Wien ist die einzige Gemeinde in Österreich, deren ''Gemeindekennzahl'' (''GKZ,'' auch ''Polit. Gemeinde-Nr.'') nicht mit dem  
| 90001<ref name="GMZ-Erkl">Anm.: Wien ist die einzige Gemeinde in Österreich, deren ''Gemeindekennzahl'' (''GKZ,'' auch ''Polit. Gemeinde-Nr.'') nicht mit dem ''Gemeindecode'' (''GCD,'' auch ''Gemeindeschlüssel'') ident ist. Der ''GCD'' beinhaltet als weitere Unterteilung die Bezirksnummern. Quelle: Statistik Austria, [http://www.statistik.at/web_de/klassifikationen/regionale_gliederungen/gemeinden/index.html ''Regionale Gliederungen – Gemeinden.''] Abgerufen am 15.&nbsp;September 2011.</ref>
 
''Gemeindecode'' (''GCD,'' auch ''Gemeindeschlüssel'') ident ist. Der ''GCD'' beinhaltet als weitere Unterteilung die Bezirksnummern. Quelle: Statistik Austria,  
 
[http://www.statistik.at/web_de/klassifikationen/regionale_gliederungen/gemeinden/index.html ''Regionale Gliederungen – Gemeinden.''] Abgerufen am  
 
15.&nbsp;September 2011.</ref>
|-
|-
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel#Österreich|Gemeindecode]]:
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel#Österreich|Gemeindecode]]:
Zeile 69: Zeile 63:
|- valign="top"
|- valign="top"
| Einwohner:
| Einwohner:
| 1.763.912 <small>(1. Oktober 2013)</small><ref>Statistik Austria:  
| 1.763.912 <small>(1. Oktober 2013)</small><ref>Statistik Austria: [http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstand_und_veraenderung/bevoelkerung_zu_jahres-_quartalsanfang/023582.html Bevölkerung zu Quartalsbeginn seit 2002 nach Bundesland] (quartalsweise aktualisiert)</ref>
 
[http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstand_und_veraenderung/bevoelkerung_zu_jahres-_quartalsanfang/023582.html  
 
Bevölkerung zu Quartalsbeginn seit 2002 nach Bundesland] (quartalsweise aktualisiert)</ref>
|-
|-
| – [[Ballungsraum Wien|Ballungsraum]]:
| – [[Ballungsraum Wien|Ballungsraum]]:
| 2.635.990 <small>(2012)</small><ref>[http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=met_pjanaggr3&lang=de]Eurostat Urban Audit:  
| 2.635.990 <small>(2012)</small><ref>[http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=met_pjanaggr3&lang=de]Eurostat Urban Audit: Metropolregionen (Larger Urban Zone) (Abgerufen am 14. November 2013)</ref>
 
Metropolregionen (Larger Urban Zone) (Abgerufen am 14. November 2013)</ref>
|-
|-
| [[Land (Österreich)|Rang]]:
| [[Land (Österreich)|Rang]]:
Zeile 86: Zeile 74:
| 4.236 Einwohner je km²
| 4.236 Einwohner je km²
|-
|-
| [[Arbeitslosenstatistik#Österreich|Arbeitslosenquote]]: || 9,1 % <small>(April 2012)</small><ref  
| [[Arbeitslosenstatistik#Österreich|Arbeitslosenquote]]: || 9,1 % <small>(April 2012)</small><ref name="Arbeitslosenquote">[http://www.ams.at/_docs/001_alq0412.xls ''endgültige Arbeitslosenquoten nach Bundesländern Dezember 2011''] ([[Microsoft Excel|MS Excel]]; 45&nbsp;kB), Arbeitsmarktservice Österreich, abgerufen am 8. Juni 2012</ref><!-- Ältere Quelle, die zukünftig bei aktuelleren Zahlen wieder verwendet werden kann: [http://www.wien.gv.at/statistik/arbeitsmarkt/pdf/arbeitslose.pdf ''Vorgemerkte Arbeitslose in Wien (1/03 – 12/10)''] (PDF), Stadt Wien, abgerufen am 19. März 2011</ref>-->
 
name="Arbeitslosenquote">[http://www.ams.at/_docs/001_alq0412.xls ''endgültige Arbeitslosenquoten nach Bundesländern Dezember 2011''] ([[Microsoft Excel|MS  
 
Excel]]; 45&nbsp;kB), Arbeitsmarktservice Österreich, abgerufen am 8. Juni 2012</ref><!-- Ältere Quelle, die zukünftig bei aktuelleren Zahlen wieder verwendet  
 
werden kann: [http://www.wien.gv.at/statistik/arbeitsmarkt/pdf/arbeitslose.pdf ''Vorgemerkte Arbeitslose in Wien (1/03 – 12/10)''] (PDF), Stadt Wien, abgerufen am  
 
19. März 2011</ref>-->
|-
|-
| Ausländeranteil: || 23,0 % <small>(1. Jänner 2013)</small><ref name="BVZ seit  
| Ausländeranteil: || 23,0 % <small>(1. Jänner 2013)</small><ref name="BVZ seit 2002">[http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstruktur/bevoelkerung_nach_staatsangehoerigkeit_geburtsland/023444.html ''Bevölkerung zu Jahresbeginn seit 2002 nach zusammengefasster Staatsangehörigkeit - Wien''], Statistik Austria</ref>
 
2002">[http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstruktur/bevoelkerung_nach_staatsangehoerigkeit_geburtsland/023444.html  
 
''Bevölkerung zu Jahresbeginn seit 2002 nach zusammengefasster Staatsangehörigkeit - Wien''], Statistik Austria</ref>
|-
|-
| Migrationshintergrundanteil: || 38,4 % <small>(Jahresdurchschnitt 2012)</small><ref name="MHA 2012">
| Migrationshintergrundanteil: || 38,4 % <small>(Jahresdurchschnitt 2012)</small><ref name="MHA 2012">
[http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstruktur/bevoelkerung_nach_migrationshintergrund/033241.html ''Bevölkerung mit  
[http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstruktur/bevoelkerung_nach_migrationshintergrund/033241.html ''Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Bundesländern (Jahresdurchschnitt 2012) - Wien''], Statistik Austria</ref>
 
Migrationshintergrund nach Bundesländern (Jahresdurchschnitt 2012) - Wien''], Statistik Austria</ref>
|- class="hintergrundfarbe5"
|- class="hintergrundfarbe5"
| colspan="2" align="center"  | '''Geographie'''
| colspan="2" align="center"  | '''Geographie'''
|-
|-
| [[Flächeninhalt|Fläche]]:
| [[Flächeninhalt|Fläche]]:
| 414,87&nbsp;km²<ref name="Fläche">[http://www.wien.gv.at/statistik/lebensraum/stadtgebiet/index.html ''Stadtgebiet - Statistiken''], Stadt Wien, abgerufen am 15.  
| 414,87&nbsp;km²<ref name="Fläche">[http://www.wien.gv.at/statistik/lebensraum/stadtgebiet/index.html ''Stadtgebiet - Statistiken''], Stadt Wien, abgerufen am 15. März 2011</ref>
 
März 2011</ref>
|-
|-
| – davon Land:
| – davon Land:
Zeile 126: Zeile 98:
|- valign="top"
|- valign="top"
| [[Liste der Bezirke und Statutarstädte in Österreich|Bezirke]]:
| [[Liste der Bezirke und Statutarstädte in Österreich|Bezirke]]:
| 1 [[Statutarstadt (Österreich)|Statutarstadt]]/[[Land (Österreich)|Land]],<br />23 [[Wiener Gemeindebezirke|Gemeindebezirke]],<br />89 [[Wiener  
| 1 [[Statutarstadt (Österreich)|Statutarstadt]]/[[Land (Österreich)|Land]],<br />23 [[Wiener Gemeindebezirke|Gemeindebezirke]],<br />89 [[Wiener Katastralgemeinden|Katastralgemeinden]]
 
Katastralgemeinden|Katastralgemeinden]]
|-
|-
| [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinden]]:
| [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinden]]:
Zeile 168: Zeile 138:
|}
|}


'''Wien''' ({{Audio|De-at-Wien.ogg|''Aussprache''}}) ist die [[Bundeshauptstadt]] von [[Österreich]] und zugleich eines der neun österreichischen [[Land  
'''Wien''' ({{Audio|De-at-Wien.ogg|''Aussprache''}}) ist die [[Bundeshauptstadt]] von [[Österreich]] und zugleich eines der neun österreichischen [[Land (Österreich)|Länder]]. Mit über 1,7&nbsp;Millionen Einwohnern ist Wien die bevölkerungsreichste [[Großstadt]] Österreichs. Im Großraum Wien leben etwa 2,4&nbsp;Millionen Menschen – das entspricht rund einem Viertel der österreichischen Gesamtbevölkerung. Bezogen auf seine [[Einwohnerzahl]] ist Wien die [[Liste der größten Städte der Europäischen Union|siebentgrößte Stadt]] der [[Europäische Union|Europäischen Union]] sowie die zweitgrößte [[Deutsche Sprache|deutschsprachige]] Stadt.<ref>[http://derstandard.at/1373513234526/Wien-ueberholt-Hamburg-und-ist-zweitgroesste-deutschsprachige-Stadt ''Wien überholt Hamburg und ist zweitgrößte deutschsprachige Stadt''], [[derstandard.at]] vom 20. Juli 2013, abgerufen am 21. Juli 2013.</ref>


(Österreich)|Länder]]. Mit über 1,7&nbsp;Millionen Einwohnern ist Wien die bevölkerungsreichste [[Großstadt]] Österreichs. Im Großraum Wien leben etwa
Wien ist internationaler Kongress- und Tagungsort und Sitz mehrerer internationaler Organisationen, wie beispielsweise der [[Organisation erdölexportierender Länder]] (OPEC) und der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE). Das [[Büro der Vereinten Nationen in Wien]] (UNOV) beherbergt einen der vier Amtssitze der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (UNO). Die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] (IAEO) hat ebenfalls im Gebäudekomplex des [[Vienna International Centre]] (VIC), im Volksmund meist als [[UNO-City]] bezeichnet, ihren Sitz. Aufgrund seiner internationalen politischen Bedeutung zählt Wien zu den [[Weltstadt|Weltstädten]].


2,4&nbsp;Millionen Menschen – das entspricht rund einem Viertel der österreichischen Gesamtbevölkerung. Bezogen auf seine [[Einwohnerzahl]] ist Wien die [[Liste
Wien war jahrhundertelang ''kaiserliche Reichshaupt- und Residenzstadt'' der [[Habsburg]]er und damit als Hauptstadt des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]], des [[Kaisertum Österreich|Kaisertums Österreich]] und als eine der beiden Hauptstädte [[Österreich-Ungarn]]s ein kulturelles und politisches Zentrum Europas. Als fünftgrößte Stadt der Welt nach [[London]], [[New York City|New York]], [[Paris]] und [[Chicago]] zählte Wien um das Jahr 1910 über zwei Millionen Einwohner.<ref>{{Literatur | Autor=Günther Chaloupek | Titel=Wien: Wirtschaftsgeschichte, 1740-1938 | TitelErg=Wien: Industrie | Sammelwerk=Geschichte der Stadt Wien | Band=1 | Verlag=Jugend und Volk | Jahr=1991 | ISBN=978-3-224-16051-4}}</ref> Nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] verlor Wien allerdings rund ein Viertel seiner Einwohner.


der größten Städte der Europäischen Union|siebentgrößte Stadt]] der [[Europäische Union|Europäischen Union]] sowie die zweitgrößte [[Deutsche
Die [[Innere Stadt (Wien)|Altstadt Wiens]],<ref>[http://www.wien.gv.at/rk/msg/2003/1011/001.html ''Weltkulturerbe „Historisches Zentrum von Wien“''], Stadt Wien, 11. Oktober 2003, abgerufen am 16. März 2011</ref> die von der Habsburger Regentschaft geprägt ist, sowie das [[Schloss Schönbrunn]] wurden von der [[UNESCO]] als [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbe]] anerkannt. Der [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]], neben dem [[Wiener Riesenrad|Riesenrad]] im [[Wiener Prater|Prater]] und anderen [[Liste der Sehenswürdigkeiten Wiens|Sehenswürdigkeiten]] ein Wahrzeichen Wiens, überragt als eines der höchsten Bauwerke der Stadt und als Metropolitankirche die Innenstadt.


Sprache|deutschsprachige]] Stadt.<ref>[http://derstandard.at/1373513234526/Wien-ueberholt-Hamburg-und-ist-zweitgroesste-deutschsprachige-Stadt ''Wien
Wien gilt als Stadt mit hoher [[Lebensqualität]]. In der internationalen [[Mercer (Beratung)|Mercer]]-Studie 2014, in der die Lebensqualität in 221 Städten weltweit verglichen wurde, belegte Wien zum sechsten Mal in Folge den ersten Rang.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.mercer.com/qualityofliving | titel=Mercer's 2014 Quality of Living ranking highlights | hrsg=Mercer LLC | datum=2014-19-02 | zugriff=2014-19-02 | sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.wien.gv.at/politik-verwaltung/mercerstudie.html | titel=Lebensqualität - Wien ist und bleibt Nummer eins | hrsg=Magistrat der Stadt Wien | werk=wien.at | datum=2012-12-04 | zugriff=2012-12-07}}</ref> Eine Studie der UNO sah Wien 2012 als wohlhabendste Stadt der Welt.<ref>http://www.unhabitat.org/pmss/listItemDetails.aspx?publicationID=3387</ref>


überholt Hamburg und ist zweitgrößte deutschsprachige Stadt''], [[derstandard.at]] vom 20. Juli 2013, abgerufen am 21. Juli 2013.</ref>
== Name ==
=== Herkunft und Geschichte ===
Der Name der Stadt wird standarddeutsch {{IPA|[vi:n]}} ausgesprochen. In der [[Wiener Mundart]] hieß die Stadt ''Wean'' {{IPA|[veɐ̯n]}}; diese Bezeichnung ist heute, außer in speziellen Fällen wie z.&nbsp;B. Dialektkulturveranstaltungen, kaum noch in nennenswertem Ausmaß gebräuchlich.<ref>[[Mauriz Schuster]], Hans Schikola: ''Sprachlehre der Wiener Mundart''. Österreichischer Bundesverlag, 1984, S.&nbsp;47: „und auch Wean wird kaum mehr gebraucht, es heißt jetzt Wien“</ref> Der Name leitet sich vom Fluss [[Wien (Fluss)|Wien]] ab (die Benennung von Siedlungen entlang der Donau nach einem dort mündenden Fluss ist im niederösterreichischen Raum weit verbreitet).
 
Überliefert ist der Name erstmals 881 in den [[Salzburger Annalen]], wo von einer Schlacht ''ad Uueniam'' (lies: ad Weniam) berichtet wird, wobei allerdings unklar ist, ob die Stadt oder der Fluss gemeint ist.<ref name="Csendes">[[Peter Csendes]]: Das Werden Wiens - Die siedlungsgeschichtlichen Grundlagen, in: P. Csendes, F. Oppl (Hg.): ''Wien – Geschichte einer Stadt von den Anfängen zur Ersten Türkenbelagerung.'' Böhlau, Wien 2001, S.&nbsp;55-94, (a) S.&nbsp;62f., (b) S.&nbsp;57, (c) S.&nbsp;64</ref> Der althochdeutsche Name ''Wenia'', von dem sich der heutige ableitet, kommt von der keltoromanischen Bezeichnung ''Vedunia'' („Waldbach“) für den Wienfluss; eine slawische Zwischenform ist denkbar, aber nicht belegt.<ref name="Csendes" /> Der Name ''Vindobona'' bezog sich auf eine römische Siedlung innerhalb des heutigen Stadtgebiets, und wird heute noch mitunter für Wien benutzt (etwa auf lateinischen Urkunden), obwohl er mit dem heutigen Namen der Stadt keine [[Etymologie|etymologische]] Verwandtschaft aufweist.
 
=== Der Name in anderen Sprachen ===
Wien gehört zu jenen alten Städten, für die in vielen Sprachen eigene Namen bestehen. Im Englischen, Italienischen, Spanischen, Portugiesischen und anderen romanischen Sprachen ist Wien als ''Vienna'' oder ''Viena'' bekannt, im Französischen als ''Vienne'', im Griechischen als ''Vienni'', im Niederländischen als ''Wenen''.
 
Eine eigenständige Bildung sind das ungarische ''Bécs'' bzw. ''Beč'' im Bosnischen/Kroatischen/Serbischen. Davon stammt auch die Form ''Beç'' aus der [[Osmanische Sprache|osmanischen]] Amtssprache ab, während es im modernen Türkisch ''Viyana'' heißt. Diese Form wird auf die ungarische Herrschaft im 9./10. Jahrhundert zurückgeführt und meist mit ''am Steilhang'' übersetzt. Die eigenständige Namensbildung wird als Indiz für die geringe Bedeutung Wiens in dieser Periode gewertet.<ref name="Csendes" />
 
Die slowenische Bezeichnung für Wien, ''Dunaj'', verweist auf die Donau (die aber im heutigen Slowenischen ''Donava'' heißt). Auf Tschechisch heißt die Stadt ''Vídeň'', auf Slowakisch ''Viedeň'' und auf Polnisch ''Wiedeń''. Diese Formen haben wiederum keine etymologische Beziehung zum Bezirksnamen [[Wieden (Wien)|Wieden]].


Wien ist internationaler Kongress- und Tagungsort und Sitz mehrerer internationaler Organisationen, wie beispielsweise der [[Organisation erdölexportierender
== Geografie ==
[[Datei:Vienna 20021024.JPG|miniatur|Wien, Satellitenfoto 2002, Außenbezirke nur teilweise; Nord bei 1 Uhr (oben-rechts)]]


Länder]] (OPEC) und der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE). Das [[Büro der Vereinten Nationen in Wien]] (UNOV) beherbergt
Wien ist mit einer Fläche von 414,87 Quadratkilometern<ref name="Fläche" /> das kleinste Land Österreichs und vollständig vom Land [[Niederösterreich]] umgeben, zu dem es bis 1920 / 1921 (siehe [[Trennungsgesetz]]) gehörte. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 22,8&nbsp;Kilometer, die West-Ost-Ausdehnung 29,4&nbsp;Kilometer.<ref name="Broschüre Wien in Zahlen 2011">[http://www.wien.gv.at/statistik/pdf/wieninzahlen.pdf ''Wien in Zahlen 2011''] (PDF; 3,1&nbsp;MB), Stadt Wien, aufgerufen am 30. September 2011</ref> Der höchste Punkt ist der [[Hermannskogel]] ({{Höhe|543|AT|link=true}}) am nordwestlichen Stadtrand, der tiefste die [[Lobau]] ({{Höhe|151|AT}}) am südöstlichen Stadtrand.<ref name="Broschüre Wien in Zahlen 2011" />


einen der vier Amtssitze der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (UNO). Die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] (IAEO) hat ebenfalls im  
Da die [[Statutarstadt (Österreich)|Statutarstadt]] Wien seit 1920 / 1922 zugleich Land ist, scheint sie in Bundesländer-Rangreihungen auf: Wien verfügt unter den Bundesländern über den größten Anteil von Verkehrs- und Bauflächen an seiner Gesamtfläche. 11,6&nbsp;Prozent<ref>[http://www.statistik.at/web_de/services/stat_jahrbuch/index.html Statistisches Jahrbuch Österreich 2010], S.&nbsp;37, Fläche und Benützungsarten, Stand: 1.&nbsp;Jänner 2009</ref> der Gesamtfläche sind bebautes Land, 11,1&nbsp;Prozent Straßenverkehrsflächen und 2,2&nbsp;Prozent [[Gleiskörper]]. Zugleich ist Wien auch das Land mit dem größten Anteil von Gartenflächen, die 28,4&nbsp;Prozent oder 117,76&nbsp;Quadratkilometer ausmachen. Was Gewässer betrifft (4,5&nbsp;Prozent), so verfügen diese nur im Burgenland über einen größeren Anteil an der Gesamtfläche.


Gebäudekomplex des [[Vienna International Centre]] (VIC), im Volksmund meist als [[UNO-City]] bezeichnet, ihren Sitz. Aufgrund seiner internationalen politischen
Wien ist eines von vier Bundesländern in Österreich, die [[Weinbau in Österreich|Weinbau]] betreiben. 1,6&nbsp;Prozent der Fläche werden von Weingärten eingenommen. Waldflächen bedecken 17,8&nbsp;Prozent, landwirtschaftlich genutzt werden 14,8&nbsp;Prozent der Stadt- und Landesfläche.


Bedeutung zählt Wien zu den [[Weltstadt|Weltstädten]].
=== Geologie ===
Wien liegt am östlichen Ausläufer der [[Alpen]], am Westrand des [[Tertiär (Geologie)|tertiären]] [[Wiener Becken]]s sowie an der vom [[Pleistozän]] bis heute im Wiener Raum landschaftsbildenden Donau. Der Untergrund der Stadt wird von verschiedenen geologischen Landschaften gebildet:
* Schotter und Sande der [[Eiszeitalter|eiszeitlichen]] und der jetzigen Donau sowie [[Quartär (Geologie)|quartäre]] Locker[[Sedimentation|sedimente]]
* Lockergesteine, vor allem tertiäre Lockersedimente des Wiener Beckens
* Festgesteine der [[Flyschzone]] und der [[Nördliche Kalkalpen|Kalkalpen]] im westlichen [[Wienerwald]]gebiet


Wien war jahrhundertelang ''kaiserliche Reichshaupt- und Residenzstadt'' der [[Habsburg]]er und damit als Hauptstadt des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen
Ein System von nord-süd-gerichteten Störungen und Brüchen durchzieht das Stadtgebiet. Mächtige [[Grundwasser]]körper sind in den Donauschottern anzutreffen.<ref>[https://www.wien.gv.at/verkehr/grundbau/geologie.html ''Die Geologie von Wien''], Stadt Wien, abgerufen am 10. Oktober 2010</ref>


Römischen Reiches]], des [[Kaisertum Österreich|Kaisertums Österreich]] und als eine der beiden Hauptstädte [[Österreich-Ungarn]]s ein kulturelles und politisches
=== Lage ===
Die Entwicklung zu einer der bedeutendsten und größten Städte [[Mitteleuropa]]s verdankt Wien unter anderem seiner günstigen geografischen Lage. Die Stadt liegt zwischen den nordöstlichen Ausläufern der [[Alpen]] im nordwestlichen Bereich des [[Wiener Becken]]s. Die historische Stadt entstand ausschließlich südlich der Donau, heute erstreckt sich das Stadtgebiet beiderseits des Flusses. Wien entstand an einem Kreuzungspunkt alter Verkehrsstraßen in West-Ost- (Donau) und Nord-Süd-Richtung ([[Bernsteinstraße]]). Die Donau ließ sich hier leicht durch- oder überqueren, da sich der Strom im Wiener Becken in zahlreiche Arme mit Inseln dazwischen auffächerte.
 
Die Lagegunst auch in Bezug auf die historischen Nachbarländer [[Mähren]] und [[Königreich Ungarn]] und die Routen Richtung [[Steiermark]], [[Krain]] und [[Adriatisches Meer|Adriaküste]] trugen entscheidend dazu bei, dass sich Wien auf Dauer als Monarchenresidenz durchsetzte. Etwa von 1840 an führte dies auch zur Errichtung eines von Wien [[Geschichte der Eisenbahn in Österreich|sternförmig ausstrahlenden Eisenbahnnetzes]].
 
Seit dem Fall des [[Eiserner Vorhang (Politik)|Eisernen Vorhangs]] und des [[Ostblock]]s 1989 wachsen die seit 1945 unterbrochen oder erschwert nutzbar gewesenen Verkehrs- und Wirtschaftsbeziehungen zu den nördlichen und östlichen Nachbarstaaten Österreichs wieder deutlich. So liegt Wien beispielsweise nur 60&nbsp;km von der slowakischen Hauptstadt [[Bratislava]] (Pressburg) entfernt; solch eine Nähe zweier Hauptstädte ist in Europa einmalig (abgesehen vom Sonderfall Vatikan / Rom). Die Stadtverwaltung hat auf die Situation mit der Beteiligung an der Europaregion [[Centrope]] reagiert.
 
=== Landschaft ===
{{Großes Bild|Wien Am Himmel pan z00.jpg|1600|Panorama von Wien vom „Himmel“ aus gesehen (2005)<br /><small>„Am Himmel“ liegt im NW der Stadt, links sieht man nach Osten, ganz rechts nach SSW</small>}}
 
Vom Wiener Stadtgebiet ist nur ein relativ kleiner Anteil verbaut. Etwa die Hälfte Wiens ist [[Grünland]], größere Teile werden auch [[landwirtschaft]]lich genutzt.
 
Wien erstreckt sich von einer Seehöhe von 151&nbsp;m über der Adria in der [[Lobau]] bis zu 542&nbsp;m auf dem [[Hermannskogel]]. Hier, im Nordwesten, sowie im Westen und Südwesten Wiens reicht der [[Wienerwald]] mit seinen Höhen ([[Leopoldsberg]], [[Kahlenberg]]) und Wäldern bis ins Stadtgebiet hinein. Die Donau tritt durch die [[Wiener Pforte]], eine Enge zwischen dem rechtsufrigen Leopoldsberg und dem linksufrigen [[Bisamberg (Berg)|Bisamberg]], nach Wien ein. Aus dem Wienerwald fließen außerdem zahlreiche kleine Flüsse in die Stadt, der bekannteste davon ist der [[Wien (Fluss)|Wienfluss]]. Die Berge im Westen werden im Süden von eiszeitlichen Terrassen ([[Wienerberg]] und [[Laaer Berg]]) fortgesetzt. Dieses gesamte Gebiet wird zum [[Weinbau]] genutzt, es bildet die [[Weinbau in Wien|Weinbauregion Wien]].
 
Der Osten der Stadt ist geprägt vom Wiener Anteil am flachen [[Marchfeld]], der der Landwirtschaft dient, aber zunehmend verbaut wird. Im Südosten findet sich die [[Lobau]] als Wiener Anteil am [[Nationalpark Donau-Auen|Nationalpark Donauauen]].
 
Angesichts der (wie bei vielen europäischen Städten) vorwiegenden [[Wetterlage|Westwetterlage]] befinden sich die gehobenen Wohngegenden eher am westlichen Stadtrand, wo unter anderem die Luft noch sauberer ist, während die alten Industriegebiete eher am südöstlichen Rand der Stadt situiert sind.
 
=== Stadtgliederung ===
[[Datei:Vienna Coa composite.jpg|hochkant=0.7|mini|[[Wappenvereinigung|Vereinigtes]] Wappen Wiens <small>([[Hugo Ströhl|H.&nbsp;Ströhl]], 1902)</small>]]
{{Hauptartikel|Wiener Gemeindebezirke}}
{{Siehe auch|Demografie Wiens}}
 
Wien, das als [[Statutarstadt (Österreich)|Statutarstadt]] auch als politischer [[Liste der Bezirke und Statutarstädte in Österreich|Bezirk]] fungiert, wird seit 1954 in 23&nbsp;Gemeindebezirke (1905–1938 21&nbsp;Bezirke, 1938–1954 [[Groß-Wien#Das nationalsozialistische Groß-Wien|Groß-Wien]] mit 26&nbsp;Bezirken) unterteilt. Von den Wienern werden die Bezirke entweder mit ihren Namen (beispielsweise „[[Ottakring]]“) oder mit ihren Nummern bezeichnet (beispielsweise „16.&nbsp;Bezirk“ oder auch „Der&nbsp;Sechzehnte“, schriftlich auch „Wien&nbsp;16“). Diese Nummern befinden sich auf jedem Straßenschild vor dem Straßennamen (beispielsweise „16.,&nbsp;Thaliastraße“) und bilden die zweite und dritte Stelle der Postleitzahl (1010 für den 1.&nbsp;Bezirk bis 1230 für den 23.&nbsp;Bezirk).
 
Die historische Altstadt, heute Großteil des [[Innere Stadt (Wien)|1.&nbsp;Bezirks]], war noch im Revolutionsjahr 1848 deckungsgleich mit dem Stadtgebiet. Unter Kaiser [[Franz Joseph I.|Franz Joseph]] kam es 1850, 1890 / 1892 und 1904 / 1905 zu drei großen Stadterweiterungen.
 
;Stadterweiterungen 1850, 1874, 1890 / 1892 und 1904 / 1905
1850 wurden die Vorstädte, großteils Gemeinden innerhalb des [[Linienwall]]s, als 2.&nbsp;bis 8.&nbsp;Bezirk (seit der Teilung des ursprünglichen 4.&nbsp;Bezirks in zwei Bezirke 1861:&nbsp;9.) in die Stadt Wien einbezogen. 1874 wurden die außerhalb des Linienwalls gelegenen Gebiete des 4.&nbsp;und des 5.&nbsp;Bezirks zum neuen 10.&nbsp;Bezirk, [[Favoriten]], zusammengefasst.
 
Nach einem niederösterreichischen Landesgesetz vom Dezember 1890, das am 1.&nbsp;Jänner 1892 in Kraft trat, wurden die heutigen Außenbezirke am rechten Donauufer, damals Vororte genannt, obwohl teils selbst bereits städtische Viertel, eingemeindet; damit besaß Wien nun 19&nbsp;Bezirke. 1900 wurde der nördliche Teil des 2.&nbsp;Bezirks zum 20.&nbsp;Bezirk erklärt.
 
Bei der dritten großen Erweiterung, 1904 beschlossen, 1905 in Kraft getreten, wurde die Großgemeinde [[Floridsdorf]] am linken Donauufer als 21.&nbsp;Bezirk eingemeindet; er reichte von [[Strebersdorf (Wien)|Strebersdorf]] im Norden bis zur [[Lobau]] im Südosten. (Das Gebiet zwischen Donau und [[Alte Donau|Alter Donau]] verblieb aber zum Teil bis 1938 beim 2.&nbsp;Bezirk.) Die neuen Stadtgrenzen galten nun bis 1938.
 
;Stadterweiterung 1938 und -verkleinerung 1954
Eine Vervierfachung seines Stadtgebietes erlebte Wien zur [[Zeit des Nationalsozialismus]], als die Diktatur per 15.&nbsp;Oktober 1938 [[Groß-Wien#Das nationalsozialistische Groß-Wien|Groß-Wien]] mit 26&nbsp;Bezirken schuf. Diese Entscheidung wurde 1946, in Kraft getreten 1954, großteils wieder rückgängig gemacht; von&nbsp;97 1938 eingemeindeten Orten blieben nur 17&nbsp;bei Wien: am linken Donauufer [[Stammersdorf]], [[Süßenbrunn]], [[Breitenlee]] und [[Essling]], am rechten Donauufer (südlicher und südwestlicher Stadtrand) [[Albern]], [[Unterlaa]], [[Oberlaa]] und [[Rothneusiedl]] sowie die acht Ortschaften des heutigen 23.&nbsp;Bezirks ([[Liesing (Wien)|Liesing]]) samt dem [[Lainzer Tiergarten]] und (westlicher Stadtrand) [[Hadersdorf-Weidlingau]]. In der Folge änderten sich 1954–1956 einige Bezirksgrenzen. Die Stadtgrenzen sind seit 1954 unverändert.
;Ortschaften und Stadtteile
{|
|{{Gliederung-AT-Gde|W|01}}
|-
|{{Legende AT Bezirk}}
|}


Zentrum Europas. Als fünftgrößte Stadt der Welt nach [[London]], [[New York City|New York]], [[Paris]] und [[Chicago]] zählte Wien um das Jahr 1910 über zwei
In den meisten Außenbezirken sind für früher selbstständige Ortschaften die historischen Namen erhalten, aus deren Wappen sich auch die Bezirkswappen zusammensetzen. Einige Dörfer und Siedlungen aus früheren Epochen existieren heute jedoch nicht mehr (siehe [[Liste der Wüstungen in Wien]]). Viele ''[[Grätzl]]n'' bzw. Stadtteile sind auf die eingemeindeten Vorstädte und Vororte zurückzuführen, andere wiederum sind durch Wohnbauinitiativen der letzten Jahrzehnte neu entstanden oder werden geografisch klar von anderen Gebieten abgegrenzt.
{{Imagemap Wiener Gemeindebezirke}}
;Bezirksgrenzen
Bei der Festlegung der Bezirksgrenzen versuchte man, diese markant entlang wichtiger Straßen oder Flüsse zu ziehen, wenngleich hierdurch einige ehemalige Gemeinden geteilt wurden. Die Innenbezirke&nbsp;1 und&nbsp;3 bis&nbsp;9 werden durch den [[Wiener Gürtelstraße|Gürtel]] von den Außenbezirken abgegrenzt. In den Bezirken&nbsp;1,&nbsp;3,&nbsp;9,&nbsp;11 und&nbsp;19 bildet der [[Donaukanal]] einen Teil der Bezirksgrenzen, in den Bezirken&nbsp;11,&nbsp;19,&nbsp;21 und&nbsp;22 die [[Donau]]. Donaukanal und Donau trennen die Bezirke&nbsp;2 und&nbsp;20 von allen anderen; die Bezirke 21 und 22 liegen als einzige am linken Donauufer. Auch der Wienfluss ist fast in seinem gesamten Verlauf durch die Stadt (ausgenommen den Abschnitt von der westlichen Stadtgrenze bis [[Hütteldorf]]) stets Bezirksgrenze.


Millionen Einwohner.<ref>{{Literatur | Autor=Günther Chaloupek | Titel=Wien: Wirtschaftsgeschichte, 1740-1938 | TitelErg=Wien: Industrie |
;Weitere administrative Unterteilungen
* Die [[Nationalratswahlordnung]] sieht die Unterteilung des Landeswahlkreises Wien in sieben Regionalwahlkreise vor.
* Die Stadt besteht bundesrechtlich aus zwölf [[Gerichtsbezirk]]en.
* Für das [[Grundbuch]] (Dokumentation des Grundeigentums) ist das Stadtgebiet in 89 [[Wiener Katastralgemeinden]] gegliedert, deren Grenzverlauf meist nicht mit jenem der Gemeindebezirke übereinstimmt.
* In der amtlichen Statistik ist Wien in 1364 [[Zählsprengel]] in 246 Zählbezirken geteilt.


Sammelwerk=Geschichte der Stadt Wien | Band=1 | Verlag=Jugend und Volk | Jahr=1991 | ISBN=978-3-224-16051-4}}</ref> Nach dem Ende des [[Erster
;Gemeindebezirke
{| class="wikitable sortable zebra"
|+ Bevölkerung in den [[Wiener Gemeindebezirke|23&nbsp;Gemeindebezirken]] (1.&nbsp;Jänner 2011)<ref>[http://www.wien.gv.at/statistik/pdf/menschen11.pdf ''STATISTISCHES JAHRBUCH DER STADT WIEN – 2011 – Menschen in Wien | 5. Bevölkerung''] – Tabelle 5.2.4 (PDF), Stadt Wien, abgerufen am 10. April 2012</ref>
|- class="hintergrundfarbe5" valign="top"
! Gemeindebezirk<br /> !! Fläche<br />(km²) !! Einwohner<br /> !! Ausländer<br /><small>(nichtösterreichische<br />Staatsangehörigkeit)</small><br /> !! Ausländer<br /><small>(Prozent)</small>
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|01}}{{AT-91}} || 3,01 || 16.854 || 3.482 || 20,7 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|02}}{{AT-92}} || 19,27 || 96.016 || 27.014 || 28,1 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|03}}{{AT-93}} || 7,39 || 85.045 || 19.984 || 23,5 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|04}}{{AT-94}} || 1,80 || 30.943 || 7.540 || 24,4 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|05}}{{AT-95}} || 2,03 || 53.178 || 15.377 || 28,9 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|06}}{{AT-96}} || 1,48 || 29.623 || 6.729 || 22,7 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|07}}{{AT-97}} || 1,61 || 30.392 || 7.135 || 23,5 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|08}}{{AT-98}} || 1,08 || 23.747 || 5.461 || 23,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|09}}{{AT-99}} || 2,99 || 39.688 || 9.823 || 24,8 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|10}}{{AT-910}} || 31,80 || 177.215 || 43.530 || 24,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|11}}{{AT-911}} || 23,27 || 90.712 || 17.781 || 19,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|12}}{{AT-912}} || 8,16 || 88.579 || 21.274 || 24,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|13}}{{AT-913}} || 37,70 || 51.292 || 6.343 || 12,4 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|14}}{{AT-914}} || 33,82 || 84.933 || 14.989 || 17,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|15}}{{AT-915}} || 3,86 || 72.021 || 24.520 || 34,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|16}}{{AT-916}} || 8,65 || 95.386 || 26.880 || 28,2 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|17}}{{AT-917}} || 11,35 || 52.913 || 14.070 || 26,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|18}}{{AT-918}} || 6,28 || 48.013 || 10.393 || 21,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|19}}{{AT-919}} || 24,90 || 68.820 || 11.928 || 17,3 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|20}}{{AT-920}} || 5,67 || 83.607 || 24.347 || 29,1 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|21}}{{AT-921}} || 44,52 || 142.603 || 19.950 || 14,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|22}}{{AT-922}} || 102,29 || 158.933 || 19.031 || 12,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|23}}{{AT-923}} || 32,02 || 93.629 || 10.597 || 11,3 %
|- class="sortbottom" align="right"
| align="left" class="hintergrundfarbe5" | [[Datei:Wien Wappen.svg|20px|Wien]] '''Stadt Wien''' || class="hintergrundfarbe5" | '''414,95''' || class="hintergrundfarbe5" | '''1.714.142''' || class="hintergrundfarbe5" | '''368.178''' || class="hintergrundfarbe5" | '''21,5 %'''
|}


Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] verlor Wien allerdings rund ein Viertel seiner Einwohner.
=== Klima ===
Das Wiener [[Klima]] bildet ein [[Mitteleuropäisches Übergangsklima|Übergangsklima]] mit ozeanischen Einflüssen aus dem Westen und kontinentalen Einflüssen aus dem Osten. Dies macht sich im Jahresvergleich durch meist stark schwankende Messergebnisse bemerkbar. Insgesamt hat Wien meist nur geringere Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden zu verzeichnen. Die Winter sind im Vergleich zu anderen Teilen Österreichs eher mild. Die mittlere Lufttemperatur beträgt im 30-jährigen Mittel im Stadtzentrum durchschnittlich 11,4&nbsp;Grad Celsius, in den Außenbezirken (ZAMG Wetterstation Hohe Warte) 10,2&nbsp;Grad Celsius. Die mittlere Niederschlagsmenge liegt bei rund 600&nbsp;Millimetern, wobei im Westen der Stadt im Durchschnitt 741,5&nbsp;Millimeter gemessen werden, im Osten hingegen nur 514,5&nbsp;Millimeter. 60 Sommertagen stehen rund 70 Frosttage gegenüber.
In Wien befindet sich der Sitz der [[Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik]] (ZAMG).


Die [[Innere Stadt (Wien)|Altstadt Wiens]],<ref>[http://www.wien.gv.at/rk/msg/2003/1011/001.html ''Weltkulturerbe „Historisches Zentrum von Wien“''], Stadt Wien,  
{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 170
| QUELLE = <ref>http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00/klima2000/klimadaten_oesterreich_1971_frame1.htm</ref>
| Überschrift =
| Ort = Wien
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 3.8
| hmfeb = 6.1
| hmmär = 10.2
| hmapr = 16.1
| hmmai = 21.3
| hmjun = 24.0
| hmjul = 26.7
| hmaug = 26.6
| hmsep = 21.1
| hmokt = 15.3
| hmnov = 8.1
| hmdez = 4.6
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = -0.8
| lmfeb = 0.3
| lmmär = 3.5
| lmapr = 7.8
| lmmai = 12.5
| lmjun = 15.1
| lmjul = 17.4
| lmaug = 17.5
| lmsep = 13.6
| lmokt = 8.8
| lmnov = 3.6
| lmdez = 0.5
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| avjan = 1.2
| avfeb = 2.9
| avmär = 6.4
| avapr = 11.5
| avmai = 16.5
| avjun = 19.1
| avjul = 21.7
| avaug = 21.6
| avsep = 16.8
| avokt = 11.6
| avnov = 5.5
| avdez = 2.4
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 21.3
| nbfeb = 29.3
| nbmär = 39.1
| nbapr = 39.2
| nbmai = 60.9
| nbjun = 63.3
| nbjul = 66.6
| nbaug = 66.5
| nbsep = 50.4
| nbokt = 32.8
| nbnov = 43.9
| nbdez = 34.6
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan = 2.1
| shfeb = 3.8
| shmär = 4.1
| shapr = 6.1
| shmai = 7.7
| shjun = 7.6
| shjul = 8.4
| shaug = 8.1
| shsep = 5.6
| shokt = 4.5
| shnov = 2.2
| shdez = 1.6
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.ä.) für den jeweiligen Monat in °C -->
| wtjan =
| wtfeb =
| wtmär =
| wtapr =
| wtmai =
| wtjun =
| wtjul =
| wtaug =
| wtsep =
| wtokt =
| wtnov =
| wtdez =
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 5.3
| rdfeb = 6.0
| rdmär = 8.1
| rdapr = 6.3
| rdmai = 8.3
| rdjun = 9.3
| rdjul = 8.2
| rdaug = 8.5
| rdsep = 6.9
| rdokt = 6.0
| rdnov = 7.5
| rddez = 7.6
}}


11. Oktober 2003, abgerufen am 16. März 2011</ref> die von der Habsburger Regentschaft geprägt ist, sowie das [[Schloss Schönbrunn]] wurden von der
== Natur ==


[[UNESCO]] als [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbe]] anerkannt. Der [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]], neben dem [[Wiener Riesenrad|Riesenrad]] im  
=== Flora ===
[[Datei:Scilla vindobonensis sl2.jpg|mini|Der [[Wien-Blaustern]] (''Scilla vindobonensis'') wurde nach der Stadt benannt.]]
Durch Wien verläuft eine Grenze zwischen zwei Florenregionen, welche beide dem [[holarktis]]chen Florenreich angehören. Nur der westlichste, zum Wienerwald gehörige Teil der Stadt zählt, wie fast das ganze restliche Österreich, zur Mitteleuropäischen Florenregion, während das restliche Stadtgebiet der [[Pannonische Florenprovinz|Pannonischen Florenprovinz]] angehört, welche wiederum den westlichsten Teil der [[Südsibirisch-Pontisch-Pannonische Florenregion|südsibirisch-pontisch-pannonischen Florenregion]] darstellt. Außerhalb von Wien haben in Österreich sonst nur noch das Burgenland und Niederösterreich Anteil an der südsibirisch-pontisch-pannonischen Florenregion, welche sich von [[Südsibirien]] über die [[Ukraine]], [[Siebenbürgen]], die [[Vojvodina]] und die [[Ungarische Tiefebene]] bis an den [[Alpenostrand]] erstreckt. Zudem ist in Wien ein submediterraner Einfluss feststellbar. Aus diesem Grund wachsen in Wien viele Arten, die in Österreich einzigartig und entsprechend schützenswert sind.<ref>Manfred A. Fischer: ''Ein Hauch Orient - pannonische Vegetation und Flora'', in: ''Natur im Herzen Mitteleuropas'', 2002, ISBN 3-85214-776-X</ref>


[[Wiener Prater|Prater]] und anderen [[Liste der Sehenswürdigkeiten Wiens|Sehenswürdigkeiten]] ein Wahrzeichen Wiens, überragt als eines der höchsten
In Wien treten 1.490 Vollstatus-[[Gefäßpflanzen]]-[[Art (Biologie)|Arten]] bzw. 1.545 Elementar-Gefäßpflanzen-[[Taxon|Taxa]] heimisch oder alteingebürgert auf. Inklusive der Neubürger und Unbeständigen handelt es sich um 2.194 Taxa.<ref>Wolfgang Adler, Alexander Ch. Mrkvicka (Hrsg.): ''Die Flora Wiens - gestern und heute. Die wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen in der Stadt Wien von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende'', Wien 2003, ISBN 978-3-900275-96-9</ref> Dies sind hohe Werte für eine Großstadt: zum Vergleich kann das mehr als sechsmal so große und viel weniger dicht bebaute [[Vorarlberg]] mit nur 1.683 Vollstatus-Gefäßpflanzen-Arten, also um 13 Prozent mehr, aufwarten.<ref>M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: ''Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol''. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9</ref>


Bauwerke der Stadt und als Metropolitankirche die Innenstadt.
=== Naturschutz ===
Der Schutz der Natur ist in Wien durch diverse Rechtsnormen, wie das Wiener Naturschutzgesetz, das Wiener Nationalparkgesetz und die Wiener Naturschutzverordnung, geregelt.<ref>[https://www.ris.bka.gv.at/Ergebnis.wxe?Abfrage=Gesamtabfrage&SearchInAsylGH=False&SearchInBegut=False&SearchInBgblAlt=False&SearchInBgblAuth=False&SearchInBgblPdf=False&SearchInBks=False&SearchInBundesnormen=False&SearchInDok=False&SearchInDsk=False&SearchInEbm=False&SearchInEbmj=False&SearchInGemeinderecht=False&SearchInJustiz=False&SearchInLgbl=False&SearchInLrBgld=False&SearchInLrK=False&SearchInLrNo=False&SearchInLrOO=False&SearchInLrSbg=False&SearchInLrStmk=False&SearchInLrT=False&SearchInLrVbg=False&SearchInLrW=True&SearchInNormenliste=False&SearchInPvak=False&SearchInRegV=False&SearchInUbas=False&SearchInUmse=False&SearchInUvs=False&SearchInVerg=False&SearchInVfgh=False&SearchInVwgh=False&ImRisSeit=Undefined&ResultPageSize=100&Suchworte=Naturschutzgesetz&Position=1 Relevante Gesetze]</ref> Es existieren folgende Schutzstufen: Europaschutzgebiet ([[Natura 2000]]), [[Nationalparks in Österreich|Nationalpark]], [[Liste der Naturschutzgebiete in Wien|Naturschutzgebiet]], [[Liste der Landschaftsschutzgebiete in Wien|Landschaftsschutzgebiet]], geschützter Landschaftsteil, ökologische Entwicklungsfläche, [[Naturdenkmal]], geschütztes Biotop, [[Biosphärenpark]] und [[Ramsar]]-Gebiet.<ref>[http://www.wien.gv.at/umweltgut/public/ Wiener Umweltgut (Stadtplan)]</ref>


Wien gilt als Stadt mit hoher [[Lebensqualität]]. In der internationalen [[Mercer (Beratung)|Mercer]]-Studie 2014, in der die Lebensqualität in 221 Städten weltweit
Die größten und bedeutendsten Schutzgebiete sind der [[Bisamberg (Berg)|Bisamberg]] und die [[Alte Schanzen (Stammersdorf)|Alten Schanzen]], der Nationalpark [[Donauauen]] sowie der Biosphärenpark [[Wienerwald]]. Daneben existieren eine größere Anzahl kleinerer Schutzgebiete und -objekte.


verglichen wurde, belegte Wien zum sechsten Mal in Folge den ersten Rang.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.mercer.com/qualityofliving | titel=Mercer's 2014
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte Wiens}}


Quality of Living ranking highlights | hrsg=Mercer LLC | datum=2014-19-02 | zugriff=2014-19-02 | sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |  
Die Anfänge der städtischen Geschichtsschreibung gehen auf das 13. Jahrhundert mit der Stadtchronik von [[Jans der Enikel|Jans dem Enikel]] zurück.


url=http://www.wien.gv.at/politik-verwaltung/mercerstudie.html | titel=Lebensqualität - Wien ist und bleibt Nummer eins | hrsg=Magistrat der Stadt Wien |  
=== Urgeschichte, Römerzeit, Mittelalter ===
[[Datei:Vindobona Hoher Markt-12.JPG|mini|Römische Ausgrabungen am [[Hoher Markt|Hohen Markt]]]]


werk=wien.at | datum=2012-12-04 | zugriff=2012-12-07}}</ref> Eine Studie der UNO sah Wien 2012 als wohlhabendste Stadt der
Archäologische Funde zeigen, dass schon während der [[Altsteinzeit]] Menschen das Gebiet begangen haben und dass ab der [[Jungsteinzeit]] das [[Wiener Becken]] kontinuierlich besiedelt war. Von der [[bronzezeit]]lichen Urnenfelderkultur zeugen in Wien etliche Brandgräber aber auch Siedlungsspuren. Die ältere [[eisenzeit]]liche Hallstattkultur ist in Wien u.&nbsp;a. durch einen noch immer gut sichtbaren [[Grabhügel]] und Siedlungsreste vertreten. Aus [[Kelten|keltischer]] Zeit ist ein [[Oppidum (Kelten)|Oppidum]] auf dem [[Leopoldsberg]] und eine keltischen Siedlung mit dem Namen ''Vedunia'' („Waldbach“) bekannt.


Welt.<ref>http://www.unhabitat.org/pmss/listItemDetails.aspx?publicationID=3387</ref>
Im 1. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. legten die [[Römisches Reich|Römer]] an der Stelle des heutigen Wiener Stadtzentrums nahe der Donau ein [[Römische Militärlager|Militärlager (castrum)]] mit der angeschlossenen Zivilstadt [[Vindobona]] (im heutigen 3.&nbsp;Gemeindebezirk) zur Grenzsicherung der Provinz [[Pannonien]] an. Noch heute kann man an den Straßenzügen des [[Innere Stadt (Wien)|1. Bezirks]] (Innere Stadt), den Mauerverlauf und die Straßen des Lagers erkennen. Die Römer blieben bis ins 5. Jahrhundert. Das römische Legionslager lag weit im Osten des weströmischen Reiches und fiel daher den Wirren der germanischen [[Völkerwanderung]] rasch zum Opfer.


== Name ==
Zentrum des frühmittelalterlichen Wien war der [[Berghof (Wien)|Berghof]], ein Wirtschaftshof für den Weinbau. Die erste urkundliche Erwähnung im Mittelalter erfolgte 881 in den [[Salzburger Annalen]], wo ''apud Weniam'' eine Schlacht gegen die Magyaren stattfand, wobei unklar ist, ob es sich um die Stadt oder um den Wienfluss handelt. Mit dem Sieg des ostfränkischen Königs [[Otto I. (HRR)|Otto&nbsp;I.]] über die [[Magyaren]] im Jahr 955 in der [[Schlacht auf dem Lechfeld]] begann der Aufstieg Wiens wie auch Österreichs.
=== Herkunft und Geschichte ===
 
Der Name der Stadt wird standarddeutsch {{IPA|[vi:n]}} ausgesprochen. In der [[Wiener Mundart]] hieß die Stadt ''Wean'' {{IPA|[veɐ̯n]}}; diese Bezeichnung ist  
Im Jahre 976 wurde unter den [[Babenberger]]n die [[Markgrafschaft]] [[Ostarrichi]] ([[Marcha orientalis]]) eingerichtet, auf deren Gebiet, an der Grenze zu [[Ungarn]], auch Wien lag. Bereits im 11. Jahrhundert war Wien ein wichtiger Handelsort, 1155 machte [[Heinrich II. (Österreich)|Heinrich Jasomirgott]] Wien zu seiner [[Hauptstadt]]. Nur ein Jahr später wurde Österreich mit dem [[Privilegium Minus]] zum Herzogtum erhoben und Wien damit [[Residenzstadt|Residenz]] des Herzogs.
 
Nach Beendigung des [[Dritter Kreuzzug|Dritten Kreuzzuges]] wurde der englische König [[Richard Löwenherz]] bei seiner Rückreise nach England von Markgraf [[Leopold V. (Österreich)|Leopold&nbsp;V.]] dem Tugendreichen 1192 in Erdberg bei Wien (heute im 3.&nbsp;Bezirk) [[Richard I. (England)#Gefangennahme in Österreich|gefangen genommen]] und in Dürnstein gefangen gehalten. Mit dem üppigen Lösegeld wurde eine Münzprägestätte eingerichtet und die erste große Stadterweiterung finanziert. 1221 bekam Wien als zweite Stadt im Herzogtum Österreich nach [[Enns]] (1212) das [[Stadtrecht|Stadt-]] und [[Stapelrecht]] verliehen.<ref>[[Felix Czeike]]: ''Historisches Lexikon Wien''. Band&nbsp;5, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S.&nbsp;306f.</ref> Letzteres bedeutete, dass Kaufleute, die durch Wien zogen, in der Stadt ihre Waren zum Verkauf anbieten mussten. Dies ermöglichte den Wienern den [[Zwischenhandel]], sodass Wien bald weit reichende Handelsbeziehungen, insbesondere entlang der Donau und nach [[Wirtschaftsgeschichte der Republik Venedig|Venedig]] unterhielt und als eine der bedeutendsten Städte des Reichsgebiets galt.
 
=== Habsburger ===
[[Datei:Rudolf IV.jpg|mini|hochkant|links|[[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf&nbsp;IV.]], der Stifter&nbsp;– Er prägte maßgeblich die Stadt.]]
[[Datei:Nuremberg chronicles f 098v99r 1.png|mini|Wien in der [[Schedelsche Weltchronik|Schedelschen Weltchronik]], 1493]]
 
Mit dem Sieg [[Rudolf I. (HRR)|Rudolfs&nbsp;I.]] 1278 über [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar&nbsp;II.]] von [[Böhmen]] begann die Herrschaft der [[Habsburg]]er in Österreich. Unter den [[Haus Luxemburg|Luxemburgern]] wurde [[Prag]] zur kaiserlichen Residenzstadt, in deren Schatten Wien stand. Die frühen Habsburger versuchten, die Stadt auszubauen, um Schritt zu halten.
 
Große Verdienste erwarb sich [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf&nbsp;IV.]], der durch eine kluge Wirtschaftspolitik den Wohlstand hob. Zwei Entscheidungen haben ihm den Beinamen ''der Stifter'' eingetragen: die Gründung der [[Universität Wien]] 1365 (Vorbild war Prag) und der Bau des gotischen Langhauses von St.&nbsp;Stephan. Die folgende Zeit der Erbstreitigkeiten unter den Habsburgern brachte nicht nur viele Wirren, sondern auch einen wirtschaftlichen Niedergang.
 
[[Datei:Josephinische Landaufnahme Vienna.jpg|mini|Wien, 1773–81]]
 
1438 wurde Wien nach der Wahl Herzog [[Albrecht II. (HRR)|Albrechts&nbsp;V.]] zum [[Römisch-deutscher König|römisch-deutschen König]] (Albrecht&nbsp;II.) Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches; mit dem Namen Albrecht ist auch die [[Wiener Gesera]] verbunden, im Zuge derer in den Jahren 1421/22 die Wiener Juden vertrieben oder getötet wurden. 1469 wurde die aufstrebende Stadt zum [[Bischof]]ssitz und damit der [[Stephansdom (Wien)|St.&nbsp;Stephan]] zur [[Kathedrale]]. In der Ära des schwachen [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich&nbsp;III.]] war Wien immer auf der Seite seiner Gegner, da er den Landfrieden gegen umherziehende Söldnerbanden nicht gewährleisten konnte. 1556 schließlich wurde Wien endgültig Sitz des [[Römisch-deutscher Kaiser|Kaisers]], nachdem [[Ungarn]] und [[Böhmen]] zum Herrschaftsbereich der Habsburger hinzugekommen waren.
 
Ab 1551 begann die Zeit der Rekatholisierung der Stadt, die durch die Lehre des [[Martin Luther]] ziemlich rasch [[Protestanten|protestantisch]] geworden war. König [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand&nbsp;I.]] holte die [[Jesuiten]] nach Wien, die daraufhin großen Einfluss im Volk erlangten. Die Jesuiten gründeten ein [[Jesuitenkolleg|Kollegium]], ihnen wurde die Universität Wien übertragen, sie übten die [[Zensur (Informationskontrolle)|Bücherzensur]] aus, womit die Stadt zum Ausgangspunkt der [[Gegenreformation]] im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] wurde. Deren wichtigster Repräsentant war [[Melchior Khlesl]], der Bischof von Wien um 1600. Der [[Glaubenskrieg]] führte zu brutaler [[Enteignung]] und [[Vertreibung]], sodass nach 1640 kaum noch Protestanten in Wien und Österreich lebten.
 
=== „Türkenbelagerungen“ durch das Osmanische Reich ===
{{Hauptartikel|Erste Wiener Türkenbelagerung|Zweite Wiener Türkenbelagerung|Türkenkriege}}
 
[[Datei:Vienna Battle 1683.jpg|mini|Die Entsatzschlacht am [[Kahlenberg]] 1683 während der zweiten Türkenbelagerung]]
 
Im Jahre 1529 wurde Wien das erste Mal von den [[Osmanisches Reich|Türken]] [[Erste Wiener Türkenbelagerung|erfolglos belagert]]. Die Grenze zwischen dem habsburgischen und dem osmanischen Teil Ungarns verlief fast zweihundert Jahre lang nur etwa 150&nbsp;Kilometer östlich der Stadt, was ihre Entwicklung ziemlich einschränkte. Immerhin erhielt Wien nunmehr moderne [[Festung|Befestigungsanlagen]].
 
Diese Befestigungsbauten, die bis ins 17. Jahrhundert hinein den Hauptteil der Bautätigkeit ausmachten, sollten sich 1683 bei der [[Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Türkenbelagerung]] bewähren, denn sie schützten die Stadt zwei Monate lang, bis die türkische Armee wegen des Eintreffens des vom Polenkönig [[Johann III. Sobieski|Jan Sobieski]] angeführten Entsatzheeres die Belagerung Wiens beenden musste. Dies war der Beginn des endgültigen Zurückdrängens des Osmanischen Reiches aus Mitteleuropa.
 
=== Glanzzeit von Barock und Klassizismus ===
[[Datei:Canaletto (I) 058.jpg|mini|Das barocke Wien: Blick vom [[Schloss Belvedere]] (Gemälde von [[Bernardo Bellotto|Canaletto]], 1758)]]
 
In der Folge setzte rege Bautätigkeit ein, die Stadt blühte auf. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde Wien weitgehend [[barock]]isiert ''(Vienna gloriosa)''. Zahlreiche Adelspalais wurden gebaut; dies ist vor allem mit den Namen der [[Architekt]]en [[Johann Bernhard Fischer von Erlach]] und [[Johann Lukas von Hildebrandt]] verbunden. Rege Bautätigkeit gab es aber auch außerhalb der Stadtmauern. Seit 1704 hatten die Vorstädte ihr eigenes, großzügig angelegtes Befestigungssystem, den [[Linienwall]], etwa im Verlauf der heutigen Gürtelstraße.
 
Nach den Einschnitten durch die großen [[Pest]]epidemien von 1679 und 1713 wuchs die Bevölkerung ständig. Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Manufakturen gegründet, die erste in der [[Leopoldstadt]]. Es entwickelten sich Kanalisation und Straßenreinigung, was die hygienischen Verhältnisse verbesserte.
 
Mit dem Aufblühen der Stadt entwickelte sich Wien bald zu einem wichtigen europäischen Kulturzentrum, gipfelnd in der Musik der [[Wiener Klassik]] ([[Joseph Haydn|Haydn]], [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]], [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]], [[Franz Schubert|Schubert]]).
 
=== Die Kaiserstadt zwischen Konservativismus und Avantgarde ===
[[Datei:Franz joseph1.jpg|mini|links|hochkant|Unter der Herrschaft von Kaiser [[Franz Joseph&nbsp;I.]], selbst ein amusischer Mensch, erlebte Wien eine beispiellose Blütezeit der Kunst, Kultur und Architektur.]]
[[Datei:Alsergrund um1900.jpg|mini|„[[Alt-Wien]]“ muss weichen. Historistische [[Zinshaus|Zinshäuser]] (hier im Hintergrund) ersetzen den Dorfcharakter der ehemaligen Vorstädte.]]
[[Datei:Wien Parlament um 1900.jpg|mini|Ringstraße mit k.k. [[Reichsrat (Österreich)|Reichsratsgebäude]] (Parlament) um 1900]]
[[Datei:Wilhelm Gause 004.jpg|mini|[[Ball der Stadt Wien]] mit Bürgermeister Karl Lueger als Gastgeber im Festsaal des Rathauses, 1904]]
 
In den [[Koalitionskriege]]n wurde Wien zweimal – 1805 und 1809 – von [[Napoleon Bonaparte|Napoleons]] Truppen eingenommen. 1804 wurde es die [[Hauptstadt]] eines neuen Staates – des [[Kaisertum Österreich|Kaisertums Österreich]]. 1806 wurde in Wien das Erlöschen des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] verkündet. Nach dem Sieg über Napoleon fand 1814/15 der [[Wiener Kongress]] statt, der die politischen Verhältnisse in Europa neu ordnete.
 
Die folgende Epoche des [[Vormärz]] ist durch rigide politische Repression, aber auch durch die aufblühende [[Biedermeier]]-Kultur charakterisiert. In dieser Epoche setzte zudem die [[Industrialisierung]] ein&nbsp;– 1837 wurde die erste (Lokomotiv-)[[Eisenbahn]]strecke Österreichs eröffnet, und zwar die erste Teilstrecke der [[Nordbahn (Österreich)|(Kaiser-Ferdinand-)Nordbahn]] von Floridsdorf nach [[Deutsch-Wagram]].
 
Die [[französische Februarrevolution]] 1848 wirkte sich auch in Wien aus. Am 13. März brach zunächst die [[Märzrevolution]] aus, die Staatskanzler [[Klemens Wenzel Lothar Nepomuk von Metternich|Metternich]] sehr bald zum Rücktritt zwang, am 6.&nbsp;Oktober dann die [[Wiener Oktoberaufstand 1848|Wiener Oktoberrevolution]]. Letztlich siegte kaiserliches Militär gegen die Demokraten: Der den Bürgern aus Frankfurt am Main zu Hilfe gekommene Demokrat [[Robert Blum]] wurde in der [[Brigittenau]] exekutiert.
 
1850 begann die erste Phase der Stadterweiterung, indem die „Vorstädte“ innerhalb des Linienwalls und die auf Donauinseln gelegene [[Leopoldstadt]] eingemeindet wurden. Ab 1858 wurden die Stadtmauern um die Altstadt geschleift und an ihrer Stelle die [[Wiener Ringstraße|Ringstraße]] gebaut, die mit Monumentalbauten gesäumt wurde. Vom ''[[Ringstraßenstil]]'' ([[Historismus]]) ist Wien architektonisch entscheidend geprägt. Diese Zeit gipfelte in der [[Weltausstellung 1873]]; mit dem während der Ausstellung erfolgten großen Börsenkrach ging die [[Gründerzeit]] zu Ende.
 
Nach der großen Überschwemmung von 1830 hatte es immer wieder Überlegungen zu einer [[Wiener Donauregulierung|Donauregulierung]] gegeben, diese wurde 1868 bis 1875 durchgeführt. Die vielen verästelten Seitenarme der [[Donau]] wurden abgegraben und ein schnurgerader Hauptstrom abseits der Stadt geschaffen. Der Arm, der zur Inneren Stadt führte, wurde in veränderter, regulierter Form belassen, er trägt den Namen ''[[Donaukanal]]''.
 
Mit Beginn der [[Industrialisierung]] in Wien Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt einen enormen Bevölkerungszuwachs. Die Einwohnerzahl erreichte um 1870 eine Million und 1910 zwei Millionen. Die dörflich geprägte „[[Alt-Wien]]er“ Bauweise außerhalb des Rings wurde nach einem Stadtentwicklungsplan durch vier- bis sechsgeschoßige Wohn- und Geschäftshäuser ersetzt. Damit einher gingen große gesellschaftliche Umbrüche. Mit dem Entstehen einer großen [[Arbeiterklasse]] und Armut in weiten Teilen der Bevölkerung erstarkte die [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs|Sozialdemokratie]]. Die große Unterschicht teilte sich oft kleine Wohnungen untereinander und mit „[[Bettgeher]]n“ auf. Zuwanderer aus allen Teilen der k.u.k. Monarchie, insbesondere [[Tschechen in Wien|Tschechen]], verwandelten Wien in einen kulturellen [[Schmelztiegel]].
 
Bekanntester Bürgermeister der Kaiserzeit ist [[Karl Lueger]], ein charismatischer [[Christlichsoziale Partei (Österreich)|Christlichsozialer]], der 1897–1910 amtierte und sowohl durch umfassende kommunale Reformen als auch durch rabiaten [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitismus]] bekannt wurde; dieser prägte das politische Leben jener Zeit und richtete sich sowohl gegen „[[Ostjuden]]“ aus Galizien als auch gegen das assimilierte und wirtschaftlich erfolgreiche jüdische Wiener Bürgertum.
 
Zu dieser Zeit erlebte die Stadt in der ''[[Wiener Moderne]]'' ihren bisher letzten kulturellen Höhepunkt. Er ist nicht zuletzt mit der Künstlervereinigung ''[[Wiener Secession|Secession]]'' verbunden, die Wien zu einem Zentrum des ''[[Jugendstil]]s'' machte. In der Musik entstand die ''[[Wiener Schule (Moderne)|Zweite Wiener Schule]]'' um [[Arnold Schönberg]]. In der Literatur steht [[Jung-Wien (Literatur)|Jung-Wien]] für den Übergang zur Moderne, wobei das [[Wiener Kaffeehaus|Kaffeehaus]] ein Zentrum kulturellen Schaffens darstellte. Inmitten dieser fruchtbaren kulturellen Atmosphäre wurde von [[Sigmund Freud]] die [[Psychoanalyse]] begründet.
 
=== Erster Weltkrieg ===
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] führte zwar nicht zu unmittelbarer Bedrohung Wiens, jedoch mit zunehmender Kriegsdauer zu einer verheerenden Versorgungskrise. Das Ende des „großen Krieges“ war auch das Ende [[Österreich-Ungarn]]s. Am 30. Oktober 1918 entstand der neue Staat [[Deutschösterreich]] (ab Oktober 1919 Republik [[Österreich]] genannt). Am 11. November 1918 gab Kaiser [[Karl I. (Österreich-Ungarn)|Karl&nbsp;I.]] eine Verzichtserklärung ab und verließ am selben Tag [[Schloss Schönbrunn]] und damit Wien; am 12. November 1918 wurde von der [[Provisorische Nationalversammlung|Provisorischen Nationalversammlung]] im Parlament in Wien die Republik ausgerufen.
=== Erste Republik und „Ständestaat“ ===
Wien trat nun in eine völlig neue, in seiner bisherigen Geschichte ungewohnte Rolle ein: überdimensionierte Hauptstadt eines Kleinstaates zu sein, in anderen Teilen des Landes als „Wasserkopf“ kritisiert; eines Staates, dessen Lebensfähigkeit von vielen bezweifelt wurde. Am 12. November 1918 wurde auch beschlossen, dass Deutschösterreich ein Teil der deutschen Republik ist; das Vorhaben erwies sich im Frühjahr 1919 als undurchführbar.
 
Im am 10. November 1920 in Kraft getretenen [[Bundes-Verfassungsgesetz]], dem Kern des [[Bundesverfassung (Österreich)|österreichischen Verfassungsrechts]], wird Wien als eigenes Land definiert. Daher enthält die am gleichen Tag beschlossene und am 18. November 1920 in Kraft getretene Wiener Stadtverfassung einen Abschnitt über Wien als Land, und Bürgermeister (als Landeshauptmann) und Gemeinderat (als Landtag) nahmen in der Folge die Landeskompetenzen Wiens wahr. Das die letzten vermögensrechtlichen Regelungen der Trennung von [[Niederösterreich]] enthaltende [[Trennungsgesetz]] trat am 1.&nbsp;Jänner 1922 in Kraft. Deshalb wird meist dieses Datum als Gründungsdatum des Landes Wien genannt, obwohl es seit 10. November 1920 besteht.
 
Wien bildet seither, ausgenommen die Zeit 1934–1945 (''bundesunmittelbare Stadt'' im [[Austrofaschismus]], ''[[Reichsgau]]'' unter [[Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus|NS-Herrschaft]]), ein eigenes [[Land (Österreich)|Land]]. Einer der Gründe der Trennung vom Umland waren (neben der von bevölkerungsärmeren Bundesländern befürchteten Dominanz Niederösterreichs im neuen Kleinstaat) die Differenzen zwischen mehrheitlich sozialdemokratischer Stadt- und mehrheitlich christlichsozialer Landbevölkerung. Die Trennung war für die weitere Entwicklung Wiens sehr bedeutsam, da die Stadt nunmehr Steuerhoheit besaß.
 
[[Datei:Karl Marx Hof 2004.jpg|mini|Der [[Karl-Marx-Hof]] ist ein Paradebeispiel des sozialen Wohnbaus des „Roten Wiens“ vor 1934.]]
 
Die Politik der Stadtregierung dieser Zeit („[[Rotes Wien]]“) wurde international als Pionierleistung anerkannt. Es wurde ein dichtes Netz an Sozialeinrichtungen und den Arbeitern in „[[Gemeindebau]]ten“ (kommunalen Wohnbauten) Wohnraum in großem Stil geschaffen.
 
Für die wirtschaftliche und politische Instabilität der Ersten Republik war Wien die „Bühne“. Hier wurden im Parlament, in den Medien, in den politischen Organisationen und auch bei vielen Demonstrationen die politischen Entscheidungen der konservativen Regierung angegriffen bzw. verteidigt. Der [[Wiener Justizpalastbrand|Brand des Justizpalastes]] am 15.&nbsp;Juli 1927, bei dem es zu schweren Zusammenstößen zwischen [[Bundessicherheitswachekorps|Polizei]] und Demonstranten mit insgesamt 94 Todesopfern kam, war ein Zeichen beginnender Radikalisierung.
 
Der Kampf der beiden großen politischen Lager kulminierte vom 12. bis 15. Februar 1934 im „Februaraufstand“ der Sozialdemokraten (so die Regierungsversion) bzw. im „[[Österreichischer Bürgerkrieg|Bürgerkrieg]], bei dem die Regierung das [[Bundesheer (1. Republik)|Militär]] gegen das Volk einsetzte“ (sozialdemokratische Lesart). Es folgte für vier Jahre die klerikale, [[Austrofaschismus|austrofaschistische]] Diktatur des [[Ständestaat (Österreich)|Ständestaates]], die Wien zur „bundesunmittelbaren Stadt“ erklärte und seine demokratische Stadtverwaltung am 12. Februar 1934 des Amtes enthob. Der im gleichen Jahr folgende [[Juliputsch]] österreichischer Nationalsozialisten scheiterte, kostete aber Diktaturkanzler [[Engelbert Dollfuß]] das Leben.


heute, außer in speziellen Fällen wie z.&nbsp;B. Dialektkulturveranstaltungen, kaum noch in nennenswertem Ausmaß gebräuchlich.<ref>[[Mauriz Schuster]], Hans
Am 12. März 1938 ließ [[Adolf Hitler]], 1933 zum Reichskanzler bestellt, die deutsche [[Wehrmacht]] in Österreich einmarschieren, um hier mit tätiger Mithilfe der österreichischen Nationalsozialisten, die am 11. März mit der „Machtübernahme“ begonnen hatten, die [[Austrofaschismus|austrofaschistische]] Diktatur durch die NS-Herrschaft zu ersetzen (siehe [[Anschluss Österreichs]]).


Schikola: ''Sprachlehre der Wiener Mundart''. Österreichischer Bundesverlag, 1984, S.&nbsp;47: „und auch Wean wird kaum mehr gebraucht, es heißt jetzt
=== Wien zur Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges ===
[[Datei:Wien Shoa-Mahnmal Whiteread.jpg|mini|[[Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah]] auf dem [[Judenplatz]] im 1. Wiener Gemeindebezirk]]


Wien“</ref> Der Name leitet sich vom Fluss [[Wien (Fluss)|Wien]] ab (die Benennung von Siedlungen entlang der Donau nach einem dort mündenden Fluss ist im
Unmittelbar nach dem deutschen Einmarsch (1938) begannen „arische“ Wiener, jüdische Wiener zu bedrohen, zu quälen, zu berauben, und die [[Schutzstaffel]] (SS) begann, sie aus ihren Wohnungen zu werfen.


niederösterreichischen Raum weit verbreitet).
Von den knapp 200.000 jüdischen Wienern wurden rund 120.000 beraubt und in die Emigration getrieben (bekanntester Flüchtling war [[Sigmund Freud]]), etwa 60.000 wurden ermordet.


Überliefert ist der Name erstmals 881 in den [[Salzburger Annalen]], wo von einer Schlacht ''ad Uueniam'' (lies: ad Weniam) berichtet wird, wobei allerdings unklar
Die Wiener Stadtverwaltung wurde nach [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischem]] Muster neu geordnet, durch Eingemeindungen entstand ''[[Groß-Wien]]'' mit dem Dreifachen der heutigen Stadtfläche als eigener ''Reichsgau''; eine „[[Entprovinzialisierung der Provinz]]“ wurde angestrebt. 1941 feierte die NS-Stadtverwaltung im Rahmen der „Mozartwoche des Deutschen Reiches“ ein ''Mozart-Jahr'' zum 150. Todestag des ''deutschen Komponisten''.


ist, ob die Stadt oder der Fluss gemeint ist.<ref name="Csendes">[[Peter Csendes]]: Das Werden Wiens - Die siedlungsgeschichtlichen Grundlagen, in: P.  
Ab dem 17. März 1944 erfolgten [[Luftkrieg|Luftangriffe]] auf Wien. Dabei wurde rund ein Fünftel der Stadt zerstört. Nicht durch Kampfhandlungen, aber infolge einer Plünderung geriet auch der Stephansdom in Brand, der zuvor den Luftkrieg ohne Bombentreffer überstanden hatte. Im April 1945 kam es zur achttägigen [[Wiener Operation|Schlacht um Wien]], die mit der Niederlage der NS-Truppen und der Besetzung durch die aus Ungarn vorgerückte [[Rote Armee]] endete.


Csendes, F. Oppl (Hg.): ''Wien – Geschichte einer Stadt von den Anfängen zur Ersten Türkenbelagerung.'' Böhlau, Wien 2001, S.&nbsp;55-94, (a) S.&nbsp;62f., (b)
=== Folgen der NS-Zeit ===
Der bis 1938 wirksame Nachhall der Hauptstadtfunktion Wiens in der Monarchie war mit dem Beginn der NS-Zeit zu Ende. Das geistige und künstlerische Leben Wiens erlitt vor allem durch die Judenverfolgung einen enormen, nicht wieder zu kompensierenden Aderlass. Das Entstehen des [[Ostblock]]s machte Wien zu einem Treffpunkt der Spione aus Ost und West, bremste aber den wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Wiederaufbau Wiens stark.


S.&nbsp;57, (c) S.&nbsp;64</ref> Der althochdeutsche Name ''Wenia'', von dem sich der heutige ableitet, kommt von der keltoromanischen Bezeichnung ''Vedunia''
Mehr als 20 Prozent des Hausbestandes waren ganz oder teilweise zerstört, beinahe 87.000 Wohnungen unbewohnbar. Im Stadtgebiet wurden mehr als 3000 Bombentrichter gezählt, zahlreiche Brücken lagen in Trümmern, Kanäle, Gas- und Wasserleitungen hatten schwere Schäden erlitten. Zunächst ging es somit um die Lösung elementarster Probleme, die Stadt musste erst wieder funktionsfähig gemacht werden.<ref>Andreas Rohatsch: ''Werksteinbeschaffung für die Baudenkmalpflege während der Zeit des Wiederaufbaus nach dem 2.&nbsp;Weltkrieg''. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege LVIII, 2004, Heft 3/4, S.&nbsp;472ff.</ref>


(„Waldbach“) für den Wienfluss; eine slawische Zwischenform ist denkbar, aber nicht belegt.<ref name="Csendes" /> Der Name ''Vindobona'' bezog sich auf eine
=== Besatzung, Zweite Republik, Wiederaufbau ===
[[Datei:Wien Besatzungszonen.png|mini|hochkant=1.5|Von 1. September 1945 bis 27. Juli 1955 war Wien in seinen Grenzen vor 1938 in vier [[Sektor (Geographie)|Sektoren]] geteilt. Die aufgehellten Gebiete wurden 1938 [[Groß-Wien]] eingemeindet und zählten zur sowjetischen Besatzungszone Niederösterreich.]]


römische Siedlung innerhalb des heutigen Stadtgebiets, und wird heute noch mitunter für Wien benutzt (etwa auf lateinischen Urkunden), obwohl er mit dem
Wenige Tage nach dem Ende der Kämpfe des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] im Raum Wien sorgte die Sowjetarmee für den Aufbau einer neuen Stadtverwaltung. Auch politische Parteien formierten sich wieder. Erst im Herbst 1945 ließen die Sowjets auch Militärkontingente der anderen drei [[Alliierte]]n, Vereinigte Staaten, Großbritannien und Frankreich, nach Wien; es blieb dann bis 1955 [[Viersektorenstadt]]. Im 1. Bezirk, der keiner der vier Besatzungsmächte fix zugeteilt war, wechselte die Besatzung jeden Monat.


heutigen Namen der Stadt keine [[Etymologie|etymologische]] Verwandtschaft aufweist.
Auf dem [[Schwarzenbergplatz]], dessen südlicher Teil 1946–1956 ''Stalinplatz'' hieß, errichtete die Rote Armee 1945 das als Befreiungsdenkmal, Heldendenkmal oder [[Heldendenkmal der Roten Armee|Denkmal der Roten Armee]] bezeichnete Monument. Es wurde am 19. August 1945 enthüllt und wird seither von der Stadtverwaltung instand gehalten. Seine Bestandsgarantie ist im [[Österreichischer Staatsvertrag|Staatsvertrag]] vereinbart.


=== Der Name in anderen Sprachen ===
Nach dem Krieg erfolgte in Wien, wie überall im Land und in West[[europa]], ein beispielloser Wirtschaftsaufschwung, an dem der [[Marshall-Plan]] ganz wesentlichen Anteil hatte. Mit dem 4.&nbsp;Lohn-Preis-Abkommen der Sozialpartner unzufriedene, kommunistisch dominierte Arbeiter führten 1950 den ''[[Oktoberstreiks 1950|Oktoberstreik]]'' durch. Sie blieben durch das Eingreifen der sozialdemokratisch dominierten Bauarbeitergewerkschaft erfolglos.
Wien gehört zu jenen alten Städten, für die in vielen Sprachen eigene Namen bestehen. Im Englischen, Italienischen, Spanischen, Portugiesischen und anderen


romanischen Sprachen ist Wien als ''Vienna'' oder ''Viena'' bekannt, im Französischen als ''Vienne'', im Griechischen als ''Vienni'', im Niederländischen als ''Wenen''.
1954 konnte, nachdem die Sowjetunion ihr Veto aufgegeben hatte, die 1946 beschlossene Reduktion Groß-Wiens auf das heutige Stadtgebiet in Kraft treten. 80 frühere Ortsgemeinden kehrten zu Niederösterreich zurück, 17 blieben bei Wien.


Eine eigenständige Bildung sind das ungarische ''Bécs'' bzw. ''Beč'' im Bosnischen/Kroatischen/Serbischen. Davon stammt auch die Form ''Beç'' aus der
Am 15. Mai 1955 erlangte das Land mit dem ''[[Österreichischer Staatsvertrag|Österreichischen Staatsvertrag]]'' die volle Freiheit zurück. Der Vertrag trat am 27. Juli 1955 in Kraft, worauf die Besatzungstruppen binnen drei Monaten abzuziehen hatten.<br style="clear: left;" />


[[Osmanische Sprache|osmanischen]] Amtssprache ab, während es im modernen Türkisch ''Viyana'' heißt. Diese Form wird auf die ungarische Herrschaft im 9./10.
=== Vom Ungarnaufstand zur Gegenwart ===
[[Datei:Zweite reichsbruecke fahrbahn.jpg|mini|Die zweite [[Reichsbrücke]] im Jahr 1975 (1976 eingestürzt); links im Hintergrund das gerade in Bau befindliche [[Vienna International Centre]]]]
[[Datei:Donau-Wien-UNOcity.jpg|mini|Das moderne Wien: Blick auf das [[Vienna International Centre]] an der Donau, dritter Sitz der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], die [[Donau City]] und den [[Donauturm]]]]


Jahrhundert zurückgeführt und meist mit ''am Steilhang'' übersetzt. Die eigenständige Namensbildung wird als Indiz für die geringe Bedeutung Wiens in dieser  
Im Herbst 1956 nahm Wien viele Ungarn auf, die nach dem gescheiterten Aufstand gegen das kommunistische Regime nach Westen geflohen waren. Ebenso wurden 1968 viele Tschechen und Slowaken aufgenommen, die nach dem gewaltsamen Ende des [[Prager Frühling]]s die [[Tschechoslowakei]] verlassen hatten. Erst vom November 1989 an wurde Wien wieder selbstverständliches Reiseziel für die Bürger dieser Länder.


Periode gewertet.<ref name="Csendes" />
1957 nahm&nbsp;– als erste internationale Organisation nach 1945&nbsp;– die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] (IAEO) ihren Sitz in der Stadt. Seit 1965 ist Wien zudem der Sitz der [[Organisation erdölexportierender Länder]] (OPEC). 1961 fand in Wien ein [[Gipfeltreffen Kennedy-Chruschtschow|Gipfeltreffen zwischen dem US-Präsidenten John F. Kennedy und dem sowjetischen Parteichef Nikita Chruschtschow]] statt. 1979 wurde das [[Vienna International Centre]] (der dritte Amtssitz der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]), das gemeinsam mit dem später erbauten [[Austria Center Vienna]] die [[UNO-City]] bildet, eröffnet. All dies trug zur Positionierung Wiens als Stadt der Kongresse und der Vermittlung in Konfliktsituationen bei. Seit 2003 gehört Wien zur [[Europaregion]] [[Centrope]] und bildet gemeinsam mit dem benachbarten [[Bratislava]] eine „[[Twin City]]“ („Zwillingsstadt“), die heute eine Bevölkerung von rund 3&nbsp;Millionen Menschen umfasst.


Die slowenische Bezeichnung für Wien, ''Dunaj'', verweist auf die Donau (die aber im heutigen Slowenischen ''Donava'' heißt). Auf Tschechisch heißt die Stadt
1964 fand auf dem Gelände eines früheren Mistplatzes am linken Donauufer die ''WIG 64,'' die ''Wiener Internationale Gartenschau 1964,'' statt&nbsp;– mit dem [[Donauturm]] als neuem Wahrzeichen. 1986 wurde die an Stelle des alten Überschwemmungsgebiets neben dem [[Donau]]strom gegrabene [[Neue Donau]] fertiggestellt, ebenso die zwischen den beiden Gewässern entstandene [[Donauinsel]], die sich zu einem beliebten Erholungsgebiet entwickelte. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde beiderseits der Donau eine neue Skyline mit einem Hochhausviertel geschaffen.


''Vídeň'', auf Slowakisch ''Viedeň'' und auf Polnisch ''Wiedeń''. Diese Formen haben wiederum keine etymologische Beziehung zum Bezirksnamen [[Wieden
Ein wesentlicher Impuls für die Infrastruktur der Stadt war der Bau einer modernen [[U-Bahn Wien|U-Bahn]], die die aus der Zeit um 1900 stammende (und von Anfang an ungenügende) Stadtbahn ersetzen und neue Stadtviertel erschließen sollte. 1978 wurde die erste Neubau-Teilstrecke der [[U-Bahnlinie 1 (Wien)|Linie U1]] eröffnet.


(Wien)|Wieden]].
2001 wurde auf dem Gelände der früheren kaiserlichen Hofstallungen das [[MuseumsQuartier]], eines der größten Kulturareale Europas, eröffnet.


== Geografie ==
Heute wird Wien in internationalen Bewertungen zu den Städten mit der besten Lebensqualität gezählt, zuletzt (2011) erreichte es Rang&nbsp;1 weltweit vor [[Zürich]] und [[Auckland]] an zweiter und dritter sowie [[München]] und [[Vancouver]] an vierter bzw. fünfter Stelle.<ref name="Mercer">[http://www.mercer.com/qualityofliving ''Mercer 2010 Quality of Living survey highlights – Global''], Mercer LLC, 16. März 2011</ref> Dazu tragen der hohe Grünanteil am Stadtgebiet (ca. 50&nbsp;Prozent), die vergleichsweise sehr gute ökologische Qualität der Stadt (mit Ausnahme der Luftqualität und des Verkehrs),<ref>[http://derstandard.at/1271377555342/Analyse-Mercer-Studie---Wien-stinkt-bei-Luftqualitaet-ab ''Mercer-Studie – Wien stinkt bei Luftqualität ab''], Der Standard, 26. Mai 2010</ref> die hohe soziale und polizeiliche Sicherheit, das erstklassige Gesundheitswesen, das hoch entwickelte Bildungswesen, die Dichte an kulturellen Einrichtungen, die effiziente öffentliche Verwaltung, die Freizeitqualität Wiens und das dichte Netz öffentlicher Verkehrsmittel wesentlich bei.
[[Datei:Vienna 20021024.JPG|miniatur|Wien, Satellitenfoto 2002, Außenbezirke nur teilweise; Nord bei 1 Uhr (oben-rechts)]]


Wien ist mit einer Fläche von 414,87 Quadratkilometern<ref name="Fläche" /> das kleinste Land Österreichs und vollständig vom Land [[Niederösterreich]]  
Am 9. Dezember 2012 hat Wien zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Hauptbahnhof erhalten. An diesem Tag wurde der beim [[Südtiroler Platz]] neu gebaute [[Wien Hauptbahnhof|Wiener Hauptbahnhof]] teilweise in Betrieb genommen. Die vollständige Inbetriebnahme soll bis 2014 erfolgen. Es handelt sich nicht, wie bei den traditionellen großen Wiener Bahnhöfen, um einen [[Kopfbahnhof]], sondern um einen [[Durchgangsbahnhof]], der [[Südbahn (Österreich)|Südbahn]] und [[Ostbahn (Österreich)|Ostbahn]] verknüpft, aber auch Züge von Nord- und Westbahn einbinden kann.


umgeben, zu dem es bis 1920 / 1921 (siehe [[Trennungsgesetz]]) gehörte. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 22,8&nbsp;Kilometer, die West-Ost-Ausdehnung
Ein architektonischer Markstein wurde 2013 mit der Eröffnung des [[Campus WU|WU-Campus]] gesetzt. Dessen Herzstück, das ''Library and Learning Center'' stammt von [[Zaha Hadid]].


29,4&nbsp;Kilometer.<ref name="Broschüre Wien in Zahlen 2011">[http://www.wien.gv.at/statistik/pdf/wieninzahlen.pdf ''Wien in Zahlen 2011''] (PDF;
== Bevölkerung ==
{{Hauptartikel|Demografie Wiens}}


3,1&nbsp;MB), Stadt Wien, aufgerufen am 30. September 2011</ref> Der höchste Punkt ist der [[Hermannskogel]] ({{Höhe|543|AT|link=true}}) am nordwestlichen
=== Bevölkerungsentwicklung ===
[[Datei:Population of Vienna.svg|mini|Bevölkerung von Wien, 1590-2013]]
[[Datei:Bevölkerungsentwicklung Wien.jpg|mini|Bevölkerungsentwicklung in Wien seit 2002]]


Stadtrand, der tiefste die [[Lobau]] ({{Höhe|151|AT}}) am südöstlichen Stadtrand.<ref name="Broschüre Wien in Zahlen 2011" />
Zu Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] zählte Wien rund 2,1 Millionen Einwohner. Zwischen 1910 und 1918 war sie die [[Liste der größten Städte der Welt (historisch)|viertgrößte]] Stadt der Welt, bevor Wien von [[Berlin]] überholt wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg sank die Einwohnerzahl um etwa 200.000 Personen; viele Beamte und Angestellte nichtdeutscher Muttersprache kehrten in ihre Ursprungsländer zurück. Die Jahre als Hauptstadt eines Vielvölkerstaates haben Wien jedoch nachhaltig geprägt. Damals war die Stadt ein „[[Schmelztiegel]]“ von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion. Nach Jahrzehnten der Bevölkerungsstagnation ist Wien seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts neuerlich eine Zuwandererstadt.


Da die [[Statutarstadt (Österreich)|Statutarstadt]] Wien seit 1920 / 1922 zugleich Land ist, scheint sie in Bundesländer-Rangreihungen auf: Wien verfügt unter den
Seit den 1950er Jahren machen sich im [[Ballungsraum Wien]] mehrere Siedlungstrends bemerkbar: Einerseits ist fast die gesamte Region durch große [[Geburtendefizit]]e gekennzeichnet, andererseits schützt der Zuzug aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland Wien und seine Umlandgemeinden in den meisten Fällen vor einem Bevölkerungsrückgang. Die Einwohnerzahl sank bis 1987 auf 1.484.885 Personen, den tiefsten Stand seit 1890. Seither wächst die Bevölkerung wieder und wird laut Prognosen hauptsächlich durch Zuwanderung bis zur ersten Hälfte der 2030er-Jahre erneut zwei Millionen erreichen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/demographische_prognosen/bevoelkerungsprognosen/index.html | titel=Ergebnisse der Bevölkerungsprognose 2012 | hrsg=STATISTIK AUSTRIA | datum=2012-11-21 | zugriff=2012-12-07}}</ref>


Bundesländern über den größten Anteil von Verkehrs- und Bauflächen an seiner Gesamtfläche.  
Von den im Jahr 2012 in Wien lebenden Menschen sind 22,3&nbsp;Prozent nicht [[Österreichische Staatsbürgerschaft|österreichische Staatsbürger]], 31,1&nbsp;Prozent wurden nicht in Österreich geboren. Von den 386.000 Einwohnern ohne österreichische Staatsbürgerschaft kommen 9&nbsp;Prozent aus Deutschland, 27,2&nbsp;Prozent aus den übrigen Mitgliedsländern der EU, des EWR bzw. der Schweiz, 31&nbsp;Prozent aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens und 11,5&nbsp;Prozent aus der Türkei. Vor allem die Zahl der Einwanderer aus EU- und EWR-Ländern nimmt zu, während die Anzahl von Einwohnern aus dem ehemaligen Jugoslawien seit 2002 nahezu konstant blieb.<ref name="BVZ seit 2002" /><ref>{{Internetquelle | url=http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstruktur/bevoelkerung_nach_staatsangehoerigkeit_geburtsland/023841.html | titel=Bevölkerung am 1.1.2012 nach detailliertem Geburtsland und Bundesland | hrsg=STATISTIK AUSTRIA | datum=2012-05-14 | zugriff=2012-12-07}}</ref>


11,6&nbsp;Prozent<ref>[http://www.statistik.at/web_de/services/stat_jahrbuch/index.html Statistisches Jahrbuch Österreich 2010], S.&nbsp;37, Fläche und
=== Religion ===
[[Datei:Rudolf Ritter von Alt 001.jpg|mini|Der [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]], auch ''Steffl'' genannt, ist seit seiner Erbauung ein [[Wahrzeichen]] der Stadt (Ansicht von [[Rudolf von Alt]], 1832)]]
[[Datei:Wiener Stadttempel - Innenraum.jpg|miniatur|Der [[Stadttempel]], einzige erhaltene historische Synagoge Wiens, ist Zentrum der Israelitischen Kultusgemeinde]]


Benützungsarten, Stand: 1.&nbsp;Jänner 2009</ref> der Gesamtfläche sind bebautes Land, 11,1&nbsp;Prozent Straßenverkehrsflächen und 2,2&nbsp;Prozent  
Die Stadt ist Sitz der römisch-katholischen [[Erzdiözese Wien]]; Erzbischof ist [[Kardinal]] [[Christoph Schönborn]]. Die römisch-katholische Gemeinde ist die größte Glaubensgemeinschaft Wiens, verliert jedoch stetig an Mitgliedern. 2011 gehörten 38,6&nbsp;Prozent<ref>[http://www.wien.gv.at/statistik/pdf/menschen12.pdf Statistisches Jahrbuch 2012] (PDF; 7,9&nbsp;MB), abgerufen am 10. Oktober 2013</ref> der Einwohner Wiens der römisch-katholischen Kirche an, 1961 waren es noch 82&nbsp;Prozent, 2001 49&nbsp;Prozent.


[[Gleiskörper]]. Zugleich ist Wien auch das Land mit dem größten Anteil von Gartenflächen, die 28,4&nbsp;Prozent oder 117,76&nbsp;Quadratkilometer ausmachen.  
Zweitgrößte ist die [[Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich]] (Präsident [[Fuat Sanac]], seit 2011), die ihren Sitz ebenfalls in Wien hat. In den letzten Jahrzehnten kamen viele muslimische Zuwanderer nach Wien; der Islam ist in Österreich seit 1912 anerkanntes Religionsbekenntnis (siehe [[Hanafiten#Anerkennung als Religionsgemeinschaft in Österreich|Anerkennung des Islams in Österreich]]).


Was Gewässer betrifft (4,5&nbsp;Prozent), so verfügen diese nur im Burgenland über einen größeren Anteil an der Gesamtfläche.
Drittgrößte Glaubensgemeinschaft in Wien sind die [[Orthodoxe Kirchen|Orthodoxen Kirchen]]. Die [[Russisch-Orthodoxe Kathedrale (Wien)|russisch-orthodoxe Kathedrale]] der [[Eparchie]] Österreich befindet sich im dritten Bezirk, [[Landstraße (Wien)|Landstraße]].


Wien ist eines von vier Bundesländern in Österreich, die [[Weinbau in Österreich|Weinbau]] betreiben. 1,6&nbsp;Prozent der Fläche werden von Weingärten
Wien ist Sitz des lutherischen ''Evangelischen Oberkirchenrates A.B. in Österreich'' ([[Evangelische Kirche A.B. in Österreich|Augsburger Bekenntnis]]) mit Bischof [[Michael Bünker]] an der Spitze und Sitz des reformierten ''Oberkirchenrates H.B.'' ([[Evangelische Kirche H.B. in Österreich|Helvetisches Bekenntnis]]), dem Landessuperintendent [[Thomas Hennefeld]] vorsteht.


eingenommen. Waldflächen bedecken 17,8&nbsp;Prozent, landwirtschaftlich genutzt werden 14,8&nbsp;Prozent der Stadt- und Landesfläche.
[[Baptisten]] gibt es in Wien seit 1847. 1869 konnte die erste Gemeinde (heute: Wien 6., Mollardgasse) konstituiert werden, nachdem der Staat zuvor lang die Anerkennung verweigert hatte. Daran beteiligt waren unter anderem [[Johann Gerhard Oncken]] und [[Edward Millard]]. Die Baptisten sind gegenwärtig mit acht Gemeinden in Wien vertreten, darunter zwei [[Rumänien|rumänische]], eine spanische und eine internationale englischsprachige Gemeinde. Auch befindet sich der Sitz des [[Baptisten in Österreich|österreichischen Baptistenbundes]] in Wien.


=== Geologie ===
Daneben bestehen in Wien Gemeinden weiterer evangelische Freikirchen, so zum Beispiel der [[Siebenten-Tags-Adventisten|Adventisten]], der [[Methodisten]], der [[Mennoniten]] und der [[Heilsarmee]] sowie Gemeinden des [[Bund evangelikaler Gemeinden|Bundes evangelikaler Gemeinden]] und der [[Pfingstbewegung]]. Ebenso ist die [[Christengemeinschaft]] mit zwei Gemeinden vertreten.
Wien liegt am östlichen Ausläufer der [[Alpen]], am Westrand des [[Tertiär (Geologie)|tertiären]] [[Wiener Becken]]s sowie an der vom [[Pleistozän]] bis heute im


Wiener Raum landschaftsbildenden Donau. Der Untergrund der Stadt wird von verschiedenen geologischen Landschaften gebildet:
Die [[Israelitische Kultusgemeinde Wien]] wird von [[Paul Chaim Eisenberg]] als Großrabbiner und von [[Oskar Deutsch]] als Präsident geleitet. Bis 1938 eine der größten jüdischen Gemeinden Europas, zählt sie heute rund 7.000 Mitglieder.
* Schotter und Sande der [[Eiszeitalter|eiszeitlichen]] und der jetzigen Donau sowie [[Quartär (Geologie)|quartäre]] Locker[[Sedimentation|sedimente]]
* Lockergesteine, vor allem tertiäre Lockersedimente des Wiener Beckens
* Festgesteine der [[Flyschzone]] und der [[Nördliche Kalkalpen|Kalkalpen]] im westlichen [[Wienerwald]]gebiet


Ein System von nord-süd-gerichteten Störungen und Brüchen durchzieht das Stadtgebiet. Mächtige [[Grundwasser]]körper sind in den Donauschottern
{{Siehe auch|Jüdisches Leben in Wien}}


anzutreffen.<ref>[https://www.wien.gv.at/verkehr/grundbau/geologie.html ''Die Geologie von Wien''], Stadt Wien, abgerufen am 10. Oktober 2010</ref>
Die Religionszugehörigkeit der Wiener Wohnbevölkerung setzt sich laut [[Volkszählung]] 2001 wie folgt zusammen:
* 49,2 % – [[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholisch]]
* 25,6 % – ohne Bekenntnis
* {{0}}7,8 % – [[islam]]isch
* {{0}}6,0 % – [[Orthodoxe Kirchen|orthodox]]
* {{0}}5,7 % – sonstige bzw. keine Angabe
* {{0}}4,7 % – [[evangelisch]]
* {{0}}0,5 % – [[altkatholisch]]
* {{0}}0,5 % – [[Jüdische Religion|jüdisch]]
Per 1. Jänner 2013 betrug der Anteil der Katholiken in Wien 37,96%.<ref>{{cite web|url=http://www.wien.gv.at/statistik/pdf/menschen.pdf |title=Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien - 2013 - Menschen in Wien|publisher=Stadt Wien |accessdate=2013-12-04}}</ref><ref>http://www.statistik.at/web_de/static/bevoelkerung_zu_quartalsbeginn_seit_2002_nach_bundesland_023582.xlsx</ref> Per 1. Jänner 2014 betrug der laut aktueller Kirchenstatistik 54.337 Mitglieder oder ein Anteil der Evangelischen in Wien von etwa 3% .<ref>http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/60173.html</ref>


=== Lage ===
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
Die Entwicklung zu einer der bedeutendsten und größten Städte [[Mitteleuropa]]s verdankt Wien unter anderem seiner günstigen geografischen Lage. Die Stadt
{{Hauptartikel|Liste Wiener Persönlichkeiten|Liste der Ehrenbürger von Wien}}


liegt zwischen den nordöstlichen Ausläufern der [[Alpen]] im nordwestlichen Bereich des [[Wiener Becken]]s. Die historische Stadt entstand ausschließlich südlich
== Kultur ==
[[Datei:Spanische Hofreitschule3, Vienna.jpg|mini|Die [[Spanische Hofreitschule]] mit den Lipizzanern geht auf das Jahr 1572 zurück.]]
[[Datei:Wiener Saengerknaben.jpg|mini|[[Wiener Sängerknaben]]]]


der Donau, heute erstreckt sich das Stadtgebiet beiderseits des Flusses. Wien entstand an einem Kreuzungspunkt alter Verkehrsstraßen in West-Ost- (Donau) und
In der kaiserlichen Residenzstadt wurden Museen und Sammlungen errichtet, die Kunstwerke von Weltrang besitzen. Zur Wiener Kultur zählt das kaiserliche Erbe der Stadt mit den Palästen [[Hofburg]], [[Schloss Schönbrunn]] und [[Schloss Belvedere]]. In der [[Spanische Hofreitschule|Spanischen Hofreitschule]] werden Vorstellungen der [[Hohe Schule (Reitkunst)|Hohen Schule der Reitkunst der Lipizzaner]] gezeigt.


Nord-Süd-Richtung ([[Bernsteinstraße]]). Die Donau ließ sich hier leicht durch- oder überqueren, da sich der Strom im Wiener Becken in zahlreiche Arme mit Inseln
Die Zeit um 1900 wird als [[Wiener Moderne]] bezeichnet, womit der damaligen kulturellen, künstlerischen und wissenschaftlichen Großmachtstellung Wiens Rechnung getragen wird. Der Erste Weltkrieg beeinträchtigte diese Stellung der Stadt, der Terror gegen jüdische Wiener sowie der Zweite Weltkrieg beseitigten die Weltgeltung Wiens.


dazwischen auffächerte.
Wissenschaftlich hat sich Wien vor allem in der Medizin hervorgetan. Hier befindet sich die älteste bis heute bestehende [[Universität Wien|Universität]] im deutschen Sprachraum; ihr prominentester Professor war [[Sigmund Freud]]. Bemerkenswert sind auch der [[Wiener Kreis]] der Philosophie und die [[Österreichische Schule]] der Wirtschaftstheorie.


Die Lagegunst auch in Bezug auf die historischen Nachbarländer [[Mähren]] und [[Königreich Ungarn]] und die Routen Richtung [[Steiermark]], [[Krain]] und  
Von internationaler Bedeutung war und ist das Wiener Musikleben. Historisch ist es vor allem von Komponisten wie [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]], [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]], [[Johann Strauss (Sohn)|Johann Strauss]], [[Gustav Mahler]] und [[Arnold Schönberg]] geprägt. Der [[Wiener Walzer]] war und ist weltweit bekannt. Heute sind vor allem bekannte Interpreten wie die [[Wiener Philharmoniker]], die [[Wiener Symphoniker]], das Ensemble der [[Wiener Staatsoper]] und der [[Concentus Musicus Wien]] zu nennen. Wichtige Strömungen bzw. Zirkel waren oder sind etwa die [[Wiener Schule (Vorklassik)]], die [[Wiener Klassik]] und die [[Wiener Schule (Moderne)]] der Musik. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Wien auch zu einem der Zentren [[Elektronische Musik|elektronischer Musik]].


[[Adriatisches Meer|Adriaküste]] trugen entscheidend dazu bei, dass sich Wien auf Dauer als Monarchenresidenz durchsetzte. Etwa von 1840 an führte dies auch
Wien gilt als Theaterstadt, mit deren vielfältigem Angebot im deutschen Sprachraum vor allem [[Berlin]] konkurriert. Im 19. Jahrhundert waren [[Franz Grillparzer|Grillparzer]], [[Ferdinand Raimund|Raimund]] und [[Johann Nestroy|Nestroy]] die bekanntesten Wiener Theaterautoren, im 20. Jahrhundert waren es [[Arthur Schnitzler]] und [[Thomas Bernhard]]. In der Literatur sind im 20. Jahrhundert Autoren wie [[Karl Kraus]], [[Robert Musil]], [[Heimito von Doderer]], [[H. C. Artmann]] und seine [[Wiener Gruppe]] hervorgetreten.


zur Errichtung eines von Wien [[Geschichte der Eisenbahn in Österreich|sternförmig ausstrahlenden Eisenbahnnetzes]].
Historisch ist im Wiener Kulturleben auch die [[Wiener Schule des Phantastischen Realismus]] in der Malerei zu erwähnen.


Seit dem Fall des [[Eiserner Vorhang (Politik)|Eisernen Vorhangs]] und des [[Ostblock]]s 1989 wachsen die seit 1945 unterbrochen oder erschwert nutzbar
Die aktuelle Kulturszene, seit 2001 mit dem [[MuseumsQuartier]] als neuem Schwerpunkt, ist mit Konzerthallen, Galerien, Ausstellungshäusern, Bühnen, Festivals und vielem anderen sehr abwechslungsreich und wird mit öffentlichen Geldern stark gefördert. Traditioneller ist die Gastronomiekultur ausgerichtet: mit dem [[Wiener Kaffeehaus]], der [[Wiener Küche]] und dem Wiener Weinbau.


gewesenen Verkehrs- und Wirtschaftsbeziehungen zu den nördlichen und östlichen Nachbarstaaten Österreichs wieder deutlich. So liegt Wien beispielsweise nur
=== Sprache ===
Wien ist Zentrum der [[Österreichisches Deutsch|österreichischen Varietät der deutschen Sprache]]. Die gesprochene Stadtmundart ist ein [[Bairische Dialekte#Mittelbairisch|ostmittelbairischer Dialekt]] mit teilweise sehr eigenem Wortschatz und zahlreichen Lehnwörtern aus den Sprachen der [[Habsburgermonarchie]], vor allem dem [[Tschechische Sprache|Tschechischen]]. Ein beträchtlicher Teil der heutigen Einwohner der Stadt hat eine andere Muttersprache als Deutsch; inwieweit dennoch der Wiener Dialekt beherrscht wird, ist sehr unterschiedlich.


60&nbsp;km von der slowakischen Hauptstadt [[Bratislava]] (Pressburg) entfernt; solch eine Nähe zweier Hauptstädte ist in Europa einmalig (abgesehen vom
{{Hauptartikel|Wienerisch}}


Sonderfall Vatikan / Rom). Die Stadtverwaltung hat auf die Situation mit der Beteiligung an der Europaregion [[Centrope]] reagiert.
=== Kunst ===
==== Musik ====
[[Datei:Musikverein Wien 2009 04 30.JPG|mini|''Goldener Saal'' des Musikvereinsgebäudes, in dem das Neujahrskonzert stattfindet]]


=== Landschaft ===
In Wien waren im Laufe der Jahrhunderte Komponisten von Weltrang tätig. Die bekanntesten Vertreter sind jene der [[Wiener Klassik]] (ca. 1780–1827)&nbsp;– [[Joseph Haydn]], [[Wolfgang Amadeus Mozart]], [[Ludwig van Beethoven]]&nbsp;–, später wirkten [[Franz Schubert]], [[Franz Liszt]], [[Johannes Brahms]], [[Johann Strauss (Vater)]], [[Johann Strauss (Sohn)]], [[Franz Lehar]], [[Joseph Lanner]], [[Anton Bruckner]], [[Gustav Mahler]], sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Mitglieder der [[Wiener Schule (Moderne)|Zweiten Wiener Schule]] ([[Arnold Schönberg]], [[Anton Webern]], [[Alban Berg]]) und [[Ernst Krenek]].
{{Großes Bild|Wien Am Himmel pan z00.jpg|1600|Panorama von Wien vom „Himmel“ aus gesehen (2005)<br /><small>„Am Himmel“ liegt im NW der Stadt, links


sieht man nach Osten, ganz rechts nach SSW</small>}}
Mit den [[Wiener Philharmoniker]]n, die sich aus Mitgliedern des Staatsopernorchesters rekrutieren, residiert in Wien das 2006 von Fachjournalisten zum besten Orchester Europas gekürte Ensemble. Ebenso sind in dieser Stadt die berühmten [[Wiener Sängerknaben]] beheimatet.


Vom Wiener Stadtgebiet ist nur ein relativ kleiner Anteil verbaut. Etwa die Hälfte Wiens ist [[Grünland]], größere Teile werden auch [[landwirtschaft]]lich genutzt.
Das [[Wienerlied]] als eigene Musikgattung stand und steht auch heute noch in Wechselwirkung mit anderen Musikstilen.


Wien erstreckt sich von einer Seehöhe von 151&nbsp;m über der Adria in der [[Lobau]] bis zu 542&nbsp;m auf dem [[Hermannskogel]]. Hier, im Nordwesten, sowie
Um die Jahrtausendwende sorgten unter anderem Musiker und Musikproduzenten aus dem Bereich der elektronischen Musik für internationale Bekanntheit, Wien galt als heimliche Hauptstadt des [[Downbeat]]. Beispiele hierfür sind [[Kruder & Dorfmeister]] oder [[Makossa]]. Junge [[Musiklabel]]s wie Cheap Records oder Couch Records bringen immer wieder Musiker hervor, die auch im Ausland Anerkennung erlangen, wie etwa die junge Sängerin [[Madita (Künstlerin)|Madita]].


im Westen und Südwesten Wiens reicht der [[Wienerwald]] mit seinen Höhen ([[Leopoldsberg]], [[Kahlenberg]]) und Wäldern bis ins Stadtgebiet hinein. Die Donau
Auch in der Popmusik gibt es einige namhafte Interpreten aus Wien, wie zum Beispiel [[Rainhard Fendrich]] und [[Georg Danzer]], aber auch junge Künstler wie [[Valérie Sajdik]] oder [[Manuel Rubey]]. Der international wohl bekannteste Wiener Künstler dieses Genres war [[Falco]], der mit dem Lied „[[Rock Me Amadeus]]“ im Jahre 1986 auf Platz 1 der amerikanischen [[Billboard Hot 100]] zu finden war.


tritt durch die [[Wiener Pforte]], eine Enge zwischen dem rechtsufrigen Leopoldsberg und dem linksufrigen [[Bisamberg (Berg)|Bisamberg]], nach Wien ein. Aus dem
==== Theater und Oper ====
[[Datei:Oper z03.JPG|mini|Wiener Staatsoper, in der der alljährliche [[Wiener Opernball|Opernball]] stattfindet]]
[[Datei:Burgtheater Vienna June 2006 397.jpg|mini|Das [[Burgtheater]] ist eine der renommiertesten deutschsprachigen Bühnen.]]


Wienerwald fließen außerdem zahlreiche kleine Flüsse in die Stadt, der bekannteste davon ist der [[Wien (Fluss)|Wienfluss]]. Die Berge im Westen werden im  
Kunst und Kultur können in Wien im Bereich von [[Theater]], [[Oper]] oder auch Bildender Kunst auf eine sehr lange Tradition zurückblicken.
Neben dem [[Burgtheater]], das zusammen mit seiner Zweitbühne, dem [[Akademietheater (Wien)|Akademietheater]], als eines der wichtigsten Schauspielhäuser der Welt gilt, sind auch das [[Volkstheater (Wien)|Volkstheater]] sowie das [[Theater in der Josefstadt]] namhafte Sprechtheater. Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer Bühnen, die den großen in puncto Qualität zuweilen um nichts nachstehen und sich oft moderneren, experimentellen Stücken oder dem [[Kabarett]] und der Kleinkunst verschrieben haben. Seit 2000 wird in Wien der [[Nestroy-Theaterpreis]], der wichtigste im deutschsprachigen Raum, verliehen.


Süden von eiszeitlichen Terrassen ([[Wienerberg]] und [[Laaer Berg]]) fortgesetzt. Dieses gesamte Gebiet wird zum [[Weinbau]] genutzt, es bildet die [[Weinbau in
Die [[Wiener Staatsoper|Staatsoper]] pflegt die klassische Operntradition mit Aufführungen in Originalsprache, die [[Wiener Volksoper|Volksoper]] bietet ein aus der typisch wienerischen [[Operette]], dem klassischen [[Musical]] und der Oper zusammengesetztes Repertoire. Konzerte mit [[Wiener Klassik|klassischer Musik]] finden unter anderem im [[Wiener Musikverein]] (mit dem berühmten ''Goldenen Saal'') und im [[Wiener Konzerthaus]] statt.


Wien|Weinbauregion Wien]].
Das [[Theater an der Wien]], in dem [[Ludwig van Beethoven|Beethovens]] Oper ''Fidelio'' uraufgeführt wurde, brachte bis 2005 erfolgreich [[Musical]]-Uraufführungen (mit Abstand am erfolgreichsten war das Musical ''Elisabeth'', das bis Japan reüssierte und in mehreren Sprachen aufgeführt wurde). Seit dem Mozartjahr 2006 fungiert es als drittes Opernhaus der Stadt; im Unterschied zu Staatsoper und Volksoper im [[Stagione]]betrieb.


Der Osten der Stadt ist geprägt vom Wiener Anteil am flachen [[Marchfeld]], der der Landwirtschaft dient, aber zunehmend verbaut wird. Im Südosten findet sich die
Die [[Wiener Kammeroper]], seit 2012 zum Theater an der Wien gehörig, bringt mit ihrem jungen Ensemble alte und neue Opern in traditionsferner Inszenierung. Im [[Haus der Musik]] hat Wien seit 2000 ein ''Klangmuseum'' für Kinder und Erwachsene. Das [[Marionettentheater Schloss Schönbrunn]] pflegt das kunstvolle Spiel mit kostbaren [[Marionette]]n in Opern und Theaterstücken für Erwachsene und Kinder.


[[Lobau]] als Wiener Anteil am [[Nationalpark Donau-Auen|Nationalpark Donauauen]].
Das [[Vienna's English Theatre]] wurde 1963 gegründet und ist das älteste englischsprachige Theater Europas außerhalb der Britischen Inseln.


Angesichts der (wie bei vielen europäischen Städten) vorwiegenden [[Wetterlage|Westwetterlage]] befinden sich die gehobenen Wohngegenden eher am
Die 1994 gegründete [[Kinderoper Papageno]] war die erste mobile [[Kinderoper]] Österreichs.


westlichen Stadtrand, wo unter anderem die Luft noch sauberer ist, während die alten Industriegebiete eher am südöstlichen Rand der Stadt situiert sind.
Seit dem Jahr 2000 findet jährlich das Europäische und Internationale Gehörlosentheaterfestival veranstaltet von [[ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater]] in Wien statt. Zeitgleich mit dem Festival wird auch die Europäische Gehörlosentheaterkonferenz abgehalten, die vom Netzwerk [[Deaf Theatre Network Europe Vienna]] ausgerichtet wird.


=== Stadtgliederung ===
Staatsoper und Volksoper sind Bundestheater. Das [[Theater an der Wien]] bildet gemeinsam mit der Musicalbühne [[Raimundtheater|Raimund Theater]] und dem kürzlich renovierten [[Etablissement Ronacher]] das im Eigentum der Stadt Wien stehende Unternehmen [[Vereinigte Bühnen Wien]].
[[Datei:Vienna Coa composite.jpg|hochkant=0.7|mini|[[Wappenvereinigung|Vereinigtes]] Wappen Wiens <small>([[Hugo Ströhl|H.&nbsp;Ströhl]], 1902)</small>]]
{{Hauptartikel|Wiener Gemeindebezirke}}
{{Siehe auch|Demografie Wiens}}


Wien, das als [[Statutarstadt (Österreich)|Statutarstadt]] auch als politischer [[Liste der Bezirke und Statutarstädte in Österreich|Bezirk]] fungiert, wird seit 1954 in
''Siehe auch'': [[Alt-Wiener Volkstheater]], [[Carltheater]], [[Leopoldstädter Theater]], [[Simpl (Wien)|Simpl]], [[Theater am Kärntnertor]], [[Wiener Metropol]], [[Wiener Theaterreform]], [[Kabelwerk Wien-Meidling]], [[Schauspielhaus (Wien)|Schauspielhaus]], [[:Kategorie:Theater (Wien)|Kategorie „Theater (Wien)“]]


23&nbsp;Gemeindebezirke (1905–1938 21&nbsp;Bezirke, 1938–1954 [[Groß-Wien#Das nationalsozialistische Groß-Wien|Groß-Wien]] mit 26&nbsp;Bezirken)
==== Museen ====
[[Datei:Vienna - View of Maria Theresien-Platz and the Kunsthistorisches Museum - 6291.jpg|mini|Kunsthistorisches Museum am Maria-Theresien-Platz]]
[[Datei:Museumsquartier-Innenhof.JPG|mini|Das [[MuseumsQuartier]] in den ehemaligen Hofstallungen]]
[[Datei:IMG 0209 - Wien - Albertinaplatz.JPG|mini|Die Albertina beherbergt die größte grafische Sammlung der Welt.]]
[[Datei:Belvedere Vienna June 2006 009.jpg|mini|Oberes Belvedere]]
[[Datei:Technisches Museum Wien01.jpg|mini|Technisches Museum Wien]]
[[Datei:Wien-Museum.jpg|mini|Das [[Wien Museum]] am Karlsplatz]]


unterteilt. Von den Wienern werden die Bezirke entweder mit ihren Namen (beispielsweise „[[Ottakring]]) oder mit ihren Nummern bezeichnet (beispielsweise
Größter musealer Komplex ist in Wien die kaiserliche [[Hofburg]] mit ihren Annexen und den beiden früheren Hofmuseen. Im Hofburgareal befinden sich:
* (Weltliche und Geistliche) [[Schatzkammer (Wien)|Schatzkammer]] (mit den Kaiserkronen) (+)
* Sisi-Museum (Andenken an Kaiserin [[Elisabeth von Österreich-Ungarn|Elisabeth]])
* Kaiserappartements (Wohn- und Arbeitsräume von [[Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph]])
* [[Österreichische Nationalbibliothek]] (mit dem [[Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek|Prunksaal]] der ehem. kaiserlichen Hofbibliothek)
* Hofsilber- und Tafelkammer (Tafelgerät des kaiserlichen Hofes) (+)
* [[Ephesos Museum Wien|Ephesosmuseum]] (+)
* Sammlung alter Musikinstrumente (+)
* Hofjagd- und Rüstkammer (+)
* [[Weltmuseum Wien]], bis 2013 Museum für Völkerkunde (wegen Restaurierung nur zum kleinen Teil zugänglich) (+)
* Kongresszentrum Hofburg Wien (internationale Tagungen bis zu 3000 Personen, ''Kaffeesiederball'', ''Kaiserball'' und viele andere Veranstaltungen)


„16.&nbsp;Bezirk“ oder auch „Der&nbsp;Sechzehnte“, schriftlich auch „Wien&nbsp;16“). Diese Nummern befinden sich auf jedem Straßenschild vor dem
(+) Die so bezeichneten Sammlungen zählen zur Wissenschaftlichen Anstalt Kunsthistorisches Museum.


Straßennamen (beispielsweise „16.,&nbsp;Thaliastraße“) und bilden die zweite und dritte Stelle der Postleitzahl (1010 für den 1.&nbsp;Bezirk bis 1230 für den
* [[Albertina (Wien)|Albertina]]: Die grafische Sammlung der Albertina hat ihre Ausstellungstätigkeit um Gemälde und Skulpturen erweitert und ist heute das prominenteste zentrale Ausstellungshaus der Stadt. In ihrem Besitz steht die größte grafische Sammlung der Welt. Die Albertina befindet sich in unmittelbarer Nähe der Hofburg.


23.&nbsp;Bezirk).
Für die beiden Hofmuseen am [[Maria-Theresien-Platz]], die mit der gegenüberliegenden Hofburg das (unvollendete) ''Kaiserforum'' bilden sollten, wurden fast identische Gebäude errichtet:
* [[Kunsthistorisches Museum]]: Gemäldegalerie mit Sammlung [[Alte Meister|alter Meister]] des 15. bis 18. Jahrhunderts&nbsp;– Meisterwerke unter anderem von [[Pieter Bruegel der Ältere|Pieter Bruegel]], [[Peter Paul Rubens]], [[Tizian]], [[Rembrandt van Rijn]], [[Diego Rodríguez de Silva y Velázquez|Velazquez]] u.&nbsp;a., weitere Sammlungen
* [[Naturhistorisches Museum Wien|Naturhistorisches Museum]]: mit der [[Venus von Willendorf]]&nbsp;– älteste Darstellung einer Fruchtbarkeitsgöttin; Meteoriten und Saurier


Die historische Altstadt, heute Großteil des [[Innere Stadt (Wien)|1.&nbsp;Bezirks]], war noch im Revolutionsjahr 1848 deckungsgleich mit dem Stadtgebiet. Unter
Diesem historischen Museenkomplex ist das [[MuseumsQuartier]], das zu den größten zehn Kunstarealen der Welt zählt, unmittelbar benachbart. Es wurde in den 1990er Jahren in den ehemaligen k.u.k. Hofstallungen errichtet und 2001 eröffnet. Hier befinden sich:
* [[Leopold Museum]]: weltweit größte Sammlung von Werken [[Egon Schiele]]s, [[Wiener Secession]]ismus, [[Wiener Moderne]] und [[österreichischer Expressionismus]] (Gustav Klimt, Richard Gerstl, Oskar Kokoschka, Broncia Koller&nbsp;…)
* [[MUMOK|Museum moderner Kunst – Stiftung Ludwig]]
* [[Kunsthalle Wien]] (Ausstellungen zur Gegenwartskunst)
* [[Architekturzentrum Wien]] (Architekturmuseum)
* Zoom Kindermuseum
* Quartier 21 (aktuelle junge Kunstinitiativen)
* [[Tanzquartier Wien]]


Kaiser [[Franz Joseph I.|Franz Joseph]] kam es 1850, 1890 / 1892 und 1904 / 1905 zu drei großen Stadterweiterungen.
Als Museum ist funktional auch die ehemalige kaiserliche Sommerresidenz, das [[Schloss Schönbrunn]], zu betrachten, Wiens meistbesuchte Sehenswürdigkeit:
* Schauräume des Schlosses (Wohn- und Repräsentationsräume des Kaiserhauses)
* [[Wagenburg (Wien)|Wagenburg]] (kaiserliche Prunkwagen, eine Sammlung des Kunsthistorischen Museums)


;Stadterweiterungen 1850, 1874, 1890 / 1892 und 1904 / 1905
Außerdem befindet sich der ''Tiergarten Schönbrunn'' auf dem Areal des Gartens von Schönbrunn.
1850 wurden die Vorstädte, großteils Gemeinden innerhalb des [[Linienwall]]s, als 2.&nbsp;bis 8.&nbsp;Bezirk (seit der Teilung des ursprünglichen 4.&nbsp;Bezirks


in zwei Bezirke 1861:&nbsp;9.) in die Stadt Wien einbezogen. 1874 wurden die außerhalb des Linienwalls gelegenen Gebiete des 4.&nbsp;und des 5.&nbsp;Bezirks
Das [[Österreichische Galerie Belvedere|Belvedere]] präsentiert im [[Schloss Belvedere|barocken Schloss]] Kunst aus Österreich vom Mittelalter über das Barock bis zum beginnenden 20. Jahrhundert, darunter das bekannteste Werk von [[Gustav Klimt]] (das Gemälde ''Der Kuss'') und Werke von Egon Schiele. Im Unteren Belvedere wurde 2006 / 2007 eine neue Ausstellungshalle errichtet. Weiters befindet sich hier das Barockmuseum (mit den „Charakterköpfen“ von [[Franz Xaver Messerschmidt]]). Als Dependance wird seit 2011 das [[21er Haus]] geführt, seit 2013 auch das [[Winterpalais Prinz Eugen]] in der Altstadt.


zum neuen 10.&nbsp;Bezirk, [[Favoriten]], zusammengefasst.
Im [[Liechtenstein Museum|Gartenpalais Liechtenstein]], bis 2011 als Museum bezeichnet, sind Barockkunst und Teile der Sammlungen des Fürstenhauses [[Liechtenstein]], einer der weltweit größten privaten Kunstsammlungen, zu sehen. Das [[KunstHausWien]], von [[Friedensreich Hundertwasser]] gestaltet, zeigt dessen Werk und Ausstellungen anderer Künstler. Das [[Museum für Angewandte Kunst (Wien)|MAK]] zeigt angewandte Kunst.


Nach einem niederösterreichischen Landesgesetz vom Dezember 1890, das am 1.&nbsp;Jänner 1892 in Kraft trat, wurden die heutigen Außenbezirke am rechten
Das [[Wien Museum]] (früher Historisches Museum der Stadt Wien) dokumentiert die Geschichte Wiens mit Wechselausstellungen und einer ständigen Präsentation und betreut die Gedenkstätten von [[Joseph Haydn]], [[Ludwig van Beethoven]], [[Franz Schubert]] und [[Johann Strauss (Sohn)|Johann Strauß]]. [[Wolfgang Amadeus Mozart]] ist seit 2006 das [[Mozarthaus Vienna]] gewidmet, untergebracht in einem ehemaligen Wohnhaus des Komponisten, wo er an der Oper ''[[Le nozze di Figaro]]'' arbeitete (und das daher früher ''Figarohaus'' genannt wurde). Das [[Jüdisches Museum Wien|Jüdische Museum]] widmet sich der tragischen Geschichte jüdischen Wienertums.


Donauufer, damals Vororte genannt, obwohl teils selbst bereits städtische Viertel, eingemeindet; damit besaß Wien nun 19&nbsp;Bezirke. 1900 wurde der nördliche
Weitere Museen in Wien (Auswahl):
* [[Sigmund Freud Museum|Sigmund-Freud-Museum]]
* [[Heeresgeschichtliches Museum]] im [[Arsenal (Wien)|Arsenal]]
* [[Technisches Museum Wien|Technisches Museum]]
* [[Narrenturm]] – Pathologisch-anatomische Sammlung (seit 2012 Teil des Naturhistorischen Museums)
* [[Straßenbahnmuseum Wien|Straßenbahnmuseum]]
* [[Bestattungsmuseum Wien|Bestattungsmuseum]]
* [[Wiener Kriminalmuseum]] mit dem Museum der Polizeidirektion Wien
* [[Uhrenmuseum (Wien)|Uhrenmuseum der Stadt Wien]] ([[Wien Museum]])
* [[Römermuseum Wien|Römermuseum]] ([[Wien Museum]])
* Bezirksmuseen (zur Geschichte des jeweiligen Bezirks)


Teil des 2.&nbsp;Bezirks zum 20.&nbsp;Bezirk erklärt.
Dazu kommen mehrere Ausstellungshäuser wie die [[Wiener Secessionsgebäude|Secession]], das [[Bank Austria Kunstforum]], das [[Künstlerhaus Wien]] und andere.


Bei der dritten großen Erweiterung, 1904 beschlossen, 1905 in Kraft getreten, wurde die Großgemeinde [[Floridsdorf]] am linken Donauufer als 21.&nbsp;Bezirk
{{Siehe auch|Liste der Museen in Wien}}
{{Siehe auch|Meistbesuchte Sehenswürdigkeiten Wiens}}


eingemeindet; er reichte von [[Strebersdorf (Wien)|Strebersdorf]] im Norden bis zur [[Lobau]] im Südosten. (Das Gebiet zwischen Donau und [[Alte Donau|Alter
==== Literatur ====
Besonders erwähnenswert unter den Autoren, die zumindest einen Teil ihres Lebens in Wien verbracht haben, sind [[Ilse Aichinger]], [[Peter Altenberg]], [[H. C. Artmann]], [[Ingeborg Bachmann]], [[Thomas Bernhard]], [[Hugo Bettauer]], [[Elias Canetti]] (Literaturnobelpreisträger), [[Heimito von Doderer]], [[Albert Drach]], [[Franzobel]], [[Barbara Frischmuth]], [[Arno Geiger]], [[Daniel Glattauer]], [[Franz Grillparzer]], [[Wolf Haas]], [[Peter Henisch]], [[Theodor Herzl]], [[Hugo von Hofmannsthal]], [[Ernst Jandl]], [[Elfriede Jelinek]] (Literaturnobelpreisträgerin), [[Daniel Kehlmann]], [[Egon Erwin Kisch]], [[Klara Köttner-Benigni]], [[Karl Kraus]], [[Alexander Lernet-Holenia]], [[Friederike Mayröcker]], [[Eva Menasse]], [[Carl Merz]], [[Jörg Mauthe]], [[Adelbert Muhr]], [[Robert Musil]], [[Johann Nestroy]], [[Leo Perutz]], [[Alfred Polgar]], [[Helmut Qualtinger]], [[Ferdinand Raimund]], [[Christoph Ransmayr]], [[Joseph Roth]], [[Felix Salten]], [[Arthur Schnitzler]], [[Hilde Spiel]], [[Bertha von Suttner]] (Friedensnobelpreisträgerin), [[Friedrich Torberg]], [[Georg Trakl]], [[Walther von der Vogelweide]], [[Josef Weinheber]], [[Franz Werfel]], [[Wolf Wondratschek]], [[Fritz Wöss]] und [[Stefan Zweig]].


Donau]] verblieb aber zum Teil bis 1938 beim 2.&nbsp;Bezirk.) Die neuen Stadtgrenzen galten nun bis 1938.
==== Film ====
[[Datei:Kino Klein Wien 1905.jpg|mini|Vor dem [[Kino Klein]] im [[Wurstelprater]], 1905]]


;Stadterweiterung 1938 und -verkleinerung 1954
Ab 1906 wurden in Wien erste Kurzfilme produziert, wobei die zahlreichen französischen Filmschaffenden damals auch in Wien noch die Überzahl im Vergleich zu den heimischen Aktiven stellten. Ab 1910 setzte mit Gründung der [[Wiener Kunstfilm-Industrie]] die österreichische Stummfilmproduktion ein. Es folgte die [[Sascha-Film]]fabrik Wien des [[Böhmen|böhmischen]] Grafen [[Sascha Kolowrat-Krakowsky|Alexander Kolowrat-Krakowsky]], 1913 in [[Liesing (Wien)|Liesing]] (damals eigene Gemeinde, heute 23. Bezirk) gegründet, 1914 im 20. Gemeindebezirk [[Brigittenau]] eingerichtet. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] entstanden neben zahlreichen [[Propaganda]]produktionen auch die ersten (Kriegs-)Wochenschauen. 1920 erreichte die Filmproduktion mit 142 Filmen ihren Höhepunkt. 1923 eröffnete die [[Vita-Film]] die „[[Rosenhügel-Filmstudios]], die noch wesentlich größer und moderner als die Sascha-Film-Studios in [[Sievering]] waren. Über ein Dutzend weitere [[Filmproduktionsgesellschaft]]en produzierten damals regelmäßig Filme.
Eine Vervierfachung seines Stadtgebietes erlebte Wien zur [[Zeit des Nationalsozialismus]], als die Diktatur per 15.&nbsp;Oktober 1938 [[Groß-Wien#Das


nationalsozialistische Groß-Wien|Groß-Wien]] mit 26&nbsp;Bezirken schuf. Diese Entscheidung wurde 1946, in Kraft getreten 1954, großteils wieder rückgängig
[[Datei:Vita-Film Atelier.jpg|mini|Die 1923 von der Vita-Film eröffneten damals größten und modernsten Filmstudios Österreichs.]]


gemacht; von&nbsp;97 1938 eingemeindeten Orten blieben nur 17&nbsp;bei Wien: am linken Donauufer [[Stammersdorf]], [[Süßenbrunn]], [[Breitenlee]] und  
Mit der schrittweisen Enteignung der Sascha-Film ab 1935 entstand aus dieser 1938 die [[Wien-Film]], die mittels der [[Cautio|Cautio Treuhandgesellschaft]] der [[Reichsfilmkammer]] unterstand, und Wien neben [[Berlin]] und [[München]] zur Hauptproduktionsstätte von Propagandafilmen werden ließ. Wie in allen Bereichen fand auch in der Film- und Kinobranche eine hemmungslose „[[Arisierung]]“ statt.


[[Essling]], am rechten Donauufer (südlicher und südwestlicher Stadtrand) [[Albern]], [[Unterlaa]], [[Oberlaa]] und [[Rothneusiedl]] sowie die acht Ortschaften des
[[Datei:Apollo-Kino Wien 2007.jpg|mini|Das Apollo-Kino in Mariahilf]]


heutigen 23.&nbsp;Bezirks ([[Liesing (Wien)|Liesing]]) samt dem [[Lainzer Tiergarten]] und (westlicher Stadtrand) [[Hadersdorf-Weidlingau]]. In der Folge änderten
Bei der „[[Entnazifizierung]]“ durch die [[Alliierte]]n im besetzten Nachkriegswien gingen zahlreiche Kinos unberechtigterweise in die Stadteigene Kinobetriebsanstalt (Kiba) über. Zugleich setzte mit Gründung neuer Filmgesellschaften, wie zum Beispiel der [[Belvedere-Film]] 1947, die Heimat- und Musikfilm-Produktion wieder an, um zu ihrem absoluten Höhepunkt in den 1950er- und 1960er-Jahren aufzusteigen. Mitten drin wieder viele Wiener Schauspieler, wie [[Hans Moser]], [[Peter Alexander]], [[Waltraut Haas]], [[Romy Schneider]], [[Hans Holt]] und [[Nadja Tiller]]&nbsp;– um nur ein paar zu nennen. Einer der bedeutendsten Regisseure zu dieser Zeit war [[Franz Antel]]&nbsp;– ebenfalls ein Wiener. 1948 wurde mit ''[[Der dritte Mann]]'' ein mit internationalen Starschauspielern besetzter Film abgedreht, der Wien weltweit einen Popularitätsschub verschaffte und als Nebeneffekt dem [[Sievering]]er [[Zither]]spieler [[Anton Karas]] zu unverhoffter Bekanntheit verhalf.


sich 1954–1956 einige Bezirksgrenzen. Die Stadtgrenzen sind seit 1954 unverändert.
Doch die 1960er-Jahre waren auch vom einsetzenden Kinosterben geprägt. Existierten 1953 noch über 200 Kinos in der Stadt, blieben 1983 lediglich 69 Kinos mit 96 Sälen über. Mit steigender Verbreitung von [[Multiplex-Kino]]s ab den 1980er-Jahren konnte zwar der Trend der sinkenden Kinoanzahl nicht gestoppt werden, doch stieg in den 1990ern die Anzahl der Säle auf 191 im Jahr 2001 wieder an. Wegen des nunmehrigen Überschusses und geringerer Auslastung sank die Zahl auf Kosten weiterer Kinos bereits 2002 wieder auf 166 ab.
;Ortschaften und Stadtteile
{|
|{{Gliederung-AT-Gde|W|01}}
|-
|{{Legende AT Bezirk}}
|}


In den meisten Außenbezirken sind für früher selbstständige Ortschaften die historischen Namen erhalten, aus deren Wappen sich auch die Bezirkswappen
Das 1900 gegründete Erika-Kino in der Kaiserstraße galt bei seiner Schließung im Jahr 1999 als ältestes noch betriebenes Kino der Welt. Heute ist es ein Theaterspielraum. Seither gelten die 1905 gegründeten, im 14. Wiener Gemeindebezirk befindlichen [[Breitenseer Lichtspiele]] als das älteste noch bespielte Kino Wiens.


zusammensetzen. Einige Dörfer und Siedlungen aus früheren Epochen existieren heute jedoch nicht mehr (siehe [[Liste der Wüstungen in Wien]]). Viele ''[[Grätzl]]n''
In der Gegenwart besteht in Wien, nicht zuletzt aufgrund von Produktionsaufträgen des [[Österreichischer Rundfunk|Österreichischen Rundfunks]] und staatlicher Filmförderung, eine sehr kreative Filmszene. Das Filmfestival [[Viennale]], das [[Filmarchiv Austria|Österreichische Filmarchiv]], das [[Österreichisches Filmmuseum|Österreichische Filmmuseum]] und die [[Vienna Film Commission]], 2009 von der Stadt Wien gegründet, tragen dazu bei.


bzw. Stadtteile sind auf die eingemeindeten Vorstädte und Vororte zurückzuführen, andere wiederum sind durch Wohnbauinitiativen der letzten Jahrzehnte neu
{{Siehe auch|Kino und Film in Österreich|Österreichische Filmgeschichte}}


entstanden oder werden geografisch klar von anderen Gebieten abgegrenzt.
==== Bildende Kunst ====
{{Imagemap Wiener Gemeindebezirke}}
In der bildenden Kunst hat Wien in Vergangenheit und Gegenwart international beachtete Künstler aufzuweisen, darunter [[Gustav Klimt]], [[Egon Schiele]], [[Kolo Moser]], [[Oskar Kokoschka]], [[Fritz Wotruba]], [[Richard Gerstl]], [[Ernst Fuchs (Maler)|Ernst Fuchs]], [[Arik Brauer]], [[Rudolf Hausner]], [[Arnulf Rainer]], [[Wolfgang Hollegha]], [[Elke Krystufek]], [[Erwin Wurm]].
;Bezirksgrenzen
Bei der Festlegung der Bezirksgrenzen versuchte man, diese markant entlang wichtiger Straßen oder Flüsse zu ziehen, wenngleich hierdurch einige ehemalige


Gemeinden geteilt wurden. Die Innenbezirke&nbsp;1 und&nbsp;3 bis&nbsp;9 werden durch den [[Wiener Gürtelstraße|Gürtel]] von den Außenbezirken abgegrenzt.
==== Architektur ====
[[Datei:Otto Wagner Kirche - Am Steinhof IMG 3763 Lr.jpg|mini|Die [[Kirche am Steinhof]], 1904-1907 im Jugendstil erbaut]]
[[Datei:Hundertwasser 04.jpg|mini|Das [[Hundertwasserhaus]], 1983-1985 erbaut]]


In den Bezirken&nbsp;1,&nbsp;3,&nbsp;9,&nbsp;11 und&nbsp;19 bildet der [[Donaukanal]] einen Teil der Bezirksgrenzen, in den
In Wien finden sich Bauwerke aller Stilepochen der Architektur, von der [[Romanik|romanischen]] [[Ruprechtskirche (Wien)|Ruprechtskirche]] über den gotischen [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]], die [[barock]]e [[Wiener Karlskirche|Karlskirche]], die hochbarocke [[Jesuitenkirche (Wien)|Jesuitenkirche]] und die Bauten des [[Klassizismus]] bis zur [[Moderne]].


Bezirken&nbsp;11,&nbsp;19,&nbsp;21 und&nbsp;22 die [[Donau]]. Donaukanal und Donau trennen die Bezirke&nbsp;2 und&nbsp;20 von allen anderen; die
Besonders hervorzuheben ist jedoch die Architektur der [[Gründerzeit]], die die ehemalige Kaiserstadt Wien wie aus einem Guss erscheinen lässt. Genau diese ist es, die in ehemaligen Städten der Donaumonarchie, wie [[Budapest]] oder [[Prag]] oder [[Lemberg]] im ehemaligen Galizien, deren Zugehörigkeit zu [[Österreich-Ungarn]] architektonisch repräsentiert.


Bezirke 21 und 22 liegen als einzige am linken Donauufer. Auch der Wienfluss ist fast in seinem gesamten Verlauf durch die Stadt (ausgenommen den Abschnitt von
Der [[Jugendstil]] hat ebenfalls seine Spuren in Wien hinterlassen: Die [[Wiener Secessionsgebäude|Secession]], die [[Karlsplatz (U-Bahn-Station)|Stadtbahnstation Karlsplatz]] und die [[Kirche am Steinhof]] von [[Otto Wagner]] zählen zu den weltweit bekanntesten Bauten dieser Epoche. 1910 entstand mit dem [[Kai-Palast]] auch das österreichweit erste Bürohochhaus in Stahlbetonbauweise.


der westlichen Stadtgrenze bis [[Hütteldorf]]) stets Bezirksgrenze.
Wien hat eine lange und große Tradition als Schauplatz und Ausbildungsort internationaler Architektur. Folgende Architekten stammen von hier bzw. studierten hier: [[Adolf Loos]], [[Josef Hoffmann (Architekt)|Josef Hoffmann]], [[Otto Wagner]], [[Joseph Maria Olbrich]], [[Josef Plecnik]], [[Richard Neutra]], [[Rudolph Michael Schindler]], [[Margarete Schütte-Lihotzky]], [[Friedrich Kiesler]], [[Josef Frank (Architekt)|Josef Frank]], [[Coop Himmelblau]], [[Gustav Peichl]], [[Günther Domenig]], [[Hans Hollein]] und [[Luigi Blau]].


;Weitere administrative Unterteilungen
Eine der beliebtesten Touristenattraktionen stellt das ''[[Hundertwasserhaus]]'' von [[Friedensreich Hundertwasser]] dar, das als Gegenmodell zur nüchternen modernen Architektur gedacht ist. Ebenfalls von Hundertwasser künstlerisch gestaltet wurde die [[Müllverbrennungsanlage Spittelau]]. Ein weiteres Beispiel außergewöhnlicher Architektur ist die [[Wotrubakirche]] (Kirche ''Zur Heiligsten Dreifaltigkeit'') des Bildhauers [[Fritz Wotruba]]. Auffällig im Stadtbild sind auch die [[Wiener Flaktürme]] und die [[Wiener Wasserversorgung|Wiener Hochquellenwasserleitung]].
* Die [[Nationalratswahlordnung]] sieht die Unterteilung des Landeswahlkreises Wien in sieben Regionalwahlkreise vor.
* Die Stadt besteht bundesrechtlich aus zwölf [[Gerichtsbezirk]]en.
* Für das [[Grundbuch]] (Dokumentation des Grundeigentums) ist das Stadtgebiet in 89 [[Wiener Katastralgemeinden]] gegliedert, deren Grenzverlauf meist nicht mit


jenem der Gemeindebezirke übereinstimmt.
Eine Reihe von Stadtteilen wurden seit den 1990er Jahren neu erschlossen. Umfangreiche Bauvorhaben wurden rund um die [[Donau City]] (nördlich der Donau) und am [[Wienerberg]] (im Süden von Wien) umgesetzt. Der 202&nbsp;m hohe [[Millennium Tower Wien|Millennium Tower]] am Handelskai ist seit 1999 das bisher höchste in Wien gebaute Hochhaus und Zeichen einer architektonischen Wende in Wien hin zu mehr Selbstbewusstsein, aber auch Konformität.
* In der amtlichen Statistik ist Wien in 1364 [[Zählsprengel]] in 246 Zählbezirken geteilt.


;Gemeindebezirke
In den letzten Jahren werden vermehrt alte Gebäude mit moderner Architektur kombiniert, wie bei der Revitalisierung der [[Wiener Gasometer|Gasometer]] 2001, welche weltweites mediales Interesse auf sich zog. Der 2002 geschaffene [[Diva Award]] zeichnet jährlich mutige Immobilienprojekte aus, die das neue Selbstbewusstsein der Stadt demonstrieren.
{| class="wikitable sortable zebra"
|+ Bevölkerung in den [[Wiener Gemeindebezirke|23&nbsp;Gemeindebezirken]] (1.&nbsp;Jänner 2011)<ref>[http://www.wien.gv.at/statistik/pdf/menschen11.pdf


''STATISTISCHES JAHRBUCH DER STADT WIEN – 2011 – Menschen in Wien | 5. Bevölkerung''] – Tabelle 5.2.4 (PDF), Stadt Wien, abgerufen am 10. April
Wien hat im Vergleich zu anderen [[Metropole]]n eine statistisch geringe Anzahl von [[Hochhaus|Hochhäusern]]. Im Jahr 2006 gab es um die 100 Bauwerke über 40&nbsp;Meter Höhe. Die Stadtverwaltung setzt hier mittlerweile auf Qualität vor Quantität, mit dem Ziel, die [[Naturraum|Naturräume]] Wiens und die als [[Weltkulturerbe]] anerkannten historischen städtebaulichen Elemente zu erhalten. An geplanten Hochhausprojekten, die in den 1950er Jahren verwirklicht werden sollten, entzündeten sich wiederholt hitzige Diskussionen&nbsp;zum Beispiel beim Bau des [[Gartenbauhochhaus]]es, dessen Planung 1950 begann, aber erst 1963 fertiggestellt werden konnte.


2012</ref>
Deshalb gelten in Wien sehr strenge Richtlinien für die Planung, Genehmigung und den Bau von Hochhäusern. Gemäß Stadtplanung sind weite Teile Wiens, insbesondere in den inneren Bezirken, Ausschlusszonen, in denen keine Hochhäuser errichtet werden dürfen.<ref>''[http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/grundlagen/hochhauskonzept/ Hochhauskonzept – Städtebauliche Leitlinien für die Planung von Hochhausprojekten]'', Magistrat der Stadt Wien, MA 41</ref>
|- class="hintergrundfarbe5" valign="top"
! Gemeindebezirk<br /> !! Fläche<br />(km²) !! Einwohner<br /> !! Ausländer<br /><small>(nichtösterreichische<br />Staatsangehörigkeit)</small><br /> !!


Ausländer<br /><small>(Prozent)</small>
Nur rund 26 % der Gesamtfläche Wiens kommen somit überhaupt für die Hochhausplanung infrage. Auch dort müssen die Bauwerke dem [[Stadtplanung|städtebaulichen Leitbild]] entsprechen, eine Reihe von [[Auflage (Verwaltungsrecht)|Auflagen]] erfüllen und dürfen keine bedeutenden [[Sichtachse]]n beeinträchtigen. Deshalb entstehen neue Hochhäuser vorrangig in äußeren Bezirken, wo noch mehr Gestaltungsspielraum vorhanden ist und weniger städtebauliche Besonderheiten berücksichtigt werden müssen.
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|01}}{{AT-91}} || 3,01 || 16.854 || 3.482 || 20,7 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|02}}{{AT-92}} || 19,27 || 96.016 || 27.014 || 28,1 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|03}}{{AT-93}} || 7,39 || 85.045 || 19.984 || 23,5 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|04}}{{AT-94}} || 1,80 || 30.943 || 7.540 || 24,4 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|05}}{{AT-95}} || 2,03 || 53.178 || 15.377 || 28,9 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|06}}{{AT-96}} || 1,48 || 29.623 || 6.729 || 22,7 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|07}}{{AT-97}} || 1,61 || 30.392 || 7.135 || 23,5 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|08}}{{AT-98}} || 1,08 || 23.747 || 5.461 || 23,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|09}}{{AT-99}} || 2,99 || 39.688 || 9.823 || 24,8 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|10}}{{AT-910}} || 31,80 || 177.215 || 43.530 || 24,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|11}}{{AT-911}} || 23,27 || 90.712 || 17.781 || 19,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|12}}{{AT-912}} || 8,16 || 88.579 || 21.274 || 24,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|13}}{{AT-913}} || 37,70 || 51.292 || 6.343 || 12,4 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|14}}{{AT-914}} || 33,82 || 84.933 || 14.989 || 17,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|15}}{{AT-915}} || 3,86 || 72.021 || 24.520 || 34,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|16}}{{AT-916}} || 8,65 || 95.386 || 26.880 || 28,2 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|17}}{{AT-917}} || 11,35 || 52.913 || 14.070 || 26,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|18}}{{AT-918}} || 6,28 || 48.013 || 10.393 || 21,6 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|19}}{{AT-919}} || 24,90 || 68.820 || 11.928 || 17,3 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|20}}{{AT-920}} || 5,67 || 83.607 || 24.347 || 29,1 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|21}}{{AT-921}} || 44,52 || 142.603 || 19.950 || 14,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|22}}{{AT-922}} || 102,29 || 158.933 || 19.031 || 12,0 %
|- align="right"
| align="left" | {{SortKey|23}}{{AT-923}} || 32,02 || 93.629 || 10.597 || 11,3 %
|- class="sortbottom" align="right"
| align="left" class="hintergrundfarbe5" | [[Datei:Wien Wappen.svg|20px|Wien]] '''Stadt Wien''' || class="hintergrundfarbe5" | '''414,95''' || class="hintergrundfarbe5" |


'''1.714.142''' || class="hintergrundfarbe5" | '''368.178''' || class="hintergrundfarbe5" | '''21,5 %'''
''Siehe auch'': [[Liste der Hochhäuser in Wien]], [[Liste der höchsten Bauwerke in Wien]] und [[Ungebautes Wien]]
|}

Aktuelle Version vom 14. März 2014, 23:21 Uhr

Dieser Artikel behandelt die Hauptstadt Österreichs. Für weitere Bedeutungen siehe Wien (Begriffsklärung).
Wien
Landesflagge Landeswappen
Landesflagge Landeswappen
Logo
Logo
Basisdaten
Staat: Österreich
Amtssprache: Deutsch
ISO 3166-2: AT-9
UN/LOCODE: AT VIE
Kürzel, Kfz-Kennzeichen: W
Gemeindekennzahl: 90001[1]
Gemeindecode: 90101–92301[1]
Postleitzahlen: 1010–1239, 1400, 1450
Telefonvorwahl: 01, international: +43 - 1
Website: www.wien.gv.at
Politik
Bürgermeister und
Landeshauptmann:
Michael Häupl (SPÖ)
Regierende Parteien: SPÖ und Grüne
Letzte Wahl: 10. Oktober 2010
Nächste Wahl: Herbst 2015
Bevölkerung
Einwohner: 1.763.912 (1. Oktober 2013)[2]
Ballungsraum: 2.635.990 (2012)[3]
Rang: 1. von 9
Bevölkerungsdichte: 4.236 Einwohner je km²
Arbeitslosenquote: 9,1 % (April 2012)[4]
Ausländeranteil: 23,0 % (1. Jänner 2013)[5]
Migrationshintergrundanteil: 38,4 % (Jahresdurchschnitt 2012)[6]
Geographie
Fläche: 414,87 km²[7]
– davon Land: 395,50 km² (95,3 %)
– davon Wasser: 19,39 km² (4,7 %)
– Rang: 9. von 9
Verwaltungsgliederung
Bezirke: 1 Statutarstadt/Land,
23 Gemeindebezirke,
89 Katastralgemeinden
Gemeinden: 1
– davon Städte: 1
– davon Marktgemeinden: 0
Lage Wiens in Österreich
LiechtensteinSchweizBodenseeVorarlbergTirolTirolSalzburgKärntenBurgenlandWienSteiermarkOberösterreichNiederösterreichItalienSlowenienDeutschlandKroatienSlowakeiTschechienUngarnLage von Wien in Österreich
Über dieses Bild
Wiener Gemeindebezirke
Vorlage:Imagemap Wiener Gemeindebezirke
Sehenswürdigkeiten
RathausSchloss SchönbrunnWiener RiesenradStaatsoperStephansdomKunsthistorisches MuseumBlick auf Wien Richtung WienerwaldSachertorteDenkmal Johann Strauss SohnSecessionDonau CityHundertwasserhausCollage von Wien
Über dieses Bild

Wien ( Aussprache?/i) ist die Bundeshauptstadt von Österreich und zugleich eines der neun österreichischen Länder. Mit über 1,7 Millionen Einwohnern ist Wien die bevölkerungsreichste Großstadt Österreichs. Im Großraum Wien leben etwa 2,4 Millionen Menschen – das entspricht rund einem Viertel der österreichischen Gesamtbevölkerung. Bezogen auf seine Einwohnerzahl ist Wien die siebentgrößte Stadt der Europäischen Union sowie die zweitgrößte deutschsprachige Stadt.[8]

Wien ist internationaler Kongress- und Tagungsort und Sitz mehrerer internationaler Organisationen, wie beispielsweise der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Das Büro der Vereinten Nationen in Wien (UNOV) beherbergt einen der vier Amtssitze der Vereinten Nationen (UNO). Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat ebenfalls im Gebäudekomplex des Vienna International Centre (VIC), im Volksmund meist als UNO-City bezeichnet, ihren Sitz. Aufgrund seiner internationalen politischen Bedeutung zählt Wien zu den Weltstädten.

Wien war jahrhundertelang kaiserliche Reichshaupt- und Residenzstadt der Habsburger und damit als Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches, des Kaisertums Österreich und als eine der beiden Hauptstädte Österreich-Ungarns ein kulturelles und politisches Zentrum Europas. Als fünftgrößte Stadt der Welt nach London, New York, Paris und Chicago zählte Wien um das Jahr 1910 über zwei Millionen Einwohner.[9] Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges verlor Wien allerdings rund ein Viertel seiner Einwohner.

Die Altstadt Wiens,[10] die von der Habsburger Regentschaft geprägt ist, sowie das Schloss Schönbrunn wurden von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Der Stephansdom, neben dem Riesenrad im Prater und anderen Sehenswürdigkeiten ein Wahrzeichen Wiens, überragt als eines der höchsten Bauwerke der Stadt und als Metropolitankirche die Innenstadt.

Wien gilt als Stadt mit hoher Lebensqualität. In der internationalen Mercer-Studie 2014, in der die Lebensqualität in 221 Städten weltweit verglichen wurde, belegte Wien zum sechsten Mal in Folge den ersten Rang.[11][12] Eine Studie der UNO sah Wien 2012 als wohlhabendste Stadt der Welt.[13]

Name

Herkunft und Geschichte

Der Name der Stadt wird standarddeutsch [vi:n] ausgesprochen. In der Wiener Mundart hieß die Stadt Wean [veɐ̯n]; diese Bezeichnung ist heute, außer in speziellen Fällen wie z. B. Dialektkulturveranstaltungen, kaum noch in nennenswertem Ausmaß gebräuchlich.[14] Der Name leitet sich vom Fluss Wien ab (die Benennung von Siedlungen entlang der Donau nach einem dort mündenden Fluss ist im niederösterreichischen Raum weit verbreitet).

Überliefert ist der Name erstmals 881 in den Salzburger Annalen, wo von einer Schlacht ad Uueniam (lies: ad Weniam) berichtet wird, wobei allerdings unklar ist, ob die Stadt oder der Fluss gemeint ist.[15] Der althochdeutsche Name Wenia, von dem sich der heutige ableitet, kommt von der keltoromanischen Bezeichnung Vedunia („Waldbach“) für den Wienfluss; eine slawische Zwischenform ist denkbar, aber nicht belegt.[15] Der Name Vindobona bezog sich auf eine römische Siedlung innerhalb des heutigen Stadtgebiets, und wird heute noch mitunter für Wien benutzt (etwa auf lateinischen Urkunden), obwohl er mit dem heutigen Namen der Stadt keine etymologische Verwandtschaft aufweist.

Der Name in anderen Sprachen

Wien gehört zu jenen alten Städten, für die in vielen Sprachen eigene Namen bestehen. Im Englischen, Italienischen, Spanischen, Portugiesischen und anderen romanischen Sprachen ist Wien als Vienna oder Viena bekannt, im Französischen als Vienne, im Griechischen als Vienni, im Niederländischen als Wenen.

Eine eigenständige Bildung sind das ungarische Bécs bzw. Beč im Bosnischen/Kroatischen/Serbischen. Davon stammt auch die Form Beç aus der osmanischen Amtssprache ab, während es im modernen Türkisch Viyana heißt. Diese Form wird auf die ungarische Herrschaft im 9./10. Jahrhundert zurückgeführt und meist mit am Steilhang übersetzt. Die eigenständige Namensbildung wird als Indiz für die geringe Bedeutung Wiens in dieser Periode gewertet.[15]

Die slowenische Bezeichnung für Wien, Dunaj, verweist auf die Donau (die aber im heutigen Slowenischen Donava heißt). Auf Tschechisch heißt die Stadt Vídeň, auf Slowakisch Viedeň und auf Polnisch Wiedeń. Diese Formen haben wiederum keine etymologische Beziehung zum Bezirksnamen Wieden.

Geografie

Wien, Satellitenfoto 2002, Außenbezirke nur teilweise; Nord bei 1 Uhr (oben-rechts)

Wien ist mit einer Fläche von 414,87 Quadratkilometern[7] das kleinste Land Österreichs und vollständig vom Land Niederösterreich umgeben, zu dem es bis 1920 / 1921 (siehe Trennungsgesetz) gehörte. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 22,8 Kilometer, die West-Ost-Ausdehnung 29,4 Kilometer.[16] Der höchste Punkt ist der Hermannskogel (543 m ü. A.) am nordwestlichen Stadtrand, der tiefste die Lobau (151 m ü. A.) am südöstlichen Stadtrand.[16]

Da die Statutarstadt Wien seit 1920 / 1922 zugleich Land ist, scheint sie in Bundesländer-Rangreihungen auf: Wien verfügt unter den Bundesländern über den größten Anteil von Verkehrs- und Bauflächen an seiner Gesamtfläche. 11,6 Prozent[17] der Gesamtfläche sind bebautes Land, 11,1 Prozent Straßenverkehrsflächen und 2,2 Prozent Gleiskörper. Zugleich ist Wien auch das Land mit dem größten Anteil von Gartenflächen, die 28,4 Prozent oder 117,76 Quadratkilometer ausmachen. Was Gewässer betrifft (4,5 Prozent), so verfügen diese nur im Burgenland über einen größeren Anteil an der Gesamtfläche.

Wien ist eines von vier Bundesländern in Österreich, die Weinbau betreiben. 1,6 Prozent der Fläche werden von Weingärten eingenommen. Waldflächen bedecken 17,8 Prozent, landwirtschaftlich genutzt werden 14,8 Prozent der Stadt- und Landesfläche.

Geologie

Wien liegt am östlichen Ausläufer der Alpen, am Westrand des tertiären Wiener Beckens sowie an der vom Pleistozän bis heute im Wiener Raum landschaftsbildenden Donau. Der Untergrund der Stadt wird von verschiedenen geologischen Landschaften gebildet:

Ein System von nord-süd-gerichteten Störungen und Brüchen durchzieht das Stadtgebiet. Mächtige Grundwasserkörper sind in den Donauschottern anzutreffen.[18]

Lage

Die Entwicklung zu einer der bedeutendsten und größten Städte Mitteleuropas verdankt Wien unter anderem seiner günstigen geografischen Lage. Die Stadt liegt zwischen den nordöstlichen Ausläufern der Alpen im nordwestlichen Bereich des Wiener Beckens. Die historische Stadt entstand ausschließlich südlich der Donau, heute erstreckt sich das Stadtgebiet beiderseits des Flusses. Wien entstand an einem Kreuzungspunkt alter Verkehrsstraßen in West-Ost- (Donau) und Nord-Süd-Richtung (Bernsteinstraße). Die Donau ließ sich hier leicht durch- oder überqueren, da sich der Strom im Wiener Becken in zahlreiche Arme mit Inseln dazwischen auffächerte.

Die Lagegunst auch in Bezug auf die historischen Nachbarländer Mähren und Königreich Ungarn und die Routen Richtung Steiermark, Krain und Adriaküste trugen entscheidend dazu bei, dass sich Wien auf Dauer als Monarchenresidenz durchsetzte. Etwa von 1840 an führte dies auch zur Errichtung eines von Wien sternförmig ausstrahlenden Eisenbahnnetzes.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs und des Ostblocks 1989 wachsen die seit 1945 unterbrochen oder erschwert nutzbar gewesenen Verkehrs- und Wirtschaftsbeziehungen zu den nördlichen und östlichen Nachbarstaaten Österreichs wieder deutlich. So liegt Wien beispielsweise nur 60 km von der slowakischen Hauptstadt Bratislava (Pressburg) entfernt; solch eine Nähe zweier Hauptstädte ist in Europa einmalig (abgesehen vom Sonderfall Vatikan / Rom). Die Stadtverwaltung hat auf die Situation mit der Beteiligung an der Europaregion Centrope reagiert.

Landschaft

Vorlage:Großes Bild

Vom Wiener Stadtgebiet ist nur ein relativ kleiner Anteil verbaut. Etwa die Hälfte Wiens ist Grünland, größere Teile werden auch landwirtschaftlich genutzt.

Wien erstreckt sich von einer Seehöhe von 151 m über der Adria in der Lobau bis zu 542 m auf dem Hermannskogel. Hier, im Nordwesten, sowie im Westen und Südwesten Wiens reicht der Wienerwald mit seinen Höhen (Leopoldsberg, Kahlenberg) und Wäldern bis ins Stadtgebiet hinein. Die Donau tritt durch die Wiener Pforte, eine Enge zwischen dem rechtsufrigen Leopoldsberg und dem linksufrigen Bisamberg, nach Wien ein. Aus dem Wienerwald fließen außerdem zahlreiche kleine Flüsse in die Stadt, der bekannteste davon ist der Wienfluss. Die Berge im Westen werden im Süden von eiszeitlichen Terrassen (Wienerberg und Laaer Berg) fortgesetzt. Dieses gesamte Gebiet wird zum Weinbau genutzt, es bildet die Weinbauregion Wien.

Der Osten der Stadt ist geprägt vom Wiener Anteil am flachen Marchfeld, der der Landwirtschaft dient, aber zunehmend verbaut wird. Im Südosten findet sich die Lobau als Wiener Anteil am Nationalpark Donauauen.

Angesichts der (wie bei vielen europäischen Städten) vorwiegenden Westwetterlage befinden sich die gehobenen Wohngegenden eher am westlichen Stadtrand, wo unter anderem die Luft noch sauberer ist, während die alten Industriegebiete eher am südöstlichen Rand der Stadt situiert sind.

Stadtgliederung

Vereinigtes Wappen Wiens (H. Ströhl, 1902)


Wien, das als Statutarstadt auch als politischer Bezirk fungiert, wird seit 1954 in 23 Gemeindebezirke (1905–1938 21 Bezirke, 1938–1954 Groß-Wien mit 26 Bezirken) unterteilt. Von den Wienern werden die Bezirke entweder mit ihren Namen (beispielsweise „Ottakring“) oder mit ihren Nummern bezeichnet (beispielsweise „16. Bezirk“ oder auch „Der Sechzehnte“, schriftlich auch „Wien 16“). Diese Nummern befinden sich auf jedem Straßenschild vor dem Straßennamen (beispielsweise „16., Thaliastraße“) und bilden die zweite und dritte Stelle der Postleitzahl (1010 für den 1. Bezirk bis 1230 für den 23. Bezirk).

Die historische Altstadt, heute Großteil des 1. Bezirks, war noch im Revolutionsjahr 1848 deckungsgleich mit dem Stadtgebiet. Unter Kaiser Franz Joseph kam es 1850, 1890 / 1892 und 1904 / 1905 zu drei großen Stadterweiterungen.

Stadterweiterungen 1850, 1874, 1890 / 1892 und 1904 / 1905

1850 wurden die Vorstädte, großteils Gemeinden innerhalb des Linienwalls, als 2. bis 8. Bezirk (seit der Teilung des ursprünglichen 4. Bezirks in zwei Bezirke 1861: 9.) in die Stadt Wien einbezogen. 1874 wurden die außerhalb des Linienwalls gelegenen Gebiete des 4. und des 5. Bezirks zum neuen 10. Bezirk, Favoriten, zusammengefasst.

Nach einem niederösterreichischen Landesgesetz vom Dezember 1890, das am 1. Jänner 1892 in Kraft trat, wurden die heutigen Außenbezirke am rechten Donauufer, damals Vororte genannt, obwohl teils selbst bereits städtische Viertel, eingemeindet; damit besaß Wien nun 19 Bezirke. 1900 wurde der nördliche Teil des 2. Bezirks zum 20. Bezirk erklärt.

Bei der dritten großen Erweiterung, 1904 beschlossen, 1905 in Kraft getreten, wurde die Großgemeinde Floridsdorf am linken Donauufer als 21. Bezirk eingemeindet; er reichte von Strebersdorf im Norden bis zur Lobau im Südosten. (Das Gebiet zwischen Donau und Alter Donau verblieb aber zum Teil bis 1938 beim 2. Bezirk.) Die neuen Stadtgrenzen galten nun bis 1938.

Stadterweiterung 1938 und -verkleinerung 1954

Eine Vervierfachung seines Stadtgebietes erlebte Wien zur Zeit des Nationalsozialismus, als die Diktatur per 15. Oktober 1938 Groß-Wien mit 26 Bezirken schuf. Diese Entscheidung wurde 1946, in Kraft getreten 1954, großteils wieder rückgängig gemacht; von 97 1938 eingemeindeten Orten blieben nur 17 bei Wien: am linken Donauufer Stammersdorf, Süßenbrunn, Breitenlee und Essling, am rechten Donauufer (südlicher und südwestlicher Stadtrand) Albern, Unterlaa, Oberlaa und Rothneusiedl sowie die acht Ortschaften des heutigen 23. Bezirks (Liesing) samt dem Lainzer Tiergarten und (westlicher Stadtrand) Hadersdorf-Weidlingau. In der Folge änderten sich 1954–1956 einige Bezirksgrenzen. Die Stadtgrenzen sind seit 1954 unverändert.

Ortschaften und Stadtteile

In den meisten Außenbezirken sind für früher selbstständige Ortschaften die historischen Namen erhalten, aus deren Wappen sich auch die Bezirkswappen zusammensetzen. Einige Dörfer und Siedlungen aus früheren Epochen existieren heute jedoch nicht mehr (siehe Liste der Wüstungen in Wien). Viele Grätzln bzw. Stadtteile sind auf die eingemeindeten Vorstädte und Vororte zurückzuführen, andere wiederum sind durch Wohnbauinitiativen der letzten Jahrzehnte neu entstanden oder werden geografisch klar von anderen Gebieten abgegrenzt. Vorlage:Imagemap Wiener Gemeindebezirke

Bezirksgrenzen

Bei der Festlegung der Bezirksgrenzen versuchte man, diese markant entlang wichtiger Straßen oder Flüsse zu ziehen, wenngleich hierdurch einige ehemalige Gemeinden geteilt wurden. Die Innenbezirke 1 und 3 bis 9 werden durch den Gürtel von den Außenbezirken abgegrenzt. In den Bezirken 1, 3, 9, 11 und 19 bildet der Donaukanal einen Teil der Bezirksgrenzen, in den Bezirken 11, 19, 21 und 22 die Donau. Donaukanal und Donau trennen die Bezirke 2 und 20 von allen anderen; die Bezirke 21 und 22 liegen als einzige am linken Donauufer. Auch der Wienfluss ist fast in seinem gesamten Verlauf durch die Stadt (ausgenommen den Abschnitt von der westlichen Stadtgrenze bis Hütteldorf) stets Bezirksgrenze.

Weitere administrative Unterteilungen
  • Die Nationalratswahlordnung sieht die Unterteilung des Landeswahlkreises Wien in sieben Regionalwahlkreise vor.
  • Die Stadt besteht bundesrechtlich aus zwölf Gerichtsbezirken.
  • Für das Grundbuch (Dokumentation des Grundeigentums) ist das Stadtgebiet in 89 Wiener Katastralgemeinden gegliedert, deren Grenzverlauf meist nicht mit jenem der Gemeindebezirke übereinstimmt.
  • In der amtlichen Statistik ist Wien in 1364 Zählsprengel in 246 Zählbezirken geteilt.
Gemeindebezirke
Bevölkerung in den 23 Gemeindebezirken (1. Jänner 2011)[19]
Gemeindebezirk
Fläche
(km²)
Einwohner
Ausländer
(nichtösterreichische
Staatsangehörigkeit)

Ausländer
(Prozent)
Vorlage:AT-91 3,01 16.854 3.482 20,7 %
Vorlage:AT-92 19,27 96.016 27.014 28,1 %
Vorlage:AT-93 7,39 85.045 19.984 23,5 %
Vorlage:AT-94 1,80 30.943 7.540 24,4 %
Vorlage:AT-95 2,03 53.178 15.377 28,9 %
Vorlage:AT-96 1,48 29.623 6.729 22,7 %
Vorlage:AT-97 1,61 30.392 7.135 23,5 %
Vorlage:AT-98 1,08 23.747 5.461 23,0 %
Vorlage:AT-99 2,99 39.688 9.823 24,8 %
Vorlage:AT-910 31,80 177.215 43.530 24,6 %
Vorlage:AT-911 23,27 90.712 17.781 19,6 %
Vorlage:AT-912 8,16 88.579 21.274 24,0 %
Vorlage:AT-913 37,70 51.292 6.343 12,4 %
Vorlage:AT-914 33,82 84.933 14.989 17,6 %
Vorlage:AT-915 3,86 72.021 24.520 34,0 %
Vorlage:AT-916 8,65 95.386 26.880 28,2 %
Vorlage:AT-917 11,35 52.913 14.070 26,6 %
Vorlage:AT-918 6,28 48.013 10.393 21,6 %
Vorlage:AT-919 24,90 68.820 11.928 17,3 %
Vorlage:AT-920 5,67 83.607 24.347 29,1 %
Vorlage:AT-921 44,52 142.603 19.950 14,0 %
Vorlage:AT-922 102,29 158.933 19.031 12,0 %
Vorlage:AT-923 32,02 93.629 10.597 11,3 %
Wien Stadt Wien 414,95 1.714.142 368.178 21,5 %

Klima

Das Wiener Klima bildet ein Übergangsklima mit ozeanischen Einflüssen aus dem Westen und kontinentalen Einflüssen aus dem Osten. Dies macht sich im Jahresvergleich durch meist stark schwankende Messergebnisse bemerkbar. Insgesamt hat Wien meist nur geringere Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden zu verzeichnen. Die Winter sind im Vergleich zu anderen Teilen Österreichs eher mild. Die mittlere Lufttemperatur beträgt im 30-jährigen Mittel im Stadtzentrum durchschnittlich 11,4 Grad Celsius, in den Außenbezirken (ZAMG Wetterstation Hohe Warte) 10,2 Grad Celsius. Die mittlere Niederschlagsmenge liegt bei rund 600 Millimetern, wobei im Westen der Stadt im Durchschnitt 741,5 Millimeter gemessen werden, im Osten hingegen nur 514,5 Millimeter. 60 Sommertagen stehen rund 70 Frosttage gegenüber. In Wien befindet sich der Sitz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Vorlage:Klimatabelle

Natur

Flora

Der Wien-Blaustern (Scilla vindobonensis) wurde nach der Stadt benannt.

Durch Wien verläuft eine Grenze zwischen zwei Florenregionen, welche beide dem holarktischen Florenreich angehören. Nur der westlichste, zum Wienerwald gehörige Teil der Stadt zählt, wie fast das ganze restliche Österreich, zur Mitteleuropäischen Florenregion, während das restliche Stadtgebiet der Pannonischen Florenprovinz angehört, welche wiederum den westlichsten Teil der südsibirisch-pontisch-pannonischen Florenregion darstellt. Außerhalb von Wien haben in Österreich sonst nur noch das Burgenland und Niederösterreich Anteil an der südsibirisch-pontisch-pannonischen Florenregion, welche sich von Südsibirien über die Ukraine, Siebenbürgen, die Vojvodina und die Ungarische Tiefebene bis an den Alpenostrand erstreckt. Zudem ist in Wien ein submediterraner Einfluss feststellbar. Aus diesem Grund wachsen in Wien viele Arten, die in Österreich einzigartig und entsprechend schützenswert sind.[20]

In Wien treten 1.490 Vollstatus-Gefäßpflanzen-Arten bzw. 1.545 Elementar-Gefäßpflanzen-Taxa heimisch oder alteingebürgert auf. Inklusive der Neubürger und Unbeständigen handelt es sich um 2.194 Taxa.[21] Dies sind hohe Werte für eine Großstadt: zum Vergleich kann das mehr als sechsmal so große und viel weniger dicht bebaute Vorarlberg mit nur 1.683 Vollstatus-Gefäßpflanzen-Arten, also um 13 Prozent mehr, aufwarten.[22]

Naturschutz

Der Schutz der Natur ist in Wien durch diverse Rechtsnormen, wie das Wiener Naturschutzgesetz, das Wiener Nationalparkgesetz und die Wiener Naturschutzverordnung, geregelt.[23] Es existieren folgende Schutzstufen: Europaschutzgebiet (Natura 2000), Nationalpark, Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, geschützter Landschaftsteil, ökologische Entwicklungsfläche, Naturdenkmal, geschütztes Biotop, Biosphärenpark und Ramsar-Gebiet.[24]

Die größten und bedeutendsten Schutzgebiete sind der Bisamberg und die Alten Schanzen, der Nationalpark Donauauen sowie der Biosphärenpark Wienerwald. Daneben existieren eine größere Anzahl kleinerer Schutzgebiete und -objekte.

Geschichte

Die Anfänge der städtischen Geschichtsschreibung gehen auf das 13. Jahrhundert mit der Stadtchronik von Jans dem Enikel zurück.

Urgeschichte, Römerzeit, Mittelalter

Römische Ausgrabungen am Hohen Markt

Archäologische Funde zeigen, dass schon während der Altsteinzeit Menschen das Gebiet begangen haben und dass ab der Jungsteinzeit das Wiener Becken kontinuierlich besiedelt war. Von der bronzezeitlichen Urnenfelderkultur zeugen in Wien etliche Brandgräber aber auch Siedlungsspuren. Die ältere eisenzeitliche Hallstattkultur ist in Wien u. a. durch einen noch immer gut sichtbaren Grabhügel und Siedlungsreste vertreten. Aus keltischer Zeit ist ein Oppidum auf dem Leopoldsberg und eine keltischen Siedlung mit dem Namen Vedunia („Waldbach“) bekannt.

Im 1. Jahrhundert n. Chr. legten die Römer an der Stelle des heutigen Wiener Stadtzentrums nahe der Donau ein Militärlager (castrum) mit der angeschlossenen Zivilstadt Vindobona (im heutigen 3. Gemeindebezirk) zur Grenzsicherung der Provinz Pannonien an. Noch heute kann man an den Straßenzügen des 1. Bezirks (Innere Stadt), den Mauerverlauf und die Straßen des Lagers erkennen. Die Römer blieben bis ins 5. Jahrhundert. Das römische Legionslager lag weit im Osten des weströmischen Reiches und fiel daher den Wirren der germanischen Völkerwanderung rasch zum Opfer.

Zentrum des frühmittelalterlichen Wien war der Berghof, ein Wirtschaftshof für den Weinbau. Die erste urkundliche Erwähnung im Mittelalter erfolgte 881 in den Salzburger Annalen, wo apud Weniam eine Schlacht gegen die Magyaren stattfand, wobei unklar ist, ob es sich um die Stadt oder um den Wienfluss handelt. Mit dem Sieg des ostfränkischen Königs Otto I. über die Magyaren im Jahr 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld begann der Aufstieg Wiens wie auch Österreichs.

Im Jahre 976 wurde unter den Babenbergern die Markgrafschaft Ostarrichi (Marcha orientalis) eingerichtet, auf deren Gebiet, an der Grenze zu Ungarn, auch Wien lag. Bereits im 11. Jahrhundert war Wien ein wichtiger Handelsort, 1155 machte Heinrich Jasomirgott Wien zu seiner Hauptstadt. Nur ein Jahr später wurde Österreich mit dem Privilegium Minus zum Herzogtum erhoben und Wien damit Residenz des Herzogs.

Nach Beendigung des Dritten Kreuzzuges wurde der englische König Richard Löwenherz bei seiner Rückreise nach England von Markgraf Leopold V. dem Tugendreichen 1192 in Erdberg bei Wien (heute im 3. Bezirk) gefangen genommen und in Dürnstein gefangen gehalten. Mit dem üppigen Lösegeld wurde eine Münzprägestätte eingerichtet und die erste große Stadterweiterung finanziert. 1221 bekam Wien als zweite Stadt im Herzogtum Österreich nach Enns (1212) das Stadt- und Stapelrecht verliehen.[25] Letzteres bedeutete, dass Kaufleute, die durch Wien zogen, in der Stadt ihre Waren zum Verkauf anbieten mussten. Dies ermöglichte den Wienern den Zwischenhandel, sodass Wien bald weit reichende Handelsbeziehungen, insbesondere entlang der Donau und nach Venedig unterhielt und als eine der bedeutendsten Städte des Reichsgebiets galt.

Habsburger

Rudolf IV., der Stifter – Er prägte maßgeblich die Stadt.
Wien in der Schedelschen Weltchronik, 1493

Mit dem Sieg Rudolfs I. 1278 über Ottokar II. von Böhmen begann die Herrschaft der Habsburger in Österreich. Unter den Luxemburgern wurde Prag zur kaiserlichen Residenzstadt, in deren Schatten Wien stand. Die frühen Habsburger versuchten, die Stadt auszubauen, um Schritt zu halten.

Große Verdienste erwarb sich Rudolf IV., der durch eine kluge Wirtschaftspolitik den Wohlstand hob. Zwei Entscheidungen haben ihm den Beinamen der Stifter eingetragen: die Gründung der Universität Wien 1365 (Vorbild war Prag) und der Bau des gotischen Langhauses von St. Stephan. Die folgende Zeit der Erbstreitigkeiten unter den Habsburgern brachte nicht nur viele Wirren, sondern auch einen wirtschaftlichen Niedergang.

Wien, 1773–81

1438 wurde Wien nach der Wahl Herzog Albrechts V. zum römisch-deutschen König (Albrecht II.) Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches; mit dem Namen Albrecht ist auch die Wiener Gesera verbunden, im Zuge derer in den Jahren 1421/22 die Wiener Juden vertrieben oder getötet wurden. 1469 wurde die aufstrebende Stadt zum Bischofssitz und damit der St. Stephan zur Kathedrale. In der Ära des schwachen Friedrich III. war Wien immer auf der Seite seiner Gegner, da er den Landfrieden gegen umherziehende Söldnerbanden nicht gewährleisten konnte. 1556 schließlich wurde Wien endgültig Sitz des Kaisers, nachdem Ungarn und Böhmen zum Herrschaftsbereich der Habsburger hinzugekommen waren.

Ab 1551 begann die Zeit der Rekatholisierung der Stadt, die durch die Lehre des Martin Luther ziemlich rasch protestantisch geworden war. König Ferdinand I. holte die Jesuiten nach Wien, die daraufhin großen Einfluss im Volk erlangten. Die Jesuiten gründeten ein Kollegium, ihnen wurde die Universität Wien übertragen, sie übten die Bücherzensur aus, womit die Stadt zum Ausgangspunkt der Gegenreformation im Heiligen Römischen Reich wurde. Deren wichtigster Repräsentant war Melchior Khlesl, der Bischof von Wien um 1600. Der Glaubenskrieg führte zu brutaler Enteignung und Vertreibung, sodass nach 1640 kaum noch Protestanten in Wien und Österreich lebten.

„Türkenbelagerungen“ durch das Osmanische Reich

Die Entsatzschlacht am Kahlenberg 1683 während der zweiten Türkenbelagerung

Im Jahre 1529 wurde Wien das erste Mal von den Türken erfolglos belagert. Die Grenze zwischen dem habsburgischen und dem osmanischen Teil Ungarns verlief fast zweihundert Jahre lang nur etwa 150 Kilometer östlich der Stadt, was ihre Entwicklung ziemlich einschränkte. Immerhin erhielt Wien nunmehr moderne Befestigungsanlagen.

Diese Befestigungsbauten, die bis ins 17. Jahrhundert hinein den Hauptteil der Bautätigkeit ausmachten, sollten sich 1683 bei der Zweiten Türkenbelagerung bewähren, denn sie schützten die Stadt zwei Monate lang, bis die türkische Armee wegen des Eintreffens des vom Polenkönig Jan Sobieski angeführten Entsatzheeres die Belagerung Wiens beenden musste. Dies war der Beginn des endgültigen Zurückdrängens des Osmanischen Reiches aus Mitteleuropa.

Glanzzeit von Barock und Klassizismus

Das barocke Wien: Blick vom Schloss Belvedere (Gemälde von Canaletto, 1758)

In der Folge setzte rege Bautätigkeit ein, die Stadt blühte auf. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde Wien weitgehend barockisiert (Vienna gloriosa). Zahlreiche Adelspalais wurden gebaut; dies ist vor allem mit den Namen der Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lukas von Hildebrandt verbunden. Rege Bautätigkeit gab es aber auch außerhalb der Stadtmauern. Seit 1704 hatten die Vorstädte ihr eigenes, großzügig angelegtes Befestigungssystem, den Linienwall, etwa im Verlauf der heutigen Gürtelstraße.

Nach den Einschnitten durch die großen Pestepidemien von 1679 und 1713 wuchs die Bevölkerung ständig. Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Manufakturen gegründet, die erste in der Leopoldstadt. Es entwickelten sich Kanalisation und Straßenreinigung, was die hygienischen Verhältnisse verbesserte.

Mit dem Aufblühen der Stadt entwickelte sich Wien bald zu einem wichtigen europäischen Kulturzentrum, gipfelnd in der Musik der Wiener Klassik (Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert).

Die Kaiserstadt zwischen Konservativismus und Avantgarde

Unter der Herrschaft von Kaiser Franz Joseph I., selbst ein amusischer Mensch, erlebte Wien eine beispiellose Blütezeit der Kunst, Kultur und Architektur.
Alt-Wien“ muss weichen. Historistische Zinshäuser (hier im Hintergrund) ersetzen den Dorfcharakter der ehemaligen Vorstädte.
Ringstraße mit k.k. Reichsratsgebäude (Parlament) um 1900
Ball der Stadt Wien mit Bürgermeister Karl Lueger als Gastgeber im Festsaal des Rathauses, 1904

In den Koalitionskriegen wurde Wien zweimal – 1805 und 1809 – von Napoleons Truppen eingenommen. 1804 wurde es die Hauptstadt eines neuen Staates – des Kaisertums Österreich. 1806 wurde in Wien das Erlöschen des Heiligen Römischen Reiches verkündet. Nach dem Sieg über Napoleon fand 1814/15 der Wiener Kongress statt, der die politischen Verhältnisse in Europa neu ordnete.

Die folgende Epoche des Vormärz ist durch rigide politische Repression, aber auch durch die aufblühende Biedermeier-Kultur charakterisiert. In dieser Epoche setzte zudem die Industrialisierung ein – 1837 wurde die erste (Lokomotiv-)Eisenbahnstrecke Österreichs eröffnet, und zwar die erste Teilstrecke der (Kaiser-Ferdinand-)Nordbahn von Floridsdorf nach Deutsch-Wagram.

Die französische Februarrevolution 1848 wirkte sich auch in Wien aus. Am 13. März brach zunächst die Märzrevolution aus, die Staatskanzler Metternich sehr bald zum Rücktritt zwang, am 6. Oktober dann die Wiener Oktoberrevolution. Letztlich siegte kaiserliches Militär gegen die Demokraten: Der den Bürgern aus Frankfurt am Main zu Hilfe gekommene Demokrat Robert Blum wurde in der Brigittenau exekutiert.

1850 begann die erste Phase der Stadterweiterung, indem die „Vorstädte“ innerhalb des Linienwalls und die auf Donauinseln gelegene Leopoldstadt eingemeindet wurden. Ab 1858 wurden die Stadtmauern um die Altstadt geschleift und an ihrer Stelle die Ringstraße gebaut, die mit Monumentalbauten gesäumt wurde. Vom Ringstraßenstil (Historismus) ist Wien architektonisch entscheidend geprägt. Diese Zeit gipfelte in der Weltausstellung 1873; mit dem während der Ausstellung erfolgten großen Börsenkrach ging die Gründerzeit zu Ende.

Nach der großen Überschwemmung von 1830 hatte es immer wieder Überlegungen zu einer Donauregulierung gegeben, diese wurde 1868 bis 1875 durchgeführt. Die vielen verästelten Seitenarme der Donau wurden abgegraben und ein schnurgerader Hauptstrom abseits der Stadt geschaffen. Der Arm, der zur Inneren Stadt führte, wurde in veränderter, regulierter Form belassen, er trägt den Namen Donaukanal.

Mit Beginn der Industrialisierung in Wien Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt einen enormen Bevölkerungszuwachs. Die Einwohnerzahl erreichte um 1870 eine Million und 1910 zwei Millionen. Die dörflich geprägte „Alt-Wiener“ Bauweise außerhalb des Rings wurde nach einem Stadtentwicklungsplan durch vier- bis sechsgeschoßige Wohn- und Geschäftshäuser ersetzt. Damit einher gingen große gesellschaftliche Umbrüche. Mit dem Entstehen einer großen Arbeiterklasse und Armut in weiten Teilen der Bevölkerung erstarkte die Sozialdemokratie. Die große Unterschicht teilte sich oft kleine Wohnungen untereinander und mit „Bettgehern“ auf. Zuwanderer aus allen Teilen der k.u.k. Monarchie, insbesondere Tschechen, verwandelten Wien in einen kulturellen Schmelztiegel.

Bekanntester Bürgermeister der Kaiserzeit ist Karl Lueger, ein charismatischer Christlichsozialer, der 1897–1910 amtierte und sowohl durch umfassende kommunale Reformen als auch durch rabiaten Antisemitismus bekannt wurde; dieser prägte das politische Leben jener Zeit und richtete sich sowohl gegen „Ostjuden“ aus Galizien als auch gegen das assimilierte und wirtschaftlich erfolgreiche jüdische Wiener Bürgertum.

Zu dieser Zeit erlebte die Stadt in der Wiener Moderne ihren bisher letzten kulturellen Höhepunkt. Er ist nicht zuletzt mit der Künstlervereinigung Secession verbunden, die Wien zu einem Zentrum des Jugendstils machte. In der Musik entstand die Zweite Wiener Schule um Arnold Schönberg. In der Literatur steht Jung-Wien für den Übergang zur Moderne, wobei das Kaffeehaus ein Zentrum kulturellen Schaffens darstellte. Inmitten dieser fruchtbaren kulturellen Atmosphäre wurde von Sigmund Freud die Psychoanalyse begründet.

Erster Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg führte zwar nicht zu unmittelbarer Bedrohung Wiens, jedoch mit zunehmender Kriegsdauer zu einer verheerenden Versorgungskrise. Das Ende des „großen Krieges“ war auch das Ende Österreich-Ungarns. Am 30. Oktober 1918 entstand der neue Staat Deutschösterreich (ab Oktober 1919 Republik Österreich genannt). Am 11. November 1918 gab Kaiser Karl I. eine Verzichtserklärung ab und verließ am selben Tag Schloss Schönbrunn und damit Wien; am 12. November 1918 wurde von der Provisorischen Nationalversammlung im Parlament in Wien die Republik ausgerufen.

Erste Republik und „Ständestaat“

Wien trat nun in eine völlig neue, in seiner bisherigen Geschichte ungewohnte Rolle ein: überdimensionierte Hauptstadt eines Kleinstaates zu sein, in anderen Teilen des Landes als „Wasserkopf“ kritisiert; eines Staates, dessen Lebensfähigkeit von vielen bezweifelt wurde. Am 12. November 1918 wurde auch beschlossen, dass Deutschösterreich ein Teil der deutschen Republik ist; das Vorhaben erwies sich im Frühjahr 1919 als undurchführbar.

Im am 10. November 1920 in Kraft getretenen Bundes-Verfassungsgesetz, dem Kern des österreichischen Verfassungsrechts, wird Wien als eigenes Land definiert. Daher enthält die am gleichen Tag beschlossene und am 18. November 1920 in Kraft getretene Wiener Stadtverfassung einen Abschnitt über Wien als Land, und Bürgermeister (als Landeshauptmann) und Gemeinderat (als Landtag) nahmen in der Folge die Landeskompetenzen Wiens wahr. Das die letzten vermögensrechtlichen Regelungen der Trennung von Niederösterreich enthaltende Trennungsgesetz trat am 1. Jänner 1922 in Kraft. Deshalb wird meist dieses Datum als Gründungsdatum des Landes Wien genannt, obwohl es seit 10. November 1920 besteht.

Wien bildet seither, ausgenommen die Zeit 1934–1945 (bundesunmittelbare Stadt im Austrofaschismus, Reichsgau unter NS-Herrschaft), ein eigenes Land. Einer der Gründe der Trennung vom Umland waren (neben der von bevölkerungsärmeren Bundesländern befürchteten Dominanz Niederösterreichs im neuen Kleinstaat) die Differenzen zwischen mehrheitlich sozialdemokratischer Stadt- und mehrheitlich christlichsozialer Landbevölkerung. Die Trennung war für die weitere Entwicklung Wiens sehr bedeutsam, da die Stadt nunmehr Steuerhoheit besaß.

Der Karl-Marx-Hof ist ein Paradebeispiel des sozialen Wohnbaus des „Roten Wiens“ vor 1934.

Die Politik der Stadtregierung dieser Zeit („Rotes Wien“) wurde international als Pionierleistung anerkannt. Es wurde ein dichtes Netz an Sozialeinrichtungen und den Arbeitern in „Gemeindebauten“ (kommunalen Wohnbauten) Wohnraum in großem Stil geschaffen.

Für die wirtschaftliche und politische Instabilität der Ersten Republik war Wien die „Bühne“. Hier wurden im Parlament, in den Medien, in den politischen Organisationen und auch bei vielen Demonstrationen die politischen Entscheidungen der konservativen Regierung angegriffen bzw. verteidigt. Der Brand des Justizpalastes am 15. Juli 1927, bei dem es zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten mit insgesamt 94 Todesopfern kam, war ein Zeichen beginnender Radikalisierung.

Der Kampf der beiden großen politischen Lager kulminierte vom 12. bis 15. Februar 1934 im „Februaraufstand“ der Sozialdemokraten (so die Regierungsversion) bzw. im „Bürgerkrieg, bei dem die Regierung das Militär gegen das Volk einsetzte“ (sozialdemokratische Lesart). Es folgte für vier Jahre die klerikale, austrofaschistische Diktatur des Ständestaates, die Wien zur „bundesunmittelbaren Stadt“ erklärte und seine demokratische Stadtverwaltung am 12. Februar 1934 des Amtes enthob. Der im gleichen Jahr folgende Juliputsch österreichischer Nationalsozialisten scheiterte, kostete aber Diktaturkanzler Engelbert Dollfuß das Leben.

Am 12. März 1938 ließ Adolf Hitler, 1933 zum Reichskanzler bestellt, die deutsche Wehrmacht in Österreich einmarschieren, um hier mit tätiger Mithilfe der österreichischen Nationalsozialisten, die am 11. März mit der „Machtübernahme“ begonnen hatten, die austrofaschistische Diktatur durch die NS-Herrschaft zu ersetzen (siehe Anschluss Österreichs).

Wien zur Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges

Unmittelbar nach dem deutschen Einmarsch (1938) begannen „arische“ Wiener, jüdische Wiener zu bedrohen, zu quälen, zu berauben, und die Schutzstaffel (SS) begann, sie aus ihren Wohnungen zu werfen.

Von den knapp 200.000 jüdischen Wienern wurden rund 120.000 beraubt und in die Emigration getrieben (bekanntester Flüchtling war Sigmund Freud), etwa 60.000 wurden ermordet.

Die Wiener Stadtverwaltung wurde nach nationalsozialistischem Muster neu geordnet, durch Eingemeindungen entstand Groß-Wien mit dem Dreifachen der heutigen Stadtfläche als eigener Reichsgau; eine „Entprovinzialisierung der Provinz“ wurde angestrebt. 1941 feierte die NS-Stadtverwaltung im Rahmen der „Mozartwoche des Deutschen Reiches“ ein Mozart-Jahr zum 150. Todestag des deutschen Komponisten.

Ab dem 17. März 1944 erfolgten Luftangriffe auf Wien. Dabei wurde rund ein Fünftel der Stadt zerstört. Nicht durch Kampfhandlungen, aber infolge einer Plünderung geriet auch der Stephansdom in Brand, der zuvor den Luftkrieg ohne Bombentreffer überstanden hatte. Im April 1945 kam es zur achttägigen Schlacht um Wien, die mit der Niederlage der NS-Truppen und der Besetzung durch die aus Ungarn vorgerückte Rote Armee endete.

Folgen der NS-Zeit

Der bis 1938 wirksame Nachhall der Hauptstadtfunktion Wiens in der Monarchie war mit dem Beginn der NS-Zeit zu Ende. Das geistige und künstlerische Leben Wiens erlitt vor allem durch die Judenverfolgung einen enormen, nicht wieder zu kompensierenden Aderlass. Das Entstehen des Ostblocks machte Wien zu einem Treffpunkt der Spione aus Ost und West, bremste aber den wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Wiederaufbau Wiens stark.

Mehr als 20 Prozent des Hausbestandes waren ganz oder teilweise zerstört, beinahe 87.000 Wohnungen unbewohnbar. Im Stadtgebiet wurden mehr als 3000 Bombentrichter gezählt, zahlreiche Brücken lagen in Trümmern, Kanäle, Gas- und Wasserleitungen hatten schwere Schäden erlitten. Zunächst ging es somit um die Lösung elementarster Probleme, die Stadt musste erst wieder funktionsfähig gemacht werden.[26]

Besatzung, Zweite Republik, Wiederaufbau

Von 1. September 1945 bis 27. Juli 1955 war Wien in seinen Grenzen vor 1938 in vier Sektoren geteilt. Die aufgehellten Gebiete wurden 1938 Groß-Wien eingemeindet und zählten zur sowjetischen Besatzungszone Niederösterreich.

Wenige Tage nach dem Ende der Kämpfe des Zweiten Weltkriegs im Raum Wien sorgte die Sowjetarmee für den Aufbau einer neuen Stadtverwaltung. Auch politische Parteien formierten sich wieder. Erst im Herbst 1945 ließen die Sowjets auch Militärkontingente der anderen drei Alliierten, Vereinigte Staaten, Großbritannien und Frankreich, nach Wien; es blieb dann bis 1955 Viersektorenstadt. Im 1. Bezirk, der keiner der vier Besatzungsmächte fix zugeteilt war, wechselte die Besatzung jeden Monat.

Auf dem Schwarzenbergplatz, dessen südlicher Teil 1946–1956 Stalinplatz hieß, errichtete die Rote Armee 1945 das als Befreiungsdenkmal, Heldendenkmal oder Denkmal der Roten Armee bezeichnete Monument. Es wurde am 19. August 1945 enthüllt und wird seither von der Stadtverwaltung instand gehalten. Seine Bestandsgarantie ist im Staatsvertrag vereinbart.

Nach dem Krieg erfolgte in Wien, wie überall im Land und in Westeuropa, ein beispielloser Wirtschaftsaufschwung, an dem der Marshall-Plan ganz wesentlichen Anteil hatte. Mit dem 4. Lohn-Preis-Abkommen der Sozialpartner unzufriedene, kommunistisch dominierte Arbeiter führten 1950 den Oktoberstreik durch. Sie blieben durch das Eingreifen der sozialdemokratisch dominierten Bauarbeitergewerkschaft erfolglos.

1954 konnte, nachdem die Sowjetunion ihr Veto aufgegeben hatte, die 1946 beschlossene Reduktion Groß-Wiens auf das heutige Stadtgebiet in Kraft treten. 80 frühere Ortsgemeinden kehrten zu Niederösterreich zurück, 17 blieben bei Wien.

Am 15. Mai 1955 erlangte das Land mit dem Österreichischen Staatsvertrag die volle Freiheit zurück. Der Vertrag trat am 27. Juli 1955 in Kraft, worauf die Besatzungstruppen binnen drei Monaten abzuziehen hatten.

Vom Ungarnaufstand zur Gegenwart

Die zweite Reichsbrücke im Jahr 1975 (1976 eingestürzt); links im Hintergrund das gerade in Bau befindliche Vienna International Centre
Das moderne Wien: Blick auf das Vienna International Centre an der Donau, dritter Sitz der Vereinten Nationen, die Donau City und den Donauturm

Im Herbst 1956 nahm Wien viele Ungarn auf, die nach dem gescheiterten Aufstand gegen das kommunistische Regime nach Westen geflohen waren. Ebenso wurden 1968 viele Tschechen und Slowaken aufgenommen, die nach dem gewaltsamen Ende des Prager Frühlings die Tschechoslowakei verlassen hatten. Erst vom November 1989 an wurde Wien wieder selbstverständliches Reiseziel für die Bürger dieser Länder.

1957 nahm – als erste internationale Organisation nach 1945 – die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) ihren Sitz in der Stadt. Seit 1965 ist Wien zudem der Sitz der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). 1961 fand in Wien ein Gipfeltreffen zwischen dem US-Präsidenten John F. Kennedy und dem sowjetischen Parteichef Nikita Chruschtschow statt. 1979 wurde das Vienna International Centre (der dritte Amtssitz der Vereinten Nationen), das gemeinsam mit dem später erbauten Austria Center Vienna die UNO-City bildet, eröffnet. All dies trug zur Positionierung Wiens als Stadt der Kongresse und der Vermittlung in Konfliktsituationen bei. Seit 2003 gehört Wien zur Europaregion Centrope und bildet gemeinsam mit dem benachbarten Bratislava eine „Twin City“ („Zwillingsstadt“), die heute eine Bevölkerung von rund 3 Millionen Menschen umfasst.

1964 fand auf dem Gelände eines früheren Mistplatzes am linken Donauufer die WIG 64, die Wiener Internationale Gartenschau 1964, statt – mit dem Donauturm als neuem Wahrzeichen. 1986 wurde die an Stelle des alten Überschwemmungsgebiets neben dem Donaustrom gegrabene Neue Donau fertiggestellt, ebenso die zwischen den beiden Gewässern entstandene Donauinsel, die sich zu einem beliebten Erholungsgebiet entwickelte. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde beiderseits der Donau eine neue Skyline mit einem Hochhausviertel geschaffen.

Ein wesentlicher Impuls für die Infrastruktur der Stadt war der Bau einer modernen U-Bahn, die die aus der Zeit um 1900 stammende (und von Anfang an ungenügende) Stadtbahn ersetzen und neue Stadtviertel erschließen sollte. 1978 wurde die erste Neubau-Teilstrecke der Linie U1 eröffnet.

2001 wurde auf dem Gelände der früheren kaiserlichen Hofstallungen das MuseumsQuartier, eines der größten Kulturareale Europas, eröffnet.

Heute wird Wien in internationalen Bewertungen zu den Städten mit der besten Lebensqualität gezählt, zuletzt (2011) erreichte es Rang 1 weltweit vor Zürich und Auckland an zweiter und dritter sowie München und Vancouver an vierter bzw. fünfter Stelle.[27] Dazu tragen der hohe Grünanteil am Stadtgebiet (ca. 50 Prozent), die vergleichsweise sehr gute ökologische Qualität der Stadt (mit Ausnahme der Luftqualität und des Verkehrs),[28] die hohe soziale und polizeiliche Sicherheit, das erstklassige Gesundheitswesen, das hoch entwickelte Bildungswesen, die Dichte an kulturellen Einrichtungen, die effiziente öffentliche Verwaltung, die Freizeitqualität Wiens und das dichte Netz öffentlicher Verkehrsmittel wesentlich bei.

Am 9. Dezember 2012 hat Wien zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Hauptbahnhof erhalten. An diesem Tag wurde der beim Südtiroler Platz neu gebaute Wiener Hauptbahnhof teilweise in Betrieb genommen. Die vollständige Inbetriebnahme soll bis 2014 erfolgen. Es handelt sich nicht, wie bei den traditionellen großen Wiener Bahnhöfen, um einen Kopfbahnhof, sondern um einen Durchgangsbahnhof, der Südbahn und Ostbahn verknüpft, aber auch Züge von Nord- und Westbahn einbinden kann.

Ein architektonischer Markstein wurde 2013 mit der Eröffnung des WU-Campus gesetzt. Dessen Herzstück, das Library and Learning Center stammt von Zaha Hadid.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerung von Wien, 1590-2013
Bevölkerungsentwicklung in Wien seit 2002

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges zählte Wien rund 2,1 Millionen Einwohner. Zwischen 1910 und 1918 war sie die viertgrößte Stadt der Welt, bevor Wien von Berlin überholt wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg sank die Einwohnerzahl um etwa 200.000 Personen; viele Beamte und Angestellte nichtdeutscher Muttersprache kehrten in ihre Ursprungsländer zurück. Die Jahre als Hauptstadt eines Vielvölkerstaates haben Wien jedoch nachhaltig geprägt. Damals war die Stadt ein „Schmelztiegel“ von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion. Nach Jahrzehnten der Bevölkerungsstagnation ist Wien seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts neuerlich eine Zuwandererstadt.

Seit den 1950er Jahren machen sich im Ballungsraum Wien mehrere Siedlungstrends bemerkbar: Einerseits ist fast die gesamte Region durch große Geburtendefizite gekennzeichnet, andererseits schützt der Zuzug aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland Wien und seine Umlandgemeinden in den meisten Fällen vor einem Bevölkerungsrückgang. Die Einwohnerzahl sank bis 1987 auf 1.484.885 Personen, den tiefsten Stand seit 1890. Seither wächst die Bevölkerung wieder und wird laut Prognosen hauptsächlich durch Zuwanderung bis zur ersten Hälfte der 2030er-Jahre erneut zwei Millionen erreichen.[29]

Von den im Jahr 2012 in Wien lebenden Menschen sind 22,3 Prozent nicht österreichische Staatsbürger, 31,1 Prozent wurden nicht in Österreich geboren. Von den 386.000 Einwohnern ohne österreichische Staatsbürgerschaft kommen 9 Prozent aus Deutschland, 27,2 Prozent aus den übrigen Mitgliedsländern der EU, des EWR bzw. der Schweiz, 31 Prozent aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens und 11,5 Prozent aus der Türkei. Vor allem die Zahl der Einwanderer aus EU- und EWR-Ländern nimmt zu, während die Anzahl von Einwohnern aus dem ehemaligen Jugoslawien seit 2002 nahezu konstant blieb.[5][30]

Religion

Der Stephansdom, auch Steffl genannt, ist seit seiner Erbauung ein Wahrzeichen der Stadt (Ansicht von Rudolf von Alt, 1832)
Der Stadttempel, einzige erhaltene historische Synagoge Wiens, ist Zentrum der Israelitischen Kultusgemeinde

Die Stadt ist Sitz der römisch-katholischen Erzdiözese Wien; Erzbischof ist Kardinal Christoph Schönborn. Die römisch-katholische Gemeinde ist die größte Glaubensgemeinschaft Wiens, verliert jedoch stetig an Mitgliedern. 2011 gehörten 38,6 Prozent[31] der Einwohner Wiens der römisch-katholischen Kirche an, 1961 waren es noch 82 Prozent, 2001 49 Prozent.

Zweitgrößte ist die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (Präsident Fuat Sanac, seit 2011), die ihren Sitz ebenfalls in Wien hat. In den letzten Jahrzehnten kamen viele muslimische Zuwanderer nach Wien; der Islam ist in Österreich seit 1912 anerkanntes Religionsbekenntnis (siehe Anerkennung des Islams in Österreich).

Drittgrößte Glaubensgemeinschaft in Wien sind die Orthodoxen Kirchen. Die russisch-orthodoxe Kathedrale der Eparchie Österreich befindet sich im dritten Bezirk, Landstraße.

Wien ist Sitz des lutherischen Evangelischen Oberkirchenrates A.B. in Österreich (Augsburger Bekenntnis) mit Bischof Michael Bünker an der Spitze und Sitz des reformierten Oberkirchenrates H.B. (Helvetisches Bekenntnis), dem Landessuperintendent Thomas Hennefeld vorsteht.

Baptisten gibt es in Wien seit 1847. 1869 konnte die erste Gemeinde (heute: Wien 6., Mollardgasse) konstituiert werden, nachdem der Staat zuvor lang die Anerkennung verweigert hatte. Daran beteiligt waren unter anderem Johann Gerhard Oncken und Edward Millard. Die Baptisten sind gegenwärtig mit acht Gemeinden in Wien vertreten, darunter zwei rumänische, eine spanische und eine internationale englischsprachige Gemeinde. Auch befindet sich der Sitz des österreichischen Baptistenbundes in Wien.

Daneben bestehen in Wien Gemeinden weiterer evangelische Freikirchen, so zum Beispiel der Adventisten, der Methodisten, der Mennoniten und der Heilsarmee sowie Gemeinden des Bundes evangelikaler Gemeinden und der Pfingstbewegung. Ebenso ist die Christengemeinschaft mit zwei Gemeinden vertreten.

Die Israelitische Kultusgemeinde Wien wird von Paul Chaim Eisenberg als Großrabbiner und von Oskar Deutsch als Präsident geleitet. Bis 1938 eine der größten jüdischen Gemeinden Europas, zählt sie heute rund 7.000 Mitglieder.


Die Religionszugehörigkeit der Wiener Wohnbevölkerung setzt sich laut Volkszählung 2001 wie folgt zusammen:

Per 1. Jänner 2013 betrug der Anteil der Katholiken in Wien 37,96%.[32][33] Per 1. Jänner 2014 betrug der laut aktueller Kirchenstatistik 54.337 Mitglieder oder ein Anteil der Evangelischen in Wien von etwa 3% .[34]

Söhne und Töchter der Stadt

Kultur

Die Spanische Hofreitschule mit den Lipizzanern geht auf das Jahr 1572 zurück.

In der kaiserlichen Residenzstadt wurden Museen und Sammlungen errichtet, die Kunstwerke von Weltrang besitzen. Zur Wiener Kultur zählt das kaiserliche Erbe der Stadt mit den Palästen Hofburg, Schloss Schönbrunn und Schloss Belvedere. In der Spanischen Hofreitschule werden Vorstellungen der Hohen Schule der Reitkunst der Lipizzaner gezeigt.

Die Zeit um 1900 wird als Wiener Moderne bezeichnet, womit der damaligen kulturellen, künstlerischen und wissenschaftlichen Großmachtstellung Wiens Rechnung getragen wird. Der Erste Weltkrieg beeinträchtigte diese Stellung der Stadt, der Terror gegen jüdische Wiener sowie der Zweite Weltkrieg beseitigten die Weltgeltung Wiens.

Wissenschaftlich hat sich Wien vor allem in der Medizin hervorgetan. Hier befindet sich die älteste bis heute bestehende Universität im deutschen Sprachraum; ihr prominentester Professor war Sigmund Freud. Bemerkenswert sind auch der Wiener Kreis der Philosophie und die Österreichische Schule der Wirtschaftstheorie.

Von internationaler Bedeutung war und ist das Wiener Musikleben. Historisch ist es vor allem von Komponisten wie Mozart, Beethoven, Johann Strauss, Gustav Mahler und Arnold Schönberg geprägt. Der Wiener Walzer war und ist weltweit bekannt. Heute sind vor allem bekannte Interpreten wie die Wiener Philharmoniker, die Wiener Symphoniker, das Ensemble der Wiener Staatsoper und der Concentus Musicus Wien zu nennen. Wichtige Strömungen bzw. Zirkel waren oder sind etwa die Wiener Schule (Vorklassik), die Wiener Klassik und die Wiener Schule (Moderne) der Musik. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Wien auch zu einem der Zentren elektronischer Musik.

Wien gilt als Theaterstadt, mit deren vielfältigem Angebot im deutschen Sprachraum vor allem Berlin konkurriert. Im 19. Jahrhundert waren Grillparzer, Raimund und Nestroy die bekanntesten Wiener Theaterautoren, im 20. Jahrhundert waren es Arthur Schnitzler und Thomas Bernhard. In der Literatur sind im 20. Jahrhundert Autoren wie Karl Kraus, Robert Musil, Heimito von Doderer, H. C. Artmann und seine Wiener Gruppe hervorgetreten.

Historisch ist im Wiener Kulturleben auch die Wiener Schule des Phantastischen Realismus in der Malerei zu erwähnen.

Die aktuelle Kulturszene, seit 2001 mit dem MuseumsQuartier als neuem Schwerpunkt, ist mit Konzerthallen, Galerien, Ausstellungshäusern, Bühnen, Festivals und vielem anderen sehr abwechslungsreich und wird mit öffentlichen Geldern stark gefördert. Traditioneller ist die Gastronomiekultur ausgerichtet: mit dem Wiener Kaffeehaus, der Wiener Küche und dem Wiener Weinbau.

Sprache

Wien ist Zentrum der österreichischen Varietät der deutschen Sprache. Die gesprochene Stadtmundart ist ein ostmittelbairischer Dialekt mit teilweise sehr eigenem Wortschatz und zahlreichen Lehnwörtern aus den Sprachen der Habsburgermonarchie, vor allem dem Tschechischen. Ein beträchtlicher Teil der heutigen Einwohner der Stadt hat eine andere Muttersprache als Deutsch; inwieweit dennoch der Wiener Dialekt beherrscht wird, ist sehr unterschiedlich.

Hauptartikel: Wienerisch

Kunst

Musik

Goldener Saal des Musikvereinsgebäudes, in dem das Neujahrskonzert stattfindet

In Wien waren im Laufe der Jahrhunderte Komponisten von Weltrang tätig. Die bekanntesten Vertreter sind jene der Wiener Klassik (ca. 1780–1827) – Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven –, später wirkten Franz Schubert, Franz Liszt, Johannes Brahms, Johann Strauss (Vater), Johann Strauss (Sohn), Franz Lehar, Joseph Lanner, Anton Bruckner, Gustav Mahler, sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Mitglieder der Zweiten Wiener Schule (Arnold Schönberg, Anton Webern, Alban Berg) und Ernst Krenek.

Mit den Wiener Philharmonikern, die sich aus Mitgliedern des Staatsopernorchesters rekrutieren, residiert in Wien das 2006 von Fachjournalisten zum besten Orchester Europas gekürte Ensemble. Ebenso sind in dieser Stadt die berühmten Wiener Sängerknaben beheimatet.

Das Wienerlied als eigene Musikgattung stand und steht auch heute noch in Wechselwirkung mit anderen Musikstilen.

Um die Jahrtausendwende sorgten unter anderem Musiker und Musikproduzenten aus dem Bereich der elektronischen Musik für internationale Bekanntheit, Wien galt als heimliche Hauptstadt des Downbeat. Beispiele hierfür sind Kruder & Dorfmeister oder Makossa. Junge Musiklabels wie Cheap Records oder Couch Records bringen immer wieder Musiker hervor, die auch im Ausland Anerkennung erlangen, wie etwa die junge Sängerin Madita.

Auch in der Popmusik gibt es einige namhafte Interpreten aus Wien, wie zum Beispiel Rainhard Fendrich und Georg Danzer, aber auch junge Künstler wie Valérie Sajdik oder Manuel Rubey. Der international wohl bekannteste Wiener Künstler dieses Genres war Falco, der mit dem Lied „Rock Me Amadeus“ im Jahre 1986 auf Platz 1 der amerikanischen Billboard Hot 100 zu finden war.

Theater und Oper

Wiener Staatsoper, in der der alljährliche Opernball stattfindet
Das Burgtheater ist eine der renommiertesten deutschsprachigen Bühnen.

Kunst und Kultur können in Wien im Bereich von Theater, Oper oder auch Bildender Kunst auf eine sehr lange Tradition zurückblicken. Neben dem Burgtheater, das zusammen mit seiner Zweitbühne, dem Akademietheater, als eines der wichtigsten Schauspielhäuser der Welt gilt, sind auch das Volkstheater sowie das Theater in der Josefstadt namhafte Sprechtheater. Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer Bühnen, die den großen in puncto Qualität zuweilen um nichts nachstehen und sich oft moderneren, experimentellen Stücken oder dem Kabarett und der Kleinkunst verschrieben haben. Seit 2000 wird in Wien der Nestroy-Theaterpreis, der wichtigste im deutschsprachigen Raum, verliehen.

Die Staatsoper pflegt die klassische Operntradition mit Aufführungen in Originalsprache, die Volksoper bietet ein aus der typisch wienerischen Operette, dem klassischen Musical und der Oper zusammengesetztes Repertoire. Konzerte mit klassischer Musik finden unter anderem im Wiener Musikverein (mit dem berühmten Goldenen Saal) und im Wiener Konzerthaus statt.

Das Theater an der Wien, in dem Beethovens Oper Fidelio uraufgeführt wurde, brachte bis 2005 erfolgreich Musical-Uraufführungen (mit Abstand am erfolgreichsten war das Musical Elisabeth, das bis Japan reüssierte und in mehreren Sprachen aufgeführt wurde). Seit dem Mozartjahr 2006 fungiert es als drittes Opernhaus der Stadt; im Unterschied zu Staatsoper und Volksoper im Stagionebetrieb.

Die Wiener Kammeroper, seit 2012 zum Theater an der Wien gehörig, bringt mit ihrem jungen Ensemble alte und neue Opern in traditionsferner Inszenierung. Im Haus der Musik hat Wien seit 2000 ein Klangmuseum für Kinder und Erwachsene. Das Marionettentheater Schloss Schönbrunn pflegt das kunstvolle Spiel mit kostbaren Marionetten in Opern und Theaterstücken für Erwachsene und Kinder.

Das Vienna's English Theatre wurde 1963 gegründet und ist das älteste englischsprachige Theater Europas außerhalb der Britischen Inseln.

Die 1994 gegründete Kinderoper Papageno war die erste mobile Kinderoper Österreichs.

Seit dem Jahr 2000 findet jährlich das Europäische und Internationale Gehörlosentheaterfestival veranstaltet von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater in Wien statt. Zeitgleich mit dem Festival wird auch die Europäische Gehörlosentheaterkonferenz abgehalten, die vom Netzwerk Deaf Theatre Network Europe Vienna ausgerichtet wird.

Staatsoper und Volksoper sind Bundestheater. Das Theater an der Wien bildet gemeinsam mit der Musicalbühne Raimund Theater und dem kürzlich renovierten Etablissement Ronacher das im Eigentum der Stadt Wien stehende Unternehmen Vereinigte Bühnen Wien.

Siehe auch: Alt-Wiener Volkstheater, Carltheater, Leopoldstädter Theater, Simpl, Theater am Kärntnertor, Wiener Metropol, Wiener Theaterreform, Kabelwerk Wien-Meidling, Schauspielhaus, Kategorie „Theater (Wien)“

Museen

Kunsthistorisches Museum am Maria-Theresien-Platz
Das MuseumsQuartier in den ehemaligen Hofstallungen
Die Albertina beherbergt die größte grafische Sammlung der Welt.
Oberes Belvedere
Technisches Museum Wien
Das Wien Museum am Karlsplatz

Größter musealer Komplex ist in Wien die kaiserliche Hofburg mit ihren Annexen und den beiden früheren Hofmuseen. Im Hofburgareal befinden sich:

  • (Weltliche und Geistliche) Schatzkammer (mit den Kaiserkronen) (+)
  • Sisi-Museum (Andenken an Kaiserin Elisabeth)
  • Kaiserappartements (Wohn- und Arbeitsräume von Kaiser Franz Joseph)
  • Österreichische Nationalbibliothek (mit dem Prunksaal der ehem. kaiserlichen Hofbibliothek)
  • Hofsilber- und Tafelkammer (Tafelgerät des kaiserlichen Hofes) (+)
  • Ephesosmuseum (+)
  • Sammlung alter Musikinstrumente (+)
  • Hofjagd- und Rüstkammer (+)
  • Weltmuseum Wien, bis 2013 Museum für Völkerkunde (wegen Restaurierung nur zum kleinen Teil zugänglich) (+)
  • Kongresszentrum Hofburg Wien (internationale Tagungen bis zu 3000 Personen, Kaffeesiederball, Kaiserball und viele andere Veranstaltungen)

(+) Die so bezeichneten Sammlungen zählen zur Wissenschaftlichen Anstalt Kunsthistorisches Museum.

  • Albertina: Die grafische Sammlung der Albertina hat ihre Ausstellungstätigkeit um Gemälde und Skulpturen erweitert und ist heute das prominenteste zentrale Ausstellungshaus der Stadt. In ihrem Besitz steht die größte grafische Sammlung der Welt. Die Albertina befindet sich in unmittelbarer Nähe der Hofburg.

Für die beiden Hofmuseen am Maria-Theresien-Platz, die mit der gegenüberliegenden Hofburg das (unvollendete) Kaiserforum bilden sollten, wurden fast identische Gebäude errichtet:

Diesem historischen Museenkomplex ist das MuseumsQuartier, das zu den größten zehn Kunstarealen der Welt zählt, unmittelbar benachbart. Es wurde in den 1990er Jahren in den ehemaligen k.u.k. Hofstallungen errichtet und 2001 eröffnet. Hier befinden sich:

Als Museum ist funktional auch die ehemalige kaiserliche Sommerresidenz, das Schloss Schönbrunn, zu betrachten, Wiens meistbesuchte Sehenswürdigkeit:

  • Schauräume des Schlosses (Wohn- und Repräsentationsräume des Kaiserhauses)
  • Wagenburg (kaiserliche Prunkwagen, eine Sammlung des Kunsthistorischen Museums)

Außerdem befindet sich der Tiergarten Schönbrunn auf dem Areal des Gartens von Schönbrunn.

Das Belvedere präsentiert im barocken Schloss Kunst aus Österreich vom Mittelalter über das Barock bis zum beginnenden 20. Jahrhundert, darunter das bekannteste Werk von Gustav Klimt (das Gemälde Der Kuss) und Werke von Egon Schiele. Im Unteren Belvedere wurde 2006 / 2007 eine neue Ausstellungshalle errichtet. Weiters befindet sich hier das Barockmuseum (mit den „Charakterköpfen“ von Franz Xaver Messerschmidt). Als Dependance wird seit 2011 das 21er Haus geführt, seit 2013 auch das Winterpalais Prinz Eugen in der Altstadt.

Im Gartenpalais Liechtenstein, bis 2011 als Museum bezeichnet, sind Barockkunst und Teile der Sammlungen des Fürstenhauses Liechtenstein, einer der weltweit größten privaten Kunstsammlungen, zu sehen. Das KunstHausWien, von Friedensreich Hundertwasser gestaltet, zeigt dessen Werk und Ausstellungen anderer Künstler. Das MAK zeigt angewandte Kunst.

Das Wien Museum (früher Historisches Museum der Stadt Wien) dokumentiert die Geschichte Wiens mit Wechselausstellungen und einer ständigen Präsentation und betreut die Gedenkstätten von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Johann Strauß. Wolfgang Amadeus Mozart ist seit 2006 das Mozarthaus Vienna gewidmet, untergebracht in einem ehemaligen Wohnhaus des Komponisten, wo er an der Oper Le nozze di Figaro arbeitete (und das daher früher Figarohaus genannt wurde). Das Jüdische Museum widmet sich der tragischen Geschichte jüdischen Wienertums.

Weitere Museen in Wien (Auswahl):

Dazu kommen mehrere Ausstellungshäuser wie die Secession, das Bank Austria Kunstforum, das Künstlerhaus Wien und andere.



Literatur

Besonders erwähnenswert unter den Autoren, die zumindest einen Teil ihres Lebens in Wien verbracht haben, sind Ilse Aichinger, Peter Altenberg, H. C. Artmann, Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Hugo Bettauer, Elias Canetti (Literaturnobelpreisträger), Heimito von Doderer, Albert Drach, Franzobel, Barbara Frischmuth, Arno Geiger, Daniel Glattauer, Franz Grillparzer, Wolf Haas, Peter Henisch, Theodor Herzl, Hugo von Hofmannsthal, Ernst Jandl, Elfriede Jelinek (Literaturnobelpreisträgerin), Daniel Kehlmann, Egon Erwin Kisch, Klara Köttner-Benigni, Karl Kraus, Alexander Lernet-Holenia, Friederike Mayröcker, Eva Menasse, Carl Merz, Jörg Mauthe, Adelbert Muhr, Robert Musil, Johann Nestroy, Leo Perutz, Alfred Polgar, Helmut Qualtinger, Ferdinand Raimund, Christoph Ransmayr, Joseph Roth, Felix Salten, Arthur Schnitzler, Hilde Spiel, Bertha von Suttner (Friedensnobelpreisträgerin), Friedrich Torberg, Georg Trakl, Walther von der Vogelweide, Josef Weinheber, Franz Werfel, Wolf Wondratschek, Fritz Wöss und Stefan Zweig.

Film

Vor dem Kino Klein im Wurstelprater, 1905

Ab 1906 wurden in Wien erste Kurzfilme produziert, wobei die zahlreichen französischen Filmschaffenden damals auch in Wien noch die Überzahl im Vergleich zu den heimischen Aktiven stellten. Ab 1910 setzte mit Gründung der Wiener Kunstfilm-Industrie die österreichische Stummfilmproduktion ein. Es folgte die Sascha-Filmfabrik Wien des böhmischen Grafen Alexander Kolowrat-Krakowsky, 1913 in Liesing (damals eigene Gemeinde, heute 23. Bezirk) gegründet, 1914 im 20. Gemeindebezirk Brigittenau eingerichtet. Im Ersten Weltkrieg entstanden neben zahlreichen Propagandaproduktionen auch die ersten (Kriegs-)Wochenschauen. 1920 erreichte die Filmproduktion mit 142 Filmen ihren Höhepunkt. 1923 eröffnete die Vita-Film die „Rosenhügel-Filmstudios“, die noch wesentlich größer und moderner als die Sascha-Film-Studios in Sievering waren. Über ein Dutzend weitere Filmproduktionsgesellschaften produzierten damals regelmäßig Filme.

Die 1923 von der Vita-Film eröffneten damals größten und modernsten Filmstudios Österreichs.

Mit der schrittweisen Enteignung der Sascha-Film ab 1935 entstand aus dieser 1938 die Wien-Film, die mittels der Cautio Treuhandgesellschaft der Reichsfilmkammer unterstand, und Wien neben Berlin und München zur Hauptproduktionsstätte von Propagandafilmen werden ließ. Wie in allen Bereichen fand auch in der Film- und Kinobranche eine hemmungslose „Arisierung“ statt.

Das Apollo-Kino in Mariahilf

Bei der „Entnazifizierung“ durch die Alliierten im besetzten Nachkriegswien gingen zahlreiche Kinos unberechtigterweise in die Stadteigene Kinobetriebsanstalt (Kiba) über. Zugleich setzte mit Gründung neuer Filmgesellschaften, wie zum Beispiel der Belvedere-Film 1947, die Heimat- und Musikfilm-Produktion wieder an, um zu ihrem absoluten Höhepunkt in den 1950er- und 1960er-Jahren aufzusteigen. Mitten drin wieder viele Wiener Schauspieler, wie Hans Moser, Peter Alexander, Waltraut Haas, Romy Schneider, Hans Holt und Nadja Tiller – um nur ein paar zu nennen. Einer der bedeutendsten Regisseure zu dieser Zeit war Franz Antel – ebenfalls ein Wiener. 1948 wurde mit Der dritte Mann ein mit internationalen Starschauspielern besetzter Film abgedreht, der Wien weltweit einen Popularitätsschub verschaffte und als Nebeneffekt dem Sieveringer Zitherspieler Anton Karas zu unverhoffter Bekanntheit verhalf.

Doch die 1960er-Jahre waren auch vom einsetzenden Kinosterben geprägt. Existierten 1953 noch über 200 Kinos in der Stadt, blieben 1983 lediglich 69 Kinos mit 96 Sälen über. Mit steigender Verbreitung von Multiplex-Kinos ab den 1980er-Jahren konnte zwar der Trend der sinkenden Kinoanzahl nicht gestoppt werden, doch stieg in den 1990ern die Anzahl der Säle auf 191 im Jahr 2001 wieder an. Wegen des nunmehrigen Überschusses und geringerer Auslastung sank die Zahl auf Kosten weiterer Kinos bereits 2002 wieder auf 166 ab.

Das 1900 gegründete Erika-Kino in der Kaiserstraße galt bei seiner Schließung im Jahr 1999 als ältestes noch betriebenes Kino der Welt. Heute ist es ein Theaterspielraum. Seither gelten die 1905 gegründeten, im 14. Wiener Gemeindebezirk befindlichen Breitenseer Lichtspiele als das älteste noch bespielte Kino Wiens.

In der Gegenwart besteht in Wien, nicht zuletzt aufgrund von Produktionsaufträgen des Österreichischen Rundfunks und staatlicher Filmförderung, eine sehr kreative Filmszene. Das Filmfestival Viennale, das Österreichische Filmarchiv, das Österreichische Filmmuseum und die Vienna Film Commission, 2009 von der Stadt Wien gegründet, tragen dazu bei.


Bildende Kunst

In der bildenden Kunst hat Wien in Vergangenheit und Gegenwart international beachtete Künstler aufzuweisen, darunter Gustav Klimt, Egon Schiele, Kolo Moser, Oskar Kokoschka, Fritz Wotruba, Richard Gerstl, Ernst Fuchs, Arik Brauer, Rudolf Hausner, Arnulf Rainer, Wolfgang Hollegha, Elke Krystufek, Erwin Wurm.

Architektur

Die Kirche am Steinhof, 1904-1907 im Jugendstil erbaut
Das Hundertwasserhaus, 1983-1985 erbaut

In Wien finden sich Bauwerke aller Stilepochen der Architektur, von der romanischen Ruprechtskirche über den gotischen Stephansdom, die barocke Karlskirche, die hochbarocke Jesuitenkirche und die Bauten des Klassizismus bis zur Moderne.

Besonders hervorzuheben ist jedoch die Architektur der Gründerzeit, die die ehemalige Kaiserstadt Wien wie aus einem Guss erscheinen lässt. Genau diese ist es, die in ehemaligen Städten der Donaumonarchie, wie Budapest oder Prag oder Lemberg im ehemaligen Galizien, deren Zugehörigkeit zu Österreich-Ungarn architektonisch repräsentiert.

Der Jugendstil hat ebenfalls seine Spuren in Wien hinterlassen: Die Secession, die Stadtbahnstation Karlsplatz und die Kirche am Steinhof von Otto Wagner zählen zu den weltweit bekanntesten Bauten dieser Epoche. 1910 entstand mit dem Kai-Palast auch das österreichweit erste Bürohochhaus in Stahlbetonbauweise.

Wien hat eine lange und große Tradition als Schauplatz und Ausbildungsort internationaler Architektur. Folgende Architekten stammen von hier bzw. studierten hier: Adolf Loos, Josef Hoffmann, Otto Wagner, Joseph Maria Olbrich, Josef Plecnik, Richard Neutra, Rudolph Michael Schindler, Margarete Schütte-Lihotzky, Friedrich Kiesler, Josef Frank, Coop Himmelblau, Gustav Peichl, Günther Domenig, Hans Hollein und Luigi Blau.

Eine der beliebtesten Touristenattraktionen stellt das Hundertwasserhaus von Friedensreich Hundertwasser dar, das als Gegenmodell zur nüchternen modernen Architektur gedacht ist. Ebenfalls von Hundertwasser künstlerisch gestaltet wurde die Müllverbrennungsanlage Spittelau. Ein weiteres Beispiel außergewöhnlicher Architektur ist die Wotrubakirche (Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit) des Bildhauers Fritz Wotruba. Auffällig im Stadtbild sind auch die Wiener Flaktürme und die Wiener Hochquellenwasserleitung.

Eine Reihe von Stadtteilen wurden seit den 1990er Jahren neu erschlossen. Umfangreiche Bauvorhaben wurden rund um die Donau City (nördlich der Donau) und am Wienerberg (im Süden von Wien) umgesetzt. Der 202 m hohe Millennium Tower am Handelskai ist seit 1999 das bisher höchste in Wien gebaute Hochhaus und Zeichen einer architektonischen Wende in Wien hin zu mehr Selbstbewusstsein, aber auch Konformität.

In den letzten Jahren werden vermehrt alte Gebäude mit moderner Architektur kombiniert, wie bei der Revitalisierung der Gasometer 2001, welche weltweites mediales Interesse auf sich zog. Der 2002 geschaffene Diva Award zeichnet jährlich mutige Immobilienprojekte aus, die das neue Selbstbewusstsein der Stadt demonstrieren.

Wien hat im Vergleich zu anderen Metropolen eine statistisch geringe Anzahl von Hochhäusern. Im Jahr 2006 gab es um die 100 Bauwerke über 40 Meter Höhe. Die Stadtverwaltung setzt hier mittlerweile auf Qualität vor Quantität, mit dem Ziel, die Naturräume Wiens und die als Weltkulturerbe anerkannten historischen städtebaulichen Elemente zu erhalten. An geplanten Hochhausprojekten, die in den 1950er Jahren verwirklicht werden sollten, entzündeten sich wiederholt hitzige Diskussionen – zum Beispiel beim Bau des Gartenbauhochhauses, dessen Planung 1950 begann, aber erst 1963 fertiggestellt werden konnte.

Deshalb gelten in Wien sehr strenge Richtlinien für die Planung, Genehmigung und den Bau von Hochhäusern. Gemäß Stadtplanung sind weite Teile Wiens, insbesondere in den inneren Bezirken, Ausschlusszonen, in denen keine Hochhäuser errichtet werden dürfen.[35]

Nur rund 26 % der Gesamtfläche Wiens kommen somit überhaupt für die Hochhausplanung infrage. Auch dort müssen die Bauwerke dem städtebaulichen Leitbild entsprechen, eine Reihe von Auflagen erfüllen und dürfen keine bedeutenden Sichtachsen beeinträchtigen. Deshalb entstehen neue Hochhäuser vorrangig in äußeren Bezirken, wo noch mehr Gestaltungsspielraum vorhanden ist und weniger städtebauliche Besonderheiten berücksichtigt werden müssen.

Siehe auch: Liste der Hochhäuser in Wien, Liste der höchsten Bauwerke in Wien und Ungebautes Wien

  1. 1,0 1,1 Anm.: Wien ist die einzige Gemeinde in Österreich, deren Gemeindekennzahl (GKZ, auch Polit. Gemeinde-Nr.) nicht mit dem Gemeindecode (GCD, auch Gemeindeschlüssel) ident ist. Der GCD beinhaltet als weitere Unterteilung die Bezirksnummern. Quelle: Statistik Austria, Regionale Gliederungen – Gemeinden. Abgerufen am 15. September 2011.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung zu Quartalsbeginn seit 2002 nach Bundesland (quartalsweise aktualisiert)
  3. [1]Eurostat Urban Audit: Metropolregionen (Larger Urban Zone) (Abgerufen am 14. November 2013)
  4. endgültige Arbeitslosenquoten nach Bundesländern Dezember 2011 (MS Excel; 45 kB), Arbeitsmarktservice Österreich, abgerufen am 8. Juni 2012
  5. 5,0 5,1 Bevölkerung zu Jahresbeginn seit 2002 nach zusammengefasster Staatsangehörigkeit - Wien, Statistik Austria
  6. Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Bundesländern (Jahresdurchschnitt 2012) - Wien, Statistik Austria
  7. 7,0 7,1 Stadtgebiet - Statistiken, Stadt Wien, abgerufen am 15. März 2011
  8. Wien überholt Hamburg und ist zweitgrößte deutschsprachige Stadt, derstandard.at vom 20. Juli 2013, abgerufen am 21. Juli 2013.
  9.  Günther Chaloupek: Wien: Wirtschaftsgeschichte, 1740-1938. Wien: Industrie. In: Geschichte der Stadt Wien. 1, Jugend und Volk, 1991, ISBN 978-3-224-16051-4.
  10. Weltkulturerbe „Historisches Zentrum von Wien“, Stadt Wien, 11. Oktober 2003, abgerufen am 16. März 2011
  11. Mercer's 2014 Quality of Living ranking highlights. Mercer LLC, 2. 19 2014, abgerufen am 2. 19 2014 (english).
  12. Lebensqualität - Wien ist und bleibt Nummer eins. In: wien.at. Magistrat der Stadt Wien, 4. Dezember 2012, abgerufen am 7. Dezember 2012.
  13. http://www.unhabitat.org/pmss/listItemDetails.aspx?publicationID=3387
  14. Mauriz Schuster, Hans Schikola: Sprachlehre der Wiener Mundart. Österreichischer Bundesverlag, 1984, S. 47: „und auch Wean wird kaum mehr gebraucht, es heißt jetzt Wien“
  15. 15,0 15,1 15,2 Peter Csendes: Das Werden Wiens - Die siedlungsgeschichtlichen Grundlagen, in: P. Csendes, F. Oppl (Hg.): Wien – Geschichte einer Stadt von den Anfängen zur Ersten Türkenbelagerung. Böhlau, Wien 2001, S. 55-94, (a) S. 62f., (b) S. 57, (c) S. 64
  16. 16,0 16,1 Wien in Zahlen 2011 (PDF; 3,1 MB), Stadt Wien, aufgerufen am 30. September 2011
  17. Statistisches Jahrbuch Österreich 2010, S. 37, Fläche und Benützungsarten, Stand: 1. Jänner 2009
  18. Die Geologie von Wien, Stadt Wien, abgerufen am 10. Oktober 2010
  19. STATISTISCHES JAHRBUCH DER STADT WIEN – 2011 – Menschen in Wien | 5. Bevölkerung – Tabelle 5.2.4 (PDF), Stadt Wien, abgerufen am 10. April 2012
  20. Manfred A. Fischer: Ein Hauch Orient - pannonische Vegetation und Flora, in: Natur im Herzen Mitteleuropas, 2002, ISBN 3-85214-776-X
  21. Wolfgang Adler, Alexander Ch. Mrkvicka (Hrsg.): Die Flora Wiens - gestern und heute. Die wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen in der Stadt Wien von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende, Wien 2003, ISBN 978-3-900275-96-9
  22. M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
  23. Relevante Gesetze
  24. Wiener Umweltgut (Stadtplan)
  25. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 306f.
  26. Andreas Rohatsch: Werksteinbeschaffung für die Baudenkmalpflege während der Zeit des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege LVIII, 2004, Heft 3/4, S. 472ff.
  27. Mercer 2010 Quality of Living survey highlights – Global, Mercer LLC, 16. März 2011
  28. Mercer-Studie – Wien stinkt bei Luftqualität ab, Der Standard, 26. Mai 2010
  29. Ergebnisse der Bevölkerungsprognose 2012. STATISTIK AUSTRIA, 21. November 2012, abgerufen am 7. Dezember 2012.
  30. Bevölkerung am 1.1.2012 nach detailliertem Geburtsland und Bundesland. STATISTIK AUSTRIA, 14. Mai 2012, abgerufen am 7. Dezember 2012.
  31. Statistisches Jahrbuch 2012 (PDF; 7,9 MB), abgerufen am 10. Oktober 2013
  32. Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien - 2013 - Menschen in Wien. Stadt Wien. Abgerufen am 4. Dezember 2013.
  33. http://www.statistik.at/web_de/static/bevoelkerung_zu_quartalsbeginn_seit_2002_nach_bundesland_023582.xlsx
  34. http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/60173.html
  35. Hochhauskonzept – Städtebauliche Leitlinien für die Planung von Hochhausprojekten, Magistrat der Stadt Wien, MA 41